Me, Myself & I

#1
liebe leute!

sodale, hab mir gedacht ich mach mir jetzt auch einen eigenen thread. find das eine gute idee und muss so nicht alle paar tage wieder ein neues thema erstellen, um den ganzen dampf abzulassen, sondern kann alles hier zusammenfasen... hab das gefühl, dass mir das schreiben hier auf jeden fall hilft. ich führ sowieso kein tagebuch, so ist das die einzige gelegenheit meine gefühle niederzuschreiben. und außerdem hat vl der ein oder andere lust, sich die beiträge hin und wieder durchzulesen oder zu kommentieren...

Jetzt hab ich kurz das schreiben unterbrechen müssen, weil mein freund von der arbeit nachhause gekommen ist. und ich will nicht unbedingt, dass er mitbekommt, was ich hier so schreibe. also ist jetzt etwa gut eine stunde vergangen und mittlerweile gehts mir irgendwie richtig mies. hab vorhin schon in einem anderen thread gepostet, dass der tag nicht so gut für mich gelaufen ist, essenstechnisch. am morgen hatte ich so großen hunger, da hab ich lang gefrühstückt und kaum war ich fertig, ist das dann eigentlich umgekippt und ich hab den ganzen tag dahinhgegessen. war schon dauernd vollgegessen, aber irgendwie hab ich immer weitergemacht und dann noch lauter süßigkeiten, jetzt ist mir wirklich total schlecht und übel. noch dazu ist es so schweine heiß und ich fühl mich gerade wirklich schwach, vollgegessen, hab bauchweh und einfach ...pfui *heulheulheul*

***

noch dazu hat mir heute meine schwester noch so eine blöde sms geschrieben. wir sind schon seit ein paar tagen zerstritten und natürlich bin ich kein unschuldslamm, aber sie kann immer so extrem aufbrausend sein. sie schreibt, ich sei für sie gestorben, sie wolle niee mehr kontakt mit mir. und lauter so einen blödsinn, obwohl die ursache für den streit wirklich banal waren. sie hat mich provoziert und ich hab sie provoziert und sie neigt dann einfach dazu, maßlos zu übertreiben... keine ahnung ob das auch ein grund war für meinen fa. im endeffekt, ist es mir ja wurscht, aber andererseits gehts mir gerade wieder einfach nicht gut und ich weiß nicht wohin mit meinen problemen. (aber bevor ihr fragt, jaa natürlich ich bin in therapie! aber die wirkt eben auch nicht wunder). ich weiß, dass der ES seelische probleme zugrunde liegen und irgendwo sind mir teilweise ein paar gründe bewusst. so auch, dass vl meine eltern uns zu früh zur selbstständigkeit erzogen haben, so wohnen sie jetzt zum beispiel aus beruflichen gründen auf einen anderen kontinent. naja und eigentlich fallen mir viele dinge ein, die auf meine seele gedrückt haben, aber andere krigen davon ja auch nicht gleich eine krankheit?? naja zurück zum thema...
und dann hab ich eben nur meinen freund (dem das natürlich auch mittlerweile zu viel wird), meine schwester (mit der ich gerade streite) und ein paar freunde (die das mit der ES sowieso nicht verstehen). aber trotz den ganzen gefühlen und emotionen, die damit zusammen hängen, fühl ich mich einfach gerade sau unwohl in meinem körper. wie ich noch MS hatte, konnte ich ja *kg gebrauchen, aber mittlerweile fühlt sich jedes weitere gramm an wie ein tonnenschweres laster auf meinen schultern und mich macht es so unglücklich. wenn ich mich vor den spiegel stelle, kommt mir der grauen :( ... einfach wiederlich! alles dreht sich nur um figur und gewicht. man man, ich kann gar nicht in worte fassen, wie sehr ich diese situationen hasse. der gedanke dick zu werden, bringt mich um :( trotzdem kann ich in manchen situationen essen, wie... naja, kaum zu beschreiben.

ich war vorhin ziemlich am heulen, aber ich glaube das mit dem thread war eine gute idee. jetzt scheint es mir ein wenig besser zu gehen. bis auf das was ich mir angefuttert habe, das bleibt leider :(

und wieder ein tag im kalender, den ich gerne streichen würde :(

Hoffe ihr hattet es heute besser...
Zuletzt geändert von erdbeere230 am Sa Jun 12, 2010 1:54, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Me, Myself & I

