@mary jane:
bei uns auf dem Land gibt es soo viele Supermärkte, da kann man einen Großeinkauf durchaus auf mehrere verteilen. Im Dorf selber gar keinen, aber im Nachbardorf direkt vier. Aber ich esse auch oft das, was sowieso im Haus da ist, oder ich kaufe in meiner Unistadt ein, da ist schon ein bisschen anonymer.
Außerdem versuche ich ja immer wieder, meine Lebensmittelausgaben zu senken, also kaufe ich grad gar nicht solche Unmengen. Bloß wenn ich Pfandflaschen wegbringen soll
mir ist ja eher peinlich, wenn ich gerade beschließe, wieder mehr auf mich und das, was ich esse, zu achten, also nach einer ausgeprägteren Kotzphase. Dann bin ich körperlich meistens noch ein bisschen platt und vertrage eh nicht alles, und dann latsch ich stundenlang durch so einen Supermarkt, lese mir alle Zutatenlisten durch, nehme mal was in die Hand und trage es ein bisschen spazieren, bis ich was besseres finde, bringe es dann wieder zurück, nehme was anderes, oder ich starre etwas so lange an, bis ich mir exakt vorgestellt habe, wie ich es nun esse, und wie es sich dann anfühlt, wenn es in meinem Magen drin ist, und so weiter, und bei ganz vielen Sachen wird mir schon beim Gedanken daran schlecht, und dann suche ich eben weiter. Auf der Suche nach dem perfekten Lebensmittel, das schmeckt und bekömmlich ist und wo die Packung nicht zu groß ist, weil ich sowieso immer alles aufesse, und wo der Preis stimmt und die Inhaltsstoffe und die Struktur.
Und dann stehe ich da und starre, bis mich eine Verkäuferin anspricht, und fragt, ob ich was Bestimmtes suche.
Und wenn es mal wieder einen neuen Supermarkt gibt, wo ich die Produkte noch nicht kenne, dann verbringe ich da erstmal ein paar Stunden Zeit, um mich zu informieren, also alles durchzulesen, darüber nachzudenken, wie es schmecken könnte, Preise vergleichen, Nährwertangaben auswendig lernen. Hilfe, irgendwie nehme ich das Studium von in Supermärkten verkauften Lebensmitteln ernster als mein richtiges Studium.
Dieser Zwang, Preise auswenigzulernen und alles zu vergleichen, existiert aber schon immer, nur früher waren es eben Kataloge, die nichts mit Essen zu tun hatten, Reitsportzubehör, Klamotten, Unterwäsche, Kosmetik, Computerkram, Handys, ich muss immer alles vergleichen. Muss ja informiert sein.
mir fällt auch grad noch ein, ich hatte ja damals wegen Rotweinunverträglichkeit (hab ich mal hier geschrieben) sowieso ständig kotzen müssen, also auch am Tag meines Heimfluges am Flughafen.
Hab mich also eingesperrt am Klo und erst mal gewartet, damit die Leute, die mich reingehen gesehen haben, nicht mehr da sind und mich hören. Und in der Wartezeit hörte ich dann plötzlich in der Kabine neben mir Würggeräusche.
Gruppenkotzen
