neu: leanilu :)

#1
hey ihr :)

Ist jetzt das erste Mal, dass ich so in einem Forum poste..
Aber verfolg euch schon ne Weile und Ihr kommt so sympathisch
rüber, dass sogar die scheue leanilu sich traut sich mal vorzustellen. :wink:

Leide "erst" seit einem Jahr "richtig" an Bulimie, wobei sich das gestörte Essverhalten
auch schon ein paar Jahre hinzieht. Hab immer wieder etwas unterschiedliche Phasen, mal
mehr auch von MS gezeichnet, mal weniger. Aber viel wichtiger; Ich mach jetzt ne Therapie.
Wollt ich zumindest.. :arrow: War bei einem Erstgespräch und verliess die Stunde auch mit
einem sehr positiven Gefühl. Wir verblieben mit der Abmachung, dass ich mich melde, egal wie
ich meinen Entscheid fällen sollte. Es kam dann tatsächlich zu einem 2. Termin, nach welchem ich
nun irgendwie verunsichert bin.. Wir hatten ein gutes Gespräch und er bohrte auch genau an den
richtigen Stellen, mir ist nämlich durchaus bewusst, welche Gefühle ich verdränge und kompensiere..
Nun war es dann aber so, dass er immer wieder deutlich machen wollte, dass eine Therapie nur dann Sinn
macht, wenn ich mich wirklich gegen die Krankheit entschieden habe. hört sich logisch an, ja. :) aber:
Ich sage mir ich möchte so nicht weiter leben, all die Energie lieber in andere Dinge stecken, all das Geld,
all die schönen Stunden, all die Freunde und Freude wieder haben. Doch merke ich, dass der Nutzen der
Krankheit zu gross ist, um die Kosten zu überragen... Der absolute Wille und Entscheid gegen die
Krankheit fehlt, auch wenn ich mir noch so oft die "Kosten" und Folgen vor Augen führe.. :|
Ich habe das Gefühl, ich kann mir noch so sagen, ich möchte nicht kranksein, aber wirklich eine
Motivation(pos. oder auch neg.) hab ich nicht... Nun meint mein Thera, dass ich selbst mir klar werden muss,
ob ich wirklich eine Motivation habe. Ob ich ehrlich kämpfen kann, um ein Ziel oder gegen gewisse "Kosten",
denn nur wenn ich wirklich beschlossen habe zu kämpfen, macht es Sinn zu arbeiten.
Ich möcht ja nicht so weitermachen, aber der ausschlaggebende Punkt fehlt irgentwie und nun weiss ich
nicht wie ich mich da packen kann... Ich will nicht warten bis ich mir neue Zähne machen lassen muss oder sonst was
geschieht das mich aufrüttelt.. Aber hab das Gefühl, da kann ich aktiv nicht viel dran tut... Aber passiv warten, bis
der Moment kommt, in welchem sich auch noch der letzte Teil in mir gegen die Krankheit entscheidet, kann ich ja
auch nicht, oder??

huuuchh.. was tu ich euch nur an :wink: schon mein erster roman.. :?
dabei wollt ich eigentlich nur HALLO sagen. :)

Leaniluu

Re: neu: leanilu :)

#2
Hi Leanilu!

Erstmal HALLO an dich! ;-)

Also in meinen Augen hast du dich schon gegen die Krankheit entschieden, du hast nach einem Therapieplatz gesucht, du hast dich hier angemeldet. Ich kann es aber sehr gut verstehen, dass du trotzdem Schwierigkeiten hast, loszulassen! Und völlig klar, wenn du das nicht hättest, dann bräuchtest du auch keine Therapie, dann könntest du es ja einfach bleiben lassen!

