Sorry, dass ich schon wieder einen neuen Thread aufmache, statt in meinem alten weiterzuschreiben.
Ich habe Angst gekriegt, Angst vor mir selber.
Angst vor meinem Selbstzerstörungspotenzial.
Die letzten drei Wochen hatte ich kaum etwas zu mir genommen, hatte Angst vor dem Essen, konnte kaum was drinbehalten.
Davor die Monate hatte ich nur gefressen, hatte nur Bauchweh, Völlegefühl, und eine extreme Zunahme, verbunden mit Gelenkschmerzen, Kurzatmigkeit, Dauererschöpfung und Selbstekel. Was ich ja immer wieder mit noch mehr Essen betäubt hatte.
Davor ein ständiges Auf und ab, Fresszeiten, nichts essen, Hungern, Monodiäten, Rohkost, abwechselnd Hungern und Süßigkeiten, riesige Gewichtsschwankungen, der Beschluss, nur noch gesund zu essen und dafür genug, alles-Egal-Zeiten.
Vor ein paar Tagen ein paar lichte Momente, ok, ich hab in den drei Wochen abgenommen, bin wieder normalgewichtig, warum mache ich das, ich kann doch vernünftig essen, mir was gönnen, und vielleicht gaanz langsam mit ein bisschen Sport noch weiter abnehmen, weil ich mein Leben lang nicht nur gerade so normal war, sondern schlank. Aber ich wollte mir Zeit lassen.
Dann gestern der Totalabsturz, unglaublich viel gefressen, vier Runden Kotzen gegangen, zwei davon auf öffentlichen Klos, obwohl ich das bisher immer nur gemacht habe, wenn ich das Haus komplett für mich hatte.
Zwei Horrorerlebnisse, einmal habe ich mir in der Kehle was aufgerissen, kam ein bisschen Blut mit, und essen und sehr kalte Atemluft tun da ein bisschen weh. Und dann habe ich viel zu große Brocken gehabt und während dem Kotzvorgang ein paarmal sehr schlecht Luft gekriegt.
Und nun habe ich Panik, was ich sonst noch alles anstellen werde mit mir, fresse und kotze ich jetzt, bis ich komplett kaputt bin? Fange ich wieder mit meinem Hungern an?
Habe heut morgen gezittert, gefroren, hätte mich am liebsten im Bett vergraben und wäre erst wieder aufgestanden, wenn ich wüsste, was mit mir los ist.
Musste aber doch raus, meine Arbeit machen, und dann, ratet mal, wie ich die Angst jetzt so weit im Griff habe, dass ich friedlich hier sitzen und schreiben kann?
Mit Essen...Fressen...
Mir ist schon wieder so schlecht, aber meine Kehle tut noch von gestern so weh.
Und ich habe Angst. Angst vor mir selber.
Endlich sind meine äußeren Probleme mit der Arbeit weg, eigentlich sollte es mir gut gehen, und statt dessen werde ich immer bekloppter.
Bald ist Weihnachten, ich darf nach Deutschland reisen, meine Freunde wieder sehen..
Und habe Angst.
Wie ich all die gemeinsamen Mahlzeiten überstehen soll.
Ob ich mich überhaupt noch mit ihnen verstehe.
Ob nicht von meiner Schwester grausame Sprüche kommen, weil ich so zugenommen habe.
Ob ich da nicht noch mehr abstürze, weil es in Deutschland Esswaren gibt, die ich hier in keinem Laden entdeckt habe.
Ob ich mit all meinen Gefühlen klarkomme, wenn ich doch versuche, normal zu essen, um nicht aufzufallen.
Wenn ich keine Chance mehr habe, sie in meiner ES zu begraben.
Mittlerweile bin ich so weit, dass ich doch mal über Therapie nachdenken will.
Ich habe es nie für nötig gehalten, weil ich sehr gut reflektieren kann, eigentlich kenne ich alle meine Probleme. Habe gerade in einem Blog ein sehr treffendes Bild dafür gefunden. Ich sitze in einem Käfig, kenne die genaue Konstruktion, die Anzahl und Dicke der Eisenstäbe, weiß, wer ihn gebaut hat, wo er steht, aber das Schloss ist trotzdem zu.
Ich glaube, ambulant würde bei mir nicht so viel bringen, denn dann könnte ich ja immer noch alles, was mir nicht passt, im Essen begraben und nur Teile an die Therapieoberfläche bringen.
Stationär wäre wahrscheinlich besser, denn da würde mein Essverhalten von außen ein bisschen geregelt und ich hätte keinen Alltag, in dem ich funktionieren müsste, also hätte ich mehr Raum für all meine Gefühle.
Im Moment bin ich Spezialist im Gefühle unterdrücken, mich selbst zu unterdrücken. Ich bin im Allem gut, wo ich von meiner Persönlichkeit nichts geben muss, wo ich mich als eigenständiges Individuum nicht brauche. Wo es reicht, eine funktionierende Hülle zu sein.
Ich habe auch schon überlegt, mich jemandem anzuvertrauen, aber wem?
Da gibt es ja zwei Gruppen, die Leute hier und die Leute in Deutschland.
In Deutschland hätte den Vorteil, die kenne ich schon viel länger, und ich lebe nicht mit ihnen zusammen, also würden sie mich nicht so behandeln können, als sei ich nur noch die Krankheit. Andererseits können sie auch nicht sehen, wie es mir dann geht, sobald ich wieder hier bin, und würden sich ständig viel zu viele Sorgen machen. Die ich nicht wirklich vertreiben könnte, weil ein geschriebener Text noch nicht so viel aussagt.
Die Leute hier kenne ich noch nicht so gut und habe keine Ahnung, ob ich ihnen so etwas belastendes sagen könnte.
Und meiner Gastfamilie würde ich es auch nicht sagen wollen, weil die dann wahrscheinlich Angst hätten, mich allein zu Hause zu lassen, und genau dafür bin ich schließlich da, um mich um alles zu kümmern, wenn sie weg sind.
Hab ein paar oberflächliche Freunde, aber das ist ja doch viel zu persönlich.
Meine Angst hat sich gerade im Laufe des Tages dank des betäubenden Essens und des Selbstreflektierens in tiefe Traurigkeit umgewandelt. Ich würde jetzt gern mal so richtig schön über mich selber heulen, wie weit es doch mit mir gekommen ist.
Hab mich immer selber therapiert, reflektiert, weiß unglaublich viel über mich, und stoße in immer tiefere Schichten von meinem Selbst vor, und meine Symptome werden immer schlimmer.
Und doch bin ich noch lange nicht auf dem Grund von all den Gefühlen und von all dem Ich-Wust angelangt.
Ich will es lösen, will mich lösen, aber habe ich eine Chance? Werde ich mich nicht mit meinem Verhalten selber kaputtmachen, bevor ich alles gelöst habe?
Ich habe so Angst vor mir selbst.
