#5
von loxonema
Na Holla die Waldfee, kann ich da nur sagen.
Eigentlich fragst du da was ziemlich widersprüchliches. Du willst ein übermüdetes Gehirn allen Ernstes dazu bringen, dass es abends noch eine Tortour Lenstoff intus bekommt. Hmm. Aber stimmt schon munter ist nicht gleich aufnahmefähig. Was macht dich konkret unkonzentriert? Der Wunsch zu schlafen oder schweifen deine Gedanken ab, beschäftigen sich mit diesem, mit jenem, damit, nur nicht mit dem, was wichtig ist? Oder ist das einfach nur leer, weil überreizt?
Wie das mit den ADs ist kann ich nix zu sagen. Aber wenn die sedierend sind, da beißt sich die Katze gleich nochmal in den Schwanz. Absetzen geht wohl nicht, dann kommt bestimmt noch ein Hammer von irgendwo her geflogen. Naja, dass die ADs sedierend sind, ist nun nicht mehr zu ändern. Und gegen ein müdes Gehirn hilft eigentlich nur schlafen. Also musst du sehen, ob du tagsüber dich freischaufeln kannst mit Lernen. Kannst du den Weg zur Uni nutzen? Oder eine Vorlesung schmeißen (oder gibts mittlerweile Anwesenheitspflicht?)
Hast du dir eine gute, machbare Lernstruktur aufgestellt? Die Woche hat ja noch mehr Tage als Mittwoch und Donnerstag, die bei dir offensichtlich ausfallen. Also weißt du, was du alles machen musst, wieviel Zeit die jeweilige Arbeit in Anspruch nimmt, welche Priorität sie hat? Wann du welche Arbeit erledigen könntest? Einen Lernplan? Der geeignete Pausen beinhaltet? Lernen nach dem Schulprinzip, wo aller 45min eine Erholungspause eingeplant ist, hat mir Antrieb gegeben und sich wohl bewährt, weil das eine Art Übersicht gibt. Dann aber vom Arbeitsplatz aufstehen, Körper bewegen, an die Luft, Gehirnnahrung, Trinken! usw. Außerdem verdeutliche dir, wo deine Reise hin geht, welches Ziel du verfolgst, und dass das Malochen auch ein Ende hat. Und an dem Ende wartet eine schicke Belohnung. Wie wäre es mit Urlaub? Einer Party?
Such dir Hilfe. Mir hat geholfen zusammen mit einem Komilitonen zu lernen. Aber ich hatte es auch schon hinbekommen, dass das Lernen zu zweit eine wunderbare Ablenkung ist, wenn man sich viel zu erzählen hat. Es gibt auch ab und an Lerngruppen in bestimmten Studiengängen. Oder die Studentenwerke bieten Beratung an in Sachen Studiencoaching, Strukturierung, Planung etc.
Bietet euer Studentenwerk eine Psychosoziale Beratung an? Dann frag mal dort nach einem Termin und hol dir emotionale Unterstützung. Lass das einfach mal alles raus, was da in dir rumort, dich überfordert, deine Seele plagt, Sorgen, Nöte, Ängste. Das macht auch wieder Platz im Kopf, wenn das ausgesprochen und raus ist. Und ausserdem hast du einen Verbündeten, der mit dir zusammen Pläne aufstellt. Lernen musst du zwar immer noch selbst, aber du fühlst dich nicht mehr so alleine und überfordert. Kann aber sein, dass es schwer wird mit Terminen.
Aber, wenn der Kopf nach dem Tag voll ist, dann ist es vergebliche Liebesmüh, da noch Lernstoff reinzuprügeln. Der bleibt nicht drin, quillt dir zu den Ohren wieder raus, du versuchtst den wieder rein zustopfen, der quillt weiter.... Dann gönne dir lieber einen Abend ganz bewusst Freizeit.
Ich bin irgendwann dazu übergegangen statt abends lieber morgens zeitiger aufzustehen. Mittlerweile ist das meine Zeit. Und wenn es ganz terminlastig war bei mir und ich was abzugeben hatte, dann ist mein Körper von ganz alleine auf Hochtouren gelaufen und ich war tagelang wie high und Lernen ging super. Aber dieser Zustand hällt auch nur begrenzte Zeit an und wenn es doof kommt, wartet danach ein Energieloch.
Was die Wohnung angeht: Dann ist es ratsam, was abzugeben an Verantwortung und Umzugskram, vielleicht noch nicht so detailliert und penibel in der Planung, Abstriche machen. Kommt aber darauf an, wann du umziehst und wann deine Unisachen fertig sein müssen. Auch da gilt es rechtzeitig planen und delegieren. Also überlegen, was muss gemacht werden in der neuen Wohnung, was in der alten, welche Formalitäten sind zu erledigen, an wen könnte ich was abgeben, was brauche ich alles, wer streicht/tapiziert/organisiert neue Möbel für die neue Wohnung, wo kriege ichw as her .....
Naja, und wenn deine Kapazitäten überschritten sind oder hart an der Grenze, dann bleibt letzten Endes nur das übrig, was viele machen: Ansprüche herunter schrauben auf ein realisierbares Maß. Du bist halt kein perpetuum mobile, was man morgens anstellt und es hüpft am Abend und spät nachts immernoch wie ein Flummi durch die Gegend. Gegen die Grenzen deines Körpers kannst du nix machen. Akzeptieren und schauen, was man am besten daraus machen kann und wo man für das nächste Mal, wo ein Lernmaraton ansteht was lernen kann und vielleicht besser strukturiert ran geht.
So, liebe Grüße