Re: Essen in der Öffentlichkeit

#31
Hallo, Guten Abend,

wie gesagt, Kinder kriegen mehr mit als wir glauben. Im Unterbewußten kriegen sie Spannungen, unausgesprochene Stimmungen und Stimmungsschwanken mit. Unterschätze deine Kleinen nicht und sie werden es auch mitkriegen, wenn du lügst. Darf ich fragen wie alt deine 2 sind?

Ich bin 29 Jahre und ich kann nur sagen, dass ich die erste Thera nicht freiwillig gemacht habe (die stationäre), also war die auch total fürn A.... und ich bin nach 2 Monaten rausmarschiert (Entlassung auf eigene Verantwortung), die 2te Thera war eine Tagesklinik, 3 Monate, freiwillig und hat mich zumindest von meiner heftigen B runterholen können. Es hat sich immer mehr minimiert, aber ich bin noch lange nicht weg von der Krankheit. Es ist leichter geworden, besser, die "kranke" ES-Stimme ist abgeschwächt, manchmal gar nicht mehr da (das sind meine besten Tage :) ), die Einbrüche (die psychischen) sind dann aber wieder mal so krass da, tja, .... wie bereits gesagt: kräfteraubend. Ich habs im Griff, muss aber sehr gut aufpassen und das ich meinen Körper zu 95% ablehne, ihn nicht spüre, er mir großteils egal ist, tja, keine Ahnung wie ich das jemals ändern kann. Aber ich habe eine Familie, die mir Kraft gibt und für die ich leben will. Vor allem wegen meiner 2 kleinen Neffen. Aber wenn die nicht wären, ..... keine Ahnung!!!

Wie geht es dir in deiner Beziehung? Fühlst du dich von deinem Mann unterstützt, ernst genommen? Hört er dir zu? Nimmt dich mal einfach in den Arm und unternehmt ihr 2 mal alleine was zusammen?

Ja, manchmal tut es einfach nur gut, zu reden, da würde ich dir echt eine Thera empfehlen. Sie kann dich halt auch nur begleiten und dir vielleicht neue Sichtweisen präsentieren, denn du scheinst in deinem Kreislauf auch festgekettet zu sein, so sieht man manchmal andere Lösungen gar nicht mehr.

Hast du schon mal eine Familienaufstellung oder dergleichen gemacht?

LG

Re: Essen in der Öffentlichkeit

#32
Hallo Butterfly! :-)

Meine 2 sind 17 monate und fast 4 jahre alt. Ein spannendes Alter. ;-) ;-(
Und wie alt sind deine neffen?

Wenn du sagst du hast die erste station.Thera nicht freiwillig gemacht, bist du zwangseingewiesen worden wenn man fragen darf?!
Aber ist doch schön wenn deine family hinter dir steht und die unterstützen dich ja bestimmt auch oder. Vor dem schritt hab ich z.B auch angst, wieder zu beichten das ich immer noch dran leide. Eine freundin meinte heute zwar, du mußt niemanden (family usw)etwas sagen, warum du deine ausbildung evt dann doch nicht machst. Du bist niemanden rechenschaft schuldig, erst wenn du dich dazu bereit fühlst. Aber das sagt sich so einfach. Da kennt sie meine mutti nicht so gut. :-( Mich würde ja auch erstmal eine tagesklinik interessieren, hab mich auch schon bei 2en heute kundig gemacht. aber vor august geht die kleine nicht in die krippe und was wenn ich vorher schon nen platz bekomme?! Was ich mir wünschen würde, da kann ich vielleciht doch meine ausbildung dann durchziehen. Mit kinderbetreung ist da in den 2 kliniken nix, nur stationär bei der einen. ; -(
Und mit der tagesklinik war dir geholfen?! Stell mir das sehr schwer vor, weil da ist man ja bloß paar stunden. Gut, es kommt auf deine bereitschaft mit drauf an und wie de mitmachst. aber... naja mal schauen. Kann bei beiden erstmal zum gespräch kommen usw und dann wird entschieden ob tagesklinik mir weiterhilft oder nicht. Hoffe die termine sind recht bald. ;-)

