Hallo ihr Lieben,ch ahbe vor ein paar tagen versucht meine esstörung in worte zu fassen,
eigentlich ohne grund,aber vielleicht um sie ir selber deutlicher zu machen und falls mich wer anders fragen würde,
eine antwort zu haben die sie ihm gut beschreibt. Vielleicht kommt der thread bei euch gut an und ihr versucht es auch einmal..
''Ich (über)lebe (es) nicht, ich lerne nur damit umzugehen. Leben. Wie könnte ich, mit dieser tödlichen Freundin, die immer neben mir ist und mir Sachen in mein Ohr flüstert die sich in mir einschleichen und nach denen ich funktioniere. Ich funktioniere nach ihrem Willen und trete sie mit gesammeltem Hass und beiden Füßen und ziehe sie mit ganzer Kraft immer wieder hoch zu mir. Drücke sie fest an mich, während sie die Hände um meinen Brustkorb schlingt, sodass mein Herz gefangen ist und ich es gerade noch schaffe, einzuatmen, denn sie drückt sehr fest zu. Ganz fest, was mir manchmal genauso ein Gefühl von Geborgenheit anstatt von Enge gibt. Geborgenheit und Schutz finde ich in ihr, in meiner Freundin. Jedoch gibt es viele Situationen, in denen sie schwierig ist. Sie ist beherrschend und hat eine starke Persönlichkeit- Sie ist nicht schüchtern sondern sehr direkt. Ich weiß nicht, ob sie mich mag. Ich kann auch nicht sagen, ob ich sie mag. Ich weiß nicht, ob sie mein Bestes will. Ich weiß nur, dass sie mich niemals alleine lässt und solange ich mit ihr gemeinsam handele’ gibt sie mir das Gefühl, dass ich der wichtigste Mensch auf der Welt bin. Sie teilt mit mir die Glücksgefühle die ich entwickel und versteht mich. Sie ist die einzige, die einzige die mich versteht, das ist wahrscheinlich der Grund wieso ich sie nicht gehen lassen kann. Immer mehr wende ich mich von all den Menschen, die ich liebe und welche um mich herum sind, ab. Ich wende mich ihr zu, mit meinem ganzem Herzen und sie kommt mir immer näher. Manchmal habe ich das Gefühl, wir sind eine Person. Eine Person, mit Leib und Seele. Es ging rasend schnell, aber sie nimmt mich voll und ganz ein. Sie nimmt mich ein, mit Leib und Seele. Wobei wir beide, beides zerstören. Meinen Leib aber vor allem meine Seele. Es gibt Tage an denen wird es mir zuviel, aber sie lässt es nicht zu, dass wir Abstand voneinander bekommen. Ein kurzer Zeitraum ohneeinander geht gut, doch wenn sie mich einholt, nachdem ich weggerannt bin, wird das Aufeinandertreffen sehr impulsiv. Wenn wir wieder zueinander gefunden haben, wird mir bewusst dass ich nicht ohne sie kann. Ob ich ohne sie will, spielt keine Rolle, denn ich kann nicht. Wollen und können schließt sich aus, seitdem ich sie getroffen habe. Sie hat mir gelehrt, dass es keinen größere Unterschied zwischen zwei Worten gibt. Können und Wollen, Zwei Worte, zwei Bedeutungen, Zwei Welten. Genauso wie es in meinem Leben zwei Welten gibt. Eine Welt, in der ich einmal gelebt habe. Und die andere, gegenwärtige Welt, die wir uns gemeinsam geschaffen haben, nur sie und ich. Manchmal frage ich sie, ob das alles richtig ist. Dann lacht sie nur und erzählt mir Geschichten der Zukunft. Sie lacht und lenkt mich ab. Sie lacht und trotzdem ist mir nicht danach zumute, denn irgendwie fühle ich mich alleine, obwohl sie immer bei mir ist. Mir widerstrebt nichts mehr, als eine Lüge weiterzuleben. Mir widerstrebt nichts mehr, als meine Freundin: Mia! ''
Liebe Güße, moni
Re: Meine Bulimie bedeutet für mich..
#2und es würde mich auch interessieren,ob ihr sie als freundin oder feindin seht..ob ihr sie wahrnehmt oder nicht,usw..
Re: Meine Bulimie bedeutet für mich..
#3Ich seh das nicht als personifizierte Sache, also auch nicht Feind oder Freundin. Eher wie ein Virus, ein Wahnsinn der mich befällt und dann so mit mir eins wird, dass ich schwer sagen kann was noch ich und was eine Krankheit ist.
You do it to yourself, you do
And that's what really hurts
Is that you do it to yourself
Just you and no one else
And that's what really hurts
Is that you do it to yourself
Just you and no one else
Re: Meine Bulimie bedeutet für mich..
#4Ich hab das im Rahmen eines Selbsthilfeprogramms in Briefform ausdrücken sollen - die Kurzbeschreibung wäre Hassliebe.
Brief an die Essstörung als Freundin:
Geliebte Essstörung, seit über vier Jahren kennen wir uns nun schon - ich hab Dich eigentlich nicht gewollt aber nun bist Du ja bei mir - und was wäre ich heute ohne Dich? Moppelig und so ganz und gar nicht stak und diszipliniert. Hast Du nicht gemerkt - immer wenn wir unser akzeptables Gewichtziel erreicht haben...wir wurden doch viel öfter auf der Strasse angesehen. Nein nicht dumm angemacht, einfach nur "bewundernd" angesehen. Trotz langjähriger Beziehung tut es doch gut angesehen zu werden und sich noch so viel besser und schöner und stärker zu fühlen. Nicht so wie die Mädels in kurzen Hosen mit ihren viel zu dicken Schenkeln! Findest Du es nicht auch daneben, wenn diese Mädels dabei noch genüsslich einen fettigen Burger von Mc Donalds vernaschen. Wir bleiben einfach bei unserem zuckerfreien Kaugummi und dem Satz: Nichts schmeckt so gut, wie dünn sein sich anfühlt. Nicht nur Überlegenheit und Schönheit hast Du mir gegeben, nein seit wir uns kennen mache ich viel mehr Sport oder überhaupt Sport - nie hätte ich gedacht wie gut das tun kann. Ja und Tagesstruktur alles ist so geordnet wie meine Wohnung, wie meine Planungen, wie meine Gedanken - ja mein ganzer Tag. Dank Dir meine Liebe: zum Frühstück ein ***, zum Mittag ein ***, zum Abendessen ein ***. Wenn Du mich nicht verlässt und mir beistehst beim Durchziehen dieses Programms, wenn Du mich dann noch motivierst Sport zu machen und meine Arbeit noch sehr gut lief - ja dann denke ich: bleib bei mir bitte, verlass mich nicht!