Re: Angst
#2hey,
ich hab deine vorgeschichte nicht mitbekommen, deswegen weiss ich gar nicht wo du gerade bist? Im austauschjahr? wo denn?
(ich war auch mal ein jahr weg
)
das mit den öffentlichen toiletten hat dich bestimmt selber extrem erschreckt und geekelt und wütend gemacht. ich kenn das auch, genau das selbe hatte ich vor 3 tagen und das hab ich sonst wirklich nie...
du klingst, als würde dein ganzes leben aus verschiedenen phasen von ES bestehen und hey, so gehts uns allen hier.
erfahrungsgemäss bringen ambulante therapien nicht so viel (bestimmt gibt es auch ausnahmen und vielleicht bist du auch eine!!!!) ich selbst hab 3 versuche gestartet und hab mich jetzt zu nem klinikaufenthalt entschieden. ich muss nur aufgenommen werden, darauf hoffe ich jetzt......
In deinem fall weiss ich nicht was richtig ist. willst du deine zeit im ausland durchziehen? Denkst du es tut dir gut oder wirst du schlussendlich nur auf eine zeit zurück blicken, in der es dir nicht gut ging? hast du schon darüber nachgedacht, ganz zurück nach deutschland zu gehen um da eine therapie anzufangen?
ich erkenne mehr denn je, dass eine therapie das einzige ist, wie wir hier rauskommen. wir wollen nicht unser leben lang von dieser besch* krankheit abhängig sein, wir träumen doch von einem "normalen" leben, davon, dass nicht unser ganzes denken von essen (oder nicht) abhängt und dass wir auch mal völlig relaxed sein können und das leben geniessen.
überlege dir, was dir im moment am wichtigsten ist: die krankheit zu besiegen oder dich hinbter ihr zu verstecken?
liebe grüsse und sorry dass ich deine vorgeschichte und momentanen aufenthaltsort etc. nicht mitbekommen hab!
ich hab deine vorgeschichte nicht mitbekommen, deswegen weiss ich gar nicht wo du gerade bist? Im austauschjahr? wo denn?
(ich war auch mal ein jahr weg

das mit den öffentlichen toiletten hat dich bestimmt selber extrem erschreckt und geekelt und wütend gemacht. ich kenn das auch, genau das selbe hatte ich vor 3 tagen und das hab ich sonst wirklich nie...
du klingst, als würde dein ganzes leben aus verschiedenen phasen von ES bestehen und hey, so gehts uns allen hier.
erfahrungsgemäss bringen ambulante therapien nicht so viel (bestimmt gibt es auch ausnahmen und vielleicht bist du auch eine!!!!) ich selbst hab 3 versuche gestartet und hab mich jetzt zu nem klinikaufenthalt entschieden. ich muss nur aufgenommen werden, darauf hoffe ich jetzt......
In deinem fall weiss ich nicht was richtig ist. willst du deine zeit im ausland durchziehen? Denkst du es tut dir gut oder wirst du schlussendlich nur auf eine zeit zurück blicken, in der es dir nicht gut ging? hast du schon darüber nachgedacht, ganz zurück nach deutschland zu gehen um da eine therapie anzufangen?
ich erkenne mehr denn je, dass eine therapie das einzige ist, wie wir hier rauskommen. wir wollen nicht unser leben lang von dieser besch* krankheit abhängig sein, wir träumen doch von einem "normalen" leben, davon, dass nicht unser ganzes denken von essen (oder nicht) abhängt und dass wir auch mal völlig relaxed sein können und das leben geniessen.
überlege dir, was dir im moment am wichtigsten ist: die krankheit zu besiegen oder dich hinbter ihr zu verstecken?
liebe grüsse und sorry dass ich deine vorgeschichte und momentanen aufenthaltsort etc. nicht mitbekommen hab!
Re: Angst
#3Hi Dreamdancer!
Ich hatte dir gerade schon in einem anderen deiner Threads geantwortet.
Vielleicht hilft es dir weiter, wenn ich dir schreibe, dass ich mich in vielen deiner Aussagen selber wieder finde und es mir ähnlich ergeht wie dir. Wir sitzen also quasi im selben Boot, genau wie meine Vorrednerin auch schon gesagt hat!
Bei mir sind die Hunger-Fress-und Kotzphasen auch wie eine Achterbahnfahrt und ich glaube, bei mir will etwas, was tief in mir vergraben ist, an die Oberfläche? Allerdings bin ich leider kein Therapeut oder Psychologe und möchte da jetzt auch nicht irgendwelche unheimlichen Theorien darüber aufstellen, warum du jetzt so durcheinander bist!
Ich glaube, dass du schnellstens fachliche Hilfe in Anspruch nehmen solltest (Nimmst du eigentlich Medis?). Wenn man ganz tief unten ist, kann man sich auch immer akut einweisen lassen, um größeren Schaden zu verhindern (Weil du schreibst, dass du Angst vor deinem Selbstzerstörungspotenzial hast!).
Ich weiß, wie chaotisch sich das alles anfühlt, aber es gibt viele hier, die es auch der ganzen Misere auch wieder herausgeschafft haben. Du kannst das auch!
Halt durch und besorg dir vernünftige Hilfe. Die Idee der stationären Therapie finde ich sehr gut!
Fühl dich verstanden und geknuddelt!
Kitty
Ich hatte dir gerade schon in einem anderen deiner Threads geantwortet.
Vielleicht hilft es dir weiter, wenn ich dir schreibe, dass ich mich in vielen deiner Aussagen selber wieder finde und es mir ähnlich ergeht wie dir. Wir sitzen also quasi im selben Boot, genau wie meine Vorrednerin auch schon gesagt hat!
Bei mir sind die Hunger-Fress-und Kotzphasen auch wie eine Achterbahnfahrt und ich glaube, bei mir will etwas, was tief in mir vergraben ist, an die Oberfläche? Allerdings bin ich leider kein Therapeut oder Psychologe und möchte da jetzt auch nicht irgendwelche unheimlichen Theorien darüber aufstellen, warum du jetzt so durcheinander bist!
Ich glaube, dass du schnellstens fachliche Hilfe in Anspruch nehmen solltest (Nimmst du eigentlich Medis?). Wenn man ganz tief unten ist, kann man sich auch immer akut einweisen lassen, um größeren Schaden zu verhindern (Weil du schreibst, dass du Angst vor deinem Selbstzerstörungspotenzial hast!).
Ich weiß, wie chaotisch sich das alles anfühlt, aber es gibt viele hier, die es auch der ganzen Misere auch wieder herausgeschafft haben. Du kannst das auch!
Halt durch und besorg dir vernünftige Hilfe. Die Idee der stationären Therapie finde ich sehr gut!
Fühl dich verstanden und geknuddelt!
Kitty
"Es ist nie vorbei, es geht nie zu Ende, es hört niemals auf, jede gute Tat, jede Heuchelei, es nie vorbei, es geht immer weiter, also gib nie auf [...]!"