Und zum thema beziehung: Unterstützen würd er mich schon wo er nur kann, denk ich mal. aber ob sich dann alles realisieren läßt mit meinen terminen und seiner schicht und den kids dann ist auch noch ne raus. ;-( Er macht sich ja auch sorgen um mich und will dass das aufhört. In arm nehmen mal, ist so ne sache. ich blocke viel ab! mag derzeit seine nähe nicht. das stört ihn auch. Zu hören tut er mir schon, WENN ich mal mit ihm so offen drüber reden würde. ;-(
Und zusammen was unternommen, nur wir 2, das ist eeeewwwwwwwwwwwwwwwwwwig her. ;-(
Hast du jemanden?

Eine familienaufstellung, was muß ich mir da drunter vorstellen?
Bin ja auf der suche nach ner thera, aber haben alle derzeit keine termine oder nehmen keine neuen auf. aber ich bleib dran. ;-)

Re: Essen in der Öffentlichkeit

#33
Hi AnniMami,

ja, da hast du Recht, das ist echt ein spannendes Alter :)! Meine 2 Neffen sind 5 Jahre und 15 Monate alt (er geht seit ca. 2-3 Wochen und ist soooo stolz darauf, gott, die 2 sind einfach nur zum Knuddeln). Aber ich muss gestehen, ich, mit meiner ES (wenn auch schon abgeschwächt) wäre mit Kinder total überfordert und ich sage immer: "Erst dann Kinder, wenn ich stabiler, sicherer, mir gegenüber besser eingestimmt bin und ich mich wirklich mit aller Hingabe um mein Kind kümmern kann!"

Ich kann dich verstehen: ich bin auch so: ich lehne körperlichen Kontakt zu Männern ab, kann keinen (auch gefühlsmäßig) an mich ranlassen, blocke ab wos nur geht. Aber wie heißt es so schön: wer sich selbst nicht liebt, ......! Vielleicht ist was wahres dran. Wer so mit sich selbst beschäftigt ist, tja, wo soll dann noch Platz für einen Mann bleiben. Emotional bin ich ziemlich "tot", aber es wird auch schon noch der "Richtige" für mich zu finden sein :wink: 8) und wer weiß, vielleicht kann ich mir dann auch eine eigene Familie vorstellen.

Nein, es war keine Zwangseinweisung beim ersten Mal stationär (war schon volljährig), aber trotzdem war ich noch lange nicht so weit, meine Magersucht aufzugeben. Ich habe sogar in der Klinik weiter abgenommen. Nun gut, so wars halt. Und zur Tagesklinik: tja, es stimmt: von 8-16 (oder 17:00??) warst in der Klinik, Theras, mit den anderen Patienten den Tag verbracht und dann warst wieder auf dich alleine gestellt. Da habe ich dann stark sein müssen um nicht SOFORT wieder ins nächste Geschäft zu laufen um Lebensmittel zu kaufen und tja, du weißt schon, ... aber, ..... ich habs geschafft: vom ersten Tag an. Unter der Woche Mo-Fr keine FAs, aber dafür, ... Wochenende, keine Struktur, keine Gespräche und vorbei wars mit der Disziplin, auch das war ein Lernprozess: ohne FA auszukommen, auch wenn der Tag planlos ist. Zu lernen, B* zu ersetzen durch andere Sachen.
ABER ES IST MACHBAR!!!