Brief an die Essstörung als Feindin:
Gehasste Essstörung, es sollten nur mal einfach *kg weniger sein - mehr nicht! Eingeschlichen hast Du Dich, wie ein fieses Miststück - so was von Link. Erst hast Du mir alles schöner gemacht. Mir gelang alles, ich nahm ab, ich wurde bewundert - ja das ist auch heute noch so aber mittlerweile hasse ich das. Früher war es ja noch schön mit Dir: unter der Woche hungern und Sport und am Wochenende dann essen...erst normal, dann immer mehr und nun zu viel. Als wäre das Wochenende nicht genug, plötzlich hast Du mich auch unter der Woche zu so Essorgien überredet. Selbst wenn ich es gar nicht wollte, wenn ich am Morgen nur ein Brötchen von der ausgegebenen Schnittchenplatte wollte und dann wieder "meinen - doch eigentlich UNSERN" Plan einhalten. Du hast mich schwach gemacht, ich hab mich machtlos und ergeben gefühlt und immer wieder gefressen - ja FRESSEN - bis alles weh tat, bis ich es schon unangehm fand so zu arbeiten oder mit einem so gedehnten Magen einzuschlafen. Aber Du bist ja eine Freundin - wenn auch eine fiese: irgendwann flüstertest Du mir Abführmittel ins Ohr. Oh ja, welch schaurig schöner Schein. Man konnte ausreichend essen, dann eine Schachtel Laxoberal, die ganze Nacht mit Krämpfen auf dem Klo am nächsten Morgen wenig matt....und dann einfach wieder fasten und Sport machen, mit Dir zusammen - so wie ich Dich aus guten Tagen kenne. Ich bin froh, dass Du mir nicht noch das Kotzen gelehrt hast. Es langt, dass Du mich immer wieder austrickst, mich in letzter Zeit viel zu oft schwach werden lässt. Ich denke zu oft an Dich, das tut nicht gut. Ich denke selten an meine Freunde - aber sie SIND meine Freunde!!! Nicht Du!!! An Tagen, wo Du mich so schwach erscheinen lässt, wo ich einfach nur alles Fresse was nicht niet und nagelfest ist....wo ich mich vor dumm Essen, während dem Essen und hinterher erst recht einfach nur als miese Versagerin fühle - an diesen Tagen wünschte ich Dich zum Teufel und nie mehr zurück!!!!
Für meine Gedanken im ersten Text "Mia meine Freundin" entschuldige ich bei eben diesen Mädels, die in kurzen Hosen einen Burger essen. In wirklichkeit war ich immer neidisch und hab mir mehr als einmal gewünscht ich wäre sooo unbeschwert gewesen. Man denkt nur all zu oft wirklich schreckliche Dinge, um sich in seinem Hungerhigh noch besser zu fühlen, wenn man vor lauter Hunger ja sonst schon miese Laune hat.
Brief an die Essstörung als Freundin:
Geliebte Essstörung, seit über vier Jahren kennen wir uns nun schon - ich hab Dich eigentlich nicht gewollt aber nun bist Du ja bei mir - und was wäre ich heute ohne Dich? Moppelig und so ganz und gar nicht stak und diszipliniert. Hast Du nicht gemerkt - immer wenn wir unser akzeptables Gewichtziel erreicht haben...wir wurden doch viel öfter auf der Strasse angesehen. Nein nicht dumm angemacht, einfach nur "bewundernd" angesehen. Trotz langjähriger Beziehung tut es doch gut angesehen zu werden und sich noch so viel besser und schöner und stärker zu fühlen. Nicht so wie die Mädels in kurzen Hosen mit ihren viel zu dicken Schenkeln! Findest Du es nicht auch daneben, wenn diese Mädels dabei noch genüsslich einen fettigen Burger von Mc Donalds vernaschen. Wir bleiben einfach bei unserem zuckerfreien Kaugummi und dem Satz: Nichts schmeckt so gut, wie dünn sein sich anfühlt. Nicht nur Überlegenheit und Schönheit hast Du mir gegeben, nein seit wir uns kennen mache ich viel mehr Sport oder überhaupt Sport - nie hätte ich gedacht wie gut das tun kann. Ja und Tagesstruktur alles ist so geordnet wie meine Wohnung, wie meine Planungen, wie meine Gedanken - ja mein ganzer Tag. Dank Dir meine Liebe: zum Frühstück ein ***, zum Mittag ein ***, zum Abendessen ein ***. Wenn Du mich nicht verlässt und mir beistehst beim Durchziehen dieses Programms, wenn Du mich dann noch motivierst Sport zu machen und meine Arbeit noch sehr gut lief - ja dann denke ich: bleib bei mir bitte, verlass mich nicht!
