#1364
von howtoletyougo
Ich liege wegen Kaliummangel im Krankenhaus und heule, weil es mir scheiße geht und weil mein Arm von der Infusion weh tut. Die Schwester kommt rein und sagt: "Nächstes Mal brichst du bestimmt nicht mehr so oft, wenn das jetzt so schrecklich für dich ist."
Ich erzähle meinen Eltern während meines Psychiatrieaufenthalts das erste Mal von der Bulimie, habe schon sehr viel abgenommen in wenigen Monaten. Meine Eltern sagen: "Ja, wir haben uns schon sowas gedacht, aber wir dachten, dass du das nur machst, bis du nicht mehr dick bist. Es hat uns eigentlich nicht beunruhigt, weil es Dramatischeres gibt, was du sonst bietest."
Mein Therapeut und Arzt fragt mich, wie oft ich täglich kotze. Ich antworte und er erwidert: "Das ist natürlich schon sehr häufig, aber wenn dir das hilft, den Druck abzubauen, finde ich das besser und ungefährlicher als das Schneiden. Wir müssen uns eben überlegen, wie wir die Einnahme der Brausetabletten besser koordinieren."
MANN, ICH WILL HILFE, ES GEHT DOCH NICHT NUR UM KALIUM, DU TROTTEL!
Derselbe: "Wenn du kotzen musst, sobald du dich ekelst, musst du es eben verhindern, mit ekeligen Dingen in Kontakt zu kommen." HA, lustig.
Mein Vater, zuerst besorgt: "Du bist so dünn geworden." Ich versuche das so runterzuspielen. Er, schon etwas heftiger: "Du musst etwas essen." (Was ganz lustig war, weil ich grade ein Müsli gegessen habe, hab ich dann auch gesagt). Er dann total wütend und ziemlich laut: Du kotzt doch eh alles aus, was du isst, dann lass es doch lieber."
Papa, ich habe dich auch lieb... Oh mann, ich weiß, dass er nur hilflos ist, das macht es doch noch schlimmer.