Familienaufstellung ist einfach eine Psychotherapie (kannst am Brett oder mit echten Menschen machen), wo deine Familienmitglieder "beleuchtet" werden, Muster erkennt werden, angesehen wird wie die Rollen verteilt sind/geworden sind in deiner Kindheit. Google es einfach mal. Für manche/viele sehr aufschlussreich, aber es kommt halt immer darauf an, was man dann mit dem Aha-Effekt anfängt. Alte Muster durchbrechen, seinen eigenen Weg gehen, unabhängig werden (vor allem von seinen Eltern!!!!!!!!!!) und JA: DU BIST NIEMANDEN RECHENSCHAFT über DEIN Leben schuldig. DU solltst glücklich sein, mit dem, was du machst. Aber wem sagst du das: es ist ein langer, harter Weg, sich durchzusetzen, seine eigene Meinung zu vertreten, zu seinem Handeln zu stehen und so zu sich selbst zu finden, wenn man schon Zeit seines Lebens in diese Rolle hineingepresst worden ist.

Ausprobieren, es lohnt sich :) um gesund zu werden. Aber es braucht alles seine Zeit.

LG

Re: Essen in der Öffentlichkeit

#34
@ Butterfly:

Das machst du richtig so, wenn de sagst erst dann kinder wenn de stabiler bist usw. Ich drück dir die daumen, das de auch bald wieder einen lieben mann findest und ihr irgandwann auch eine familie gründet. ;-) Magst auch im moment keinen freund haben wah?!

Hm, das wieder zu hause sein und die wochenenden bei ner ambulanten therapie/tagesklinik das stell ich mir auch schwierig vor. Könnt auch zum verhängnis werden :-( aber wenn der wille stark ist, dann... ;-) Und wie lange hast gebraucht um das die wochenenden auch besser wurden was die ES betrifft?!

Das mit der familienaufstellung klingt echt interessant. Werd ich mal googeln. Mal sehen was bei mir so raus kommen würde. ;-) ;-(

Ja, alles brauch seine zeit. Gut ding will weile haben. Aber was ist wenn man sich die zeit nicht geben will?! ;-(

Re: Essen in der Öffentlichkeit

#35
Hy AnniMami,

nein, ganz ehrlich würde ich jetzt noch keinen Mann an meiner Seite erdulden können. Aber wie gesagt: es kann sich schnell ändern wenn dann plötzlich "er" vor mir steht, wo ich echt wieder mal so was wie Bauchkribbeln, etc. habe. Ich habe ehrlich gesagt keine Torschlusspanik oder das Gefühl, dass ich mal überbleiben könnte *lach*. Und wenn es mein Schicksal sein soll Single zu bleiben, tja, dann werde ich auch das in vollen Zügen genießen.

Hm, wie lange hat es gedauert? Noch Monate danach. Nach der Klinik fiel ich wieder fast in mein altes Muster zurück, aber mehr und mehr wurde mein Wille gegen die ES stärker und ich habe erkannt, dass ich durch das Essen mehr Energien habe, ich wieder mehr Freude am Leben hatte (auch wenn ich es gehasst habe, zuzunehmen; weißt du: ich mag mein Leben, aber ich lehne meinen Körper und auch teilweise mich, wie ich BIN noch immer ab; ich weiß nicht ob du das nachvollziehen kannst, ist ein bißchen komisch das Ganze). Ich habe irgendwie aufgehört, meine Körper zu hassen, dafür habe ich begonnen, ihn zu ignorieren, ihn nicht mehr zu spüren. Und angefangen zu essen. Aber mit nichts habe ich eine wirkliche Freude und ich genieße es nicht. Ich esse schnell und dann will ich vergessen.

Hm, wenn du noch nicht so weit bist, etwas zu unternehmen, dann wirst du halt so weitermachen. Du weißt ja eh sicher alles über die Krankheit, den Verlauf, mögliche Folgen, Konsequenzen. Dann wird sich nie etwas ändern und du wirst dich in deinem Hamsterrad drehen. Vor was hättest du am meisten Angst? Konkret!!!

