Re: Selbstmord

#31
[quote="CoCoRiCo]
Das große Geheule und Geweine wegen einer Nichtigkeit - aber dann, wenn es eigentlich zu erwarten wäre, dass man Gefühle zeigt - dann ist man ernst und hart wie ein Stein. :roll:

Als wäre das emotionale Empfinden und Reagieren miteinander vertauscht worden :roll:

[/quote]

ja, ja, genau!!! ganz genau so geht es mir auch!!!
und ich weiß auch, dass ich in den situationen eigentlich anders reagieren sollte, von der vernunft und auch von der logik her, aber die gefühle sind so stark in dem moment, dass ich nicht angemessen reagieren kann...auch wenn ich mir selbst total lächerlich dabei vorkomme - und ich komme mir nicht lächerlich vor, weil andere es mir sagen (ja, gut, auch oft :roll: ) sondern weil ich es selbst auch als lächerlich empfinde aber einfach nicht anders kann!!

und es gibt situationen, da ist die empfindung so stark, dass ich mich echt so fühle, als möchte ich mich wo davorschmeißen, und der impuls ist teilweise so heftig, dass ich angst habe, dass es so weit gehen könnte, dass ich irgendwann wirklich die gesamte kontrolle über mein handeln für einen moment verliere und mir aus dem impuls heraus was antue, einfach vor ein auto laufe oder so...

Re: Selbstmord

#32
ich finde es ja interessant, dass hier so offen über suizidgedanken geschrieben wird. in vielen foren ist das streng verboten, weil es viele triggert. mich triggert es einerseits auch, aber andererseits ist es sicher auch wichtig, diese gedanken und gefühle mal loszuwerden. darum schreibe ich jetzt auch was dazu:
es gab eine zeit bei mir, da ging es uns richtig schlecht und wir haben sehr sehr viel über suizid nachgedacht und uns auch gewünscht, dass uns ein auto überfährt oder so. aber da wusste ich auch warum, denn da stand ich wirklich sehr unter druck und dachte ich könnte das leben nicht schaffen (damals begann das auch so gaaanz langsam mit der bulimie)
mittlerweile ist es aber so, dass wir eigentlich mit dem leben wirklich ganz gut klar kommen und nach außen hin keine probleme haben. und dennoch.... tauchen immer wieder diese gedanken auf. und wir können uns das nicht wirklich erklären. das passt eigentlich auch gar nicht zu der erwachsenen in mir, die das leben eigentlich ganz nett findet. aber es ist so als wär da noch jemand anders in mir, der überhaupt keine lust auf das leben hat...
und alles - mich auch - total scheiße findet.
und dann ist es oft so, dass da eine große wut ist auf die menschen, wegen denen wir am leben bleiben müssen... weil wir ja niemandem weh tun möchten...
es ist für mich ganz schwer, das hier jetzt auch abzuschicken; aber vielleicht lohnt es sich ja... musste wohl mal raus.

Re: Selbstmord

#33
peterpan hat geschrieben:und dennoch.... tauchen immer wieder diese gedanken auf. und wir können uns das nicht wirklich erklären. das passt eigentlich auch gar nicht zu der erwachsenen in mir, die das leben eigentlich ganz nett findet. aber es ist so als wär da noch jemand anders in mir, der überhaupt keine lust auf das leben hat...
und alles - mich auch - total scheiße findet.
und dann ist es oft so, dass da eine große wut ist auf die menschen, wegen denen wir am leben bleiben müssen... weil wir ja niemandem weh tun möchten...
ja, das kenne ich auch und das ist auch der eigentliche stein, der mir immer im weg liegt, neben meinem letzten bisschen stolz. ich will den wenigen ,denen ich etwas bedeute, nicht weh tun. und ich weiß, in was für ein loch ich zb meine mutter stürzen würde und dass sie sich ewig selbst die schuld geben würde und vorwürfe machen würde und todunglücklich wäre und sich fragen würde, was sie tun hätte können und was sie nicht alles falsch gemacht hat. und schon alleine der gedanke daran wäre unerträglich für mcih - auch wenn ich dann nicht mehr existieren würde. ich selbst bin mir in den momenten herzlich egal, wie sonst eigentlich auch immer, nur dass ich nie so drüber nachgrüble bzw ich war mir noch nie so viel wert. und dann will ich es einfach beenden weil ich es nicht mehr aushalte, keinen ausweg mehr sehe und nur noch den riesen müllhaufen vor mir sehe, der sich mein leben nennt.