#2
huhu,
hab mir gerade mal durchgelesen wies dir so geht und würde gerne auch weiterhin mitlesen und hoffe, dass du dich auch fleissig mitteilst :)
Ich schreibe selbst unabhängig hiervon Blog und hatte irgendwann das blöde Gefühl, dass ich immer nur negatives schreibe und mich gescheut offen und ehrlich zu sein - und das soll dir nicht passieren:
denn es ist DEIN Thread und wenns dir schlecht geht, schreib offen und ehrlich und kotz dich auf diese Weise aus (mir hat das immer viel geholfen).

Die Sache mit deinem Freund:
Meiner ist diesbezüglich auch immer eher ruhig und fast 'ignorierend' gewesen (eben weil ers auch nich nachvollziehen hat können). Im Nachhinein ist mir aber bewusst geworden, dass ich genau das gebraucht habe: Jemand, der es weiß und mich trotzdem nicht behandelt als wäre ich eine aussätzige.

erstens würde ich dir ans Herz legen: Durchbreche den Teufelskreis aus Er-Unverständnis-Du-enttäuscht-traurig-wütend-Er-noch-Unverstehender-Wut-Du-Wut-Er ....
Sage ihm doch nochmal, wie dankbar du ihm bist, dass auch er tagtäglich mit deiner ES leben muss und dich trotzdem liebt. Dass du ihn liebst und froh bist ihn zu haben.
Aus Negativ mach Positiv :)

Und zweitens fällt mir als nächsten Schritt ein: Überlege dir für sich selbst mal, was du von ihm erwartest und was du gerne als Reaktion hättest auf deine ES, deine schlechte Stimmung ab und an, die Tiefphasen...
Er ist wahrscheinlich auch recht hilflos, weil er dir ja keine Lösung bieten kann, zumal es natürlich schwer nachzuvollziehen ist.
Überleg dir also, was dir als Reaktion zusagen würde und rede mit ihm darüber - er weiß doch auch nich, was er machen soll.

Aber auch das sind alles nur meine eigenen Gedanken dazu und was am besten oder richtigsten ist, entscheidest du :wink:

ich wünsch dir trotz allem noch einen angenehmen abend,
wispy
Kraft kommt nicht aus körperlichen Fähigkeiten, sie entspringt einem unbeugsamen Willen.

Re: Me, Myself & I

#3
liebe wispy, vielen dank für deinen beitrag. ich finde es immer sehr aufbauend, wenn ich das gefühl habe, das wer anteil nimmt an dem was ich schreibe. und die tipps werd ich mir auch sicher zu herzen nehmen bzw. genauso hab ich das oft gemacht bis jetzt. ihm gesagt, dass ich ihn liebe, ihm sehr dankbar bin und wie ich mich fühle und was ich brauche. dann zeigt er natürlich sehr großes verständnis und sagt, dass ich immer zu ihm kommen kann, *** ich will auch keinen falschen eindruck machen, ich weiß seine liebe wirklich sehr zu schätzen und möchte nicht wissen, wie schlimm es für alle angehörigen sein muss, jemanden mit einer ES zu kennen... es ist nicht selbstverständlich!!!

wie war der restliche tag -bislang- für mich!?
***

ich reg mich ständig darüber auf, dass ich zu viel esse, ich lauf ins bad zum spiegel und könnt k* wenn ich meinen bauch oder meine oberschenkel seh, dennoch bin ich ein halbe minute später wieder in der küche. das ist so schräg, so abnormal und ich hasse mich für meine undiszipliniertheit. wenn die depression mit einer ES einhergeht, war bei mir auf jeden fall die ES zuerst.
***

was soll ich mit den restlichen abend bloß anfangen. ich kann mich nicht motivieren hinauszugehen, zuhause ist es auch blöd. heut is leider kein guter tag.

;(
Zuletzt geändert von erdbeere230 am Do Apr 14, 2011 2:12, insgesamt 5-mal geändert.

Re: Me, Myself & I

#5
Hey erdbeere!

