Danke für deine öffizielle Begrüßung
Naja, es wird eben besser und schlechter...wenn es besser wird denke ich mir immer: es wird doch eh besser...
Und wenn es schlechter wird oder schon richtig schlecht ist, dann fühle ich mich meistens nicht stark genug um auch nur irgendwas dagegen zu tun.
Ich merke aber auch, dass meine Toleranzschwelle sich bereits sehr verschoben hat.
"Normal" ist eben nichtmehr das selbe wie früher und das macht mir momentan Sorgen. Wenn es nämlich gar nicht mehr schlimm und belastend ist, sondern so zu meinem Tag dazugehört wie...naja z.B. den Dreck unter den Fingernägeln rauszukratzen - also eine alltägliche Handlung, die nicht schön ist, über die man nicht mit anderen spricht, die aber trotzdem so selbstverständlich ist und wie von alleine passiert - dann hat sich mein Horitont wohl sehr verändert. Das will ich nicht. Ich will das nicht als Teil von mir haben!
Es ist schwer und ich merke, dass ich, je länger ich nichts dagagen tue, es mehr und mehr als Teil von mir akzeptiere.
Es tut erstmal gut hier zu sein.
Ich kenne niemanden mit ähnlichen Problemen, da ist es wirklich mal schön hier auf dieses Forum gestoßen zu sein und zu wissen: Ich bin wirklich nicht alleine.
Man hört ja immer, dass viele Leute ein eigenartiges Verhältnis zum Essen haben, aber wenn man keinen einzigen kennt oder nie mit wem der das selbst erfahren hat geredet hat, fühlt man sich doch recht alleine.
Und auch sonst konnte ich nie mit irgendwem darüber sprechen.
Meine Eltern kamen nicht in Frage und die meisten Freundinnen auch nicht. Einmal hab ich mit einem guten Freund darüber gesprochen, der hat dann so sehr mit mir geschimpft, dass ich ihm gesagt habe ich würde es nicht mehr tun...
Ich habe auch versucht mit meiner besten Freundin darüber zu sprechen, sie versteht normalerweise alles und ist eine ganz liebe und einfühlsame Person. Aber als das Thema auf Bulimie kam erzählte sie von einer unsympathischen Bakannten, die Bulimikerin war und offenbar sehr unsympathisch.
Sie meinte dass Bulimiker "introvertierte Stresser" seinen

hab mir aber natürlich nichts anmerken lassen, sie hatte ja wirklich nicht wissen können, dass ich ... naja
Ich habe es meinem Freund erzählt.
Der hat das eigenartig aufgenommen: Auf der einen Seite sehr verständnisvoll, auf der anderen Seite empört über diese Verschwendung von Nahrungsmitteln, die ich, wenn ich sie ja eh nur wieder auskotze, lieber gleich für ihn im Kühlschrank lassen soll.
Er scheint auch nicht zu verstehen, dass das Problem nicht das Kotzen ist ( natürlich auch aber nicht nur!) sondern einfach schon viel früher mit dem zu-viel-essen beginnt. Und dass es mit bestimmten Nahrungsmitteln zusammenhängt. Und mit meinem Gemütszustand. Uns so weiter...
Mittlerweile ist er frustriert, weil er geglaubt hat, dass sich das ganz einfach lösen lässt indem er mir sagt: "Gut, dann geh halt nicht k*." So einfach ist das aber leider nicht und seit er festgestellt hat, dass er sich diesbezüglich falsche Hoffnungen gemacht hat, sagt er bloß noch:
"Mach dir halt irgendwo einen Termin aus."
Ja wo denn, würde ich gerne sagen, wo finde ich denn einen Therapeuten oder eine Therapeuthin, die ich sympatisch finde, der ich mich anvertrauen kann, die ich für komeptent genug halte um mir zu helfen, die tatsächlich kompetent genug ist um mir zu helfen und nicht so teuer, dass ich mir ohnehin nur eine Sitzung im Monat leisten könnte?
So weit so gut,
Schönen Montagmorgen
