Ohja, davon kann ich ein Lied singen - und zwar ein trauriges!
Ich merke gerade, wie sehr mich die ES das pessimistische Denken lehrt. Gerade ist ein Job in Aussicht, der genau meinem Studium entspricht und ich fühle, wie dieses Gefühl der Wertlosigkeit weniger wird. Sagen wir mal so, wenn ich nicht arbeite, ich wenig für die Uni mache, hocke ich nur daheim, streite mit meinem Vater und bin nur auf Essen, Hungern und Sport fixiert. Mit der sehr langen Zeit ist diese selbstschädigende Lebensführung immens deprimierend und ich habe schon lange dieses grauenhaft Denken und hilflose Gefühl, da nicht mehr rauszukommen.
Nein, ich bin nicht in Therapie. Ich muss gestehen, seit dem Tod meiner Therapeutin konnte ich mich - trotz kleinen, aber doch gegebenen Hilfestellungen - nicht mehr dazu aufraffen. Und ich fiel immer tiefer und tiefer. Dass ich viel zu tief falle, das wusste ich nicht. Ich dachte immer, man kann nur tief fallen und das wars - aber ich bin viel tiefer gefallen, als ich es jemals erahnen konnte und das ist grauenhaft fürchterlich!
Wirklich, es tut mir leid, dass ich solche Zeilen verfasse. Lange Zeit war ich nichts desto trotz zuversichtlich und betrieb das sture Denken es würde ja alles wieder besser werden - aber mir fehlt dieses Licht, ich habe wirklich keinen Antrieb mehr.
Was ich noch gemerkt habe (war ja auch in diesem Test ersichtlich) dass ich zu nichts Lust habe und ich leider nur noch am Meckern bin. Ich war schon einmal auf einer Gala wegen Siegerehrung, ich habe schon Tätigkeiten verrichtet für die andere töten würden - aber ich blieb unzufrieden und meckerte sogar an den nobelsten Arbeiten. Und jetzt ist das wieder so. Seitdem ich zu viel zugenommen habe, verlor ich das Körperbewusstsein und somit auch mich. Ich habe das Ruder fallen gelassen.
Das Essen scheint so oberflächlich zu sein, aber es hat in mein Leben und in meine Existenz eingegriffen. Es hat meine ganze Identität verformt. Ich bin ein völlig anderer Mensch geworden. Und es ist nicht geil, wenn man von der Uni zum Bahnhof läuft, dann im Zug sitzt und sich gezwungen sieht sich am Zugklo zu übergeben, nachdem man eine Jause gegessen hat.
Die Dimensionen werden immer größer, die Bereiche weiten sich aus - die ES ist man dann selbst. Ich bin die ES

(und dass ich das schreiben muss, zeigt, wie sehr ich in ihr gefangen bin)
Ich freue mich mit euch, wenn ihr diese Zuversicht noch habt - ja, kämpft weiter!! Solange ihr das auch noch könnt!