LG

Re: Essen in der Öffentlichkeit

#36
Hallo kleiner Schmetterling

Ach ja, das essen in der Öffentlichkeit. Bei mir hat es sich auch erst wie bei dir gehalten, hat sich jedoch mittlerweile total gedreht. Ich esse zu Hause gar nichts wenn ich alleine bin (habe noch nicht mal einen Kühlschrank), weil ich Angst habe es nicht kontrollieren zu können. Das einzige was ich mir erlaube sind die fertig Sachen die den kcal Gehalt drauf stehen haben die unter ner gewissen Schmerzgrenze liegen, aber selbst da fällt es mir mittlerweile schwer. Manchmal gehe ich natürlich gezielt für ne FA einkaufen, aber das ist ja kein essen sondern fressen.
Ich esse nur noch in der Öffentlichkeit, dabei ist mir jedoch wichtig, dass ich immer weniger als alle anderen esse, so kann ich besser empfinden was „normal“ ist.

Ich finde es übrigens super, dass du den Toilettenvorgang beider Hochzeit abgebrochen hast und dir das ganz bewusst gemacht hast.

@AnniMami
Also wie butterfly schon geschrieben hat bekommen Kinder sowas wirklich oft mit (ich weiß wovon ich rede, meine Mum ist auch essgestört).
Es lohnt sich wirklich lange nach einem guten Thera zu suchen. Ich habe für meine jetzige über ein Jahr gesucht und musste einige ausprobieren bis ich wirklich das Gefühl hatte „hier funktioniert es“. Es ist natürlich ne Überwindung sich immer wieder neu zu öffnen, aber wert ist es alle mal. Ich glaube als Mutter ist es wirklich nicht leicht, du musst viel Zeit für deine Kinder opfern und kannst es dir nicht leisten dich viel mit dir zu beschäftigen. Da sind doch 50Min in der Woche die sich allein mit dir und deinen Problemen beschäftigen Gold wert.

Alles liebe
Glaub nicht alles was du fühlst.

Re: Essen in der Öffentlichkeit

#37
@ Butterfly:

Wiegesagt, ich drück dir ganz feste alle daumen, das du irgendwann wenn de wieder soweit bist einen lieben und netten mann findest, der dich so nimmt wie du bist. ;-)

Wenn du schreibst: Ich esse schnell und dann will ich vergessen, heißt das du Ko... trotzdem noch?! Oder hab ich das jetzt falsch verstanden?! ;-(
Ich glaub ich könnte meinen Körper nur schwer ignorieren und ablehnen ihn zu hassen. Dafür achte ich zu sehr auf mich und meine figur und alles. Mir könnte nicht so egal sein, wie ich aussehe wenn...
Und ist das jetzt ein fortschritt für dich, wenn du so denkst?! Und wie hast du aufgehört deinen körper zu hassen, hat da jemand was gesagt?!
Glaub ich bin noch weit entfernt von ner besserung, auch wenn der wille schon irgendwo da ist. ;-( Ich versuch ja schon was zu unternehmen, hab jetzt schon 2 termine zu einem gespräch. Eines davon in einer tagesklinik. ;-) Aber ob das was für mich ist, entscheidet die ärztin da am donnerstag wenn se mich sieht und hört usw. Und ob ich es dann auch wirklich durchziehe ist ja auch noch fraglich. ;-(
Vorwas ich konkret angst habe?! Wieder zuzunehmen und normal zu essen. Das ist glaub meine größte angst derzeit. Hab jetzt so lange und hart für mein gewicht gekämpft usw und dann wieder alles aufs spiel setzen?! Gut, wenn man weiß wie man sich ernähren kann dann ist das was anderes. Ich weiß es ja, aber tu es derzeit nicht. ;-( Ich habe soviel in den letzten jahren erlebt und denk mal die ES ist der weg um mit allem davon zurecht zu kommen. Und was das Ko... betrifft: find und fand in meinem leben so viel im wahrsten sinne zum ko..., so das ich halt auch ko... auch wenn es derzeit nicht so vorranig ist. Aber eine lösung ist die ES natürlich für keine probleme, kummer und sorgen. das weiß ich. :-(

