Hallo ihr Alle,

ich hatte eine Idee neulich und hab mal geguckt wie lange es noch hin ist bis Weihnachten.
Ab morgen sind es genau 100 Tage.
Ich habe mir vorgenommen bis Weihnachten keinen Rückfall (FA) zu haben. Das Beste, was ich in der letzten Zeit geschafft habe sind etwas über 3 Wochen. Letztes Wochenende war aber so schlimm, dass auch mein Freund viel davon mitbekommen hat und mitgelitten hat, weil er sich immer so hilflos vorkommt. Wie alle Angehörigen.
Ich habe so ein großes Glück mit ihm, er mach mir keine Vorwürfe, kann die Bulimie akzeptieren und es tut ihm weh, wenn er weiß dass es mir schlecht geht.

Deshalb kam mir die Idee, die 100 Tage schenke ich ihm zu Weihnachten. Habe mir einen "Adventskalender" gemacht mit 100 Zettelchen, wo ich jetzt jeden Tag eins abreißen werde und ich habe mir vorgenommen, das zu schaffen die 100 Tage.

Natürlich geht das nur, wenn die Bulimie nicht mehr die Oberhand hat über das Eigene Leben und den Alltag. Wenn man noch tief drin steckt, dann ist das noch nicht zu schaffen leider

Aber ich dachte, vielleicht gefällt einem von euch ja auch die Idee und hat Lust "mitzumachen".
Ich dachte ich bringe es mal ein.

Viel Kraft euch allen.

Alles Liebe.

Hallo Apfelbaum
Ich gratuliere dir zu deinem Vorsatz. Du hast dir ein hohes Ziel gesteckt. Ich wünsche dir, dass es nicht ZU hoch ist.
Freu dich über jeden geschafften Tag. Auch wenn er nur ein Hunderstel deines Zieles darstellt. Falls du doch mal irgendwann einen Rückfall haben solltest, schmeiss deinen Kalender nicht weg, sondern geh den Weg beharrlich weiter. Kein Weg führt einfach nur geradeaus ohne Hindernisse.
Versuch auch, deinen Freund miteinzubeziehen. Versuche ihm aufzuzeigen, inwiefern er dich bei deinem Vorhaben unterstützen kann.

Ich wünsche dir gutes Gelingen.
liebe Grüsse
Peter

Hallo Apfelbaum,

ich wünsche dir alles gute und viel Kraft für dein Vorhaben. Es wird nicht einfach werden aber ich hoffe du schaffst es.

lg
Fireball

Peter_B hat geschrieben: Falls du doch mal irgendwann einen Rückfall haben solltest, schmeiss deinen Kalender nicht weg, sondern geh den Weg beharrlich weiter. Kein Weg führt einfach nur geradeaus ohne Hindernisse.

das finde ich auch sehr wichtig.

ich gratuliere dir zwar zu deinem entschluss, Apfelbaum, aber ich befürchte auch, dass das ziel vielleicht ein wenig zu hoch gesteckt ist und du sehr frustriert bist, wenn du doch einen rückfall hast... und dann alles aufgibst. aber für manche ist der kompromisslose weg auch die lösung, also wünsche ich dir natürlich viel erfolg und durchhaltevermögen.

Hey,

vielen Dank für Eure Unterstützung. Ich weiß, dass es viel ist, aber meine Gedanken, wenn ich an mein Vorhaben denke, erdrücken mich nicht, und ich habe keine Angst. Vielmehr ist es ein positives Gefühl und ich freue mich darauf, wenn ich die 100 Tage tatsächlich schaffen sollte.
Ich habe meinem Freund auch gleich von der Idee erzählt und er sagt, das wünscht er mir sehr, dass ich das schaffe und er würde das Geschenk gerne annehmen.
Denn eigentlich hatte ich "Geschenkverbot" zu Weihnachten Wir sind nämlich beide keine Weihnachts Fans und finden den Kommerz und das ganze Drum Herum um Weihanchten, diesen Konsum Zwang, ziemlich abschreckend und wollten daher beide keine Geschenke. Aber das Geschenk würde ihn glücklich machen, hat er gesagt. Er wünscht sich eh nichts anderes, als dass ich nicht mehr Rückfälle habe so oft, und dass ich gesund werde und es mir gut geht. Aber Druck übt er in keinster Weise auf mich aus oder würde mir nie eine Deadline setzen, bis wann ich gesund zu sein habe. Er ist sogar ganz oft viel geduldiger als ich und erinnert mich oft daran, dass ich Geduld haben muss und mir selber die Zeit geben muss umd gesund zu werden.

Aber weder er, noch ich selber wären enttäuscht, sollt ich einen Rückfall haben. Ich wäre traurig, aber ich würde weiter machen.

Ich kenne die Bulimie jetzt schon 7 oder 8 Jahre und bin so oft hingefallen, gerade bei solchen Zielen, die ich mir oftmals zu hoch gesteckt hatte. Sollte ich scheitern, dann weiß ich mittlerweile, dass das kein Weltuntergang ist. Es macht mich traurig und ich will manchmal nicht gleich wieder aufstehen aber ich habe Lebenslust wieder gefunden und ich lasse mich nicht aufhalten.
Ich akzeptiere die Bulimie, ich will sie noch besser verstehen, was sie für mich ist, wie sie mir hilft und ich muss lernen, dass ich mich nicht immer in sie zurückfallen lasse. Früher war die Bulimie Lebensmittelpunkt, jetzt ist sie mehr wie eine Umarmung die mich ab und zu tröstet, wenn ich mich einsam fühle oder ich wieder meine Depressionen bekomme. Das muss ich nach und nach lernen, zu ersetzen, mich anders zu trösten oder auch Trost bei vertrauten Menschen zu suchen. Stress und Belastung und Trauer anders zu verarbeiten, als über die Bulimie.