Du weißt, dass die Bulimie dich nicht weiterbringt, aber doch gibt sie dir irgendwo etwas. Genau da sollte die Therapie nun ansetzen, rauszufinden, wie das auch anders geht. Und es wird KEINER sagen, der diese Krankheit hat, er verzichtet gerne auf die FAs. Ich hatte jetzt fast 3 Monate keinen mehr, wenn mir aber einer sagen würde, ich darf jetzt alles essen was ich will, ohne das es irgendwelche Folgen hat, würde ich es glaube ich sofort tun... Aber das geht nunmal nicht und das ist uns auch allen bewusst!

Also versuch dich, auf die Therapie einzulassen und nach und nach wird sich sicher auch deine Einstellung verändern! Und dir werden andere Wege gezeigt, als sich in die Bulimie zu flüchten...

Wünsch dir viel Erfolg dabei! ;-)

Re: neu: leanilu :)

#3
Halli hallo und ein herzliches Willkommen :)
mir geht es ähnlich wie dir - ich kann auch noch nicht ganz auf die Bulimie als Fluchtort verzichten, auch wenn ich am Anfang unbedingt so schnell und am besten sofort einfach aufhören wollte... Aber dieser Druck nützt dir am Ende gar nichts, es ist besser es erst mal zu akzeptieren und zu schauen wieso, weshalb, warum du da reingeraten bist... Gib dir Zeit ;) Du schaffst das und wenn du Fragen hast, frag ruhig!

Liebe Grüße Sed:)
Kinder dürfen nur leise weinen, damit sie keiner hört. Damit niemand merkt, dass sie gerade sterben. Kinder sterben leise und allein.

Re: neu: leanilu :)

#4
Hallo Leanilu,

ich würde nicht sagen, dass eine Therapie gleichs innlos ist, nur weil Dir die Motivation fehlt. Da geht es schließlich vielen (wenn nicht so gar den meisten) genauso. Natürlich hat die Krankheit eine Funktion. Der Therapeut hat auch irgendwo Recht, wenn er sagt, dass seine Arbeit keinen sinn hat, wenn Du nicht bereit bist, die Krankheit hinter Dir zu lassen. auf der anderen Seite kann er dir aber auch helfen, ebendiesen Mut und die Motivation zu finden. Oder die Probleme zu klären, die Ursache sind und so Deine Lebensqualität zu verbessern. Im besten Fall brauchst Du die Esstörung dann nicht mehr, wenn Du Dich anders ausdrücken kannst.

lg

aire

Re: neu: leanilu :)

#5
Danke für die Antworten :) :)

Bin irgendwie einfach verunsichert... Ich fall immer in dasselbe "Denkmuster".
Ich überleg mir, wie ich dann drum rum komme, wieder normal essen zu lernen.
Möcht nicht zunehmen, obwohl ich weiss dass dies durchaus zu nötig ist, um wieder
gesund zu werden.. Ich denk, wie ich dann aufhören kann zu essen, nur um mir
beweisen und anderen sagen zu können, ich übergebe mich nicht mehr.. Aber
"normal" essen, dass will ich nicht.. Wobei wollen vielleicht das falsche Wort ist.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, diese hohen "Kosten"(Gewichtszunahme)
zu zahlen. Dafür gibt mir die Krankheit zu viel. Plus all die mir unangenehmen
zu zahlenden "Kosten"... Ich möchte gesund werden, bin mir aber nicht im klaren
wie ich mich da "packen" kann. Klar kann ich schön brav in Therapie und kann da
auch ganz offen reden, damit hab ich eigentlich kein Problem, ich hab einfach
das Gefühl dass ich trotzdem so weiter mach, weil ich mein Denken nicht
ändern kann/will... :roll: hab das Gefühl ich steck irgendwie in einer Sackgasse :?:

Was hat euch denn "packen" können?
Wie konntet ihr euch motivieren?

grüsse und danke :)
Leaanilu

Re: neu: leanilu :)