Brief an die Essstörung als Feindin:
Gehasste Essstörung, es sollten nur mal einfach *kg weniger sein - mehr nicht! Eingeschlichen hast Du Dich, wie ein fieses Miststück - so was von Link. Erst hast Du mir alles schöner gemacht. Mir gelang alles, ich nahm ab, ich wurde bewundert - ja das ist auch heute noch so aber mittlerweile hasse ich das. Früher war es ja noch schön mit Dir: unter der Woche hungern und Sport und am Wochenende dann essen...erst normal, dann immer mehr und nun zu viel. Als wäre das Wochenende nicht genug, plötzlich hast Du mich auch unter der Woche zu so Essorgien überredet. Selbst wenn ich es gar nicht wollte, wenn ich am Morgen nur ein Brötchen von der ausgegebenen Schnittchenplatte wollte und dann wieder "meinen - doch eigentlich UNSERN" Plan einhalten. Du hast mich schwach gemacht, ich hab mich machtlos und ergeben gefühlt und immer wieder gefressen - ja FRESSEN - bis alles weh tat, bis ich es schon unangehm fand so zu arbeiten oder mit einem so gedehnten Magen einzuschlafen. Aber Du bist ja eine Freundin - wenn auch eine fiese: irgendwann flüstertest Du mir Abführmittel ins Ohr. Oh ja, welch schaurig schöner Schein. Man konnte ausreichend essen, dann eine Schachtel Laxoberal, die ganze Nacht mit Krämpfen auf dem Klo am nächsten Morgen wenig matt....und dann einfach wieder fasten und Sport machen, mit Dir zusammen - so wie ich Dich aus guten Tagen kenne. Ich bin froh, dass Du mir nicht noch das Kotzen gelehrt hast. Es langt, dass Du mich immer wieder austrickst, mich in letzter Zeit viel zu oft schwach werden lässt. Ich denke zu oft an Dich, das tut nicht gut. Ich denke selten an meine Freunde - aber sie SIND meine Freunde!!! Nicht Du!!! An Tagen, wo Du mich so schwach erscheinen lässt, wo ich einfach nur alles Fresse was nicht niet und nagelfest ist....wo ich mich vor dumm Essen, während dem Essen und hinterher erst recht einfach nur als miese Versagerin fühle - an diesen Tagen wünschte ich Dich zum Teufel und nie mehr zurück!!!!
Für meine Gedanken im ersten Text "Mia meine Freundin" entschuldige ich bei eben diesen Mädels, die in kurzen Hosen einen Burger essen. In wirklichkeit war ich immer neidisch und hab mir mehr als einmal gewünscht ich wäre sooo unbeschwert gewesen. Man denkt nur all zu oft wirklich schreckliche Dinge, um sich in seinem Hungerhigh noch besser zu fühlen, wenn man vor lauter Hunger ja sonst schon miese Laune hat.
Re: Meine Bulimie bedeutet für mich..
#5Ja,ich sehe es auch nicht direkt als eine Person,aber falls ich sie mir bildlich vorstellen sollte oder sie jemandem erklären müste,ist das am ehesten so zu verstehen,denn ich höre täglich wie kompliziert das alles doch ist,alles ist komplex und unverständlich.. das verletzt mich sehr.
Aber deine BEschreibung,wie ein Virus,ist auch passend wie ich finde..
Leddak,bei dir finde ich es gut dass du sie einmal als feindin und freundin angeschrieben hast.
wie wa das für dich?fiel es dir bei einem brief leichter und bei einem schwerer oder kannst du das gar nicht richtig sagen? ich finde,es ist rauszuhören dass di Disziplien und bewunderung sehr wichtig sind,das kann ich gut verstehen und nachvollziehen. man misst sein eigenes durchhaltevermögen an dem essen und lenkt den blick nciht auf andere sachen..
moni
Aber deine BEschreibung,wie ein Virus,ist auch passend wie ich finde..
Leddak,bei dir finde ich es gut dass du sie einmal als feindin und freundin angeschrieben hast.
wie wa das für dich?fiel es dir bei einem brief leichter und bei einem schwerer oder kannst du das gar nicht richtig sagen? ich finde,es ist rauszuhören dass di Disziplien und bewunderung sehr wichtig sind,das kann ich gut verstehen und nachvollziehen. man misst sein eigenes durchhaltevermögen an dem essen und lenkt den blick nciht auf andere sachen..
moni
Re: Meine Bulimie bedeutet für mich..
#6Hey Moni,
beide Briefe fielen mir schwer und leicht zu gleich. Es ist noch immer so, dass ich wünschte: ich wäre da nie reingerutscht.
Gleichzeitg aber mochte ich mich ein wenig schlanker (und dafür zahlte ich halt diesen blöden Preis) lieber als jetzt und hatte mehr Struktur im Alltag als jetzt zum Beispiel.
Dabei war ich es doch locker 25 Jahre gewohnt normal zu essen und nach guten vier Jahren ES ist es noch immer recht schwer wieder eine normale Einstellung dazu zu finden und mich dementsprechend auch mit Schwächen zu akzeptieren.
beide Briefe fielen mir schwer und leicht zu gleich. Es ist noch immer so, dass ich wünschte: ich wäre da nie reingerutscht.
Gleichzeitg aber mochte ich mich ein wenig schlanker (und dafür zahlte ich halt diesen blöden Preis) lieber als jetzt und hatte mehr Struktur im Alltag als jetzt zum Beispiel.
Dabei war ich es doch locker 25 Jahre gewohnt normal zu essen und nach guten vier Jahren ES ist es noch immer recht schwer wieder eine normale Einstellung dazu zu finden und mich dementsprechend auch mit Schwächen zu akzeptieren.
Re: Meine Bulimie bedeutet für mich..
#7Hallo Ihr!=)
Ich las diesen Threadtitel und war erstmal etwas perplex "meine Bulimie soll mir etwas bedeuten?" Ich wünsche sie doch zum Teufel! Aber so fühlt tief vergraben in mir ein anderer Teil ja eigentlich doch nicht, oder warum sonst würde ich immer wieder über der Schüssel hängen?! Es ist wirklich beeindruckend wie ihr beide in euren Briefen diese zwei Seiten in Worte fassen konntet! Ich kann mich mit vielen Aspekten und Gefühlen identifizieren. Was ich richtig gut finde, ist dass die Ess-Störung mit allen Gedanken, Verhaltensweisen etc bei euch aufgegriffen wird!