Ich kann dich total gut verstehen…vor allem den Part, wo du sagst, dass du dir ja sogar manchmal Gedanken darüber machst, was du eigentlich fühlst und was dich beschäftigt, du aber trotzdem nicht auf eine Lösung kommst.
Der wesentliche Punkt ist, dass man das meistens gar nicht kann. Jedenfalls nicht in dem Moment, wo man total in der ES drin steckt.
Denn dazu ist die ES ja da: Sie lenkt dich natürlich zum einen davon ab, dir über deine Probleme Gedanken zu machen und zum anderen: Sie lässt dich deine wahren Gefühle auch tatsächlich nicht mehr spüren!
Und ich rede nicht von dem Moment, in dem du den FA hast, sonder sogar Tage/Wochen und Monate später, in denen du quasi clean bist, sind deine Gefühle noch immer unterdrückt.
Das habe ich kürzlich am eigenen Leib erfahren müssen.
Ich habe eigentlich nie geglaubt, dass ich nicht in Kontakt mit meinen Gefühlen bin durch die ES, denn ich konnte ja noch immer Trauer empfinden und auch weinen. Naja, das war dann eher die Depression, hab ich mittlerweile begriffen.
Und vielleicht spürst du sogar einige Gefühle noch, wo du sagen würdest „Nee, das was die schreibt, ist total falsch- ich habe doch Gefühle!“
Das ist ja auch irgendwie so…einige Gefühle kann man ja auch noch spüren…
Aber ich zum Beispiel hab nach 2 Wochen clean-sein mit einem Mal mit totaler Wut zu kämpfen gehabt. Dieses Gefühl hat mich total überrollt und ich wusste gar nicht, wo ich mit dieser Wut hin sollte und musste mich total davon abhalten, nicht einen FA zu schieben oder irgendwen anzuschreien.
Nach diesen 2 Tagen habe ich dann auch keine Kraft mehr und habe einen FA gehabt. Und die Wut war auch wieder weg.
Was ich damit sagen will: Du kannst in der zeit, in der du die ES hast, kaum fühlen, warum du dich gerade vollfrisst. Du kannst nur relativ objektiv überlegen, was für Gefühle eigentlich in dir sein müssten, die du versuchst, zu unterdrücken.
Jedenfalls ist es bei mir so…

Der Text ist vielleicht grad etwas wirr- ich hoffe, du verstehst ihn irgendwie :mrgreen:
"Ein positiv denkender Mensch weigert sich nicht, das Negative zur Kenntnis zu nehmen.
Er weigert sich lediglich, sich ihm zu unterwerfen."

Re: Me, Myself & I

#6
hey,
das ist ja total süß von deinem Freund =)

Ich hab auch die Erfahrung gemacht, dass wenn ich mal versucht habe zu reden und nach mehreren Versuchen auf eine Wand gestoßen bin, ich immer schneller und direkter gleich enttäuscht wurde und mich wieder zurückgezogen habe.
Was in meinem Fall geholfen hat, war direktes drauf ansprechen, gleich sagen: "Das meine ich, und nun ziehst du dich gerade wieder zurück, baust eine Mauer auf, hörst mir nicht zu."

Mach doch noch nen kleinen Spaziergang mit ihm? einmal um den Block?
Kraft kommt nicht aus körperlichen Fähigkeiten, sie entspringt einem unbeugsamen Willen.

Re: Me, Myself & I

#7
Liebes kätzchen,
danke dass du dir die mühe gemacht hast, dir darüber gedanken zu machen!! ich finde das wirklich durchaus logisch, was du schreibst!!!! ich kann das sehr gut verstehen, horcht sich logisch an.
womöglich ist das essen eine möglichkeit, sich nicht mit den problemen befassen zu müssen. und vor allem durch das völlegefühl, bis es schmerzt, schaltet man den körper ja quasi aus und man kann in diesem zustand keine emotionen zulassen, sondern ist irgendwie taub. aber wie wird man sich dann seinen problemen bewusst, ohne sie mit dem essen zu unterdrücken?

Danke, wispy.
*** er hat e oft gefragt ob ich mit mag. bin sicher es würde mir gut tun. aber ich kann mich einfach nicht aufrappen. ***
Zuletzt geändert von erdbeere230 am Sa Jun 12, 2010 1:59, insgesamt 2-mal geändert.

