Ein kurzes Hallo

#1
Hallo liebe Leute,

ich lese schon eine Weile mit und habe lange überlegt, ob ich mich hier anmelden und später auch, ob ich etwas schreiben sollte; bin mir immer noch nicht ganz sicher, ob es die richtige Entscheidung ist. Ich weiß auch nicht, ob ich die richtigen Worte dafür finden werde ...
Kurz zu meiner Situation - wenn ich es rückblickend analysiere, dann habe ich seit ungefähr 5 Jahren ein gestörtes Essverhalten; an Bulimie leide ich jedoch erst seit ca. einem dreiviertel Jahr, was mir auch ziemlich schnell bewusst war. Leider hat das nicht dazu beigetragen, diese Entwicklung aufzuhalten, im Gegenteil, ich bin da sehr schnell sehr tief hinein gerutscht.
Im Moment könnte alles, was nur im Entferntesten damit zu tun hat, nicht unpassender sein; sei es die Krankheit selbst als auch eine mögliche Therapie.
Ich bin nur noch für wenige Tage in Deutschland, sehr bald fliege ich für ein Jahr in ein Entwicklungsland und werde dort einen Freiwilligendienst absolvieren. Daher fällt jede professionelle Hilfe für mich weg.
Ich habe lange über dieses Thema nachgedacht und ob ich überhaupt fliegen sollte; als ich die Zusage erhielt, steckte ich auch noch nicht drin, das kam erst später. Und ich weiß, ich möchte dieses Jahr machen, mehr als alles andere, meine Vorfreude ist riesengroß, ich habe ein gutes Gefühl dabei und es bedeutet mir zu viel, um das jetzt aufzugeben - nur wegen der beschissenen Essstörung.
Auf dem Vorbereitungsseminar für den Freiwilligendienst habe ich einen wunderbaren Menschen kennen gelernt, dem ich auch eigentlich von Anfang an vertraut und ihm deshalb auch schließlich davon erzählt habe, als ersten überhaupt. Wir haben viel geredet, telefonieren auch jetzt, nach dem Seminar, noch viel und er hat mich in dem Entschluss bestärkt, aufhören zu wollen. Und dann habe ich gemerkt, dass das nicht so einfach ist wie ich es mir vorgestellt habe und ich es einfach noch nicht so richtig hinkriege.
Und das kotzt mich, im wahrsten Sinne des Wortes, an.

So viel dazu.
Ich weiß nicht richtig, was ich mir hiervon erwarte und ob ich in Zukunft gelegentlich mal ins Forum schreiben werde. Aber vielleicht ist es ein Schritt in irgendeine Richtung, die besser ist als meine jetzige, und den Versuch ist es allemal wert.
Jetzt bin ich jedenfalls erst einmal hier, ihr habt einen ersten Überblick über mich und daher sage ich einfach nur noch mal Hallo. :)

Re: Ein kurzes Hallo

#2
Hallo Lamorena :)
Ich finde das mit dem Freiwilligendienst im Entwicklungsland echt toll! Darf man fragen wohin es dich verschlägt? Wollte so was auch immer mal machen und hoffe dass ich es irgendwann vielleicht noch schaffe...
Wie schaut denn dein Tagesplan in Deutschland ungefähr aus? Vielleicht tut dir es ja richtig gut unter Menschen zu sein und zu arbeiten...zumindest bei mir ist es so!
Dass es dort keine professionelle Hilfe gibt ist natürlich blöd...hast du aber einen Ansprechpartner dort? Z.B. der, den du kennen gelernt hast?
ALso hast du jemanden zu dem du gehen kannst, wenn es dir mal echt beschissen geht? Ich glaube, dass das sehr wichtig wäre!
Wünsch dir aber alles Gute und viel Spaß im Ausland! Berichte wenn du Zeit und Lust hast mal wie es so ist!
Alles Liebe,
Louve
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Ein kurzes Hallo

#3
Hallo Louve,

klar darfst du fragen - ich gehe nach Peru. ;)
Dann drück ich dir mal die Daumen, dass du es auch irgendwann machst, ich schätze, es ist in jedem Fall eine einzigartige und unvergleichliche Erfahrung ...

Einen festen Tagesablauf hab ich seit April nicht mehr, hab dieses Jahr Abi gemacht und dementsprechend viel Zeit. Ich hab mich lange auch recht intensiv für Menschenrechte und Flüchtlinge engagiert, aber mich nach und nach daraus zurückgezogen und keine neuen Aktivitäten mehr angefangen, weil es sinnlos wäre, wo ich jetzt ein Jahr weg bin und auch nicht glaube, dass ich zum Studium hierher zurückkommen werde. Deshalb ist es so, dass ich im Moment wirklich nichts zu tun habe, außer Zimmer ausmisten, Packen und Verabschieden, was allerdings auch nicht so super viel Zeit in Anspruch nimmt.
Ich habe eine Mitfreiwillige im Projekt, mit der ich auch zusammen leben werde, ich kenn sie bisher allerdings nur von Telefonaten, glaube schon, dass wir uns gut verstehen werde. Im Land selbst sind auch einige Freiwillige, die ich kenne, zwei bzw. 20 Stunden entfernt. Ansprechspartner hätte ich also, ist bloß die Frage, ob ich ihnen dann so schnell schon so viel Vertrauen entgegen bringe, damit tu ich mich meist ein bisschen schwer. Ob derjenige, dem ich es erzählt habe, in meiner "Nähe" (relativ gesehen) ist, kann ich nicht sagen; eigentlich nicht, aber durch Visa-Schwierigkeiten bei ihm muss er doch in ein anderes Land, vielleicht auch bei mir in der Nähe.
Ich muss einfach abwarten, wie es sich im Ausland entwickelt ... hoffentlich zum Positiven.
Ich werde auch einen Blog darüber schreiben, falls du (oder jemand anders) magst und Interesse daran hast, könnte ich euch auch die Adresse in einer PN schicken, da ist das mit dem Berichten im Allgemeinen etwas leichter. ;)
Vielen Dank dir jedenfalls für deine liebe Antwort und deine Wünsche. :)
Liebe Grüße