#6
leanilu hat geschrieben:Ich kann mir einfach nicht vorstellen, diese hohen "Kosten"(Gewichtszunahme)
zu zahlen. Dafür gibt mir die Krankheit zu viel. Plus all die mir unangenehmen
zu zahlenden "Kosten"...
Dein "Glück" :?: dass Jeany nicht mehr angemeldet ist. Die könnte Dir viel von Kosten von der Bulimie erzählen. A la Weihnachten und Neujahr im Krankenhaus....

siehe: Jeanys Bäuchlein - Vorsicht beim Anschauen der Bilder

Das gilt zwar eher für Afm, aber ich kann ja noch was für Kotzen nehmen: Darf ich bleiben oder warum Hedi hier ist
lg

aire
Zuletzt geändert von aire am Mi Aug 24, 2011 23:22, insgesamt 3-mal geändert.

Re: neu: leanilu :)

#7
Vielleicht könntest du die Therapie fortführen um herauszufinden, warum du so handelst, wie du es tust. Denn ich versichere dir, da sind viele Dinge über die du dir nicht bewusst bist. Jeder von uns hat wahrscheinlich unzähliche Texte und Bücher dazu gelesen und sich damit einiges erklären oder herleiten können. Doch ganz persönliche Erfahrungen zu analysieren kann die sooo viel aufzeigen. Oder auch von einem Therapeuten gesagt zu bekommen, was er/sie von dir hält, wie er/sie dich sieht.
Ich rede nicht von sachen, wie dass du dich selbst malst oder so. EInfach nur ganz normale Alltagssituationen die vielleicht nichts mit der Bulimie zu tun haben, können dir oft aufzeigen, welche Verhaltensmuster du verfolgst und wie sich das in der Krankheit zeigt oder wiederspiegelt.

Während dieser Therapie kannst du für dich lernen, ob du die Bulimie aufgeben willst und was genau du da eigentlich aufgibst oder nicht. Vielleicht lässt sich dein Therapeut ja erstmal auf ein paar Stunden mit dir ein, wenn du ihm erklärst, dass du das gerne als Unterstützung für deinen Entgültigen Entschluss mehr darüber erfahren möchtest?

Ich drücke dir natürlich die Daumen, wie auch immer du dich entscheidest =)

Re: neu: leanilu :)

#8
Es ist ganz wichtig, dass du diese Angst vor dem "normal Essen" verlierst...
Ich hatte am Anfang auch Angst, dass du zunehme, wenn ich wieder normal esse und die erste Woche ging das Gewicht auch nach oben, aber das geht auch gar nicht anders! Das ist ja schon allein der pure Mageninhalt, der eben nicht wieder in der Toilette landet. Evtl. sind auch noch Wassereinlagerungen dazu gekommen. Aber das ist keine Gewichtszunahme im eigentlichen Sinne!!

1-2 Wochen später war das auch alles wieder weg, ich habe meine Portionen immer mehr vergrößert und nehme trotzdem bis heute nicht zu, obwohl ich auch ruhig noch ein *kg mehr vertragen könnte. Also lass dich nicht kirre machen, wenn du mit normalem Essen erst mal zunimmst und das solltest du ja anscheinend auch, das pendelt sich alles wieder ein!

Man verliert einfach das Gefühl für normale Portionen während der Krankheit... Wenn ich mir jetzt anschau, was ich alles esse, da hätte ich vor 3 Monaten gedacht, ich geh auf wie Hefeteig! Aber es passiert NICHTS, der Körper braucht die Energie! Nur so kann man gesund leben!

Re: neu: leanilu :)

#9
hey dank euch für die antworten :)

Es ist schon befreiend, einfach das sage zu können, was man denkt :wink:
Ohne dabei für sein Denken verurteil zu werden..