Re: Me, Myself & I

#9
erdbeere230 hat geschrieben:aber wie wird man sich dann seinen problemen bewusst, ohne sie mit dem essen zu unterdrücken?
Deine Formulierung ist irgendwie komisch, denn man wird sich seiner Problme ja gerade nicht bewusst, wenn man frisst.

Aber ich denke jetzt einfach mal, du wolltest fragen, wie man sich denn seiner Probleme bewusst werden kann, obwohl man isst?

Naja, ich beantworte jetzt einfach mal diese Frage und falls du mich was anderes fragen wolltest, dann korrigier mich bitte! :mrgreen:

So also:
Auch wenn du dich selbst nicht mehr spüren kannst, ist es dennoch wichtig, dass du dir trotzdem darüber Gedanken machst.
So abwegig sind theoretische Überlegungen nämlich meistens nicht…wenn ich mir zum Beispiel Gedanken darüber mache, was mich denn verletzt haben könnte oder was mich denn beschäftigen könnte, kann man wenigstens anfangen, sich selber ein wenig mehr zu verstehen.

Mein Therapeut meinte nämlich mal vor einiger Zeit zu mir, dass ich momentan fressen und nicht hungern würde, weil ich mit dem Hungern immer meiner Mutter gefallen wollte und jetzt gar keine Motivation mehr dazu habe, weil ich eingesehen habe, dass ich es ihr einfach nicht Recht machen KANN, weil sie selber ein Problem mit sich hat.

Naja, die Theorie habe ich zum Beispiel von meinem Thera gehört, habe aber nicht in mir gespürt, ob sie denn richtig oder falsch ist, weil ich meine eigenen Gefühle in diesem Punkt einfach nicht spüren konnte.
Und trotzdem habe ich versucht, mal Lösungen für die Hypothese zu finden.
Ich habe mich selber versucht, gedanklich und emotional von meiner Mutter zu distanzieren, indem ich versucht habe, mir selbst eine gute Mutter zu sein. Ich habe versucht mich in Situationen zu bestärken, in denen ich eigentlich die Bestärkung meiner Mutter gebraucht hätte und mich getröstet, wenn ich Trost gebraucht hätte.
Klingt komisch, aber dennoch habe ich gemerkt, dass mein Kopf langsam klarer geworden ist und ich nicht nur noch dauernd an das Essen denken muss.

Man muss einfach theoretisch überlegen und ausprobieren, was hilft…ist aber natürlich trotzdem total schwierig, vor allem, weil man ja nicht weiß, ob man mit seinen Überlegungen richtig liegt.
"Ein positiv denkender Mensch weigert sich nicht, das Negative zur Kenntnis zu nehmen.
Er weigert sich lediglich, sich ihm zu unterwerfen."

Re: Me, Myself & I

#10
Hi kätzchen, ja genau ich hab die frage so gemeint, habs nur etwas verkehrt formuliert.
das was dein therapeut gesagt hat, bringt mich zum nachdenken. mit meiner therapeutin sprechen wir auch viel über die eltern, haben etwas lmehr bis jetzt über meinen papa gesprochen, aber meine mama hat auch MS seit jahren...

mein freund war vorhin total fertig, hab mich dann zu ihm ins bett gelegt und wir haben so über unsere beziehung gesprochen, jetzt unabhängig vom ESSEN. das hat uns beide etwas mitgenommen, denn obwohl wir uns sehr lieben, gibt es natürlich spannungen zwischen uns... und ihm nimmt das glaub ich einfach so mit mittlerweile,.....

wipsy, ich weiß ich sollte was unternehmen. aber kennst du das gefühl, einfach nicht "aufstehen" zu können, weil du dir am liebsten die decke über den kopf ziehen möchtest. ich hab heute so viel geheult, gegessen, geheult,... will mich ja nicht selbstbemitleiden, aber es war einfach kein guter tag für mich und da kann ich mich für nix motivieren :(
irgendwie hab ich das gefühl, dass mal einiges raus müsste. würde gerne laut schreien.

Re: Me, Myself & I

#11
Ich finde es echt gut, dass ihr beiden euch über eure Beziehung unterhalten habt!
Das ist total viel wert, wenn man noch tiefgründig miteinander sprechen kann und gibt auch dir vor allem einen sicheren Halt, weil du merkst, dass er dich wirklich liebt.