Bei leddaks Brief gefällt mir außerdem, dass die gefährliche Ess-Störung entlarvt wird, denn eins habe ich in der Klinik vor allem gelernt: Bulimie hat man nicht wegen Kontrollverllust, Disziplinlosigkeit oder Fressgier. Das sind wenn überhaupt die letzten Glieder in einer Kette von viel zu viel was schief läuft und oftmals wird Bulimie erst durch Hungern und Diät = Ess-Störung! ausgelöst. Aber das wirklich zu begreifen fällt mir auch noch so schwer.. aber ich muss mich langsam entscheiden: entweder ewig diesem Figurideal nachjagen, für ein paar Momente bei einer funktionierenden Diät das Gefühl der Kontrolle haben und zwar nicht nur über mein Ess-Verhalten, sondern scheinbar über mein Leben, aber im nächsten Moment wieder die "negativen" Seiten der Ess-Störung ertragen, wie z.B. Isolation, Scham, Essanfälle ODER ich traue mich langsam mal zu leben mit allen Hochs, Tiefs, meinem kleinem süßen Bäuchlein und gestatte mir regelmäßigen Mahlzeiten und Süßigkeiten.
Schreibe die Tage auch noch einen Brief hinein : )
Ich las diesen Threadtitel und war erstmal etwas perplex "meine Bulimie soll mir etwas bedeuten?" Ich wünsche sie doch zum Teufel! Aber so fühlt tief vergraben in mir ein anderer Teil ja eigentlich doch nicht, oder warum sonst würde ich immer wieder über der Schüssel hängen?! Es ist wirklich beeindruckend wie ihr beide in euren Briefen diese zwei Seiten in Worte fassen konntet! Ich kann mich mit vielen Aspekten und Gefühlen identifizieren. Was ich richtig gut finde, ist dass die Ess-Störung mit allen Gedanken, Verhaltensweisen etc bei euch aufgegriffen wird!
Bei leddaks Brief gefällt mir außerdem, dass die gefährliche Ess-Störung entlarvt wird, denn eins habe ich in der Klinik vor allem gelernt: Bulimie hat man nicht wegen Kontrollverllust, Disziplinlosigkeit oder Fressgier. Das sind wenn überhaupt die letzten Glieder in einer Kette von viel zu viel was schief läuft und oftmals wird Bulimie erst durch Hungern und Diät = Ess-Störung! ausgelöst. Aber das wirklich zu begreifen fällt mir auch noch so schwer.. aber ich muss mich langsam entscheiden: entweder ewig diesem Figurideal nachjagen, für ein paar Momente bei einer funktionierenden Diät das Gefühl der Kontrolle haben und zwar nicht nur über mein Ess-Verhalten, sondern scheinbar über mein Leben, aber im nächsten Moment wieder die "negativen" Seiten der Ess-Störung ertragen, wie z.B. Isolation, Scham, Essanfälle ODER ich traue mich langsam mal zu leben mit allen Hochs, Tiefs, meinem kleinem süßen Bäuchlein und gestatte mir regelmäßigen Mahlzeiten und Süßigkeiten.
Schreibe die Tage auch noch einen Brief hinein : )
Ich schaue in den Himmel:
die Nacht ist sternenklar,
im Mondlicht singt die Wahrheit
es ist so wunderbar
die Nacht ist sternenklar,
im Mondlicht singt die Wahrheit
es ist so wunderbar
Re: Meine Bulimie bedeutet für mich..
#8Ich habe auch mal für dieses Onlineprogramm diese Briefe geschrieben, ich kann sie ja auch mal reinstellen.
Ich hoffe, da triggert nichts, gerade im Freundin-Bereich
Liebe Freundin,
Ich schreibe dir, weil ich dir für viele Situationen und Erlebnisse in meinem Leben danken möchte.
Ich war damals ein naives kleines Mädchen, und du hast mich zum Nachdenken gebracht.
Du hast mich so viel über das Leben gelehrt, und mich dazu gebracht, so viel noch einmal zu überdenken, das ich sonst für selbstverständlich hingenommen habe.
Du hast mir meine körperlichen Grenzen gezeigt, und mich gelehrt, dass mein Körper ein erstaunlich lebendiges Wunderwerk ist, das selbst dann noch funktioniert, wenn ich lange Zeit nicht esse oder wenn ich ständig alles erbreche. Und du hast mir gezeigt, wie schnell ich mich erholen kann, wenn ich mich doch mal schlecht fühle.
Du hast mich zu Leistungen gebracht, auf die ich auch jetzt noch stolz bin, meine Ausdauerleistungen, wie sonst wäre ich freiwillig ** Kilometer am Stück gelaufen, oder hätte mich wochenlang von ***** ernährt und trotzdem täglich * km gelaufen?
Du warst mein Retter in der Not, als ich übergewichtig war und meine Mutter schon anfing zu lästern, wie sonst hätte ich es so schnell geschafft, wieder normalgewichtig zu werden?
Und du hast mich aufmerksam gemacht, feinfühlig, für alle Zeichen, wie man normal isst, und wann man aus Stress isst, auch bei anderen Menschen. Du hast mich dazu gebracht, darüber nachzudenken, was normale Ernährung eigentlich ist, was mentale Gesundheit eigentlich ist.
Und wofür ich dir auch noch so dankbar bin, du hast mein Leben gerettet, du hast mich abgelenkt und festgehalten, als ich nur noch sterben wollte, du hast mir gesagt, ich sollte mich erst mal abreagieren, alles auskotzen, was mich stresst, und es dann noch mal überdenken, oder vielleicht hinauszögern, erst mal abnehmen, und dann mal sehen, was ich dann über die Sache denke. Du hast mir wertvolle Lebenszeit geschenkt, in der ich merken konnte, dass es besser ist, für mein Leben und eine bessere Zukunft zu kämpfen.
Du warst diejenige, die immer für mich da war, in Situationen, wo ich fast zerbrochen wäre, warst du bei mir, hast mir Halt gegeben. Und das süße Versprechen, alles wird besser, wenn ich nur brav abnehme.
Und gerade weil ich manchmal Angst vor dir hatte, habe ich nach so vielen Möglichkeiten gesucht, wie ich mich anders abreagieren könnte, wie ich mir auf andere Art etwas Gutes tun könnte, und soviel kennen gelernt. Nur durch dich lebe ich also auch intensiver, habe Auslandserfahrungen, habe Leute kennen gelernt, nach denen ich sonst niemals gesucht hätte, habe mir überlegt, was für Hobbys ich mir suchen könnte, was ich für meine Entspannung tun könnte, habe nach einer schönen neuen Wohnung gesucht, mein Leben neu gestaltet.
