Hallo ihr Lieben,
ich wollte hier mal ein Thema loswerden, welches mich seit meinem letzten Rückfall stark beschäftigt.
Ich habe seit 10 Jahren ES. Es fing an mit der "altbekannten" Teenager-Diät-Magersucht, die bei mir relativ schnell und erfolgreich in eine Bulimie umtherapiert wurde. Das Interessante.. ich habe gestern so drüber nachgedacht und festgestellt, dass sich die Hintergründe und die Beweggründe verschoben haben.
Grundproblematik ist bei mir wohl stets das hohe Bedürfnis nach Anerkennung. Zu Beginn war es die fehlende Anerkennung von anderen Mädels.. ich war in der Schule 1er-Schülerin und wurde heftigst gemobbt, nachdem dann die Diät-Phasen bei allen anfingen dachte ich, "es ihnen zu zeigen" sei vielleicht ein Weg... Die Bulimie später resultierte aus der Zwangszunahme (die bei mir sehr ungesund mit Keksen etc erfolgt ist) - ich hatte mir einfach angewöhnt, viel Süßes zu futtern und kam nicht mehr davon weg als es eigentlich "genug" Gewicht war.
Bei der Bulimie stelle ich nun interessantes fest. Jahrelang war es so, dass ich hauptsächlich allgemein Anerkennung gesucht habe - bei der Bulimie war es dann sozusagen so dass "verbotene" Lebensmittel das kompensieren sollten, es ging also hauptsächlich ums Essen von Sachen auf die Appetit oder Heißhunger da war.
Seit meinem Rückfall ist es aber anders. Ich suche extrem Anerkennung bei Männern. Ist ein Thema für sich. Nun ist mir aber aufgefallen, dass es mir so ziemlich egal ist WAS ich in einem FA zu mir nehme - hauptsache es lässt sich möglichst gut wieder "hinausbefördern". Überhaupt verwende ich viel mehr Zeit auf den Rückholprozess als früher. Ich brauche nur eine Kleinstmenge an "bösem" Essen, um mich damit (leider) stundenlang zu "beschäftigen"...
Kennt das noch jemand? Ich finde das recht erstaunlich, liegt wohl aber nach wie vor an der Mischform die ich habe.
Re: Veränderung der ES mit dem Alter
#2Hey Gretelchen!
Wow! Ich finde deinen Gedanken gerade übelst interessant, dass die verbotenen LM Anerkennung kompensieren sollen. Ich glaub da kann ich mich ganz gut wiederfinden.
Wurde selber auch lange Zeit gemobbt in der Schule und das hörte erst so mit 15 auf, als ich anfing, mir Anerkennung über Männer zu holen. Das Komische ist, dass ich in der Mobbing-Phase zwar oft sehr unglücklich und einsam war, aber gleichzeitig irgendwie mehr im Reinen mit mir selber war, als ich es jetzt bin. Ich erkläre mir das so, dass es für mich damals unmöglich war, Anerkennung von anderen zu bekommen und ich es daher auch gar nicht mehr versucht habe und stattdessen irgendwie authentischer und mehr "bei mir" war, weißt du was ich meine? Ich selbst war mir damals irgendwie *wichtiger* als ich es heute bin, es war so ein Ich-gegen-den-Rest-der-Welt-Feeling.
Erst als ich wieder anfing, Anerkennung über andere zu bekommen, habe ich diese Authentiziät mehr und mehr aufgegeben. Einfach weil die Anerkennung von anderen so schön war und ich mehr und mehr davon wollte, ja geradezu danach gierte.
Die MS und die anschließende Bulimie ist während meiner ersten Jugendliebe entstanden und zwar so ziemlich genau nach dem ersten Jahr der Beziehung, also als die Verliebtheits- un die "ungemein begehrt werden"-Phase nachließ. Damals wollte ich wohl mehr Anerkennung von meinem damaligen Freund erzwingen (und es hat idiotischerweise sogar geklappt!). Dann hat es natürlich irgendwann nicht mehr funktioniert - aber seitdem stecke ich in dem Teufelskreis drin.
Manchmal wünsche ich mir sogar, dass mich wieder alle hassen würden, wie damals und ich einfach nur SEIN könnte ohne "irgendwas" zu sein...
aber das nur so am Rande...
Was ich noch nicht ganz verstanhden habe: Inwiefern hängt die "Anerkennungssuch-Entwicklung" bei dir damit zusammen, dass du jetzt mehr Zeit ins erbrechen als in die FA investierst? Meinst du, dass die Männer bei dir die LM abgelöst haben?
Blöde Sache mit der scheiß Suche nach anerkennung. Man macht sich ja völlig von anderen abhängig, das kann ja nicht gut gehen. Nur warum komme ich nicht davon los..??!
Liebe Grüße an dich. Danke jedenfalls für deinen interessanten Gedanken, den ich jetzt vorm Einschalfen noch ein bisschen durcharbeiten will.
Alles Liebe!
Wow! Ich finde deinen Gedanken gerade übelst interessant, dass die verbotenen LM Anerkennung kompensieren sollen. Ich glaub da kann ich mich ganz gut wiederfinden.
Wurde selber auch lange Zeit gemobbt in der Schule und das hörte erst so mit 15 auf, als ich anfing, mir Anerkennung über Männer zu holen. Das Komische ist, dass ich in der Mobbing-Phase zwar oft sehr unglücklich und einsam war, aber gleichzeitig irgendwie mehr im Reinen mit mir selber war, als ich es jetzt bin. Ich erkläre mir das so, dass es für mich damals unmöglich war, Anerkennung von anderen zu bekommen und ich es daher auch gar nicht mehr versucht habe und stattdessen irgendwie authentischer und mehr "bei mir" war, weißt du was ich meine? Ich selbst war mir damals irgendwie *wichtiger* als ich es heute bin, es war so ein Ich-gegen-den-Rest-der-Welt-Feeling.
Erst als ich wieder anfing, Anerkennung über andere zu bekommen, habe ich diese Authentiziät mehr und mehr aufgegeben. Einfach weil die Anerkennung von anderen so schön war und ich mehr und mehr davon wollte, ja geradezu danach gierte.
Die MS und die anschließende Bulimie ist während meiner ersten Jugendliebe entstanden und zwar so ziemlich genau nach dem ersten Jahr der Beziehung, also als die Verliebtheits- un die "ungemein begehrt werden"-Phase nachließ. Damals wollte ich wohl mehr Anerkennung von meinem damaligen Freund erzwingen (und es hat idiotischerweise sogar geklappt!). Dann hat es natürlich irgendwann nicht mehr funktioniert - aber seitdem stecke ich in dem Teufelskreis drin.
Manchmal wünsche ich mir sogar, dass mich wieder alle hassen würden, wie damals und ich einfach nur SEIN könnte ohne "irgendwas" zu sein...

Was ich noch nicht ganz verstanhden habe: Inwiefern hängt die "Anerkennungssuch-Entwicklung" bei dir damit zusammen, dass du jetzt mehr Zeit ins erbrechen als in die FA investierst? Meinst du, dass die Männer bei dir die LM abgelöst haben?
Blöde Sache mit der scheiß Suche nach anerkennung. Man macht sich ja völlig von anderen abhängig, das kann ja nicht gut gehen. Nur warum komme ich nicht davon los..??!
Liebe Grüße an dich. Danke jedenfalls für deinen interessanten Gedanken, den ich jetzt vorm Einschalfen noch ein bisschen durcharbeiten will.

Alles Liebe!