Neu hier und unenglich allein

#1
Hallo ihr,
ich bin seit etwa 20 Jahren der Sklave der Bulemie, bin jetzt 37 Jahre, wenn auch mit Pausen. Im Moment ist es wieder sehr schlimm und ich muss fast alles was ich so am Tag esse wieder erbrechen. Ich bin alleinerziehende Mutter von drei Kinder ( fast 16 (m), 14 (w), 4 (w). Ich mache seit etwa zwei Jahren eine Therapie und war auch schon mit 17 Jahren für 7 Monate in stationärer Behandlun, was mir allerdings gar nichts gebracht hat; ich hab erzählt was die hören wollten und bin dann zwar symthomfrei entlassen worden, aber ich bin meiner Seele kein Stück näher gekommen, ich war mir nicht mal bewusst, was "Seele" eigentlich ist. Ich hab einiges hinter mir, Scheidung der Eltern, jähzornige Mutter, extrem autoritärer Vater, strenge Regeln und kein Gefühl der Liebe oder des angenommen seins. In meinem Kopf schwirren Bilder von s*x**ll* m*ssbr**ch in der Kindheit ( durch Onkel ????) v*rg*wa*ig* mit 13/ 14 Jahren und mit 19 Jahren, Drogenmissbrauch, Schläge vom Partner, der letzte Partner gestattet mir nicht das Recht, die Beziehung aufzulösen ( er ist ein krankhafter Narzisst/ echt gestört), hab meine letzte Arbeit verloren, da mein Chef meinte, er müsse sich in mich verlieben, ich hab ihm immer wieder gesagt, er müsse das in den Griff kriegen, ich habe keinerlei Interesse. Er saß im Büro immer wieder vor mir und hat von seiner Liebe geschwärmt, wir wären doch etwas ganz besonderes, er ließe sich scheiden, würde mir die Firma im Falle seine Todes überschreiben, ...............) Nach dem ich ihm immer wieder zu verstehen gegeben hab, dass ich nichts von ihm will, er aber einfach weiter machte, wurde ich zwei mal laut, hab ihm die Meinung gesagt, er soll mal wieder auf den Bodern der Tatachen kommen und realistisch werden, bekam ich eine Woche nach meiner klaren Ansage die Kündigung. Jetzt stehe ich mit meine drei kinder da und weiß nicht mehr weiter. Die haben ein echt Scheißalter, nur Krieg/ Schulverweigerer/ Respektlos/ Unverschämt/ Egoistisch bis zum Abwinken. Und dann die unendlich unerträgliche Einsamkeit, die schon fast krankhafte Suche nach einem Partner, einer starken Schulter, nach einem Mittragenden des ganzen Stress. Ich gehe ein und kotze mir den Ganzen TAg die Seele aus dem Laib, ich kann nichts was ich esse bei mir behalten, fühle mich immer schlecht, immer schuldig, immer egoistisch, bin es nicht wert und habe das Seelenglück nicht verdient, habe gesündigt und gehöre in die Hölle. Keiner da der mich hält und mir Liebe gibt. Bin unendlich allein!!!!!!!!

Re: Neu hier und unenglich allein

#2
puh...
wie du schon sagst.. du bist ein skalve...
aber scheinbar nicht nur der bulimie sondern das scheint auch generell deine lebenseinstellung zu sein
wertlos-nutzlos-sinnlos
wer könnte dich schon lieben?

versuch es selbst! das ist wohl das schwerste was du dir abverlangen kannst..
nimm dich selbst an-kümmer dich um dich selbst
versuch dich ein bischen mehr zu lieben und wertzuschätzen!!

... und das sagt eine die selbst schon seit über 20 jahren sklave ist..

wenn du redebedarf hast- ich höre dir gerne zu

lieben gruß
"Sie hatte kein eigenes Leben. Sie existierte bloß. Sie hatte keine Hoffnung, keinen "Antrieb", keine Bedeutung für sich selbst. Sie fühlte, wie sie sagte, daß "sie" unlängst "geradewegs untergegangen" war...