Aus Angst vor dir, aber eigentlich bist du der Auslöser und deshalb diejenige, der ich dankbar sein muss.
Weil ich mit dir so viel kämpfen musste, konnte ich auch klarer an der Position arbeiten, wer ich bin, und habe mich viel genauer kennen gelernt, als wenn ich immer ohne dich gelebt hätte.
Du hast mir gezeigt, was Kontrolle ist, aber auch, wie absolute Kontrolllosigkeit aussieht, und ich weiß dadurch viel genauer darüber bescheid, und kann somit auch mehr Mitgefühl für andere Betroffene aufbringen.
Und du hast meine Kreativität geweckt. Über dich schreibe ich nun schon jahrelang meine Gedanken auf, ohne dich hätte ich niemals so flüssig schreiben gelernt, wie ich nun schreibe, ohne dich wäre mir niemals so bewusst geworden, dass Schreiben eigentlich das ist, was ich will. Dafür bin ich dir von allem am Allerdankbarsten.
Liebe Freundin, ich schicke dir eine feste Umarmung und danke für alles, was war.
Meine Erzfeindin!
Ich möchte mich einmal erleichtern, dir schreiben, warum eigentlich du meine Feindin bist.
Nur wegen dir habe ich meinen Körper v*rg*wa*ig*, habe in kurzer Zeit sehr viel abgenommen, nur um es in ebenso kurzer Zeit wieder zuzunehmen, unzählige Male, immer wieder hat sich der gleiche Kreislauf wiederholt. Jedesmal hast du mir vorgegaukelt, dass alles besser wird, wenn ich nur abnehme, aber jedesmal hast du mich auch wieder zum Fressen gezwungen, bis ich wieder zugenommen habe.
Du hast mich zu fragwürdigen Rekorden gezwungen, unter Bauchkrämpfen stundenlang zu laufen, ewig weit Fahrrad zu fahren, obwohl ich das Gefühl hatte, bald umzukippen.
Du hast mir sonst seltsame Flausen in den Kopf gesetzt, Chemikalien zu schlucken, die Erbrechen auslösen und danach Durchfall und Appetitlosigkeit, nur um meinen Körper ganz leer zu kriegen, von allem, was dich stört.
Du hast mir beigebracht, wie es ist, sich selber zu hassen.
Du hast mich dazu gebracht, ein Treffen mit Freunden nicht mehr zu genießen, sondern mit glasigen Augen auf die Arme der etwas dünneren Freundin zu starren und das Essen so zu behandeln, als sei es Glaswolle.
Du hast mir eingeredet, es sei nicht ok, jemals vor anderen zu essen, und lässt mich fast durchdrehen, wenn ich es doch einmal tue. Durch dich habe ich jegliches Verhältnis zu normalem Essen verloren, ich kann kaum noch etwas finden, wovon ich wirklich meine, es sei angemessen, das in einem bestimmten Augenblick zu essen.
Und dann zwingst du mich, alles zu essen, was ich finde. Durch den Supermarkt zu rennen mit einem Magen, der schon fast platzt, und verzweifelt etwas zu suchen, was mir noch schmeckt, neidisch auf das Essen der anderen zu starren und mich darüber zu ärgern, dass die immer so leckeres Essen haben, und zu dem Schluss kommen, dass mein Essen gar nicht lecker sein kann, weil einem sowieso nichts schmecken kann, wenn man es so schnell reinschlingt, dass man nichts schmeckt, bevor man fast platzt.
Du hast mir gezeigt, wie viel ein Mensch auf einmal essen kann, und glaub mir, das ist etwas, was ein Mensch gar nicht wissen will.
Du hast mir beigebracht, wie man sich absichtlich übergibt, und mich dann dazu gebracht, das an den unmöglichsten Orten zu tun. Weißt du eigentlich, wie eklig das ist, wenn man auf dem Bahnhofsklo kotzen geht?
Und wie schade das ist, wenn man schöne Spaziergänge durch wunderschöne Wälder macht und dann kotzend hinterm Baum hockt?
Und weißt du, wie schrecklich das ist, sein Leben lang auf Diät zu sein, immer auf alles zu verzichten, nur weil ich weiß, dass ich sonst unglaublich fett sein würde, durch all das, was ich so fresse?
Und nur wegen dir musste ich erleben, wie es ist, abzunehmen, und dabei nach und nach den Verstand zu verlieren.
Wegen dir starrte ich in den Spiegel, wo mein Bild hin und her wackelte. Habe ich schon abgenommen? Bin ich noch so fett wie vorher? Wer bin ich, wie sehe ich aus?
Was kann ich noch essen? Ja, das und das ist noch ok, das reicht für einen Tag unterwegs. Und ein paar Wochen später ist selbst das indiskutabel, ein bisschen Kaffee reicht doch. Und mit jedem Tag macht Essen mehr Angst.
Und mit Recht. Wegen dir war mein Magen irgendwann unfähig, etwas zu verdauen, wegen dir musste ich irgendwann sowieso alles erbrechen, was ich aß, wegen dir fiel ich todmüde um, wenn ich aß.
Und dann wollte ich doch wieder essen, was dir auch wieder riesengroße Freude bereitete. Du konntest mich wieder andersweitig kontrollieren, sagtest mir, ok, wenn ich nicht mehr abnehmen will, dann kann ich ja wieder fressen. Und brachtest mich dazu, mich wieder vollzustopfen bis zum Erbrechen. Weil du ja wusstest, dass ich gerade nicht abnehmen wollte, da konnte ich ja essen ohne aufzuhören. Und ich stopfte und stopfte.
Wegen dir habe ich riesengroße Probleme gehabt, meine Probleme auch ohne dich zu lösen.
Es war ja so einfach.
Du sagtest mir, friss es, und dann kotz es wieder aus, dann löst sich das Problem in Luft auf.
Du hast mir vorgegaukelt, du seist das Zaubermittel für alle Fälle, ohne dich geht gar nichts.
Im Zweifelsfall musste ich immer machen, was du wolltest.
Und du hast mir eingeredet, ich müsse alles als Chance nutzen.
Wenn keiner zuhause ist, die Vorratsschränke zu durchwühlen, Essen zu suchen.