Re: Angst
#4ich verstehe sehr gut was du meinst!!
du versuchst mit aller macht deine gefuehle zu unterdruecken. was passiert, wenn du das mal nicht tust? wie schlimm ist das gefuehl? bei mir ist es absolut ueberwaeltigend... deshalb habe ich auch eingesehen, dass es ohne hilfe nicht geht.
man muss sich auf jeden fall seinen aengsten stellen! sonst bleibt man im kaefig sitzen!!!
liebe gruesse!
und, hast DU auch den schluessel? kann es sein, dass du hilfe brauchst zu verstehen wie du das schloss aufmachen kannst?Dreamdancer hat geschrieben: Ich sitze in einem Käfig, kenne die genaue Konstruktion, die Anzahl und Dicke der Eisenstäbe, weiß, wer ihn gebaut hat, wo er steht, aber das Schloss ist trotzdem zu.
du versuchst mit aller macht deine gefuehle zu unterdruecken. was passiert, wenn du das mal nicht tust? wie schlimm ist das gefuehl? bei mir ist es absolut ueberwaeltigend... deshalb habe ich auch eingesehen, dass es ohne hilfe nicht geht.
man muss sich auf jeden fall seinen aengsten stellen! sonst bleibt man im kaefig sitzen!!!
liebe gruesse!
Enemies
They stick to my head
They run with my feet
I'm doomed to be bad
They stick to my head
They run with my feet
I'm doomed to be bad
Re: Angst
#5huhu, zu meiner Geschichte:
Bin als Aupair in Südeuropa bis nächstes Jahr im Sommer. Und eigentlich will ich das schon durchziehen. Einmal habe ich ja zugesagt und es sind kleine Kinder, die sich schwer an neue Personen gewöhnen. Am Anfang hatte ich es auch schwer, deswegen wohl auch das Frustessen, aber jetzt mögen sie mich und alles ist toll. Und genau da fange ich mit Kotzen an, also schaff mir meine Probleme selber. Es ist auch eine tolle Erfahrung, weil ich hier gezwungen werde, an meinen sozialen Problemen zu arbeiten, muss ja ständig mit anderen kommunizieren, kann mich nicht mehr so isolieren. Und ich lebe bei Leuten, die psychisch ok sind, während in meiner eigenen Familie alle so ihre Problemchen haben.
Also will schon bleiben.
Akut Angst habe ich jetzt nicht, eher langfristig, weil ich meine Symptome ja ständig steigere, es jedesmal ein bisschen weiter treibe.
Ich schreib Montag weiter, hab grad nur Inet am Handy, ist mühsam zu schreiben.
Gestern hatte ich den größten FA überhaupt in meiner ES, puh. Und ich hab mich nicht getraut zu trinken, weil ich ja wegen meiner Kehle nicht kotzen wollte. Das hat mich in einen sehr merkwürdigen Zustand gebracht, ich war wie auf Drogen. Total betäubt, immerhin waren meine Ängste auch kurz futsch.
Medis nehme ich keine, war auch schon ewig bei keinem Arzt mehr.
Heut wieder gehungert, und schon glaube ich, ich hab wieder alles unter Kontrolle und kann das Jahr schaffen. Ach ja *schäm
LG
Bin als Aupair in Südeuropa bis nächstes Jahr im Sommer. Und eigentlich will ich das schon durchziehen. Einmal habe ich ja zugesagt und es sind kleine Kinder, die sich schwer an neue Personen gewöhnen. Am Anfang hatte ich es auch schwer, deswegen wohl auch das Frustessen, aber jetzt mögen sie mich und alles ist toll. Und genau da fange ich mit Kotzen an, also schaff mir meine Probleme selber. Es ist auch eine tolle Erfahrung, weil ich hier gezwungen werde, an meinen sozialen Problemen zu arbeiten, muss ja ständig mit anderen kommunizieren, kann mich nicht mehr so isolieren. Und ich lebe bei Leuten, die psychisch ok sind, während in meiner eigenen Familie alle so ihre Problemchen haben.
Also will schon bleiben.
Akut Angst habe ich jetzt nicht, eher langfristig, weil ich meine Symptome ja ständig steigere, es jedesmal ein bisschen weiter treibe.
Ich schreib Montag weiter, hab grad nur Inet am Handy, ist mühsam zu schreiben.
Gestern hatte ich den größten FA überhaupt in meiner ES, puh. Und ich hab mich nicht getraut zu trinken, weil ich ja wegen meiner Kehle nicht kotzen wollte. Das hat mich in einen sehr merkwürdigen Zustand gebracht, ich war wie auf Drogen. Total betäubt, immerhin waren meine Ängste auch kurz futsch.
Medis nehme ich keine, war auch schon ewig bei keinem Arzt mehr.
Heut wieder gehungert, und schon glaube ich, ich hab wieder alles unter Kontrolle und kann das Jahr schaffen. Ach ja *schäm
LG
Der Wind umspielt die Nacht, formt sich leis´zur Melodie
von weit ist er gekommen, aus dem Land der Poesie
Und ich höre schon wie das Leben aus der Ferne nach mir ruft
doch in mir ist nur dieses Schweigen, das die Qual in der Seele sucht.
(Mantus)
von weit ist er gekommen, aus dem Land der Poesie
Und ich höre schon wie das Leben aus der Ferne nach mir ruft
doch in mir ist nur dieses Schweigen, das die Qual in der Seele sucht.
(Mantus)
Re: Angst
#6Es tut mir leid, wie schlecht es dir im Moment geht. Vielleicht wäre es doch ganz gut, wenn du deine Entscheidung das Jahr durchzuziehen doch nocheinmal überdenkst. Du schreibst:
Meiner eigenen persönlichen Erfahrung nach ist ein Jahr im Ausland auch anstrengend. Überlege dir, ob du wirklich die Kraft dazu hast. Ich habs zweimal gemacht. Einmal wars super, das zweite mal hab ichs bis zum ende durchgezogen obwohl ich schon nach den ersten Monaten unglücklich war. Falscher Ehrgeiz und ich wollte nicht erklären müssen, warum ich früher zurück wär. Das war mir wie versagen vorgekommen, dabei braucht abbrechen oft mehr Mut und selbstbewusstsein als das durchziehen.
Du bist krank und musst gesund werden. Da sollte es dir vorwiegend um dich selbst gehen, nicht um die Kinder. Du hast zugesagt, du kannst aber auch wieder absagen, wenn du deine Situation erklärst. Du musst ja nicht sofort abreisen, aber kannst warten, bis die Familie jemanden Neues gefunden hat. Und geht es dir wirklich um die Kinder oder ist es vielleicht der Ergeiz, das was du wolltest zu schaffen? Oder die Angst davor, dass du erklären musst, warum du frühzeitig zurückgekommen bist, also "aufgegeben" hast. Kinder bekommen sehr viel mit. Ich glaube es ist für die einfacher sich an jemand neues zu gewöhnen als mitzubekommen wie eine Person zu der sie einen engen Bezug hat hungert oder frisst und unglücklich ist.Dreamdancer hat geschrieben:huhu, zu meiner Geschichte:
Bin als Aupair in Südeuropa bis nächstes Jahr im Sommer. Und eigentlich will ich das schon durchziehen. Einmal habe ich ja zugesagt und es sind kleine Kinder, die sich schwer an neue Personen gewöhnen.
