Endlich Mut, mich hier anzumelden (Non-Purging-Typ)

#1
Hallo ihr :) ,

eben habe ich mich endlich mutig genug gefühlt, mich hier anzumelden, nachdem ich schon einige Zeit mitgelesen hatte.
Ich bin 19 Jahre alt und essgestört seit - hier fängt auch schon das Problem an. Einen genauen Zeitraum kann ich nicht angeben.
Vor zwei Jahren wollte ich erstmals ein *kg abnehmen, habe dann aber die Idee schnell wieder verworfen, weil ich schon immer sehr gerne und - wie andere Leute sagen - auch recht viel gegessen habe (lag aber immer im Bereich des unteren Normalgewichts).
Vor einem Jahr dann, nach dem Abitur und als ich von zu Hause auszog, um zu studieren, wurde in mir das Gefühl, zu speckig zu sein, immer stärker. Erst wollte ich wieder nur ein *kg abnehmen, in der Hoffnung, dass der Speckbauch sich dann verflüchtigt.
Ich habe begonnen, intensiv Kalorientabellen zu studieren, trotzdem aber normale Mengen gegessen und mich auf mein Hunger-bzw Sättigungsgefühl verlassen, das diente also nur zur "Beruhigung".
In dieser Zeit habe ich auch fast zwei Monate lang täglich Nudeln gegessen, aber überhaupt kein Süß. Ich hatte einfach nicht das Bedürfnis, etwas Süßes zu essen, es hat mir somit auch nicht gefehlt.
Da es mir aber psychisch zunehmend schlecht ging, zog ich wieder zurück zu meinen Eltern (das war kurz vor Weihnachten).
Während ich bis zum Jahreswechsel wieder in alter Gewohnheit und ohne Reue die zahlreichen Weihnachtsessen genossen habe, hat sich plötzlich Anfang Januar ein Schalter in meinem Kopf umgelegt, der mir sagte "Du musst dich zügeln und zwar jetzt".
Das ist mir dank meiner bis dahin recht stark ausgeprägten Konsequenz auch gelungen und so erreichte ich innerhalb weniger Wochen mein niedrigstes Gewicht bei meiner aktuellen Körpergröße.
Es folgten Monate, in denen ich wieder mehr gegessen, dafür aber auch etwas Sport gemacht habe, das Gewicht stieg etwas und ich fühlte mich auch nicht schlecht damit.
Im April dann hatte ich einen belastenden Streit mit einem Freund, der mir sehr nahe ging und den ich erstmals in der Nacht, nachdem wir unsere Freundschaft für beendet erklärt hatten, mit einer Packung Kekse erträglicher zu machen versuchte.
Allerdings war das nicht alles, es folgten mehrere Stücke Kuchen usw.
Am darauffolgenden Tag hatte ich ein extrem schlechtes Gewissen und sagte mir - und das war wohl der entscheidende Fehler - dass das NIE WIEDER passieren darf.
Von da an passierte es jede Woche einmal.
Ich habe nicht nur zu viel gegessen, sondern mich überfressen, bis mir richtig übel war - übergeben habe ich mich allerdings nie, da ich seit meiner Kindheit Angst vorm Erbrechen habe.Im Mai beschloss ich, ganz auf Süßes zu verzichten. Zwei Wochen lang habe ich gehungert, war besessen von Gewichtskontrolle und habe nur noch auf der Waage gestanden.
Mit "Erfolg": ein neues Niedrigstgewicht war erreicht, das laut BMI schon hart an der Grenze zum Diagnosebereich "Magersucht" kratzte.
Natürlich blieb das meiner Mutter und auch einer guten Freundin nicht verborgen, sie haben mich auf meinen deutlichen Gewichtsverlust, den ich zunehmend mit weiter Kleidung versteckte, angesprochen, aber ich habe immer gesagt, dass mir meine depressiven Stimmungen eben auf den Magen schlagen und ich einfach nicht so viel essen kann.
Danach musste ich quasi wieder mehr essen, weil es zu auffällig geworden wäre und ich auch ständig schwindelig war.
Bis Juni steigerte ich so die Nahrungszufuhr, nahm wieder zu und wurde unglücklich.
Leider geschah es von da an immer öfter, dass ich mich überfressen habe, erst zwei oder dreimal pro Woche, in den kommenden Wochen dann plötzlich jeden Tag (besonders, als ich im Sommer einige Zeit allein zu Hause war).