@ Kleene: Hallo du. ;-) Danke dir. :-)

Bei dir klingt es aber auch schon nach einem kleinen fortschritt oder lieg es da jetzt falsch?! ;-( Wenn du schreibst, das du größtenteil nur noch in der öffentlichkeit ißt. ;-) Geht doch aber auch ganz schön ins geld oder?! Könnt ich mir zumindest vorstellen. ;-( Wohnst du alleine wenn man fragen darf? Und du hast nicht mal einen kühlschrank, was ist wenn du mal besuch bekommst?! ;-) ;-( Stell mir das gar nicht so einfach vor. Aber für dich scheint es ja eine gute lösung zu sein wah. ;-)
Deine Mama ist auch essgestört, willst du damit sagen das es vererbbar ist?! ;-( Das möchte ich wirklich nicht, das meine kinder auch so werden. :-(
Ich bemüh mich ja schon um hilfe. ;-( ;-) Aber bin grad erst am anfang. Ich glaub das geht mir viel zu langsam alles. :-( Will jetzt hilfe und nicht erst in vielleicht einen halben jahr. ;-( Aber keine thera hat nur auf mich gewartet oder hält mir termine frei. das ist mir bewußt. Naja, schau ma mal. Hab ja die woche ein vorgespräch in einer tagesklinik und noch 2 theras offen wo ich noch anrufen wollte. Schau ma mal. ;-) ;-(

Re: Essen in der Öffentlichkeit

#38
Hey Annimami
Eine Essstörung ist glaube ich nicht vererbbar, Depression hingegen schon. Aber ich habe schon so einiges von meiner Mum mitbekommen, sie hat es aber auch relativ offen ausgelebt. Am Tisch Essen abgewogen, immer betont, dass sie nicht mit Sahne kocht, light Produkte im Kühlschrank etc. Sie war zwar immer darauf bedacht, dass es so wirkt, dass sie sich nur gesund ernähren will und hat uns auch keine Sachen verboten, aber das prägt doch schon ziemlich.

Essen in der Öffentlichkeit geht sehr ins Geld, ja. Aber immer noch besser als alles andere. Wenn ich besuch bekomme kaufe ich extra für die Gelegenheit ein, das geht schon. Und, ja ich wohne alleine (noch).

Mit der Thera ist es oft mit viel warten verbunden. Ich hatte Ende Oktober den ersten Vorgesprächstermin und die Thera fing erst im Februar wieder an. Dazwischen hatte ein mal pro Monat ne Sitzung. Aber wie schon gesagt, das Warten lohnt sich wenn es die/der Richtige ist.

@butterfly
Ich finde das mit dem ignorieren des Körpers sehr interessant. Machmal gelingt mir das auch schon, aber der Selbsthass überwiegt doch noch.
Glaub nicht alles was du fühlst.

Re: Essen in der Öffentlichkeit

#39
Hi Kleene,

danke für deine Worte bzgl. der Hochzeit. Ja, jahrelange Therapie prägen und noch jetzt ist mir einiges bewußt geworden, was die Hochzeit meiner Schwester betrifft und warum ich so "überreagiert" habe. Beim nächten Therabesuch spreche ich es mit meiner Thera durch. Da ist noch arg was am Laufen bei mir. :| !

Hm, wie oft habe ich mir gedacht (jahre zuvor in meiner ärgsten B-Zeit), dass ich den Kühlschrank am liebsten beim Fenster rauswerfen würde, nur damit ich am nächsten Tag wieder in den Supermarkt laufen um ihn zuvor und mich danach nur ja gut zu "füttern". Ja, du hast recht: zu diesem Zeitpunkt wars kein Essen nicht mehr sondern mehr stopfen und fr* und ich bin mir immer wie ein Raubtier vorgekommen. Gescharrt vorm Kühlschrank wie ein hungriger Löwe der seine Beute genau fixiert und dann darüber herfällt und nichts mehr "am Leben" lässt. Wow, bin ich froh, dass diese Zeiten vorbei sind.
Wie gehts dir jetzt damit? Was machst du zurzeit, wenn ich fragen darf?