Fühl mich momentan wieder extrem in einem Teufelskreis..
Läuft grad sonst nicht so gut.. Mein Pferdchen hat sich verletzt und
ich hab echt n bisschen Angst um ihn :? Ich geb mir da die Schuld für und
auch die beiden anderen sind momentan nicht wirklich meine "Tagretter" :wink:
Was natürlich an mir und meiner Stimmung liegt, völlig klar, aber bin dann
so oft einfach wahnsinnig frustriert, was dann wieder einen FA nach dem anderen
auslöst.. :| Was meine Stimmung natürlich auch nicht grad verbessert....

ahhh ich weiss einfach nicht wie das weitergehen soll.... :roll:

In der Thera sitz ich da und kann auch reden und bereif auch
was ich durch die FAs kompensiere oder verdränge... Auch das
ich da andere Wege finden muss und mich damit auseinander setzten
muss.. Dann denk ich immer "ok, das nächste mal reagiere ich so und so, lenk mich
ab, löse den Konflikt gleich, etc.." aber JEDESMAL falle ich wieder zurück...

Mein absolutes Maximum waren grad mal 3 Tage ohne FA.. Wobei ich es dabei
nicht hinkrieg normal zu essen.. Nur Miniportionen, wenn überhaupt... :oops:

hmmm naja... weiss halt grad nicht weiter :roll:

Liebste Grüsse :wink:

Re: neu: leanilu :)

#10
leanilu hat geschrieben:Dann denk ich immer "ok, das nächste mal reagiere ich so und so, lenk mich
ab, löse den Konflikt gleich, etc.." aber JEDESMAL falle ich wieder zurück...
Hsllo Leanilu,

dass Du so denkst, ist ja schon mal gut. Das braucht Übung :!: Wie alles im Leben. Das ist wie beim Tanzen. Wenn Dir jemand sagt, 'mach es so oder so', dann kannst Du das vielleicht wollen, aber auf Anhieb klappen wird es nicht. Und es geht niemandem anders. ;) Einfach weiter probieren.

lg

aire

Re: neu: leanilu :)

#12
hey :)

Mir is ja schon bewusst, dass das nicht von heut auf morgen und auch nicht ohne Aufwand geht.. :|
Aber ich hab momentan wie das Gefühl, dass ich mich da immer mehr drin verlier... Weiss nicht ob ihr das
jetzt verstehen könnt, ist irgendwie noch schwer zu erklären. Ich hab das Gefühl ich hab mich mit der
Krankheit "abgefunden" und wenn ich da was gegensteuern möchte, wird sowieso nur schlimmer..
Ich hab NULL Antrieb da was zu ändern, obwohl ich 1000 Gründe hätte, für welche es sich zu kämpfen
lohnt... :roll:

Nun ja.. Dann dachte ich, allein schaffst du das nicht, also gab ich meinem Hausarzt das ok, mich
weiterzuleiten. Dann war ich dann beim Thera zum Erstgespräch.. Auf das Erstgespräch folgte
ein weiterer Termin. Nun sind wird so verblieben, dass ich mich wieder melde.. Also keine
Therapiezusage. Aber auch keine Absage. :wink: hmm... mich hat die Aussage, dass
ich zuerst bereit sein muss, mich darauf einzulassen(was ich völlig logisch finde ;-) ) aber doch
etwas verunsichert, denn bereit dazu bin ich noch? nicht wirklich... Aber wie werde ich das???
Ich weiss, das ich nicht so weitermachen sollte, das sagt mir mein Verstand, aber
ich fühle mich nicht bereit, mich auf was einzulassen, da mir der ehrliche innere Antrieb fehlt...

Mhhhmmm... Ich kann das irgendwie nicht erklären... Aber ich weiss einfach nicht
was ich machen soll.. Mein Umfeld ist langsam am verzweifeln. Kann ich auch
verstehen. Ich bekomme zu hören, dass ich nichts dagegen unternehme, nicht
da rauskommen möchte, nicht probiere etc. Das mir nichts mehr was wert ist, mein
Umfeld mir nichts bedeutet etc. Das macht mich echt fertig :| Ich hab alles was ich
mir wünschen kann, so vieles wofür es sich lohnen würde zu kämpfen...

Danke fürs "Zuhören" :)

Leanilu
cron