Seither besteht mein Leben nur noch aus hungern, um mich kurz darauf wieder zu überfressen und Sport zu machen wie eine Wilde.
Ich bin seit Anfang des Jahres in Therapie (zunächst wegen Depressionen), habe einen mehrwöchigen Klinikaufenthalt hinter mir, aber es wird immer schlimmer.
Meine Eltern wissen nichts von meiner Essstörung, zwei gute Freundinnen sind eingeweiht, ich spiele soweit wie möglich "heile Welt" und bin irgendwo zwischen Geständnis und Verstecken hin-und her gerissen.
Habe auch schon oft überlegt, ob ich mich übergeben soll, aber ich will es ja nicht noch schlimmer machen.
Ob ich hungrig oder satt bin, spielt inzwischen keine Rolle mehr, ich esse völlig losgelöst davon und kann einfach nicht mehr aufhören, wenn ich mal angefangen habe, sondern muss es bis zur absoluten Übelkeit treiben, um mich danach zu verachten.An manchen Tagen bin ich so verzweifelt, dass ich überhaupt keine Lebensfreude bzw Lebenslust mehr empfinde
:cry:

Da alle Versuche, normal zu essen, immer in einem Fressanfall geendet sind, sehe ich mich gezwungen, ansonsten Diät zu halten, weil ich panische Angst davor habe, dick zu werden (bzw zu sein, obwohl ich weiß, dass ich das rein rechnerisch nicht bin, aber es beruhigt mich nicht).

So, jetzt habe ich ungemein viel geschrieben, ich kann mich einfach nicht kurz fassen :roll: , vielleicht hat es ja jemand bis hier hin gelesen - dann VIELEN DANK! :shock:

Liebe Grüße,
ich

P.S: Da ich non-purging-Typ bin, habe ich das Gefühl - auch wenn es seltsam klingen muss - dass ich längst nicht so schlimm dran bin, wie die meisten Bulimiker...vielleicht gibt es hier ja noch jemanden, dem es ähnlich geht - würde mich über Nachrichten freuen!
Zuletzt geändert von Nightmare am Do Nov 04, 2010 4:14, insgesamt 2-mal geändert.
Du hast geschlafen für so lange Zeit, eingesperrt in eine Möglichkeit. Tocotronic - Andere Ufer

Re: Endlich Mut, mich hier anzumelden (Non-Purging-Typ)

#2
Hey - willkommen hier im Forum :)
schön, dass du dich angemeldet hast, ich denke das ist ein guter Platz zum Austausch :) und ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung :)
Deine Geschichte ist recht typisch - auch wenn du nicht erbrichst (zum Glück, das würde deinem Körper noch mehr Schaden zufügen) - trotzdem bist du bulimisch.
Im April dann hatte ich einen belastenden Streit mit einem Freund, der mir sehr nahe ging und den ich erstmals in der Nacht, nachdem wir unsere Freundschaft für beendet erklärt hatten, mit einer Packung Kekse erträglicher zu machen versuchte.
Das zeigt schon recht deutlich, dass du versuchst, deine Gefühle (wahrscheinlich hauptsächlich negative) mit Essen zu kompensieren... Typisch für die ES...
Prima, dass du in Thera bist - weiß dein/e TherapeutIn von der ES? Ich finde es auch gut, dass Freundinnen Bescheid wissen, man fühlt sich dadurch nicht so alleine.
Da alle Versuche, normal zu essen, immer in einem Fressanfall geendet sind, sehe ich mich gezwungen, ansonsten Diät zu halten
das ist schon mal gut, dass du versuchst, normal zu essen, aber du weißt sicherlich auch, dass das durch Hungern oder Diät nie gelingen wird. Erlaube dir auch die Dinge, die du sonst bei FAs isst - und versuche den Gedanken "jetzt ist es auch schon egal" auszuschalten - natürlich leichter gesagt als getan...
Liebe Grüße
dés
http://www.youtube.com/watch?v=AnG1fCFi9Yw

Re: Endlich Mut, mich hier anzumelden (Non-Purging-Typ)