Nein, AnniMami, wenn ich jetzt esse, esse ich bewußt am Abend, danach lege ich mich ins Bett und schlafe, dass meine ich mit: ich wills vergessen. ich will nicht spüren, wie es in mir arbeitet, wie es sich "anlegt". Ich will am nächsten Tag aufstehen und so tun, als ob nichts "passiert" wäre. So habe ich für mich eine Lücke entdeckt, dass ich esse, und nicht erbreche. Wenn mein Rhythmus gefährdet wird, werde ich unruhig: ich weißt, dass ist kein Zustand auf Dauer, aber momentan habe ich nicht die "Kraft" es zu ändern, versuchen, rumzuexperimentieren. Ich traue mich nicht mehr, denn es ist schon manchmal daneben gegangen, wenn ich mir am Tag was "gegönnt" hätte. Manchmal kann ich tagsüber eine Kleinigkeit essen, da passt es und manchmal artet diese Kleinigkeit eben in ne Fresspartie aus (aber auch hier muss ich sagen: es reduziert sich)! Aber ich gebe nicht auf, ich krieg auch das in den Griff, jetzt habe ich schon sooo viel geschafft, da ist das ja ein Klacks :roll: :wink: !

Kleene, dass was du von deiner Mum schreibst, kenne ich auch von meiner Mum. Sie hat immer auf ihr Gewicht geschaut, hat uns Kindern auch nichts verboten, aber sie hat uns die Teller gehäuft und selbst nicht viel gegessen. Bei einem Stück Kuchen meinte sie gleich: "Huch, jetzt reichst wieder für ne ganze Woche"! Alles drehte sich bei uns nur ums ESSEN, ESSEN, ESSEN.

LG

Re: Essen in der Öffentlichkeit

#40
Ja genau, dieses Unterschwellige war auch total oft bei meiner Mum. Auch wenn ich jetzt mit ihr telefoniere kommt das Thema Essen immer auf den Tisch. Sie ist mittlerweile auch Ernährungsberaterin, schon verrückt ne Essgestörte berät andere zur gesunden Ernährung…

Ich? Oh man, ich war über ein Jahr clean und stecke leider wieder in vielen alten Verhaltensmustern (siehe auch Thera / Kleene will Leben). Nach der Trennung mit meinem Freund habe ich mir eine eigene Wohnung genommen und komme ganz gut klar. Habe nen Job der mir gefällt, aber mich nicht erfüllt. Ich schwanke zwischen, Essen, nicht essen, Ritzen und generell Selbstschädigendem Verhalten… Aber besser als früher ist es allemal. Stecke nicht mehr sooo krass in der Bulimie. In dem Jahr habe ich schon viel gelernt. Aber Sie ist wieder sehr laut geworden.

Finde total interessant, dass du gerade Abends essen kannst. Ich esse immer Mittags, brauche einfach die Reserven über den Tag. Ich kann es kaum ertragen mit vollem Bauch ins Bett zu gehen. Aber da findet jeder seine Lücke.

Ich bin froh keinen Kühlschrank zu haben. Meine Eltern, die mich kürzlich besucht haben, waren natürlich entsetzte. Die wissen ja nichts von meiner ES (oder wollen es nicht wissen). Ich kenne es auch so scharrend vor dem Kühlschrank zu hängen, Tür auf Tür zu immer so weiter. Besonders Puddings und sowas sind ziemlich gefährlich bei mir. Da meine Wohnung total schlecht isoliert ist, muss ich vor dem Winter noch raus, das ist mist, aber ich werde vielleicht mit einer sehr guten Freundin zusammenziehen. Weiß nur nicht ob das wirklich ne gute Idee ist, ob sie mich vielleicht kontrolliert? Andererseits tut mir solch eine Kontrolle auch ganz gut, schließlich habe ich nicht gekotzt als ich mit meinem Ex zusammengelebt habe. Und manchmal bin ich doch hier schon sehr sehr einsam, so wie heute. Heute war ein richtig blöder Tag.