Die Frage ist natürlich, ob sich deine ES nicht immer weiter verschärft, weil du eben Angst hast, dass er dich wegen der ES verlassen könnte oder du einfach momentan merkst, dass sich die Beziehung durch die ES immer weiter verschärft.

Das erinnert mich auch an die letzte Zeit mit meiner Mutter, denn je offensichtlicher es wurde, dass ich immer tiefer in die ES reinrutsche, desto mehr hat sie sich distanziert und die ES wurde dadurch noch schlimmer.

Also auch wenn die Beziehung mit deinem Freund nicht der Auslöser für dein Fressen war, so kann es dennoch sein, dass sie sich dennoch durch deine Angst bezüglich der Beziehung (eben weil deine ES sich verschärft hat und ihr beide auf eine harte Probe gestellt werdet) noch weiter verschärft.

Ist auch nur ne Hypothese :mrgreen:
"Ein positiv denkender Mensch weigert sich nicht, das Negative zur Kenntnis zu nehmen.
Er weigert sich lediglich, sich ihm zu unterwerfen."

Re: Me, Myself & I

#12
*** ich meine überall hat man seine probleme, in der partnerschaft, mit der schwester, mit den eltern, vl mit studium oder beruf... aber was davon ist aussschlaggebend für die ES... oder ein mix von allem!?... ***
ich weiß nicht ob meine ES schlimmer wird oder besser. ich hab das gefühl die abstände der fressanfälle sind größer geworden. früher hatte ich sie TÄGLICH. und jetzt ca zweimal in der woche, vl dafür dann länger... dafür arten die fa viel schlimmer aus als früher. früher hatte ich halt viel gegessen und jetzt sind es unmengen. dadurch dass ich von der MS in die bulimie gerutscht bin, aber das essen (noch) nicht erbreche weiß ich nicht, ob ich die hölle noch vor mir habe oder das ärgste bereits hinter mir. körperlich war ich in der zeit der MS wirklich an der kippe, ich glaube ein *kg weniger und naja. dennoch hatte ich das gefühl seelisch gings mir gut... ich wollte ja dünn sein. aber jetzt gehts mir immer so scheisse, seit ich merke dass ich zunehme.
Zuletzt geändert von erdbeere230 am Do Apr 14, 2011 2:14, insgesamt 2-mal geändert.

Re: Me, Myself & I

#13
Also erstmal Glückwunsch, dass sich die Abstände zwischen den FAs vergrößert haben! Das ist auch schon total viel wert!

Ne Ferndiagnose zu geben, ist ja eh schwierig, deshalb kann ich dir auch nicht sagen, was die Ursache für deinen momentanen ES-Schub ist…aber die ganzen Gründe, die du genannt hast, erinnern mich an meine BED- Zeit, wo ich auch Angst hatte, dass ich jeden und alles verloren hab…und dass mich doch eh kein Mensch mehr liebt. So komisch es klingt, aber es hat mich wirklich nur meine Katze davon abgehalten, mich nicht vor den Zug zu werfen.
Die MS und die daraus resultierende Gewichtsabnehme haben mir dann natürlich quasi vorgetäuscht einen Sinn im Leben gefunden zu haben und glücklich zu sein…na ja.
Deshalb glaub ich auch nicht, dass deine Seele in deiner MS-Zeit tatsächlich so glücklich war, wie du schreibst- du hast dir nur dein Leid verdeckt, aber MS ist ja auch eine psychische Erkrankung, die nicht bekommen kann, wenn man die ganze Zeit über glücklich war.
Man macht sich nur immer selbst was vor. Auch heute denkt man ja immer, dass man doch so viel glücklicher war, als man noch MS hatte- es ist aber eigentlich überhaupt nicht so.

Was ich auf jeden Fall noch sagen wollte- genau dieselbe Frage wie du stelle ich mir auch:
Habe ich das Schlimmste schon hinter mir oder rutsche ich auch noch in die klassische Bulimie mit Kotzen?
Das kann auch ich nicht sagen und ich denke, dass man sich auch keine Gedanken darüber machen sollte…es geht ja darum, wieder zu sich selbst zu finden und die ES dadurch loslassen zu können.
Ich denke mal, dass Gedanken darüber, dass es später noch schlimmer werden könnte, ziemlich kontraproduktiv sein können…denn du kannst die Gedanken ja auch so umdrehen, dass alles andere schlimmer ist, als das, worunter du jetzt leidest.
Aber es geht ja darum, dass du dich selber ernst nimmst…
"Ein positiv denkender Mensch weigert sich nicht, das Negative zur Kenntnis zu nehmen.
Er weigert sich lediglich, sich ihm zu unterwerfen."