Re: Neu hier und unenglich allein

#3
Oh ja,
sich selber lieben ist die schwerste Aufgabe, die ich zur Zeit wohl habe. Das ist mir wohl bewusst, bin jedoch daren am verzweifeln. Und doch ist es unendlcih wichtig, da ich ja auch meine Kinder erst wirklich lieben kann, wenn ich mich annehmen kann.
Mein Kopf ist wie ein Irrenhaus, vor dem alle anderen fliehen können, nur ich nicht.
Hab die letzten 2 Tage relativ gute Tage, kann jetzt endlich das ein oder andere nachholen was ich zuvor nicht geregelt bekam (Papierkram, Telefonate mit Anwalt und Ämtern und Ärzten,....) Ich hab echt schon fast Angst davor, etwas zu essen,weil ich befürchte, dass ich dann nicht mehr die Bremse ziehen kann. Was mit Kindern echt schwer ist, besonders aber das mehrfache K*** am Tag, ich befürchte das haben die schon längst mitbekommen, auch wenn ich mir echt "Mühe" gebe.
Ach, man kann echt daran verzweifeln, wenn man das Leben so sehr vermisst, sich aber nicht traut es in die Hand zu nehmen.
Schöne, kraftvolle Tage wünsche ich

Re: Neu hier und unenglich allein

#4
Oh ja, das ist wirklich wahr, sich selbst zu lieben, ist die schwerste Aufgabe überhaupt!

Hast du mal darüber nachgedacht, eine Haushaltshilfe zu beantragen? Leider kenne ich mich da nicht mit den Formalitäten aus. Ich glaube, du hast einfach zu viel Stress, kein Wunder bei drei Kindern und so einer hartnäckigen Bulimie.

Halt die Ohren steif :-)

Lieben Gruss
Kitty
"Es ist nie vorbei, es geht nie zu Ende, es hört niemals auf, jede gute Tat, jede Heuchelei, es nie vorbei, es geht immer weiter, also gib nie auf [...]!"

Re: Neu hier und unenglich allein

#5
Hallo,
ich bin auch neu hier.Bin seit 26 Jahren bulimisch und kann nicht damit aufhören.Ich habe zwei Kinder 14J.und 12J.alt und bin auch alleinerziehend.Mein Mann ist vor drei Jahren gegangen.Manchmal ist es schon einsam,da hast du recht.Manchmal möchte ich mich auch einfach nur irgendwo einkuscheln.Vielleicht hilft dir eine Selbsthilfegruppe um andere Betroffene kennenzulernen,dich auszutauschen und vielleicht mal zusammen was zu unternehmen.Ich wünsch dir jede Menge Glück und Kraft!!
Liebe Grüße, Frühling

Re: Neu hier und unenglich allein

#6
Hallo Hexelilli!!!

Oh ja sich selbst lieben ist echt eine Herausforderung!!! Ich glaube, dass sehr, sehr viele das nicht oder zu wenig können!! Und ich bin auch eine davon!!!!

Du hast echt viel durchgemacht, aber du hast 3 Kids - die eine glückliche Mama brauchen , denn dann geht es ihnen auch gut - und das willst du ja sicher!!! Also fang bei dir an!!! Umarme dich in Gedanken selbst, und sei nicht streng mit dir - denn dass kann ich z.B. sehr gut!!! Für alles und jeden Verständnis, aber bei mir muss alles zu 1000 o/o passen!!!

Ich wünsche dir alles Gute und du bist hier nicht allein!!!!!

Liebe Grüße

Petzi

Re: Neu hier und unenglich allein

#7
Hallo hier bin ich wieder,
danke für eure lieben Meldungen und positiven Worte. Über das Thema "Sich selbst annehmen " bespreche ich auch immer wieder mit meiner Therapeutin, und das man selbst alles 1000 % machen will, ja fast muss ist eine echt schwere Last. Ja schon fast ein Zwang, denn auch wenn man im Kopf weiß, dass dieses gar nicht zu bewerkstellen ist, muss man dieser Stimme vollgen, meine Therapeutin nennet diese Stimme "den inneren Richter". Und wir sind gerade dabei diesen Richter zu entlarven. Ich kenn ich wohl schon aber jetzt muss ich ihn irgendwie aus meinen Gefühlen hinaus werfen.
Schwer, aber hoffentlich machbar, dabei ist Geduld gefragt und davon hab ich nicht gerade viel.

Aber erzählt doch auch mal von euch, warum hat es euch erwischt und was steht euch im Weg um dem Thyrannen Bulimie zu entkommen.

Noch mal ganz lieben Dank, bin immer nicht so schnell mit dem Antworten.

HexeLilli