Hallo!
Also ich habe bereits 10 Monate nicht mehr erbrochen, als ich ausgezogen bin.
Für mich persönlich war es dann einfacher. Ich musste ja nicht mehr alles aufessen oder dann essen wenn die anderen wollten und was die anderen wollten. Ich konnte viel besser auf meinen Körper und seine Bedürfnisse hören und demnach war es für mich angenehmer.
Darüber hinaus wollte ich ehrlich gesagt auch meine Wohnung nicht mit der Bulimie beschmutzen. Dort wollte ich in meiner eigenen, schönen, sauberen Welt wohnen, mich wohl fühlen ohne daran zu denken, dass ich da schon mal ins Klo gebrochen habe oder dergleichen...
Und so banal es auch klingt: Meine Geldbörse hätte sich geweigert so viel Geld für das, für einen Fressanfall benötigte Essen auszugeben. Ich hab das Geld viel mehr wertschätzen gelernt und mir hat es da schon weh getan, als ich daran dachte, wie viel Geld bei mir schon im WC gelandet ist (in den 6 Jahren gesamt mindestens 13.000 Euro!!! wenn ich nur daran denke zieht es mir alles zusammen).
Also für mich persönlich war es ein Schritt in die richtige Richtung
Vor allem war das Verhältnis zu meiner Mutter vor meinem Auszug recht schlecht, wir sind uns nur auf die Nerven gegangen und konnten kaum noch normal miteinander reden. Seitdem ich Abstand von zu Hause habe sind wir wieder fast einbisschen wie Freundinnen geworden, telefonieren täglich und treffen uns auf einen Kaffee usw. Ich genieße die Zeit mit ihr wieder.
Aber ich war halt auch nicht 15, sondern 21 (fast 22). Mit 15 hätte ich mir das nicht vorstellen können...
Vor allem als ich jetzt am Wochenende krank war hätte ich mir schon wieder jemanden gewünscht, der bei mir ist. Ich rette mich in solchen Situationen halt damit, dass ich mich mit Freunden oder Verwandten treffe, soweit das möglich ist
Liebe Grüße,
Cooky