Hey sumsisum,
ja, erst mal freue ich mich auch, daß Du Dich hier eingefunden hast.
sumsisum hat geschrieben:Jetzt warte ich auf die Kur. Habt ihr da Tips und positive Erfahrungen ??
Ich war 1998/9 in einer ähnlichen Situation, war lange krank geschrieben, wurde von der Krankenkasse ausgesteuert, und mußte zur Reha.
Dann habe ich einen 8-Wochen Aufenthalt in der Hardtwaldklinik II in Bad Zwesten gehabt. Gute Erholung habe ich dort gefunden, und außerdem u.a. Bewegungstherapie gemacht. Das hat mir sehr geholfen. Es wurde so spielerisch aufgezogen, mit viel Kinderspielzeug und Materialien aus Krankengymnastik und Ergotherapie.
Sehr fantasievoll. Wir sind auch raus gegangen, in den Wald (war herrliche Natur dort, hoch oben auf dem Berg) und haben dort z.B. Bäume ausgesucht, in denen wir uns wiederfanden, und dann hat jede/r die anderen zum ausgesuchten Baum geführt, und erklärt, in welchen Qualitäten des Baumes man sich wiederfindet. Oder ähnliches.
Das hat mir riesigen Spaß gemacht. Es ging auch darum, Konflikte miteinander, positiv zu lösen. Ich habe viel dabei gelernt.
So ein Klinikaufenthalt kann doch sehr wertvoll sein. Ich hatte da so einige "Aha"-Erlebnisse. Als ich nach Hause kam, hatte ich nach ca. 3 Monaten eine Rückfallphase für ca. 1 Monat, mit hin und her. Dann bin ich zu den Overeaters Anonymus (OA) gegangen, und habe deren Eßplan übernommen.
Seither bin ich, inzwischen elf Jahre, abstinent von ES und B*, gehe immer noch zu OA, und es geht mir sehr gut damit.
So kann's gehen.
Ich habe auch Analyse und diverse Einzel- und Gruppentherapien gemacht, und noch diverse andere Klinikaufenthalte. Irgendwann funktioniert es wohl.
sumsisum hat geschrieben:sobald es Aufregung positiver oder negativer Art gibt, laufe ich Gefahr mich spätestens am nächsten oder übernächsten Tag an eine Grenze zu stoßen bzw. sie zu überschreiten....
Ja, das kenne ich sehr gut. Ich übe das, wieder und wieder, Tag für Tag. Es ist sicher nicht leicht, aber es ist durchaus möglich. Die "Frustrationstoleranzgrenze" erweitern.
Im Buddhismus nennt man das "Gleichmut entwickeln". Mein Geist/Bewußtsein kann nur durch Dinge aufgewühlt werden, die ich selbst hinein lasse.
Wünsche Dir erst mal etwas Beruhigung, für Deine Neuorientierung. Plötzlich nicht mehr zu arbeiten ist wirklich nicht einfach, ich bin da total abgerutscht, zuerst. Aber Du brauchst auch Abstand, um Dich zu klären.
Vielleicht hilft Dir ein Tagesplan, oder stützende Gespräche bis zum Reha-Beginn (z.B. sozialpsychiatrischer Dienst).
Viel Erfolg beim weiteren Voranschreiten. Ich kann alles verändern, wenn ich meine eigene Einstellung dazu verändern kann.
Liebe Grüße
Mary Mary