#3
hallo nightmare :)

ich habe seit längerer zeit noch mal hier in das forum reingeschaut (bin nämlich endlich geheilt :D )und bin auf dich gestoßen... hättest du dich doch schon früher angemeldet. ich habe so lange nach jemandem gesucht dem es so geht mir... ich bin (war) auch ein Non-Purging-Typ und deine geschichte ist fast ganz genau die meine... Hungern...Fressen...Hungern....Fressen. Mein leben war zum schluss kaum mehr lebenswert mehr... Ich hatte mich wirklich sehr lange gegen einen Klinikaufenthalt gewehrt weil ich meinte ich würde das schon schaffen...aber du weißt ja wie das ist. Auf jeden fall hab ich dann irgendwann die einsicht gehabt es doch zu machen... naja. da gabs nur so ein problem: Schule... da ich in der oberstufe war und wegen dem abi nix verpassen durfte musste das natürlich in den ferien stattfinden. Ich sag nur: Christoph-Dornier-Klinik in Münster. Einfach nur genial :)
4 wochen intensiv ... 4 stunden therapie am tag + gruppen und so weiter. ich habe nie daran gedacht dass das was helfen soll ( weil andere klinik an mir schon gescheitert war ) aber das konzept dieser klinik ist einfach genial... besonders für Non-Purging-Leute wie uns :wink: erkundige dich mal ist wirklich super.

Verliere nie die Hoffnung! Auch wenn du momentan keinen Ausweg siehst... es gibt ihn :wink:

Ganz ganz liebe grüße von mir :**
Leben heißt, mehr Träume in seiner Seele zu haben als die Realität zerstören kann !

Re: Endlich Mut, mich hier anzumelden (Non-Purging-Typ)

#4
désemparé hat geschrieben:Hey - willkommen hier im Forum :)
schön, dass du dich angemeldet hast, ich denke das ist ein guter Platz zum Austausch :) und ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung :)
Deine Geschichte ist recht typisch - auch wenn du nicht erbrichst (zum Glück, das würde deinem Körper noch mehr Schaden zufügen) - trotzdem bist du bulimisch.
Vielen Dank für die freundliche Begrüßung! :) Zum Thema Erbrechen habe ich gleich mal eine Frage: ist es eigentlich wahrscheinlich, dass Non-Purging-Bulimiker irgendwann mit dem Erbrechen anfangen, wenn die ES nicht behandelt wird? Davor habe ich nämlich eine riesige Angst, gleichzeitig - und ich finde es selbst empörend, so zu denken :oops: - würde ich mir manchmal wünschen, dass es mir gelingt, weil der Druck immer größer wird und mit ihm die Furcht davor, die Essanfälle irgendwann überhaupt nicht mehr unterbrechen zu können, also immer mehr zuzunehmen :(
désemparé hat geschrieben:Das zeigt schon recht deutlich, dass du versuchst, deine Gefühle (wahrscheinlich hauptsächlich negative) mit Essen zu kompensieren... Typisch für die ES...
Prima, dass du in Thera bist - weiß dein/e TherapeutIn von der ES? Ich finde es auch gut, dass Freundinnen Bescheid wissen, man fühlt sich dadurch nicht so alleine.
das ist schon mal gut, dass du versuchst, normal zu essen, aber du weißt sicherlich auch, dass das durch Hungern oder Diät nie gelingen wird. Erlaube dir auch die Dinge, die du sonst bei FAs isst - und versuche den Gedanken "jetzt ist es auch schon egal" auszuschalten - natürlich leichter gesagt als getan...
Liebe Grüße
dés
Ja, das ist es in der Tat. Am Anfang habe ich mir noch gesagt "Ach, eine Tafel Schokolade und die Welt sieht schon gleich ganz anders aus" - heute ärgere ich mich ungemein, dass ich so naiv war. Aber ich hatte es NIE für möglich gehalten, dass ICH jemals eine ES entwickeln könnte. Das hatte ich, ahnungslos, wie ich war, immer nur den sehr auf Äußerlichkeiten fixierten Menschen zugesprochen, zu denen ich mich EIGENTLICH nicht zähle :roll:
Oft ist es aber so, dass ich rückblickend nicht das Gefühl habe, mich besonders schlecht gefühlt und deshalb gegessen zu haben...es ist schon zu einem echten Ritual gewesen. Und dummer Weise zähle ich auch zu den Betroffenen, die die FAs oft planen, auch wenn ich manchmal "reinrutsche", weil es ab einem gewissen Punkt kein Zurück mehr gibt und dann "eh alles egal ist" :oops: Das kann ich bisher leider gar nicht abschalten.

