Hallo an alle,
muss mich grad mal verbal ausk*****, mir geht's nämlich gar nicht gut. Bin krank geschrieben und zu Hause fällt mir die Decke auf den Kopf. Geht auch irgendwie alles weiter bergab momentan. Muss den ganzen Tag kämpfen, mich nicht mit irgendwas vollzustopfen. Das schaffe ich auch meistens, bin schon fast wieder ne Woche ohne wirklichen FA, aber die Gedanken sind trotzdem da und das eigentlich fast immer, ist soo verdammt anstrengend! Schaffe das grad auch nur mit Medikamenten, habe ein Neuroleptikum zur Beruhigung und versuche es eben seit kurzem mit Fluoxetin, warte aber noch, dass letzteres anschlägt.
Wurde von meinem Psychiater in stationäre Therapie überwiesen, aber die Wartezeiten in den psychosomatischen Akutkliniken sind wirklich heftig. Etwa neun Monate hier im zuständigen Klinikum! Und das für die Akutstation. Habe mich durch die Umgebung telefoniert und mich jetzt auch bei einer Klinik angemeldet, in der die Wartezeit wohl bei 6-8 Wochen liegt, aber naja... die Mühlen mahlen langsam, ich warte noch auf das okay durch die medizinische Prüfstelle, dass ich überhaupt auf die Warteliste komme.
Und was ich mit Studium/Job mache, weiß ich noch nicht, momentan geht gar nichts...

Und dann Weihnachten. Habe ehrlich gesagt nicht viel Lust, zu meinen Eltern/Verwandten zu fahren, aber war seit Ostern nicht mehr da und Weihnachten hier allein in meiner Studentenwohnung würde mich glaube ich auch fertig machen. Irgendwo freue ich mich ja auch, alle wiederzusehen, aber ich weiß, dass die Situation dort immer irgendwie "heikel" ist, habe Angst, dass was eskaliert, die haben ja auch keine Ahnung davon, dass es mir noch schlecht geht.

Ach...

hallo katzenpfote!

wie lang wartezeiten sind verwundert mich jedes mal aufs neue!!

wg weihnachten: ich kann mir vorstellen, dass das sehr schwer ist (auch bei mir eine komplizierte situation, nur dass ich im leben nicht mehr mit meinen eltern feiern würde), aber entscheide vl eher spontan was du machst. obwohl da sicher vorher schon total herumgefragt wird, oder? und beschäftigen tuts dich ja ws trotzdem.. man tut mir echt leid für dich

ich wünsch dir viel viel kraft in nächster zeit..und die möglichkeit dich zu erholen!!

Ach, ich muss mich grad mal wieder "auskotzen", denn besser geht es mir immer noch nicht.

Bin seit zwei Monaten krank geschrieben und fühle, dass ich immer schlimmer in die Depression und Bulimie hereinrutsche. Mein Leben ist so leer, meine Gedanken, mir ist so langweilig. Trotzdem strengt mich jede Kleinigkeit furchtbar an, bin so labil. Die meiste Zeit geht's da bin ich nur desinteressiert und deprimiert, aber in manchen Phasen fange ich unkontrolliert an zu weinen, habe Suizidgedanken, SVV. Bin so völlig aus der Bahn.

Warte ja darauf, dass die Klinik sich meldet, wann ich endlich aufgenommen werde, aber da kommt nichts. Dabei bin ich so ungeduldig, kann mir natürlich nicht schnell genug gehen. Fühle mich auch schon ziemlich penetrant, weil ich da so oft anrufe, aber MAN, DIE SOLLEN SICH ENDLICH MELDEN!!!

Dabei habe ich ehrlich gesagt auch gar keine Lust, ins Krankenhaus zu gehen, weil ich weiß, dass ich dann aus meinem Kokon heraus muss, endlich aktiv werden und Probleme anpacken. Aber es muss sich ja was ändern, habe das Gefühl mein Leben läuft mir davon...

Liebe Katzenpfote,

ich fühle mit dir mit. Aber ich bewundere auch das du so offen damit umgehst. Dir sogar eine Klinik ausgesucht hast. Gut diese Pappnasen dort scheinen nicht wirklich sonderlich informationsfreudig zu sein. Aber Kopf hoch du schaffst das.