Wenn ich bald alleine wohne, das Essen ganz streichen und endlich so abzunehmen, dass ich richtig dünn bin.
Den neuen Freund dazu überreden, die gemeinsame Zeit ausschließlich mit Sport zu verbringen.
Du hast mir unzählige Flausen in den Kopf gesetzt, mich zu unzähligen dummen Aktionen gebracht.
Und mir vor allem so viel Zeit geraubt, die ich hätte nutzen können, um richtig zu leben.
Ich schreibe gern, aber du warst über Jahre das einzige Thema, über das ich schreiben konnte.
Ich hätte meine Kraft und Kreativität für Besseres nutzen können.
Du hast mich so verschwenderisch gemacht. Was hätte ich mir von dem Essensgeld alles kaufen können!
Du hast mir gezeigt, was Verzweiflung ist, was das Gefühl ist, nicht mehr leben zu wollen, weil alles doof ist.
Du hast mich in die unendliche Leere geführt, wo ich kaum noch etwas spüre, wo das Leben gar nicht mehr an mich herankommt.
Du hast mir mein Leben geraubt.
Ich weiß, dass du alle Lebensenergie von mir nimmst. Aber nicht mehr lange. Bald bekommst du nichts mehr davon.
Der Kampf beginnt!
Ich hoffe, da triggert nichts, gerade im Freundin-Bereich

Liebe Freundin,
Ich schreibe dir, weil ich dir für viele Situationen und Erlebnisse in meinem Leben danken möchte.
Ich war damals ein naives kleines Mädchen, und du hast mich zum Nachdenken gebracht.
Du hast mich so viel über das Leben gelehrt, und mich dazu gebracht, so viel noch einmal zu überdenken, das ich sonst für selbstverständlich hingenommen habe.
Du hast mir meine körperlichen Grenzen gezeigt, und mich gelehrt, dass mein Körper ein erstaunlich lebendiges Wunderwerk ist, das selbst dann noch funktioniert, wenn ich lange Zeit nicht esse oder wenn ich ständig alles erbreche. Und du hast mir gezeigt, wie schnell ich mich erholen kann, wenn ich mich doch mal schlecht fühle.
Du hast mich zu Leistungen gebracht, auf die ich auch jetzt noch stolz bin, meine Ausdauerleistungen, wie sonst wäre ich freiwillig ** Kilometer am Stück gelaufen, oder hätte mich wochenlang von ***** ernährt und trotzdem täglich * km gelaufen?
Du warst mein Retter in der Not, als ich übergewichtig war und meine Mutter schon anfing zu lästern, wie sonst hätte ich es so schnell geschafft, wieder normalgewichtig zu werden?
Und du hast mich aufmerksam gemacht, feinfühlig, für alle Zeichen, wie man normal isst, und wann man aus Stress isst, auch bei anderen Menschen. Du hast mich dazu gebracht, darüber nachzudenken, was normale Ernährung eigentlich ist, was mentale Gesundheit eigentlich ist.
Und wofür ich dir auch noch so dankbar bin, du hast mein Leben gerettet, du hast mich abgelenkt und festgehalten, als ich nur noch sterben wollte, du hast mir gesagt, ich sollte mich erst mal abreagieren, alles auskotzen, was mich stresst, und es dann noch mal überdenken, oder vielleicht hinauszögern, erst mal abnehmen, und dann mal sehen, was ich dann über die Sache denke. Du hast mir wertvolle Lebenszeit geschenkt, in der ich merken konnte, dass es besser ist, für mein Leben und eine bessere Zukunft zu kämpfen.
Du warst diejenige, die immer für mich da war, in Situationen, wo ich fast zerbrochen wäre, warst du bei mir, hast mir Halt gegeben. Und das süße Versprechen, alles wird besser, wenn ich nur brav abnehme.
Und gerade weil ich manchmal Angst vor dir hatte, habe ich nach so vielen Möglichkeiten gesucht, wie ich mich anders abreagieren könnte, wie ich mir auf andere Art etwas Gutes tun könnte, und soviel kennen gelernt. Nur durch dich lebe ich also auch intensiver, habe Auslandserfahrungen, habe Leute kennen gelernt, nach denen ich sonst niemals gesucht hätte, habe mir überlegt, was für Hobbys ich mir suchen könnte, was ich für meine Entspannung tun könnte, habe nach einer schönen neuen Wohnung gesucht, mein Leben neu gestaltet.
Aus Angst vor dir, aber eigentlich bist du der Auslöser und deshalb diejenige, der ich dankbar sein muss.
Weil ich mit dir so viel kämpfen musste, konnte ich auch klarer an der Position arbeiten, wer ich bin, und habe mich viel genauer kennen gelernt, als wenn ich immer ohne dich gelebt hätte.
Du hast mir gezeigt, was Kontrolle ist, aber auch, wie absolute Kontrolllosigkeit aussieht, und ich weiß dadurch viel genauer darüber bescheid, und kann somit auch mehr Mitgefühl für andere Betroffene aufbringen.
Und du hast meine Kreativität geweckt. Über dich schreibe ich nun schon jahrelang meine Gedanken auf, ohne dich hätte ich niemals so flüssig schreiben gelernt, wie ich nun schreibe, ohne dich wäre mir niemals so bewusst geworden, dass Schreiben eigentlich das ist, was ich will. Dafür bin ich dir von allem am Allerdankbarsten.
Liebe Freundin, ich schicke dir eine feste Umarmung und danke für alles, was war.
Meine Erzfeindin!
Ich möchte mich einmal erleichtern, dir schreiben, warum eigentlich du meine Feindin bist.
Nur wegen dir habe ich meinen Körper v*rg*wa*ig*, habe in kurzer Zeit sehr viel abgenommen, nur um es in ebenso kurzer Zeit wieder zuzunehmen, unzählige Male, immer wieder hat sich der gleiche Kreislauf wiederholt. Jedesmal hast du mir vorgegaukelt, dass alles besser wird, wenn ich nur abnehme, aber jedesmal hast du mich auch wieder zum Fressen gezwungen, bis ich wieder zugenommen habe.