Ach ja, hätte noch sagen sollen, dass ich mich während meines Klinikaufenthalts von meiner Therapeutin getrennt habe und deshalb momentan auf derr Suche bin...hatte sowieso den Eindruck, dass sie mit mir komplett überfordert war - ICH habe auch die Diagnose Bulimie gestellt, nicht sie - nach diesem und einigen anderen Unstimmigkeiten habe ich das Gefühl, einfach nicht genügend Vertrauen in die Therapie mitbringen zu können, deshalb bringt das in meinen Augen nichts mehr.

Viele Grüße!
Du hast geschlafen für so lange Zeit, eingesperrt in eine Möglichkeit. Tocotronic - Andere Ufer

Re: Endlich Mut, mich hier anzumelden (Non-Purging-Typ)

#5
Franziii hat geschrieben:hallo nightmare :)

ich habe seit längerer zeit noch mal hier in das forum reingeschaut (bin nämlich endlich geheilt :D )und bin auf dich gestoßen... hättest du dich doch schon früher angemeldet. ich habe so lange nach jemandem gesucht dem es so geht mir... ich bin (war) auch ein Non-Purging-Typ und deine geschichte ist fast ganz genau die meine... Hungern...Fressen...Hungern....Fressen. Mein leben war zum schluss kaum mehr lebenswert mehr... Ich hatte mich wirklich sehr lange gegen einen Klinikaufenthalt gewehrt weil ich meinte ich würde das schon schaffen...aber du weißt ja wie das ist. Auf jeden fall hab ich dann irgendwann die einsicht gehabt es doch zu machen... naja. da gabs nur so ein problem: Schule... da ich in der oberstufe war und wegen dem abi nix verpassen durfte musste das natürlich in den ferien stattfinden. Ich sag nur: Christoph-Dornier-Klinik in Münster. Einfach nur genial :)
4 wochen intensiv ... 4 stunden therapie am tag + gruppen und so weiter. ich habe nie daran gedacht dass das was helfen soll ( weil andere klinik an mir schon gescheitert war ) aber das konzept dieser klinik ist einfach genial... besonders für Non-Purging-Leute wie uns :wink: erkundige dich mal ist wirklich super.

Verliere nie die Hoffnung! Auch wenn du momentan keinen Ausweg siehst... es gibt ihn :wink:

Ganz ganz liebe grüße von mir :**
Hallo Franzi,

hatte gerade beim Lesen Gänsehaut :shock: Ich habe nämlich immer das Gefühl, wenn ich denn mal mit einer Freundin über das Problem spreche, das ich eigentlich gar keine "Berechtigung" habe, mich schlecht zu fühlen, weil ich ja "nicht so schlimm" dran bin wie die "echten Bulimiker"...hoffe, du weißt, wie ich das meine :?
Aber wenn es tatsächlich eine Klinik gibt, die auch für Leute wie uns etwas ist (die, in der ich war, hatte den Schwerpunkt ES auf der Homepage angegeben, in Realität bestand der aber leider gar nicht :twisted: ), macht das natürlich Hoffnung - wobei ich wahrscheinlich in nächster Zeit nicht wieder eine Reha von der KK bezahlt bekommen dürfte, weil ich ja gerade erst zurück bin :|
Hattest du nach den 4 Wochen dann noch eine ambulante Therapie? Denn so schnell überwindet man die Krankheit ja sicher nicht?!
Wie lange warst du denn insgesamt betroffen?
Würde mich freuen, von dir zu hören - und obwohl ich dich nicht kenne, bin ich stolz auf dich, dass du - schon mit 17 Jahren!!! :shock: - diesen Mist überwunden hast und hoffentlich wieder etwas glücklicher sein kannst! :D :D

Lieben Gruß!
Du hast geschlafen für so lange Zeit, eingesperrt in eine Möglichkeit. Tocotronic - Andere Ufer

Re: Endlich Mut, mich hier anzumelden (Non-Purging-Typ)