Meiner eigenen persönlichen Erfahrung nach ist ein Jahr im Ausland auch anstrengend. Überlege dir, ob du wirklich die Kraft dazu hast. Ich habs zweimal gemacht. Einmal wars super, das zweite mal hab ichs bis zum ende durchgezogen obwohl ich schon nach den ersten Monaten unglücklich war. Falscher Ehrgeiz und ich wollte nicht erklären müssen, warum ich früher zurück wär. Das war mir wie versagen vorgekommen, dabei braucht abbrechen oft mehr Mut und selbstbewusstsein als das durchziehen.
Re: Angst
#7Ich möchte einfach nicht mein Leben lang davonlaufen, vor mir selber, vor meinem Leben. Ich weiß nicht, ob es falscher Ehrgeiz ist, es ist eher so, bisher bin ich immer davon gelaufen. Nicht äußerlich.
Ich habe mich immer in meine inneren Welten zurückgezogen, hatte Fluchtgedanken, plante mein Weglaufen an die andere Seite der Welt, wollte ständig ein neues Leben beginnen, wo alles anders sein würde.
Und lebte stattdessen gar nicht. Unternahm nichts, war in Gedanken weit weit weg, hatte keine Freunde, war isoliert. Stand mein Leben nur durch, weil ich wusste, es würde irgendwann anders werden.
Es war kein schlimmes leben, es war einfach nicht vorhanden. Ich lebte nicht.
Und nun habe ich mir ein paar Lebensfetzen erkämpft, bin nicht mehr so total isoliert, hab mich ein bisschen von meiner Heimatfamilie abgegrenzt, die mich immer sehr eingeengt hat. Lebe mit Menschen zusammen, die gesünder mit Problemen umgehen.
Zuhause war es so, Vater hat ein Alkoholproblem, verzieht sich die Abende nach draußen, weil meine Mutter ihn drinnen nicht lässt, und betäubt alles, genau wie ich mit meiner ES. Mutter hat eine latente ES, ein ziemlicher Gesundheitstick, ständige Diäten, und doch immer wieder so eine Art FA, nicht so ungesund wie meine, aber sie definiert die mit ihrer Orthorexie einfach mal als ungesund, und dann kommt es schon mal vor, die Familie macht ohne sie einen Ausflug, wir rufen sie an, ob wir danach gemeinsam essen gehen, und sie antwortet, nein, sie kann den Tag nichts mehr essen, sie hat schon gefressen. Außerdem arbeitet sie bis spätabends, um ja abgelenkt zu sein von ihren Gefühlen, sie verdrängt noch schlimmer als ich. Schwester und Bruder sind beide überangepasst, unauffällig, aber gut gekleidet, schlank, aber nicht dürr, zuhause extrem zickig, aber in der Öffentlichkeit perfekt, im übrigen genau wie alle anderen Familienmitglieder. Und wirken auch ein bisschen wie abgestorben, haben kaum Interessen, leben einfach nur für ihr Angepasstsein.
Und diese Menschen, bei denen ich lebe, haben sich wirklich gern, streiten sich vielleicht mal, aber konstruktiv, und die Geschwisterchen haben sich so lieb, nicht so ein fieses Verhältnis wie ich mit meinen.
Und sie betäuben sich nicht mit irgendwas, sie haben Gefühle, sie sind menschlich. Können tatsächlich Freizeit genießen. Ich kann auf der Ebene noch so viel von ihnen lernen.
Und ich fühle wirklich auch mit den Kindern mit, am Anfang, als ich da war, brüllten sie nur rum, als würden sie bald sterben, wenn ich sie mal einen Abend allein hatte, und wir mussten reihenweise Eltern und Omas anrufen, und jetzt spielen sie friedlich mit mir. Also es wäre schon viel Stress für sie, die ganze Eingewöhnungszeit nochmal zu durchlaufen.
Aber es stimmt schon, sie merken möglicherweise was. Der Ältere grenzt sich ein bisschen von mir ab, seit meine Symptome schlimmer geworden sind, und entwickelt selber Essmacken, versucht, wenn ich mit ihm allein bin, das Essen zu verweigern oder will nur Schokolade, und es ist gar nicht so einfach, ihn dann zu überzeugen, dass er normal essen soll.
Die Kinder wirken auf mich ausgleichend, wenn ich mit ihnen zusammen bin, verschwinden all meine bösen Gedanken, tauchen erst wieder auf, wenn ich wieder allein bin.
Ich hab jetzt mal analysiert, wie mein Essverhalten auf meine Psyche wirkt, Achtung, könnte evt. triggern.
Meine FA sind merkwürdigerweise größer, wenn ich sie drinbehalte, ich hab jetzt auch rausgefunden, wieso.
Essen betäubt mich, wirkt wie ein Beruhigungsmittel und ein Antidepressiva. Wenn ich richtig richtig viel fresse, bin ich wie auf Drogen, spüre nichts mehr, nicht meinen vollen Bauch, keine schlechten Gefühle, bin lieb und freundlich, bloß vielleicht ein bisschen neben der Spur.
Aber ich muss ständig die Dosis erhöhen, und wenn ich mal einen Tag weniger esse, bin ich ziemlich verkatert.
Ich nehme in solchen Phasen zu, aber das ungute Gefühl
Hungern gibt mir das Gefühl, ich würde einfach wegschmelzen, sobald ich allein bin, verschwimmt alles, ich kann stundenlang die Wand anstarren, ohne es zu merken, kann stundenland dieselbe Sportübung wiederholen, ohne dass mich die Monotonie nervt. Ich bin dann nicht mehr ganz auf der Erde, gehöre nicht mehr dazu.
Wenn ich kotze in einer Hungerphase, dann ist es meist ein sehr kleiner FA, das Essen erdet mich ein bisschen, aber durch das Kotzen ist es dann schnell wieder draußen, belastet nicht weiter. Hat die Nebenwirkung Kopfweh und Übelkeit, aber in dem Zustand bin ich trotzdem am erfolgreichsten in der Schule, am Alltagstauglichsten.
Wenn ich kotze in einer Fressphase, dann ist es nur, um Platz zu schaffen, ich fresse danach weiter, und es ist nur eine Möglichkeit, noch mehr reinzukriegen.
Und dann kommen so diese zerrissenen Phasen, in einer solchen habe ich den Eingangsthread verfasst, da will ich fressen, mich betäuben, dann will ich lieber leer sein, hab Angst vor dem zunehmen, versuch es rauszukriegen, dann will ich doch wieder fressen, es geht ständig alles rein und raus, ich fühle mich immer unwohler, fühle mich total kaputt, krank, möchte, dass das alles ein Ende hat.