Du hast mich zu fragwürdigen Rekorden gezwungen, unter Bauchkrämpfen stundenlang zu laufen, ewig weit Fahrrad zu fahren, obwohl ich das Gefühl hatte, bald umzukippen.
Du hast mir sonst seltsame Flausen in den Kopf gesetzt, Chemikalien zu schlucken, die Erbrechen auslösen und danach Durchfall und Appetitlosigkeit, nur um meinen Körper ganz leer zu kriegen, von allem, was dich stört.
Du hast mir beigebracht, wie es ist, sich selber zu hassen.
Du hast mich dazu gebracht, ein Treffen mit Freunden nicht mehr zu genießen, sondern mit glasigen Augen auf die Arme der etwas dünneren Freundin zu starren und das Essen so zu behandeln, als sei es Glaswolle.
Du hast mir eingeredet, es sei nicht ok, jemals vor anderen zu essen, und lässt mich fast durchdrehen, wenn ich es doch einmal tue. Durch dich habe ich jegliches Verhältnis zu normalem Essen verloren, ich kann kaum noch etwas finden, wovon ich wirklich meine, es sei angemessen, das in einem bestimmten Augenblick zu essen.
Und dann zwingst du mich, alles zu essen, was ich finde. Durch den Supermarkt zu rennen mit einem Magen, der schon fast platzt, und verzweifelt etwas zu suchen, was mir noch schmeckt, neidisch auf das Essen der anderen zu starren und mich darüber zu ärgern, dass die immer so leckeres Essen haben, und zu dem Schluss kommen, dass mein Essen gar nicht lecker sein kann, weil einem sowieso nichts schmecken kann, wenn man es so schnell reinschlingt, dass man nichts schmeckt, bevor man fast platzt.
Du hast mir gezeigt, wie viel ein Mensch auf einmal essen kann, und glaub mir, das ist etwas, was ein Mensch gar nicht wissen will.
Du hast mir beigebracht, wie man sich absichtlich übergibt, und mich dann dazu gebracht, das an den unmöglichsten Orten zu tun. Weißt du eigentlich, wie eklig das ist, wenn man auf dem Bahnhofsklo kotzen geht?
Und wie schade das ist, wenn man schöne Spaziergänge durch wunderschöne Wälder macht und dann kotzend hinterm Baum hockt?
Und weißt du, wie schrecklich das ist, sein Leben lang auf Diät zu sein, immer auf alles zu verzichten, nur weil ich weiß, dass ich sonst unglaublich fett sein würde, durch all das, was ich so fresse?
Und nur wegen dir musste ich erleben, wie es ist, abzunehmen, und dabei nach und nach den Verstand zu verlieren.
Wegen dir starrte ich in den Spiegel, wo mein Bild hin und her wackelte. Habe ich schon abgenommen? Bin ich noch so fett wie vorher? Wer bin ich, wie sehe ich aus?
Was kann ich noch essen? Ja, das und das ist noch ok, das reicht für einen Tag unterwegs. Und ein paar Wochen später ist selbst das indiskutabel, ein bisschen Kaffee reicht doch. Und mit jedem Tag macht Essen mehr Angst.
Und mit Recht. Wegen dir war mein Magen irgendwann unfähig, etwas zu verdauen, wegen dir musste ich irgendwann sowieso alles erbrechen, was ich aß, wegen dir fiel ich todmüde um, wenn ich aß.
Und dann wollte ich doch wieder essen, was dir auch wieder riesengroße Freude bereitete. Du konntest mich wieder andersweitig kontrollieren, sagtest mir, ok, wenn ich nicht mehr abnehmen will, dann kann ich ja wieder fressen. Und brachtest mich dazu, mich wieder vollzustopfen bis zum Erbrechen. Weil du ja wusstest, dass ich gerade nicht abnehmen wollte, da konnte ich ja essen ohne aufzuhören. Und ich stopfte und stopfte.
Wegen dir habe ich riesengroße Probleme gehabt, meine Probleme auch ohne dich zu lösen.
Es war ja so einfach.
Du sagtest mir, friss es, und dann kotz es wieder aus, dann löst sich das Problem in Luft auf.
Du hast mir vorgegaukelt, du seist das Zaubermittel für alle Fälle, ohne dich geht gar nichts.
Im Zweifelsfall musste ich immer machen, was du wolltest.
Und du hast mir eingeredet, ich müsse alles als Chance nutzen.
Wenn keiner zuhause ist, die Vorratsschränke zu durchwühlen, Essen zu suchen.
Wenn ich bald alleine wohne, das Essen ganz streichen und endlich so abzunehmen, dass ich richtig dünn bin.
Den neuen Freund dazu überreden, die gemeinsame Zeit ausschließlich mit Sport zu verbringen.
Du hast mir unzählige Flausen in den Kopf gesetzt, mich zu unzähligen dummen Aktionen gebracht.
Und mir vor allem so viel Zeit geraubt, die ich hätte nutzen können, um richtig zu leben.
Ich schreibe gern, aber du warst über Jahre das einzige Thema, über das ich schreiben konnte.
Ich hätte meine Kraft und Kreativität für Besseres nutzen können.
Du hast mich so verschwenderisch gemacht. Was hätte ich mir von dem Essensgeld alles kaufen können!
Du hast mir gezeigt, was Verzweiflung ist, was das Gefühl ist, nicht mehr leben zu wollen, weil alles doof ist.
Du hast mich in die unendliche Leere geführt, wo ich kaum noch etwas spüre, wo das Leben gar nicht mehr an mich herankommt.
Du hast mir mein Leben geraubt.
Ich weiß, dass du alle Lebensenergie von mir nimmst. Aber nicht mehr lange. Bald bekommst du nichts mehr davon.
Der Kampf beginnt!
Der Wind umspielt die Nacht, formt sich leis´zur Melodie
von weit ist er gekommen, aus dem Land der Poesie
Und ich höre schon wie das Leben aus der Ferne nach mir ruft
doch in mir ist nur dieses Schweigen, das die Qual in der Seele sucht.
(Mantus)
von weit ist er gekommen, aus dem Land der Poesie
Und ich höre schon wie das Leben aus der Ferne nach mir ruft
doch in mir ist nur dieses Schweigen, das die Qual in der Seele sucht.