Aber ich will hier nicht zu weit ausholen. Ist ja alles voll OT.
Glaub nicht alles was du fühlst.

Re: Essen in der Öffentlichkeit

#41
Wow @ Kleene, da hast es ja quasi vorgelebt bekommen wah. ;-( Aber schon erstaunlich das deine mama jetzt ernährungsberaterin ist. ;-) Hat sie dich denn auch schon mal beraten?! ;-) ;-( Aber sie ist trotzdem noch essgestört oder wie?! Und sie wissen nix von deiner ES?! Bei mir wissen es auch nur die wenigsten, das ich immernoch damit zu kämpfen habe. :-( Die idee mit deiner freundin zusammen zu ziehen klingt doch so nicht schlecht. hat vor-und nachteile würd ich sagen. ;-) aber vielleicht kommst durch das zusammenleben mit ihr wieder bissel mehr davon weg, wer weiß.

@ Butterfly: Wow, und das packst du so, das abends vor dem schlafen gehen essen und es dann drin lassen?! Respekt! ;-) Ich könnt das nicht. Da bin ich wie Kleene, da ess ich lieber tagsüber was. Bei mir ist es allerdings das frühstück. Da merkt man echt das du schon weiter bist. ;-) Aber es scheint für dich eine lösung zu sein und auch irgendwo ein fortschritt. ;-) schön.

Re: Essen in der Öffentlichkeit

#42
Ja habe es sehr vorgelebt bekommen und auch schon mit 12 angefangen kcal zu zählen… Meine Mum beschäftigt sich Tag ein Tag aus mit dem Essen und ist meiner Meinung nach ziemlich essgestört. Mich versucht sie dauernd zu beraten mit den neusten Erkenntnissen der Ernährung. Nur das sie mir meist gar nicht so neu sind, ich kenne mich so gut mit dem Thema aus, dass ich auch ne Ernährungsberatung machen könnte ;)
Meine Eltern wissen nur, dass ich darauf achte was ich esse. Habe früher für meine Disziplin ständig Lob bekommen. In der Welt (sie hat sich wirklich eine eigene Welt aufgebaut) ist das normal. Nun wohne ich ja seit 5 Jahren nicht mehr zu Hause.
Ich denke auch das es eine gute Idee ist mit meiner Freundin zusammen zu ziehen. Hat mehr vor als Nachteile, ist schon komisch, weil sie so ziemlich alles über mich weiß.

Sorry buttelfly, hoffe es ist ok wenn wir hier so viel Offtopic quatschen?
Glaub nicht alles was du fühlst.

Re: Essen in der Öffentlichkeit

#43
Hi, mach dir darüber keine Gedanken, ich rede ja selbst nicht mehr wirklich über das Thema "Essen in der Öffentlichkeit", habe mir sogar schon überlegt, den Thread umzutaufen.

Nein, quatscht euch hier aus und ich rede einfach mal dazwischen mit :lol: !

Hm, ich finde auch, dass eine WG Vor- und Nachteile hat: naja, was hat das nicht im Leben ;)! Aber da hast du ständig wen um die Ohren und kannst dich ja trotzdem in dein Zimmer zurückziehen. Ja, stimmt, hier herrscht dann mehr Kontrolle, aber weißt du, wenn du den enormen Freßdruck nicht mehr spürst, sondern ihn ganz unterdrücken kannst, solange du "beschäftigt" bist (also nicht alleine bist), dann ist eine WG vielleicht genau das Richtige für dich. Ich wohne auch seit über 6 Jahre alleine und es ist schon hart jetzt bei mir, wo ich nicht mehr k* will, aber wenn niemand Zeit hat, ich aber keinen Tagesrhythmus und keine Beschäftigung habe (bzw. finde, obwohl es immer was zu gäbe und sei es nur die Umgebung zu erkunden, spazieren gehen, lernen, etc.), .... dass sind harte Tage, wo ich sehr kämpfe, um mich alleine durch den Tag zu bringen. Da wünschte ich mir manchmal, wen zu haben, der rund um die Uhr bei mir ist (aber wenn jemand zu lange bei mir ist, dann halte ich es auch schon wieder nicht mehr aus :roll: :roll: , ich bin eine anstrengende Person ;) )!

