Eßstörung meiner (Ex-)Freundin

#1
Hallo!
Zuerst einmal bin ich froh, dieses Forum hier gefunden zu haben und würde mich sehr über konstruktive Vorschläge/Meinungen bezüglich der von mir geschilderten Problematik freuen.
Also es geht mir um meine - mittlerweile - ExFreundin, wir waren fast 3 Jahre zusammen und sind beide zwischen 20 und 25 jahren alt, ich bin etwas älter als sie. Die Beziehung lief in letzter Zeit nicht mehr so gut und wir hatten uns entschlossen, eine Auszeit zu nehmen. Während dieser Zeit hat sie sich wieder selbst gefunden und mit mir Schluß gemacht, obwohl sie anfangs eher dachte ich würde das machen. Dies als Vorgeschichte, um die Problematik der Situation zu verdeutlichen.
Nun hatte sie mir gelegentlich in der Beziehung von ihrer Eßstörung berichtet, wahrscheinlich weil sie sich Hilfe von mir versprochen hatte, was man ja auch von seinem Freund verlangen kann. Ich habe ihr jedoch nicht geholfen, jedenfalls nicht wirklich. Ich habe diese Sache zunächst als unwichtig abgetan, nach weiteren "Hilferufen" von ihr versucht mit ihr darüber zu sprechen, jedoch in einem unpassenden Stil, den ich die ganze Zeit in der Beziehung an mir hatte, so bestimmend und kontrollierend. Nach und nach hatte ich die ganze Sache irgendwo verdrängt, weil ich mir hilflos vorkam und dieses Gefühl der Ratlosigkeit nicht wahr haben wollte, sie also wieder alleine gelassen. Ich hatte sie auch unbewußt nicht wirklich gut behandelt, sondern ihr viel vorgeschrieben und einiges verboten. Deshalb und weil ich ihr in letzter Zeit immer mehr das Gefühl gegeben hatte, daß ich nicht für sie da bin, hat sie sich dann von mir getrennt. Ich wollte mit dieser Auszeit einfach bewirken, daß sie an sich selbst denkt und was hinbekommt, und nicht einigelt und alles schleifen lässt, was nach meinem Suchen im Internet wohl auch eine Folge dieser Eßstörung sein kann.
Jetzt haben wir aber so langsam wieder normalen Kontakt, und sie hat wohl wieder ein wenig Vertrauen zu mir gefasst. Jedenfalls hat sie mir gestern von ihren immer noch vorhandenen Problemen diesbezüglich erzählt, und ich bin zum ersten Mal auf sie eingegangen. Ich weiß mittlerweile das ich so viel falsch gemacht habe in der Beziehung und den für mich wunderbarsten Menschen auf der ganzen Welt verloren habe, den ich um alles zurückgewinnen möchte. Ich ändere mich und möchte ein liebevoller Mensch sein, denn auch so kann man jemand sein, an dem andere Halt und Geborgenheit finden. Aber darum geht es hier nicht, denn das Wichtigste ist doch, daß es ihr gut geht und ich möchte ihr jetzt zeigen, daß ich für sie da bin, auch weil ich der einzigste Mensch bin, der von ihrem Problem weiß. Nur durch diese Trennung und den Schmerz, den ich ihr zugefügt habe, ist es sicher sehr schwer an sie ranzukommen. Sie sagt mir sie liebt mich nicht mehr, aber ich bin ihr nicht egal und sie will nie wieder eine Beziehung mit mir, wenn ich erwidere sie weiß doch gar nicht was in Zukunft sein wird bekräftigt sie ihre Aussage und ihre Laune verschlechtert sich. Sie ist eben ein dickköpfiges/stures Mädchen, hatte bis vor einem Jahr auch mehr gewogen und seitdem viel abgenommen. Ich hatte ihr immer gesagt, daß sie mir gefällt und ich mich auch deshalb für sie entschieden habe, aber irgendwie hatte ich immer das Gefühl sie glaubt mir nicht bis zuletzt, da hatte ich wie zB gestern das Gefühl, daß sie das Kompliment irgendwo annimmt, obwohl sie selbst noch davon spricht, das sie sich nicht gefällt und sie einige ihrer Körperpartien gerne anders hätte. Sie hat, was mich sehr freut, vor kurzem eine Ausbildungsstelle bekommen und ist seit unserer Auszeit eben ein wenig wie ausgewechselt, was ich ihr auch nicht nehmen möchte. Sie sagt es geht ihr gut wie lange nicht mehr, sie unternimmt wieder mehr mit ihren Freundinnen, aber sie ist eben auch nur ein Mensch, der wie jeder seine Probleme hat.
So, ich hab mal einiges zu dieser schwierigen Situation geschrieben, es würde mich wirklich sehr freuen, wenn ihr mir helfen bzw. Tips geben könntet, wie ich mit ihr in dieser Lage über ihre Eßstörungen sprechen könnte, ihr dabei helfen könnte das Problem in den Griff zu bekommen und sie wieder mehr Vertrauen zu mir gewinnen kann.