Dann gibt es Zeiten, wo ich nahezu normal esse, und ich fühle mich total kribbelig, will mehr essen, will weniger essen, will Sport machen, und kann mich kaum ertragen, kann andere nicht ertragen, sehe deren Fehler um so mehr, könnte ausrasten, oder ich werde wieder depressiv, hab alles satt.
Und dann hatte ich noch die Phasen, da habe ich nur ein bisschen zu wenig gegessen, nicht richtig gehungert, sehr viel Sport getrieben, fühlte mich toll, erfolgreich, schlank, kam gut mit allen Leuten klar, schloss neue Freundschaften, aber die waren zu gut, um anzuhalten, irgendwann war der Akku leer, ich konnte nicht mehr, wollte ruhen, und habs nur hingekriegt, indem ich mich wieder mit Essen betäubt habe, außerdem habe ich in solchen Phasen Probleme mit meiner Familie gekriegt, weil ich selbstbewusster war, nicht mehr so lieb und angepasst, öfters ausging, eben ein Leben hatte.
Die ES ist eine Mischung aus Betäubung, alles Verleugnen, und einer braven Überanpassung, anderen alles recht machen.
Ich glaube, mein Weg wird sein, in einer Klinik den Entzug von der Droge ES zu machen, denn in der Entzugsphase werde ich vermutlich unerträglich für andere Menschen, die keine Profis sind, sein, und danach muss ich ausziehen, alleine wohnen, damit ich meine eigene Persönlichkeit leben kann, ohne in diese ewige Anpassung zurückzufallen.
Aber ich glaube schon, dass das auch noch nächstes Jahr sein kann, ich konnte das alles so lange im hintergrund halten, das wird die paar Monate auch noch gehen.
Oder mal sehen, wie es Weihnachten zuhause läuft, vielleicht fällt es mir jetzt einfacher, mich dort als eigenständiger Mensch und nicht nur das Kind zu präsentieren, weil ich mich ja in den bisherigen drei Monaten auch entwickelt habe.
Wenn ich mich dabei erwische, dass ich auch da nur lüge und kotze und hungere, dann werde ich mich wohl doch jetzt schon bei einer Klinik bewerben.
Nur, ich werde mich wohl auch von einigen Freunden trennen müssen, denn mit vielen bin ich nur dadurch befreundet, dass ich meine Persönlichkeit verleugne und mich ihnen anpasse, und das heißt, ich stehe wieder als so ein Außenseiter ohne Freunde da, wie ich es früher immer war.
Ich hab einfach Angst (kann ich zu obiger Angstliste zufügen), dass ich dann ganz allein dastehe, wenn ich mal zeige, wer ich wirklich bin.
Und gleichzeitig weiß ich, dass ich es irgendwann zeigen muss, wenn ich nicht unter meiner Maske vergammeln will.
lg
Ich habe mich immer in meine inneren Welten zurückgezogen, hatte Fluchtgedanken, plante mein Weglaufen an die andere Seite der Welt, wollte ständig ein neues Leben beginnen, wo alles anders sein würde.
Und lebte stattdessen gar nicht. Unternahm nichts, war in Gedanken weit weit weg, hatte keine Freunde, war isoliert. Stand mein Leben nur durch, weil ich wusste, es würde irgendwann anders werden.
Es war kein schlimmes leben, es war einfach nicht vorhanden. Ich lebte nicht.
Und nun habe ich mir ein paar Lebensfetzen erkämpft, bin nicht mehr so total isoliert, hab mich ein bisschen von meiner Heimatfamilie abgegrenzt, die mich immer sehr eingeengt hat. Lebe mit Menschen zusammen, die gesünder mit Problemen umgehen.
Zuhause war es so, Vater hat ein Alkoholproblem, verzieht sich die Abende nach draußen, weil meine Mutter ihn drinnen nicht lässt, und betäubt alles, genau wie ich mit meiner ES. Mutter hat eine latente ES, ein ziemlicher Gesundheitstick, ständige Diäten, und doch immer wieder so eine Art FA, nicht so ungesund wie meine, aber sie definiert die mit ihrer Orthorexie einfach mal als ungesund, und dann kommt es schon mal vor, die Familie macht ohne sie einen Ausflug, wir rufen sie an, ob wir danach gemeinsam essen gehen, und sie antwortet, nein, sie kann den Tag nichts mehr essen, sie hat schon gefressen. Außerdem arbeitet sie bis spätabends, um ja abgelenkt zu sein von ihren Gefühlen, sie verdrängt noch schlimmer als ich. Schwester und Bruder sind beide überangepasst, unauffällig, aber gut gekleidet, schlank, aber nicht dürr, zuhause extrem zickig, aber in der Öffentlichkeit perfekt, im übrigen genau wie alle anderen Familienmitglieder. Und wirken auch ein bisschen wie abgestorben, haben kaum Interessen, leben einfach nur für ihr Angepasstsein.
Und diese Menschen, bei denen ich lebe, haben sich wirklich gern, streiten sich vielleicht mal, aber konstruktiv, und die Geschwisterchen haben sich so lieb, nicht so ein fieses Verhältnis wie ich mit meinen.
Und sie betäuben sich nicht mit irgendwas, sie haben Gefühle, sie sind menschlich. Können tatsächlich Freizeit genießen. Ich kann auf der Ebene noch so viel von ihnen lernen.
Und ich fühle wirklich auch mit den Kindern mit, am Anfang, als ich da war, brüllten sie nur rum, als würden sie bald sterben, wenn ich sie mal einen Abend allein hatte, und wir mussten reihenweise Eltern und Omas anrufen, und jetzt spielen sie friedlich mit mir. Also es wäre schon viel Stress für sie, die ganze Eingewöhnungszeit nochmal zu durchlaufen.
Aber es stimmt schon, sie merken möglicherweise was. Der Ältere grenzt sich ein bisschen von mir ab, seit meine Symptome schlimmer geworden sind, und entwickelt selber Essmacken, versucht, wenn ich mit ihm allein bin, das Essen zu verweigern oder will nur Schokolade, und es ist gar nicht so einfach, ihn dann zu überzeugen, dass er normal essen soll.
Die Kinder wirken auf mich ausgleichend, wenn ich mit ihnen zusammen bin, verschwinden all meine bösen Gedanken, tauchen erst wieder auf, wenn ich wieder allein bin.
Ich hab jetzt mal analysiert, wie mein Essverhalten auf meine Psyche wirkt, Achtung, könnte evt. triggern.
Meine FA sind merkwürdigerweise größer, wenn ich sie drinbehalte, ich hab jetzt auch rausgefunden, wieso.
Essen betäubt mich, wirkt wie ein Beruhigungsmittel und ein Antidepressiva. Wenn ich richtig richtig viel fresse, bin ich wie auf Drogen, spüre nichts mehr, nicht meinen vollen Bauch, keine schlechten Gefühle, bin lieb und freundlich, bloß vielleicht ein bisschen neben der Spur.