(Mantus)
Re: Meine Bulimie bedeutet für mich..
#9Welches Gefühl überwiegt eigentlich für Euch, wenn Ihr die ES einmal als Freundin und kurze Zeit später als Feinden seht?
Beim Schreiben damals fielen mir zwar beide Texte leicht aber ich empfand eine Art Trauer, als ich den ersten Brief an die Freundin schrieb.
Trauer, weil ich diese vorgetäuschte "Leistungsfähigkeit" aufgeben würde, wenn ich die ES los werden will und Angst - so verdammte Angst, dass ich mich nie mehr hübsch finden würde.
Ja auch Angst davor, was Freunde oder Bekannte sagen könnten, wenn sie mich plötzlich mit **kg mehr antreffen würden.
Sprüche wie: "Ach zugenommen? Steht dir aber gut" kenne ich bereits und ich hab sie nie ertragen können.
Gleichzeit war die Wut über die ES als Feindin grösser und der Wunsch wieder ganz normal leben zu können, wegen mir auch mit ***kg mehr so unendlich viel grösser....aber eben immer mit dem fiesen Nadelstich der Angst im Herzen, im Kopf - überall.
Beim Schreiben damals fielen mir zwar beide Texte leicht aber ich empfand eine Art Trauer, als ich den ersten Brief an die Freundin schrieb.
Trauer, weil ich diese vorgetäuschte "Leistungsfähigkeit" aufgeben würde, wenn ich die ES los werden will und Angst - so verdammte Angst, dass ich mich nie mehr hübsch finden würde.
Ja auch Angst davor, was Freunde oder Bekannte sagen könnten, wenn sie mich plötzlich mit **kg mehr antreffen würden.
Sprüche wie: "Ach zugenommen? Steht dir aber gut" kenne ich bereits und ich hab sie nie ertragen können.
Gleichzeit war die Wut über die ES als Feindin grösser und der Wunsch wieder ganz normal leben zu können, wegen mir auch mit ***kg mehr so unendlich viel grösser....aber eben immer mit dem fiesen Nadelstich der Angst im Herzen, im Kopf - überall.
Re: Meine Bulimie bedeutet für mich..
#10Liebe Leddak,
ja dieser Gegensatz in einem macht einen kaputt. Mit freunden raus gehen,spontan sein können,sich seiner bedürfnisse bewusst sein und nicht gefühl und körperliches zu verwechseln. Genau im kontrast dazu steht das alltägliche schönheitsideal,schlank zu sein und der wunsch kommt einen als einziger lebensinahlt vor,den es sich lohnt anzustreben.. es zerreißt einen.
Liebe flieder,
oh danke,das freut mich dass dir der text gefällt.ich fand es eigentlich nicht schwer ihn zu scheiben,es ging von satz zu satz besser.es hört sich komisch an,aber ich fühle mcih dem thema momentan so nah dass ich unglaublich viel darüber schreiben könnte. Ich finde gut,dass du erkannt hast wie gefähtlich die bulimie ist und ich glaube du stehst momentan in einer ganz wichtigen situation-du stehst in der entscheidung zwischen bulimie und dem ‚’leben mit deinem kleinen süßen bäuchlein’’ ich wünsche dir ganz viel kraft und freue mich auf deinen brief..
Dreamdancer,
deine beiden briefe haen mich irgendwie getroffen weil in dem freundinnen brief sehr gut die positiven gefühle rauskommen und auch die verbundeheit. Bei der feindin hingegen der hass und die abneigung.allein die anrede der briefes verrät schon sehr viel. Am besten gefällt mir der abschlusssatz bei dem zweiten brief ich hoffe,es geht dir gut..
Und abschließend,ich kann wirklich nicht sagen ob das positiv gefühl oder das negative überwiegt.es wechselt sooft.ich bin unendlich verzweifelt und wenn ich ein paar atge diät durchziehe,denke ich,das ist richtig ich fühle mich gut und ich mag mich so mehr,wenn ich dann einen fa (+klogang) habe,denke ich darüber nicht so schlimm wie als wenn ich jeden tag einen habe und danach ko***. Ich weiß es nicht,ich kenne mich selber nicht mehr..
moni
ja dieser Gegensatz in einem macht einen kaputt. Mit freunden raus gehen,spontan sein können,sich seiner bedürfnisse bewusst sein und nicht gefühl und körperliches zu verwechseln. Genau im kontrast dazu steht das alltägliche schönheitsideal,schlank zu sein und der wunsch kommt einen als einziger lebensinahlt vor,den es sich lohnt anzustreben.. es zerreißt einen.
Liebe flieder,
oh danke,das freut mich dass dir der text gefällt.ich fand es eigentlich nicht schwer ihn zu scheiben,es ging von satz zu satz besser.es hört sich komisch an,aber ich fühle mcih dem thema momentan so nah dass ich unglaublich viel darüber schreiben könnte. Ich finde gut,dass du erkannt hast wie gefähtlich die bulimie ist und ich glaube du stehst momentan in einer ganz wichtigen situation-du stehst in der entscheidung zwischen bulimie und dem ‚’leben mit deinem kleinen süßen bäuchlein’’ ich wünsche dir ganz viel kraft und freue mich auf deinen brief..
Dreamdancer,
deine beiden briefe haen mich irgendwie getroffen weil in dem freundinnen brief sehr gut die positiven gefühle rauskommen und auch die verbundeheit. Bei der feindin hingegen der hass und die abneigung.allein die anrede der briefes verrät schon sehr viel. Am besten gefällt mir der abschlusssatz bei dem zweiten brief ich hoffe,es geht dir gut..
Und abschließend,ich kann wirklich nicht sagen ob das positiv gefühl oder das negative überwiegt.es wechselt sooft.ich bin unendlich verzweifelt und wenn ich ein paar atge diät durchziehe,denke ich,das ist richtig ich fühle mich gut und ich mag mich so mehr,wenn ich dann einen fa (+klogang) habe,denke ich darüber nicht so schlimm wie als wenn ich jeden tag einen habe und danach ko***. Ich weiß es nicht,ich kenne mich selber nicht mehr..
moni