Viele Grüße und Kraft.

Ich finde die Idee absolut klasse

Wobei ich Rückfälle nicht schlimm finde.
Ein Rückfall zeigt eigentlich nur, dass du kurzzeitig zurück fällst in ein altes Muster, das du ablegen willst.

Es ist ein Zeichen, dass du keine Lust mehr auf die Bulimie hast und dagegen ankämpfst.

Es ist nicht schlimm, mal schwach zu sein, aber es ist wichtig, danach wieder aufzustehen.

Ich denk an dich

Lieben Gruß
LST

Vielen Dank!

Das sehe ich auch so. Wichtig ist, dass man sein Ziel nicht aus den Augen verliert und immer wieder aufsteht. Und sich selber keine Vorwürfe macht.
Wir haben uns Diese Krankheit auch nicht ausgesucht. Sie hat eine Ursache und mir hat es sehr geholfen, dass ich die Bulimie wirklich auch als Krankheit mittlerweile betrachte. Für die ich keine Schuld trage.

Viele Grüße!

Ich glaube ich will das auch! Ich wär dabei!!!
Meinst du wir können uns dabei irgendwie gegenseitig unterstützen?

Hey- ja na ja in dem wir hier davon schreiben ist dass schon auch Unterstützung find ich. Aber Ich will auch keinen zu großen Druck aufbauen.
Viel Erfolg! Ich bin mal gespannt, ob das zu schaffen ist. Aber ich würde mich so sehr freuen, wenn ich meinem Fraund an Weihnachten die Dose mit den 100 Zettelchen in die Hand drücken könnte....

Grüße

... oh herrjeh... das ist ja wie "kalter Entzug"...puh. Tag 12.....!

Es ist kalter Entzug, Apfelbäumchen ....
Weiterhin viel Kraft und Durchhaltevermögen !

Danke...es wird hoffentlich einfacher, nachdem man mal etwas länger durchhält. aber das ist wirkliches neuland im Moment für mich. Und das, wo ich doch immer dacht ich bin ein "alter" Bulimie- "Hase"....

hey ich weiß, ich bin etwas spät aber würde gerne noch einsteigen und mitkämpfen!
habe nun noch 88 tagte übrig, was trotz allem genug sein sollte
ich finde die idee mit dem kalender basteln toll als motivation. werde ich auch tun

wie hast du den anfang gefunden? ;O

Tja, große Klappe, nichts dahinter. Ich hab mich wohl, wie ihr alle wusstet überschätzt. Aber dass ich so früh schon scheiter, hätte ich dann doch nicht gedacht. Dass ich währenddessen arbeitslos geworden bin und jetzt den ganzen Tag daheim mit meiner Bulimie alleine bin, ist auch nicht wirklich hilfreich. Ich hab mich nur auf die Bekämpfung der Bulimie konzentriert. Das ist aber der falsche Weg um davon loszukommen denke ich mir jetzt. Ich war wie in einer Starre, hab mich nichts mehr getraut und immer Angst gehabt, dass es kippt. Und das hat sich dann auch entladen gestern ;(
Ich hab vergessen, mich auf das Leben zu konzentrieren, daran zu arbeiten, dass ich mir einen Weg zurück ins Leben erkämpfe- ermögliche, aufbaue. Ich bin so isoliert und fühle mich oftmals so einsam mittlerweile, dass nur noch die Bulimie bleibt im meiner besch* Welt!!! Und jetzt auch noch keinen Job, so dass ich gar kein soziales Umfeld (bis auf meinen Freund- zum allergrößten Glück!!!) habe. Aber das alleineals "mein Umfeld", kann nicht funktionieren. Würde ich mich nur noch auf ihn konzentrieren ist die Beziehung schneller kaputt als ich gucken kann. Er ist ein sehr straker und eingenständiger Mensch und braucht auch so einen Partner und kein Anhängsel. Und ich wünsche mir das so sehr, dass ich wieder ein starker, eigenständiger Mensch werde, der ich schon einmal, vor der ES, gewesen bin..... das tut so weh zu sehen, wo ich jetzt stehe, und wer ich schon einmal war, und wer ich sein könnte....wäre nur diese ganze *** nicht mit mit passiert. Warum frage ich schon gar nicht mehr, das macht mich endgültig kaputt, weil es keinen Grund gibt, dass ich so krank geworden bin.... es wird immer unverständlich für mich bleiben...ich hab so viel verloren dadurch und das tut einfach ncoh so unendlich weh...
Ich muss daran arbeiten, mir ein Leben aufzubauen. Die Bulimie geht dann wahrscheinlich immer mehr in den Hintergrund. Auch wenn ich sie beachten muss und immer aufpassen muss, so darf ich nicht einzig und alleine mich auf Sie konzentrieren, denn dann wird sie wieder zum alles bestimmenden Lebensinhalt werden und dann wohl für immer bleiben.... ;(

Mach dir nicht so große Vorwürfe.
Ein Rückschlag bedeutet nicht das ganze Ende. Du darfst dich jetzt nur nicht aufgeben und dir sagen "morgen kämpfe ich einfach weiter als wäre nichts gewesen"
Natürlich hast du recht, dass du der Krankheit nicht erlauben darfst auch im Heilungsprozess den größten Teil deines Lebens einzunehmen. Du musst trotzdem deine anderen Ziele verfolgen und dein Leben weiter leben. Zeig der Bulimie, dass sie nicht wichtig ist und dass sie nicht das Wichtigste für dich ist!
Du hast es doch schon lange geschafft (fast 2 wochen wenn ich das richtig sehe?) sei auf diesen Erfolg stolz!