Aber ich muss ständig die Dosis erhöhen, und wenn ich mal einen Tag weniger esse, bin ich ziemlich verkatert.
Ich nehme in solchen Phasen zu, aber das ungute Gefühl
Hungern gibt mir das Gefühl, ich würde einfach wegschmelzen, sobald ich allein bin, verschwimmt alles, ich kann stundenlang die Wand anstarren, ohne es zu merken, kann stundenland dieselbe Sportübung wiederholen, ohne dass mich die Monotonie nervt. Ich bin dann nicht mehr ganz auf der Erde, gehöre nicht mehr dazu.
Wenn ich kotze in einer Hungerphase, dann ist es meist ein sehr kleiner FA, das Essen erdet mich ein bisschen, aber durch das Kotzen ist es dann schnell wieder draußen, belastet nicht weiter. Hat die Nebenwirkung Kopfweh und Übelkeit, aber in dem Zustand bin ich trotzdem am erfolgreichsten in der Schule, am Alltagstauglichsten.
Wenn ich kotze in einer Fressphase, dann ist es nur, um Platz zu schaffen, ich fresse danach weiter, und es ist nur eine Möglichkeit, noch mehr reinzukriegen.
Und dann kommen so diese zerrissenen Phasen, in einer solchen habe ich den Eingangsthread verfasst, da will ich fressen, mich betäuben, dann will ich lieber leer sein, hab Angst vor dem zunehmen, versuch es rauszukriegen, dann will ich doch wieder fressen, es geht ständig alles rein und raus, ich fühle mich immer unwohler, fühle mich total kaputt, krank, möchte, dass das alles ein Ende hat.
Dann gibt es Zeiten, wo ich nahezu normal esse, und ich fühle mich total kribbelig, will mehr essen, will weniger essen, will Sport machen, und kann mich kaum ertragen, kann andere nicht ertragen, sehe deren Fehler um so mehr, könnte ausrasten, oder ich werde wieder depressiv, hab alles satt.
Und dann hatte ich noch die Phasen, da habe ich nur ein bisschen zu wenig gegessen, nicht richtig gehungert, sehr viel Sport getrieben, fühlte mich toll, erfolgreich, schlank, kam gut mit allen Leuten klar, schloss neue Freundschaften, aber die waren zu gut, um anzuhalten, irgendwann war der Akku leer, ich konnte nicht mehr, wollte ruhen, und habs nur hingekriegt, indem ich mich wieder mit Essen betäubt habe, außerdem habe ich in solchen Phasen Probleme mit meiner Familie gekriegt, weil ich selbstbewusster war, nicht mehr so lieb und angepasst, öfters ausging, eben ein Leben hatte.
Die ES ist eine Mischung aus Betäubung, alles Verleugnen, und einer braven Überanpassung, anderen alles recht machen.
Ich glaube, mein Weg wird sein, in einer Klinik den Entzug von der Droge ES zu machen, denn in der Entzugsphase werde ich vermutlich unerträglich für andere Menschen, die keine Profis sind, sein, und danach muss ich ausziehen, alleine wohnen, damit ich meine eigene Persönlichkeit leben kann, ohne in diese ewige Anpassung zurückzufallen.
Aber ich glaube schon, dass das auch noch nächstes Jahr sein kann, ich konnte das alles so lange im hintergrund halten, das wird die paar Monate auch noch gehen.
Oder mal sehen, wie es Weihnachten zuhause läuft, vielleicht fällt es mir jetzt einfacher, mich dort als eigenständiger Mensch und nicht nur das Kind zu präsentieren, weil ich mich ja in den bisherigen drei Monaten auch entwickelt habe.
Wenn ich mich dabei erwische, dass ich auch da nur lüge und kotze und hungere, dann werde ich mich wohl doch jetzt schon bei einer Klinik bewerben.
Nur, ich werde mich wohl auch von einigen Freunden trennen müssen, denn mit vielen bin ich nur dadurch befreundet, dass ich meine Persönlichkeit verleugne und mich ihnen anpasse, und das heißt, ich stehe wieder als so ein Außenseiter ohne Freunde da, wie ich es früher immer war.
Ich hab einfach Angst (kann ich zu obiger Angstliste zufügen), dass ich dann ganz allein dastehe, wenn ich mal zeige, wer ich wirklich bin.
Und gleichzeitig weiß ich, dass ich es irgendwann zeigen muss, wenn ich nicht unter meiner Maske vergammeln will.
lg
Der Wind umspielt die Nacht, formt sich leis´zur Melodie
von weit ist er gekommen, aus dem Land der Poesie
Und ich höre schon wie das Leben aus der Ferne nach mir ruft
doch in mir ist nur dieses Schweigen, das die Qual in der Seele sucht.
(Mantus)
von weit ist er gekommen, aus dem Land der Poesie
Und ich höre schon wie das Leben aus der Ferne nach mir ruft
doch in mir ist nur dieses Schweigen, das die Qual in der Seele sucht.
(Mantus)
Re: Angst
#8hi dreamdancer,
Ich kann gut verstehen wie es dir geht ich habe auch angst davor was ich mir selbst noch alles antue. eine Zeitlang war ich auf einem guten weg ich habe zwar wenig gegessen aber ich habe gegessen und nicht gekotzt..ich habe etwas zugenommen und mein partner war glücklich doch dann kam ein blöder spruch auf der Straße von so einem typ und seit ca 1 1/2 Wochen kotze ich wieder jeden Tag es fägt an richtig weh zutun aber ich kann einfach nicht aufhören auf der einen Seite weiß ich dass ich das falscheste tue was ich tuen kann auf der anderen Seite will ich gar nicht aufhören...
Man fühlt sich in seinem eigenen Körper gefangen abgeschlossen von der Gesellschaft und der Schlüssel unaufindbar...
Ich wünsche dir jedenfalls dass du es da rausschaffst und irgenntwann ein normales Leben führen kannst indem es keine Horror mehr ist essen zu gehen sondern einfach nur eine schöne Abwechslung
lg Nina
Ich kann gut verstehen wie es dir geht ich habe auch angst davor was ich mir selbst noch alles antue. eine Zeitlang war ich auf einem guten weg ich habe zwar wenig gegessen aber ich habe gegessen und nicht gekotzt..ich habe etwas zugenommen und mein partner war glücklich doch dann kam ein blöder spruch auf der Straße von so einem typ und seit ca 1 1/2 Wochen kotze ich wieder jeden Tag es fägt an richtig weh zutun aber ich kann einfach nicht aufhören auf der einen Seite weiß ich dass ich das falscheste tue was ich tuen kann auf der anderen Seite will ich gar nicht aufhören...
Man fühlt sich in seinem eigenen Körper gefangen abgeschlossen von der Gesellschaft und der Schlüssel unaufindbar...