ja, der müllhaufen ist immer da, aber aus manchen blickwinkeln ist er einigermaßen erträglich. und man hat ja noch die hoffnung dass irgendwann alles anders wird :roll:

ja, es gibt auch einen teil in mir der es manchmal ganz nett findet. aber der großteil hat angst, macht sich sorgen, dreht durch, hasst sich selbst, führt sich auf wie ein kleinkind und hasst sich deshalb ncoh mehr selbst etc etc

ich weiß nicht, und dass mein freund mich so sehr liebt hält mich in dem moment auch nicht wirklich davon ab, weil mein selbsthass einfach viel größer und presenter ist weil ich so bin wie ich bin und nichts hinbekomme etc etc
naja, manchmal, wenn mir etwas schlimmes passiert, genieße ich mein eigenes leid so richtig, weil ich mich so sehr hasse, dass ich mir denke "nur zu recht habe ich das verdient" :roll: krank halt...aber irgendwie ist es so...

einerseits warte ich auf den weißen ritter, der von irgendwo weither geritten kommt und mich von meinem leid erlöst, andererseits wenn dann jemand auf mich einredet und versucht mir zu helfen, werde ich wütend und versuche die person wegzuekeln. und dann kommt immer wieder dieses hin und her, wenn ich wütend werde und menschen verletze aber eigentlich aus meinem leid raus will, aber mir doch nciht helfen lassen will weil ich es selbst schaffen möchte und vor lauter stolz einfach mir nicht helfen lassen will, wobei das sowieso nicht funktioniert weil ich immer wieder komplett einbreche und total verzweifle, durchdrehe, mich meinem leid ergebe, schwarz sehe. eine art kreislauf aus wut - kampfgeist - resignation - sich ergeben - schwarz sehen - alles beenden wollen.
ärger als das launischste, selbstbezogenste, naivste kleinkind das jemals in diesem universum existiert haben könnte. und ich weiß das auch in dem moment aber ich kann nicht anders, weil ich so vereinnahmt bin von meinen gefühlen. und ich hasse mich dafür --> und der kreislauf beginnt von neuem.

dazu fällt mir ein, dass ich vor menschen, die mich sehr lieben und die ich sehr liebe irgendwie manchmal respektloser gegenübertrete als personen, die ich nicht kenne und vor denen ich noch meine maske trage
und irgendwie tue ich das einerseits, damit ich endlich die letzten menschen, die mir etwas bedeuten und denen ich etwas bedeute endgültig enttäuscht udn vor allem weggeekelt habe, damit ich den mir den letzten skrupel nehme um dem ganzen endlich einen schlussstrich zu setzen. und andererseits tue ich es, damit ich mir selbst weh tue. weil es mir weh tut wenn ich ihnen weh tue. :roll: wahnisnnigen-logik :roll: :roll: :roll: :shock:
Zuletzt geändert von CordaLexis am Do Sep 23, 2010 21:31, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Selbstmord

#34
Peterpan, Du sprichst manchmal in der wir-Form... wer sind "wir"?

lg
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: Selbstmord

#35
Man weiß, dass Bulimie irgendwann zum Tod führt.
Frage: Wollt ihr das eigentlich?

Mir selbst geht es so: Ich habe solch großen Selbsthass, dass ich mir oft sage, ich hätte nichts anderes verdient als den Tod. Geht es euch genauso?