#6
hallo,


ich glaube, wir haben ein bisschen was gemeinsam .. habe seit meinem 17ten lebensjahr mit depressionen zu tun, war nie uebergewichtigt - mein hoechstgewicht lag im oberen ng, mein tiefstgewicht im unteren ng - und essen, v.a. sueßes, spielte bei mir bisher eigentlich immer eine große rolle, v.a. sueßes im zusammenhang mit negativen emotionen.
seit 1 jahr ca hat sich mein essverhalten veraendert und mir hat man auch gesagt, dass es (fast) bulimisch und "non purging type" ist (ich habe zwar oft versucht, mich zu uebergeben, es aber nie "richtig" "geschafft" ..) - eine "echte" diagnose von aerzten hab ich noch nicht, bisher hab ich mich nicht getraut und es als uebertrieben empfunden, mit jemandem außerhalb der internetwelt und meinem freund darueber zu reden, aber ich hab schon einem beratungszentrum geschrieben, die nun auf einen anruf von mir fuer ein erstgespraech warten und evtl dann eine weitervermittlung an eine therapeutin einleiten koennen.
wegen depressionen ging ich das erste mal mit 17 in eine therapie, nach viel zu langer zeit (ich hatte nie das gefuehl, das es zwischen ihr und mir "passte") brach ich ab, probierte es noch mit zwei anderen verhaltenstherapeutinnen. seit ca 1 1/2 jahren mache ich keine mehr.
allerdings nehme ich noch antidepressiva, die mir damals mit 17 verschrieben wurden.

wenn du magst kannst du dir meine "vorstellungsgeschichte" durchlesen: http://www.bulimie.at/board4/viewtopic. ... &t=7692055

darf ich fragen warum du in einer klinik warst ? wegen den depressionen oder deinem essverhalten ?



wuensche dir auf jeden fall alles liebe,

equilibre

Franziii hat geschrieben: ich habe seit längerer zeit noch mal hier in das forum reingeschaut (bin nämlich endlich geheilt :D )und bin auf dich gestoßen... hättest du dich doch schon früher angemeldet. ich habe so lange nach jemandem gesucht dem es so geht mir... ich bin (war) auch ein Non-Purging-Typ und deine geschichte ist fast ganz genau die meine... Hungern...Fressen...Hungern....Fressen. Mein leben war zum schluss kaum mehr lebenswert mehr... Ich hatte mich wirklich sehr lange gegen einen Klinikaufenthalt gewehrt weil ich meinte ich würde das schon schaffen...aber du weißt ja wie das ist. Auf jeden fall hab ich dann irgendwann die einsicht gehabt es doch zu machen... naja. da gabs nur so ein problem: Schule... da ich in der oberstufe war und wegen dem abi nix verpassen durfte musste das natürlich in den ferien stattfinden. Ich sag nur: Christoph-Dornier-Klinik in Münster. Einfach nur genial :)
4 wochen intensiv ... 4 stunden therapie am tag + gruppen und so weiter. ich habe nie daran gedacht dass das was helfen soll ( weil andere klinik an mir schon gescheitert war ) aber das konzept dieser klinik ist einfach genial... besonders für Non-Purging-Leute wie uns :wink: erkundige dich mal ist wirklich super.

du bist 17 und hast schon dein abi hinter dir ? wow !

wie bist du damals auf die klinik gekommen ? empfehlung vom arzt oder hast du sie selbst gefunden ?

nachtraeglich gesehen: wem wuerdest du einen klinikaufenthalt empfehlen ?
Zuletzt geändert von equilibre am Do Nov 04, 2010 22:57, insgesamt 3-mal geändert.
sun will set

Re: Endlich Mut, mich hier anzumelden (Non-Purging-Typ)

#7
liebe equilibre :)

bin grad am abi dran... im frühling müsst ichs haben ;)

ich bin auf die klinik gekommen indem mein cousin arzt in münster ist und nur super gutes über diese klinik gehört hat... generell finde ich ist für jeden ein klinikaufenthalt nur von vorteil ( auch wenn ich das erst spät einsehen wollte ) ... Das gute an der Christoph-Dornier-klinik ist, dass man nicht Monate in einer Klinik verbringen muss (kommt natürlich immer speziell auf den Patient an, aber angesetzt sind 4 wochen)... Also mir gehts jetzt super...hätte ich vorher niee für möglich gehalten.

Ich wünsch dir nur das beste :**
Leben heißt, mehr Träume in seiner Seele zu haben als die Realität zerstören kann !