Ja, ich begann auch mit 11/12 Jahren mit dem cal. zählen, kaufte mir Tabellen, Abnehmbücher, mit 13/14 Jahren sogar Abnehmpillen. Mit 14 wurde MS diagnostiziert bei mir. Schon gewaltig, das ganze.

Wie fing das eigentlich bei dir an, AnniMami??? Wennst ein bißchen erzählen magst, nur zu!

LG

Re: Essen in der Öffentlichkeit

#44
Hm…denke auch, dass ich ziemlich anstrengend sein kann. Aber das weiß sie auch. Und wir kennen uns nun schon so lange, das wir ein gutes Gespür für den anderen haben, wenn man mal seine Ruhe braucht. Aber ich denke schon, dass dieser Fressdruck besser auszuhalten ist, wenn jemand da ist. Habe schon mal in ner WG gelebt, da habe ich es immer voll getimed und wenn ich wusste ich bin 100pr alleine habe ich eingekauft und mich ausgelebt. Auch nicht das Gelbe vom Ei, aber besser als jetzt, wo ich ja immer alleine bin. Aber ich bin auch oft gerne alleine und genieße es auch sehr. Ich hoffe ich mache das Richtige, aber was ist schon richtig und was ist falsch? Das wird man wohl nie erfahren.

Schon krank (im wahrsten Sinne des Wortes), wie lang einen die ES schon begleitet. Habe mir schon oft überlegt ihr nen Namen zu geben. Aber bis jetzt habe ich das noch nicht gemacht, finde den Gedanken trotzdem interessant.
Glaub nicht alles was du fühlst.

Re: Essen in der Öffentlichkeit

#45
Hey ihr 2, bin auch mal wieder da. ;-) Wie geht es euch?

@ Kleene: Der ES einen Namen geben klingt witzig. ;-)
Weiß deine freundin denn auch über deine ES bescheid?! Und sie möcht auch mit dir zusammen ziehen oder wie?!
Na warum denn nicht. Solang jeder sein reich hat usw, kann es doch bestimmt gut gehen. Hast ne bestimmt zeit wo de dich entscheiden mußt?

@ Butterfly: Oh, na da hast ja auch schon ne ganz schöne leidensgeschichte wah ;-(
Und was machst du so zur zeit, hast du arbeit oder ein hobby?! Hörte sich nicht so danach an, deswegen frag ich. ;-(

Tja, wie es bei mir anfing. In genau 6 tagen vor 14 jahren ist mein vati gestorben und da fing es von einem tag auf den anderen an. Kaum essen und wenn dann... :-( und das begleitet mich nun seit dem! In den Schwangerschaften hab ich es aber gelassen. Naja und jedes mal wenn ich jemand verloren hab seit 1997 wo mein vati gestorben ist, wurd es schlimmer. 2006 hat ich ne fehlgeburt und jetzt vor ostern ist mein geliebter kater gestorben, den ich fast 9 jahre hatte. Und jedesmal machte ich mir schuldgefühle und es wurde wieder schlimmer als wie es so schon war. :-( und nu bekomm ich es nicht mehr so einfach los. ;-(

Gestern waren wir bei meinen großeltern zu besuch, sollten schon zu mittag da sein. was mir ja sehr gefiel :-( Es tat mir so weh meine geliebte oma anzulügen! Ich sagte: Ich kann nix essen weil ich zahnweh hab! Schöne sch... das hat meine oma echt nicht verdient!