[Ich mach Physik. Das ärgerliche an der Experimentalphysik ist halt, dass man ungefähr fünfmal so lange, wie man an einem spannenden Versuch sitzt, an der Auswertung schreibt. Und sich da durch ellenlange Fehlerberechnungen quälen muss und am Ende kommt doch nur Murks raus, den man dann logisch erklären soll. Bzw heute wird ja eh alles automatisch gemessen, da werden halt präzise Messgeräte gebaut, und dann wird millionenmal derselbe Versuch durchgeführt, um den statistischen Fehler auszumerzen. Naja, und bei theoretischer Physik hat man ellenlange Berechnungen, wo am Ende nur Formeln rauskommen, und da muss man sich dann ausdenken, was das mit Physik zu tun hat.
Ich sollte mir aber in einem halben Jahr oder so mal langsam überlegt haben, wo es mich denn letztendlich hinzieht. Ich weiß, dass ich mir kreativen Schwachsinn ausdenken kann, und mit Mathe komm ich eigentlich auch ganz gut zurecht, aber ich hasse stumpfsinnige Fehlerrechnungen, die nur an den Nachkommastellen was drehen, und theoretische Physik ist mir manchmal zu abgehoben und hat zuwenig mit der Realität zu tun. Ja, außer man fängt halt wieder an, irgendwie psychologisch rumzudeuteln und Energieübergänge von Atomen mit der eigenen Energie, die man hat, in Verbindung zu setzen. Oder man macht seine Versuchsauswertungen kreativ und setzt auf das Deckblatt eine Collage aus Barockbildern und Diagrammen, bloß weil der Versuchsleiter mal scherzweise erwähnt hat, er würde das jetzt gern im Stil eines bestimmten Malers haben.
Machst du jetzt deinen Übungszettel doch mit Papier und Stift? Worum gehts denn eigentlich? Ich hab meine Auswertung jetzt fertig und überleg grad, ob ich meinen Übungszettel jetzt oder morgen in der Freistunde mache. ]
Uff, oje, in der Situation war ich auch schon ganz oft. Vielleicht noch ein bisschen Obst gönnen, um dem Gehirn Zucker zum Denken zu liefern, und dann Tee kochen, damit man sich an der Tasse festhalten kann und nach jedem Satz einen Schluck trinken, so als Beschäftigung?
Naja, ich hab bei so was oft noch angefangen zu kochen

Und dann, während das Essen auf dem Herd steht, schon mal angefangen, und wenn es fertig war, hatte ich zumindest ein Konzept, wo ich anfange, und wo was nachschlage, sodass ich dann trotz Essen einfach weitermachen konnte. Und irgendwie kann ich mich kauend besser konzentrieren.
Sollte man sich beim Essen nur aufs Essen konzentrieren oder ist es ok, wenn man durch das stetige Kauen seine Arbeitsmoral stärkt? (Vor allem Lesen kann ich dabei viel besser.)
Und wenn es nicht ok ist, wie lernt man, sich auch ohne Essen anständig zu konzentrieren?