Re: Endlich Mut, mich hier anzumelden (Non-Purging-Typ)

#8
liebe nightmare :)

ich war diese sommerferien in der klinik und hatte danach noch ca. 2 monate ambulante therapie ( war jedoch auch schon ziemlich lange vorher in therapie) ... Das mit der KK ist echt doof... da die Christoph-Dornier-Klinik eine Privatklinik ist, übernehmen meist nur die Privaten KK...(ich musste leider auch ganz schön draufzahlen :( ). aber im endeffekt hat es sich echt gelohnt. Ich fand es so toll das jeder Patient einen eigenen Therapeuten hat, der auch mit zum essen, in die stadt u.s.w. geht :) ... Außerdem ist es eher wie in einem Hotel. Grade weil nicht nur Patienten mit ES dasind. Aber auch viele Bulimiker und Magersüchtige. Ich muss ehrlich sagen, mir ist es echt schwergefallen nach 4 wochen zu gehen... wir waren wie eine große familie geworden.

Ich kann dich nur zu gut verstehen dass du denkst du wärst nicht so schlimm dran wie "richtige Bulimiker", aber das stimmt ganz und gar nicht. Unser Leidensdruck ist genauso stark...
Ich denke der erste weg zur genesung ist wirklich gesund werden zu wollen... und ich glaube dass willst du wirklich.
Jetzt benötigt es nur noch die richtige hilfe :)

http://www.c-d-k.de/

Ich wünsch dir soo viel glück :**
Leben heißt, mehr Träume in seiner Seele zu haben als die Realität zerstören kann !

Re: Endlich Mut, mich hier anzumelden (Non-Purging-Typ)

#10
blondie hat geschrieben:Hallo Leute
habe lange hin und her überlegt mich hier anzumelden
und es fällt mir wirklich schwer.
Aber ich glaube das dass mir vill.etwas weiterhilft.
Ich weiß auch garnicht wie ich anfangen soll oder wo.
vielleicht könnt ihr mir ja helfen wäre schön

meldet euch einfach mal

Bis bald hoffe ich


hallo blondie,

ja, vielleicht koennen wir hier ein bisschen helfen.

was geht dir denn zur zeit durch den kopf ?
sun will set

Re: Endlich Mut, mich hier anzumelden (Non-Purging-Typ)

#11
Mhh na ja so einiges
wie gesagt ist in den letzten Monaten/Tagen viel passiert
und weiß garnicht wie ich anfangen soll
Mein Arzt hat mir empfohlen mich mal zu erkundigen
und meinte,wenn ich es selbst sehe das ich nicht mehr gesund bin
kann er mir erst helfen.
Aber der erste Schritt muss von mir kommen.
Na ja wie gesagt ich sehe es ja jetzt ein
und merke das ich hilfe brauche.
Weiß nur nicht wie ich das hier alles erklären soll.
Vielleicht könnt ihr mir ja dabei helfen :|

Re: Endlich Mut, mich hier anzumelden (Non-Purging-Typ)

#12
blondie hat geschrieben:Mhh na ja so einiges
wie gesagt ist in den letzten Monaten/Tagen viel passiert
und weiß garnicht wie ich anfangen soll
Mein Arzt hat mir empfohlen mich mal zu erkundigen
und meinte,wenn ich es selbst sehe das ich nicht mehr gesund bin
kann er mir erst helfen.
Aber der erste Schritt muss von mir kommen.
Na ja wie gesagt ich sehe es ja jetzt ein
und merke das ich hilfe brauche.
Weiß nur nicht wie ich das hier alles erklären soll.
Vielleicht könnt ihr mir ja dabei helfen :|


vielleicht schreibst du mal einfach drauf los, was in den vergangenen tagen (oder auch monaten wenn du ausholen magst), passiert ist .. einfach nur so .. ohne großartig zu erklaeren oder etwas rechtzufertigen, zu begruenden.
sun will set

Re: Endlich Mut, mich hier anzumelden (Non-Purging-Typ)

#13
equilibre hat geschrieben:hallo,


ich glaube, wir haben ein bisschen was gemeinsam .. habe seit meinem 17ten lebensjahr mit depressionen zu tun, war nie uebergewichtigt - mein hoechstgewicht lag im oberen ng, mein tiefstgewicht im unteren ng - und essen, v.a. sueßes, spielte bei mir bisher eigentlich immer eine große rolle, v.a. sueßes im zusammenhang mit negativen emotionen.
seit 1 jahr ca hat sich mein essverhalten veraendert und mir hat man auch gesagt, dass es (fast) bulimisch und "non purging type" ist (ich habe zwar oft versucht, mich zu uebergeben, es aber nie "richtig" "geschafft" ..) - eine "echte" diagnose von aerzten hab ich noch nicht, bisher hab ich mich nicht getraut und es als uebertrieben empfunden, mit jemandem außerhalb der internetwelt und meinem freund darueber zu reden, aber ich hab schon einem beratungszentrum geschrieben, die nun auf einen anruf von mir fuer ein erstgespraech warten und evtl dann eine weitervermittlung an eine therapeutin einleiten koennen.
wegen depressionen ging ich das erste mal mit 17 in eine therapie, nach viel zu langer zeit (ich hatte nie das gefuehl, das es zwischen ihr und mir "passte") brach ich ab, probierte es noch mit zwei anderen verhaltenstherapeutinnen. seit ca 1 1/2 jahren mache ich keine mehr.
allerdings nehme ich noch antidepressiva, die mir damals mit 17 verschrieben wurden.