Vielen Dank!

Nachtrag:
Sie hatte diese Eßstörung schon vor unserer Beziehung, es war wohl zeitweilig während der Beziehung sehr schlimm, jetzt übergibt sie sich nur noch gelegentlich (schlimm genug :( ), sie meinte sie plant das regelrecht. Ich habe irgendwo so Angst um sie, weil mir das Ganze jetzt durch diesen Abstand erst richtig bewußt wird/wurde. Bis vor kurzem habe ich sie hierhin eingeladen und dorthin, aber sie lehnt immer ab und bis auf die wenigen Male, die sie mich spätabends zu sich bittet, habe ich keinen körperlichen Kontakt zu ihr. Von daher weiß ich nicht welche Ratschläge ich zur Zeit geben soll, hab das Gefühl diese Vorschläge meinerseits setzen sie unter Druck. Vielleicht sollte ich auch erstmal gar keine geben sondern einfach nur zuhören und für sie da sein, was ich früher nicht getan hab? Noch vor 14 Tagen wollte sie überhaupt keine Berührungen zulassen, aber mittlerweile lässt sie sich streicheln und in den Arm nehmen, ich glaube das hilft ihr schon ein wenig.

#2
Hallo du

nun ja. tipps geben ist wirklich schwierig, weil es von person zu person anderst ist. Zuhören ist aufjedenfall was ganz gutes. Mir hat es immer gut getan. Oder sie einfach ablenken. wenn sie z.b. wieder probleme hat und kurz vor einem rückfall steht.
hat sie denn mal ne therapie gemacht? wär evtl. auch gut. aber zwing sie ja nicht dazu oder sagt es zu viel, denn sonst fühlt sie sich bedrängt.
schlussendlich darf nur sie sich für ne therapie entscheiden.
wenn du ihr zeit gibst und einfach für sie da bist klingt das super. ihr halt gibst. mach ihr klar, dass du da bist egal wann und wo!

grüsse

#3
Nein, eine Therapie hat sie noch nicht gemacht, ob sie daran gedacht hat weiß ich nicht. Ich glaube zumindest, daß das nicht notwendig ist, da sie wie bereits erwähnt früher mehr Probleme damit hatte, und mittlerweile das Ganze nicht mehr "täglich" statt findet. Zumindest hoffe ich das...
Ich werde ihr das Ganze auch zZ sicher nicht vorschlagen oder ansprechen, weil sie momentan eine sehr positive Phase durchmacht, die ich auf gar keinen Fall abschwächen oder beenden will.
Was du im letzten Satz geschrieben hast, hab ich ihr vorhin per SMS geschickt, welch ein Zufall :)
Ich weiß jetzt nicht, ob und wie du die Sache besiegt hast, aber was hast du dir gewünscht von deinem Partner, was er für dich machen würde, wenn es dir schlecht ging?

Auf jeden Fall ein großes Dankeschön!

#4
Hi du

Wirklich ein Zufall. Versteh ich, dass du das besser nicht ansprichst. es braucht ja für alles einen gewissen Zeitpunkt.

Nun ja.. willst du wirklich meine Geschichte hören? Kurz noch: Hab es leider noch nicht wirklich besiegt. Immer wieder Rückfälle, aber seit 2 Wochen einfach mal hinter mir gelassen.

grüsse

#5
Ich will dich zu nichts drängen, was du nicht willst. Aber wenn du möchtest und es dir womöglich gut tut, wenn du mir als Fremdem deine Geschichte erzählst, dann würde mich das wirklich freuen. Du kannst es dir ja überlegen, entweder hier in den Beitrag oder per PN.

2 Wochen sind jedenfalls schon mal ein Erfolg.