Ich wünsche dir jedenfalls dass du es da rausschaffst und irgenntwann ein normales Leben führen kannst indem es keine Horror mehr ist essen zu gehen sondern einfach nur eine schöne Abwechslung
lg Nina
Man muss das Leben nehmen wie es kommt und das Beste draus machen
Re: Angst
#9Leben? Ja lebe ich denn?
in meiner vorbulimischen Zeit war ich zutiefst depressiv, habe nicht gelebt.
Jetzt lebe ich, tatsächlich. Ich nehme es zwar nicht wahr, aber ich bin unheimlich lebendig. Habe geniale Ideen, um die Kids die letzten Tage gut zu unterhalten, bin bei den Weihnachtsspielen eine wichtige Person für die Gruppe, bin fröhlich, und manchmal dringt es minutenweise sogar bis in mein Innerstes. Dann freue ich mich auf Weihnachten, spüre die Weihnachtsstimmung, bin einfach froh und glücklich.
Dann wirke ich wieder nur äußerlich lebendig, und im Hinterkopf überlege ich, wie verrückt ich mich ernähren kann, dann kommt wieder die Stimmung auf, dass ich einfach gar nicht mehr sein will, überlege beim Autofahren, ob ich es denn mit der Kurve so genau nehmen muss.
Meine Stimmungen sind gerade unheimlich schwankend.
Mein Essverhalten auch. Da fress und kotz ich morgens wie eine Bescheuerte, und abends mache ich für die Familie ein wunderbares Abendessen und esse ohne Nachzudenken mit, kann es genießen.
Alles ist eine schöne Abwechslung in meiner verrückten Stimmungslage, das "gute" Abendessen, oder auch die Runde kotzen, dann denke ich, oh was habe ich für ein tolles Hobby.
Und dann stellt sich wieder die Frage, womit sich nachts besser schlafen lässt. Mit Selbsthass, weil essen im Bauch ist, das von der Menge her nicht reicht, um mich richtig zu betäuben, aber für meine Hungerideen viel zu viel ist, oder mit frieren, tödlicher Kälte, die gerade nachts kommt, sobald ich ein bisschen hungere.
Ich weiß nicht, ob ich dafür gemacht bin, richtig zu leben. So ein bulimisches Halbleben kann ich ertragen, ein Ganzleben inklusive allem Glück ist mir zuviel.
Ist wohl dieses Monster "endogene Depression", die soll ja erblich sein, und wie ich schon gesagt habe, meine ganze Familie ist ein bisschen so.
Ich kann mir nicht vorstellen, mal eine von diesen ganz normalen Omis zu sein, die Kaffeeklatsch halten und Kuchen mampfen und hauptsächlich für ihre Enkel leben, entweder ich werde jemand besonderes oder ich erlebe es nicht.
Ich habe mehrere interessante Träume über ES gehabt, einen über bulimie, und das war vor meiner bulimischen Phase. Obwohl, im Traum war ich schon bulimisch. Ich lebte mit einem in einer WG zusammen, und eines Tages kam ich nach Hause, da stand die Küche voll mit Essensresten und Essensverpackungen, und das Badezimmer stank nach Kotze, man konnte auch noch Spuren davon erkennen. Und er kam mir ganz geschwächt entgegen, gestand mir, dass er zuviel gegessen hatte und sich übergeben musste, und dann ganz leise, traurig, er konnte mich nicht ansehen: Das passiert mir öfter. Und schaute mich dann mit so traurigen Augen an. Der Traum war so berührend, so real.
Und letztens träumte ich, ich sei wegen ES in eine Klinik gekommen. Sie boten mir einen Apfel an, ich konnte ihn nicht ganz aufessen. Sie fragten mich, warum ich das mache, und ich erzählte ihnen, dass ich vor kurzem noch übergewichtig war und noch ein bisschen abnehmen muss. Und sie sagten mir, du bist nur noch ein Skelett.
Ich glaube, diese Träume zeigen mir schon, bevor meine Krankheiten nach außen hin sichtbar werden, was in meinem Inneren schon Realität ist.
Ich glaube, im Moment kann ich mich vom Hungern nur abhalten, indem ich fresse. Alle meine Hungergedanken mit Essen betäube. Ich kann mich nur vom Abnehmen abhalten, indem ich zunehme.
Mein einziger Weg, insgesamt mittlere Essensmengen zu mir zu nehmen, ist die Bulimie.
Schon traurig, dass ich keinen anderen Weg habe, um zu leben. Wenn ich einfach normal esse, nehmen meine Depressionen überhand, wenn ich nur fresse, nehme ich zu viel zu, wenn ich nur hungere, nehme ich zuviel ab. Und genau das will ich auch, ich will abnehmen, bin noch viel zu nah am Übergewicht, will dünn sein, ein bisschen unsichtbar sein.
Ich hab Angst vor meinen Abnehmgedanken, und trotzdem will ich genau das.
Ach ja, und noch eine Angst, die mir unmittelbar schädlich werden könnte. Die Angst vor Wassereinlagerungen. Also trinke ich kaum, sobald meine Essmengen sich normalen oder zu großen Mengen nähern. Wo kein Wasser ist, kann sich nichts einlagern. Ich fühle mich so ausgetrocknet, und trotzdem traue ich mich nicht, mehr zu trinken. Außer wenn ich im Austausch dazu nicht esse.
Ich freue mich auf Weihnachten, es wird toll, und es ist ein Fest der Geburt, des Neuanfangs. Und doch so anstrengend, so viele Leute, mit denen man sich unterhalten muss, soviel essen vor anderen. Ich esse viel lieber allein, wenn keiner sieht, was ich nun wieder anstelle, ob ich nun viel zu langsam esse, wenn ich mich nicht entscheiden kann, was ich will, und ewig alles nur anstarre, wenn ich gerade lieber schlingen und schnell essen will, alles Situationen, da bin ich lieber allein.
Ich bin so schnell allein, das Alleinsein überfällt mich, sobald ich mich nur von anderen wegdrehe, dann bewegen sich meine Gedanken wasweißichwohin, weg von Weihnachten, weg von der allgemeinen guten Laune, dann gibt es nur wieder mich und mein Gedankenkarussell.
Klingt alles so wirr, ich bin zu ausgetrocknet, mein Bauch ist zu voll.
Ja, ich hatte tatsächlich heute Morgen keine Lust, zu kotzen, obwohl ich die gelegenheit dazu hatte. Dann ein kleiner Frust, etwas lief nicht so, wie es sollte, und ich hab gefressen. Und keine Kotzgelegenheit gehabt. Und öffentliche Klos tu ich mir nicht mehr an. Nicht so kurz vor Weihnachten. Also muss drinbleiben, auch wenn ich es so gern los wäre.
Auch wenn ich mich selber so gern loswäre, ich muss auch bleiben, muss morgen brav meinen Flug nehmen, muss schön Weihnachten feiern.
lg von einer, die völlig wirr im Kopf ist
in meiner vorbulimischen Zeit war ich zutiefst depressiv, habe nicht gelebt.