wenn du magst kannst du dir meine "vorstellungsgeschichte" durchlesen: http://www.bulimie.at/board4/viewtopic. ... &t=7692055

darf ich fragen warum du in einer klinik warst ? wegen den depressionen oder deinem essverhalten ?



wuensche dir auf jeden fall alles liebe,

equilibre

Hallo Equilibre,

entschuldige, dass ich erst jetzt antworte, obwohl ich zwischenzeitlich hier aktiv war, aber ich wollte mir ein bisschen Zeit nehmen, um deinen Vorstellungsbericht genau lesen zu können und das nicht irgendwo zwischen Tür und Angel abhaken :)
Darf ich gleich einmal sagen, dass mir deine Art zu schreiben gefällt? Du hast eine feine Beobachtung, ich kann in der Tat deinen Eindruck, dass wir einiges gemeinsam haben, bestätigen.
Ich kenne die Fressanfälle, die sich nicht mehr nur auf die eigenen vier Wände beschränken, sondern einen nach draußen zu Fastfood-Kette und co führen, um dort Nachschub zu organisieren.
Bei mir haben FAs immer mit extremer Unruhe zu tun, ich fühle mich wie getrieben, möchte hin und her laufen, irgendwo hin, nur weg von mir :?
Auch ich habe mein Studium nach einem Semester abgebrochen und komme seither nicht mehr in die Gänge, obwohl ich sehr ehrgeizig bin (wie fast alle hier) und das meinem Selbstanspruch natürlich auch nicht annähern gerecht wird.
Es muss ernüchternd sein, nach einer langen Zeit voller Schwierigkeiten (damit sei deine Frage, ob ich dein Problem für eine "vorübergehende Phase" halte, beantwortet) festzustellen, dass das Studium auch nicht das ist, was einen erfüllt und woran man sich künftig aufbauen kann :(

In der Klinik war ich "offiziell" (sprich vor meiner Familie) wegen Depressionen, tatsächlich habe ich aber eine ganze Palette an Dingen, die dringend Veränderung erfahren müssen, über die ich aber nur mit einer sehr engen Freundin sprechen kann.
Das Essverhalten wurde dort, obwohl angeblich ein Schwerpunkt bestehen sollte, überhaupt nicht näher thematisiert. Ich musste mir in Eigenregie halbe Portionen organisieren, damit ich nicht schon am Mittag zu viel esse und wieder der "Jetzt ist es sowieso zu spät"-Gedanke aufkam...ist natürlich trotzdem viel zu oft passiert, weil ein Supermarkt quasi nebenan war :roll:

Würde mich freuen, wenn wir in Kontakt blieben!
:)
Du hast geschlafen für so lange Zeit, eingesperrt in eine Möglichkeit. Tocotronic - Andere Ufer

Re: Endlich Mut, mich hier anzumelden (Non-Purging-Typ)

#14
Hallo Franzi,
vielen Dank für den Link, werde ihn mir auf jeden Fall speichern und vielleicht bietet sich ja doch noch eine Möglichkeit...wobei ich dann natürlich das nächste Fass vor meinen Eltern öffnen müsste, wovor ich Angst habe :?
Wissen bei dir alle Bescheid? Bekommst du auch zu Hause Unterstützung?
Ich finde es gut, dass du rechtzeitig erkannt hast, dass du ein Problem hast und es angegangen bist...ich habe mich bis zum Abi durchgeschleppt aus dem naiven Gedanken heraus, dass sich alles wieder von selbst regelt, wenn ich erst einmal zu neuen Ufern aufbreche :roll:
Wünsche dir viel Erfolg für die letzten Schulmonate! :)
Du hast geschlafen für so lange Zeit, eingesperrt in eine Möglichkeit. Tocotronic - Andere Ufer