Re: Selbstmord

#36
Hm, ja, aber ich glaube man ist ziemlich gut, das auszublenden. und komischerweise kann man ziemlich lange ziemlich krank überleben.
aber ja, das leben führt auch unweigerlich zum tod - natürlich ist das schon was anderes, wenn man nicht krank ist, eine ganz andere lebensqualität und nicht ein langsames dahinvegitieren dass normalerweise nicht unbedingt mit organtransplantaten und künstlichem darmausgang endet.

ich weiß nicht.ich weiß meistens gar nicht wirklich was ich will und was nicht bzw was mir gut tut und was nicht...manchmal wünsche ich mir das schon, dass es einfach vorbei ist. wenn ich so sterben würde, einfach weil mein körper nicht mehr will, wäre es einfacher für mcih, weil ich mich dann vor der verantwortung drücken könnte dass ich mich selbst umgebracht habe sondern es einfach passiert ist. also, was die trauer der betroffenen angeht usw usf. obwohl es ja viele bei mir wissen, und wenn tod durch organversagen festgestellt wird es offensichtlich ist, dass ich mich indirekt umgebracht habe durch die krankheit.

hm, ich denke oft so, ich habe es eher verdient noch hier zu sein und so zu leiden als mcih einfach davor drücken zu dürfen und einfach sterben zu dürfen. ich verfalle dann teilweise in eine art svv-rausch, einerseits weil ich damit den schmerz betäuben möchte, andererseits weil ich mich selbst so sehr hasse dass ich mir weh tun möchte und möchte dass das leid möglichst groß ist, weil ich denke, ich habe es nciht besser verdient.

naja :roll:

aber manchmal geht es mir auch gut, und dann denke ich mir wie dumm das von mir ist. aber wenn es mir dann wieder schlechter geht erinnere ich mich wieder daran, warum ich so denke und mir den tod irgendwie shcon ein wenig wünsche.
es ist halt schwer. aber das ist das leben. und es hilft mir auch ncihts wenn ich mich selbst fertig mache oder mich bemitleide - obwohl es vermutlich besser wäre, ich würde mich bemitleiden, dann würde ich mir wenigstens nciht weh tun. voran bringen würde es mich zwar auch nicht, aber, wie schweizer schon sagt, liebe ist nur eine form von mitleid - und da ich scheinbar kaum selbstliebe besitze habe ich auch nciht das bedürfnis danach mich selbst zu bemitleiden.
ich fühle mich zumindest innerlich nicht so als würde ich mich durch mein krank sein selbst bemitleiden. im gegenteil. ich will mir den rest geben, mich betäuben und mir teilweise noch mehr weh tun. für mich fühlt sich das nicht sehr mitfühlend oder gar mitleidend mit mir selbst an.

eigentlich will ich leben und stark sein. aber irgendwie hab ich kein durchhaltevermögen, bin hin und her gerissen und weiß eben nicht was ich möchte, gebe intensiveren impulsen nach und falle dadurch immer wieder hin und schade mir selbst. weil ich auch oft in bestimmten situationen gar nicht einschätzen kann was mir jetzt schaden könnte oder gut tun würde. teilweise ist das vielleicht auch ein ausblendmechanismus meinerseits, aber ich habe dann irgendwie keinen zugriff mehr auf meine eigentlichen empfindungen. wenn es so etwas überhaupt gibt.

und auch wenn es mir besser geht und alles besser läuft, man fällt schnell wieder in den selbsthass zurück, besonders wenn man hindernisse und ablehnung von außen erfährt. ich neige sehr schnell dazu mich wieder dafür zu hassen wer und was ich bin und was ich aus meinem leben gemacht habe.
ich muss eben auch noch lernen, nciht alles so persönlich zu nehmen. manche dinge sind halt so und ich bin wie ich bin und nicht jeder kann mich mögen oder nett sein. es gibt eben arschlöcher da draußen und ich mache auch meine fehler aber deshalb ist es eben besonders wichtig dass ich trotzdem zu mir stehe und mich gerade dann selbst liebe und mir was gutes tue, wenn ich am boden bin und alles gegen mich zu stehen scheint. wenn ich es nicht tue tut es vermutlich niemand. und ich habe nur mich hier. also in diesem absoluten sinne. wenn alle und alles weg ist dann habe ich nur noch mich. und wenn ich mich auch noch hasse, dann habe ich gar nichts.
cron