Jetzt lebe ich, tatsächlich. Ich nehme es zwar nicht wahr, aber ich bin unheimlich lebendig. Habe geniale Ideen, um die Kids die letzten Tage gut zu unterhalten, bin bei den Weihnachtsspielen eine wichtige Person für die Gruppe, bin fröhlich, und manchmal dringt es minutenweise sogar bis in mein Innerstes. Dann freue ich mich auf Weihnachten, spüre die Weihnachtsstimmung, bin einfach froh und glücklich.
Dann wirke ich wieder nur äußerlich lebendig, und im Hinterkopf überlege ich, wie verrückt ich mich ernähren kann, dann kommt wieder die Stimmung auf, dass ich einfach gar nicht mehr sein will, überlege beim Autofahren, ob ich es denn mit der Kurve so genau nehmen muss.
Meine Stimmungen sind gerade unheimlich schwankend.
Mein Essverhalten auch. Da fress und kotz ich morgens wie eine Bescheuerte, und abends mache ich für die Familie ein wunderbares Abendessen und esse ohne Nachzudenken mit, kann es genießen.
Alles ist eine schöne Abwechslung in meiner verrückten Stimmungslage, das "gute" Abendessen, oder auch die Runde kotzen, dann denke ich, oh was habe ich für ein tolles Hobby.
Und dann stellt sich wieder die Frage, womit sich nachts besser schlafen lässt. Mit Selbsthass, weil essen im Bauch ist, das von der Menge her nicht reicht, um mich richtig zu betäuben, aber für meine Hungerideen viel zu viel ist, oder mit frieren, tödlicher Kälte, die gerade nachts kommt, sobald ich ein bisschen hungere.
Ich weiß nicht, ob ich dafür gemacht bin, richtig zu leben. So ein bulimisches Halbleben kann ich ertragen, ein Ganzleben inklusive allem Glück ist mir zuviel.
Ist wohl dieses Monster "endogene Depression", die soll ja erblich sein, und wie ich schon gesagt habe, meine ganze Familie ist ein bisschen so.
Ich kann mir nicht vorstellen, mal eine von diesen ganz normalen Omis zu sein, die Kaffeeklatsch halten und Kuchen mampfen und hauptsächlich für ihre Enkel leben, entweder ich werde jemand besonderes oder ich erlebe es nicht.
Ich habe mehrere interessante Träume über ES gehabt, einen über bulimie, und das war vor meiner bulimischen Phase. Obwohl, im Traum war ich schon bulimisch. Ich lebte mit einem in einer WG zusammen, und eines Tages kam ich nach Hause, da stand die Küche voll mit Essensresten und Essensverpackungen, und das Badezimmer stank nach Kotze, man konnte auch noch Spuren davon erkennen. Und er kam mir ganz geschwächt entgegen, gestand mir, dass er zuviel gegessen hatte und sich übergeben musste, und dann ganz leise, traurig, er konnte mich nicht ansehen: Das passiert mir öfter. Und schaute mich dann mit so traurigen Augen an. Der Traum war so berührend, so real.
Und letztens träumte ich, ich sei wegen ES in eine Klinik gekommen. Sie boten mir einen Apfel an, ich konnte ihn nicht ganz aufessen. Sie fragten mich, warum ich das mache, und ich erzählte ihnen, dass ich vor kurzem noch übergewichtig war und noch ein bisschen abnehmen muss. Und sie sagten mir, du bist nur noch ein Skelett.
Ich glaube, diese Träume zeigen mir schon, bevor meine Krankheiten nach außen hin sichtbar werden, was in meinem Inneren schon Realität ist.
Ich glaube, im Moment kann ich mich vom Hungern nur abhalten, indem ich fresse. Alle meine Hungergedanken mit Essen betäube. Ich kann mich nur vom Abnehmen abhalten, indem ich zunehme.
Mein einziger Weg, insgesamt mittlere Essensmengen zu mir zu nehmen, ist die Bulimie.
Schon traurig, dass ich keinen anderen Weg habe, um zu leben. Wenn ich einfach normal esse, nehmen meine Depressionen überhand, wenn ich nur fresse, nehme ich zu viel zu, wenn ich nur hungere, nehme ich zuviel ab. Und genau das will ich auch, ich will abnehmen, bin noch viel zu nah am Übergewicht, will dünn sein, ein bisschen unsichtbar sein.
Ich hab Angst vor meinen Abnehmgedanken, und trotzdem will ich genau das.
Ach ja, und noch eine Angst, die mir unmittelbar schädlich werden könnte. Die Angst vor Wassereinlagerungen. Also trinke ich kaum, sobald meine Essmengen sich normalen oder zu großen Mengen nähern. Wo kein Wasser ist, kann sich nichts einlagern. Ich fühle mich so ausgetrocknet, und trotzdem traue ich mich nicht, mehr zu trinken. Außer wenn ich im Austausch dazu nicht esse.
Ich freue mich auf Weihnachten, es wird toll, und es ist ein Fest der Geburt, des Neuanfangs. Und doch so anstrengend, so viele Leute, mit denen man sich unterhalten muss, soviel essen vor anderen. Ich esse viel lieber allein, wenn keiner sieht, was ich nun wieder anstelle, ob ich nun viel zu langsam esse, wenn ich mich nicht entscheiden kann, was ich will, und ewig alles nur anstarre, wenn ich gerade lieber schlingen und schnell essen will, alles Situationen, da bin ich lieber allein.
Ich bin so schnell allein, das Alleinsein überfällt mich, sobald ich mich nur von anderen wegdrehe, dann bewegen sich meine Gedanken wasweißichwohin, weg von Weihnachten, weg von der allgemeinen guten Laune, dann gibt es nur wieder mich und mein Gedankenkarussell.
Klingt alles so wirr, ich bin zu ausgetrocknet, mein Bauch ist zu voll.
Ja, ich hatte tatsächlich heute Morgen keine Lust, zu kotzen, obwohl ich die gelegenheit dazu hatte. Dann ein kleiner Frust, etwas lief nicht so, wie es sollte, und ich hab gefressen. Und keine Kotzgelegenheit gehabt. Und öffentliche Klos tu ich mir nicht mehr an. Nicht so kurz vor Weihnachten. Also muss drinbleiben, auch wenn ich es so gern los wäre.
Auch wenn ich mich selber so gern loswäre, ich muss auch bleiben, muss morgen brav meinen Flug nehmen, muss schön Weihnachten feiern.
lg von einer, die völlig wirr im Kopf ist
Der Wind umspielt die Nacht, formt sich leis´zur Melodie
von weit ist er gekommen, aus dem Land der Poesie
Und ich höre schon wie das Leben aus der Ferne nach mir ruft
doch in mir ist nur dieses Schweigen, das die Qual in der Seele sucht.
(Mantus)
von weit ist er gekommen, aus dem Land der Poesie
Und ich höre schon wie das Leben aus der Ferne nach mir ruft
doch in mir ist nur dieses Schweigen, das die Qual in der Seele sucht.
(Mantus)