Re: Endlich Mut, mich hier anzumelden (Non-Purging-Typ)

#15
ja also
das alles fällt mir nicht wirklich leicht aber vill.komme ich dann endlich wieder da raus

Mit 9 jahren wurde ich von meinem Onkel v*rg*wa*ig*
Das alles schleppe ich heimlich mit mir rum,weil ich dachte das mir eh keiner glauben würde
Als ich ca 20 war lernte ich meine Ex Freund kennen.
Nach Ca 2 Jahren Beziehung fragte er mich eines Tages ob alles ok sei
Weil ich ihn nicht mehr richtig an mich ran gelassen habe.Und Fingernägel kaue.
Ich verneinte es dauernd und wollte dem Gespräch aus dem Weg gehen.
Doch er ließ nicht locker.Und irgendwann habe ich es ihm dann erzählt was wirklich los war.
Er rief meine Eltern an.
Die kamen dann sofort sprachen mit mir und meinten dann wieso ich das alles nicht früher mal erzählt hatte.Das sie sich auch schon dauernd gedanken darum gemacht hätten .Und ich doch mit allem was mich belastet hatte zu ihnen gekommen bin
Na ja so sind sie dann mit mir zur Polizei gefahren und haben Anzeige gegen ihn gemacht.
Das zog sich dann über ca 1 Jahr hin.Bis ich eines Tages Post von der Polizei bekam
Das sie ihn hatten und ich dann am 4.Mai dies Jahres erscheinen sollte und gegen ihn aussagen musste.
Mein Ex freund kam mit der ganzen Sache nicht wirklich klar und so war dann auch sein Verhalten mir gegenüber.
Als dann der 4.mai war wollte er nicht mals mit.Ich dachte mir meinen Teil und ließ ihn gehen.
Ich dachte na diesem tag wird alles wieder gut.
NEIN im gegenteil!!!!
Es wurde nur noch schlimmer
ich hatte ihm dauernd vorgeworfen das er an dem schwersten Tag meines Lebens nicht bei mir war usw
Und was hat er gemacht???
Na ja ich glaube typische Männliche Reaktion.Er haute einfach ab
und meinte ich wäre ein fettes Schnitzel sollte doch mal Sport machen würde mir ja gut tun
Dazu muss ich sagen ich war nie dick.(170cm und **kg)
Eines Tages bin ich dann nach Hause gefahren.
Habe mir ein paar Sachen gepackt und war ein paar tage bei einer Freundin
und habe mich nicht gemeldet.
So kam eins auf das andere!!!!!!!
Eines Tages trennten wir uns dann ganz.
und ganz plötzlich hatte er eine neue.
Garnicht sein Typ.
(Wiegt locker **kg und ist so groß wie ich)

Als ich dann meine eigene Wohnung wieder hatte.
Bekam ich aufeinmal so mega Magenschmerzen.
ich dachte echt ich zweifel an meinen Verstand
War dauernd beim Arzt.in der Notaufnahme usw
Am Anfang dachten sie ich hätte ein Geschwürr!!!!
Bis mein Arzt eines tages mal fragte die die letzten wo.waren
und ich ihm alles erzählt hatte.
Durch meine Magenschmerzen habe ich sehr viel abgenommen.
Konnte nichts dafür.
Mein Magen wollte einfach nichts mehr essen.
Das schlimmste an der Sache ist.Ich versuche zu essen aber übergebe mich dann gleich
Das erzählte ich meinem Arzt und der meinte dann
ich habe eine Posttraumatische Belastungsstörung mit einer Essstörung
Und das es 5 vor 12 ist.
Und er mir nur helfen kann ,wenn ich selbst weiß das ich krank bin
Er meinte auch das er das erwartet hatte.
Nachdem was ich alles erlebt habe.

Ich will ja Essen aber wenn ich anfange was zuessen breche ich sofort
Kann dagegen einfach nicht machen


Na ja jetzt kennt ihr so einen Teil von meiner Geschichte
Hoffe ihr könnt mir helfen,
Ich sehe es ja alles ein

Sogar meine Freundin sagt ich brauche hilfe.
Sie würde mir ja gerne helfen aber weiß auch nicht wie
Zuletzt geändert von Caruso am Fr Nov 05, 2010 16:21, insgesamt 1-mal geändert.
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