Re: Me, Myself & I

#14
hallo meine liebe,

das mit dem zug finde ich wirklich schlimm. ich bin sehr froh, dass du das nicht gemacht hast! vl hat dein inneres dir doch noch rechtzeitig gesagt, dass es noch nicht zeit für dich ist und du hier noch gebraucht wirst. ich finde es nämlich nochmal eine andere dimension, wenn jemand nicht mehr leben will. du schreibst, dass mehr oder weniger die ms dann deine aufgabe wurde. müsste ich das jetzt analysieren, war es in deinem fall dann wirklich so, dass du dich in luft auflösen wolltest. bin froh, dass du was dagegen unternimmst!

den gedanken, zu hungern und in kauf zu nehmen dass ich dabei sterbe, hatte ich nie. ich wollte leben, nur war ich zu ängstlich einzusehen, dass man essen muss, sonst ist der tod wirklich nahe. ich war nur mehr ein wrack. um ganz ehrlich zu sein, will ich natürlich aus der ES raus. ich wünsch mir nicht mehr, als schlank und gesund zu sein ohne ES. aber um ehrlich zu sein wünsch ich mir momentan nichts mehr, als schlank sein und dazu sind mir alle mittel recht. ich ertapp mich in letzter zeit immer mehr auf der kloschlüssel um es doch mal zu probieren, mit der festen überzeugung, es nur einmal zu versuchen, zb heute, weils einfach so schlimm war. es funktioniert nicht und ich merk dann, es ist auch nichts für mich, ich fühl mich dann so elend. aber ich weiß ich werds öfters probieren, vl muss ich immer wieder draufkommen, dass das nicht mein ding ist. vl ist das aber auch eine neue gefahr in die ich mich begebe. mein jetziger gedanke, wo ich doch den ganzen tag am essen bin, ist es einfach loszuwerden, aber übermorgen würd ich mir einfach nur wünschen normal und gesund zu sein. ich weiß, das klingt alles schlimm. wie kann man nur an sowas denken, aber ihr versteht das bestimmt. man hätte keinen fa, wenn man vernünftig wäre in der hinsicht und manche würden nicht kotzen, wenn sie es anders könnten.

ich hoffe für uns beide, dass wir nicht tiefer in den schlamassel rutschen. ich fühl mich an so tagen wie heute nur in trance und kann mich nicht dagegen wehren oder einfach aufzustehen, sondern ich lass mich einfach gleiten wohin es mich bringt.
Zuletzt geändert von erdbeere230 am Fr Jun 11, 2010 20:55, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Me, Myself & I

#15
Ich kann dich echt sooo gut verstehen..
Und ich würde dir auch gerne noch was schreiben.

Ich merk nur langsam, dass ich total müde bin.
Ich drück dir aber auf jeden Fall ganz feste die Daumen und hoffe, dass der morgige Tag vielleicht anders für dich aussieht! Aber der Tag nach dem FA ist ja auch immer schwierig, weil man da ja mit dem unangenehmen Völlegefühl aufwacht- aber du kriegst das hin!

Ach ja und zu meiner MS- also sie hatte weniger den Sinn, zum Schluss tatsächlich zu sterben, sondern hat mir eher das Gefühl gegeben, dass ich Leistung erbringe und deshalb liebenswert bin.
Meine Mum hat mich ziemlich früh so erzogen, dass sie total streng auf meine Noten geachtet hat und im Schlimmstfall gab es dann auch Konsequenzen…aber wenn ich gute Noten hatte, hat sie mir immer gezeigt, dass sie mich lieb hat.
Naja, jetzt gehe ich aber wirklich ins Bett!
Ich wünsche dir eine gute Nacht! (wenn der Tag doof war, dann solltest du wenigstens was schönes Träumen- also: Träum was Schönes!) :wink:
"Ein positiv denkender Mensch weigert sich nicht, das Negative zur Kenntnis zu nehmen.
Er weigert sich lediglich, sich ihm zu unterwerfen."