Liebe grüße

Fireball

Danke für deine Antwort.

Ja, ich muss ja zwangsläufig so offen damit ungehen, weil ich in den letzten Jahren gelernt habe, dass sich eben nichts ändert, wenn ich den Kopf in den Sand stecke oder so tue, als sei alles okay. Es geht ja so wie bislang einfach nicht mehr weiter, ich will ja jetzt mit aller Kraft etwas ändern.

Naja, die Klinik ist eigentlich schon verhältnismäßig kundenfreundlich, habe eben noch einmal angerufen. Die ganze psychosomatische Therapiebereich ist in ganz Deutschland einfach völlig überlastet, da können die ja auch nichts für. Haben mir jetzt gesagt, dass eventuell nächste Woche (dann würden sie spätestens Donnerstag anrufen), ansonsten sicherlich in der übernächsten Woche rein komme. Ich bin nur so ungeduldig, weil ich ja nicht viel anderes mache als warten. Dieser Zustand nervt mich einfach so.

Mit dem Essen wird es auch immer schlimmer. Ich habe irgendwie das Verlangen, die ES noch auskosten zu müssen, weil ich ja dann in der Klinik normal essen werde. Ich denke mir, jetzt ist es ja eh egal, sind nur noch ein paar Tage, in denen kann ich auch fressen/hungern.

Liebe Katzenpfote (sehr schönen Nick hast du da !)

Wenn dir zuhause die Decke auf den Kopf fällt, glaubst du, dass dir Ablenkung hilft? Zb. Buch lesen? Oder Rätsel lösen? Oder etwas angehst, was du ansonsten vermieden hast, so Kleinigkeiten wie zb. Bad putzen? Das Klo putzen? Putzen kann ja auch therapeutisch wirken, kann dich innerlich beruhigen, diese Bewegungen dabei machen´s möglich

Okay, wenn momentan gar nix geht, dann ist es besser, du nimmst dir noch ZZeit für dich und kurierst dich aus. So jetzt Stress zu machen, zb wegen des Studiums, wäre halt nicht so doll Für manche Dinge brauchts eben Zeit, dassd dir im Klaren wirst und jetzt ist es so, dass du dich schwach dazu fühlst. Was bleibt dir dann anderes übrig, als dich mal hinzulegen und dich auszukurieren? Besser jetzt nen Gang runterzuschalten, als dich nie wirklich auszukurieren und dann auf lange Sicht einfach nur schwach bist und das auch bleibst (rede da aus eigener Erfahrung)

Ja, es ist kontra, den Kopf in den Sand zu stecken und so zu tun, als wäre alles in bester Ordnung. In gesunden Maßen ist das aber okay und auch notwendig, so kannst du mal Ruhepausen für dich setzen und diese Schutzmauer ist an und für sich sogar wünschenswert! Schön, wenn du dich da rausbewegen möchtest! Du willst mit aller Kraft das ändern, aber achte halt darauf, dass da die Ansprüche nicht zu hoch schraubst, sodassd da nur kapuut gehst, willst ja auch nicht. Kannst du mit jemanden darüber reden? Weil das alles mit sich selber ausmachen, dafür plädiere ich nicht.

Die Klinik wird dir lediglich eine Stütze sein, also nicht ausschließlich darauf vertrauen, dass sie dir alle Laster nimmt. Ich denke, das weisst du eh, wollte das aber hingeschrieben haben

Soweit machst du das ja eh gut, hoffe, du merkst das selbst!

Alles Gute!

Danke für deine Antwort!

Heute kam der Anruf, gehe Dienstag in die Klinik.

Dein Post hat mich auch ein bisschen nachdenklich gemacht, denn wie du sagst, habe ich vielleicht zu hohe Erwartungen (an mich? an die Behandlung?). Jetzt wo es ja doch nicht mehr viel Zeit ist, habe ich richtig Angst, die ganzen Probleme anzupacken. Ich weiß ja, wie anstrengend Therapie ist. Und dann die neue Umgebung, 300km weit weg, kein Einzelzimmer, fremde Menschen, normal Essen. Raus aus dem Kokon. Oh Gott, hab echt Angst.