hallo!

habt ihr damit Erfahrungen? habt ihr es euren Eltern gesagt, und wenn ja wie haben sie reagiert?

Ich hatte bereits vor der Bulimie ein ziemlich gestörtes Essverhalten, was meine Mutter natürlich bemerkt hat. Es kamen ein paar Ermahnungen, sie hat gemeint, ich würde noch magersüchtig oder was auch immer, werden.

Von der Bulimie hat sie ziemlich unschön Wind bekommen (sie hat Kotztüten u. ä. gefunden...). Und mich wieder ermahnt, ich würde doch irgendwann bulimiekrank/magersüchtig werden. Dabei war ich es schon längst

Erst als ich mit 17 beschloss, in eine Klinik zu gehen, wusste sie zu 100 % von meiner Krankheit. Sie hatte Beratungsgespräche bei der Caritas und bei Selbsthilfegruppen von Eltern suchtkranker Kinder.

Naja... dann schwankte meine Mutter zwischen tiefen Verständnis und irgendwie.. Verarsche/Verachtung. Ich war die Kotzerin, ich hätte wohl in den Staubsauger gekotzt, denn warum würde er sonst so stinken (dann Gelächter... das war ein Gespräch zw. ihr und ihrem Mann ). Sie war oft sehr wütend, wollte mich zum Essen zwingen, dann wieder nicht. Sie war nett, beteuerte, sie würde mir immer helfen usw. Also ein einziges Hin- und Her.

Jetzt hat sie Beratungsgespräche bei der Caritas und bei meinem/ihren Psychiater, denn ich bin komplett implodiert Ich bin nicht in der Lage, zur Schule zu gehen. (usw.) Nun ist sie total liebevoll und spendabel und aufopfernd... Wahrscheinlich möchte sie auf diese Weise einen Draht zu mir finden (wobei ich mich erbärmlich fühle, wenn ich irgendwelche Geschenke von ihr annehme.. Das kommt so rüber, als würde ich meine ES ausnutzen, um mir ein schönes Teenie-Leben zu gestalten ).

Wie man sieht: Erst durch Beratungsgespräche bei der CARITAS konnte meine Mutter mit mir umgehen. Das Verhalten davor und zw. ihrer Beratung war ein Ausdruck ihrer blanken Hilfslosigkeit

Ich würde Deine Eltern mit der Nachricht nicht alleine lassen... sondern ihnen Hilfe für Angehörige anbieten, damit sie Dich besser verstehen können. Glaub mir, damit würdest Du Dir sehrwohl ziemlich unangenehme Aktionen Deiner Eltern (aus Hilflosigkeit, Unwissen..), ersparen.

Viel Erfolg

Ja meine mom hat mich auch ziemlich oft verarscht, zb als ich einmal gemeint habe dass so eine suppe aussieht wie erbrochenes. dann kam nur ein zynisches " na DU musst es ja wissen" !
Ich habe das gehasst, aber wenn ich versucht habe, mit ihr darüber zu reden, hat sie nur gemeint, dass ich sie jetzt noch für alles verantwortlich machen möchte...

Das mit dem staubsauger von der mom meiner vorschreiberin finde ich auch total heftig, hat dich das nicht psychisch fertig gemacht?
Mich hat sowas nur noch immer mehr in die ES getrieben und krank vor wut und hass gemacht...
...
Aber wenn deine mom jetzt verständnis hat, ist ja schon ein fortschritt, was genau haben die mit ihr bei der caritas gemacht?
Vll sollte ich meine mom da auch mal vorbeischicken

Ja, ich war immer sehr traurig und verletzt, als ich verarscht bzw. gelästert wurde, dass ich wieder alles weggefressen habe usw.

Da ich auf Zurückweisung anderer sehr impulsiv handle und vor Aggressionen verrückt werde, greife ich dann häufig heimlich zum SVV

Aber wenn deine mom jetzt verständnis hat, ist ja schon ein fortschritt, was genau haben die mit ihr bei der caritas gemacht?
Vll sollte ich meine mom da auch mal vorbeischicken

Meine Mutter flattert so hin- und her. Hat sie professionnelle Unterstützung von der Caritas, dann ist sie eher extrem freundlich. Ist dies mal nicht der Fall (weil sie keine Beratungsgespräche z. B. mehr hat), spinnt sie herum

Bei der Caritas gibt es so eine Familientherapeutin, die eine Selbsthilfegruppe für Essgestörte (in der ich mal lange war) und Einzelgespräche mit den Betroffenen und deren Angehörigen anbietet. Dies ist alles umsonst und echt gut. Man braucht sich gar nicht zu schämen & die helfen einem total.

Ich würde mal für Deine Mutter/Eltern dort einen Termin machen lassen. Das würde bestimmt helfen

glg

Ja versteh ich, macht einen ziemlich fertig, wenn andere witze darüber machen, auch wenn sies vll nur machen, um das ganze ein bisschen aufzulockern...

Was ich auch gehasst habe, wies bei dir ja glaub ich auch war, dass deine mom gemerkt hat, dass du ne störung hast und alles, was sie gesagt hat, war lass das sein du bekommst sonst noch ne ES, obwohl du die ja schon lange hattest.
Bei mir was das genauso und ich hab mir immer nur gedacht mein gott wie kann man nur so blind sein, aber wahrscheinlich sind unsre eltern einfach nur überfordert...

Ja bis jetz mach ich 2 therapien in der woche und war auch en zeitlang bei beratungsgesprächen, meine mom ist auch einmal mitegangen, aber das wars auch, sie würde niemals auf den gedanken kommen, dass auch so etwas ändern muss.
Sie verbringt den ganzen tag damit, sich und anderen einzureden, dass sie keine schuld trifft und sie immer alles richtig gemacht hat...

Bist du jetzt eigntl in einer klinik, weil du ja glaub ich geschrieben hast, dass du das machen wolltest oder?

Esthaaa hat geschrieben:Ja versteh ich, macht einen ziemlich fertig, wenn andere witze darüber machen, auch wenn sies vll nur machen, um das ganze ein bisschen aufzulockern...

witze über solche ernsten themen, finde ich kein bisschen lustig.
mich würde so was extrem fertig machen, das würde mir total so vor kommen, als ob die ganze Krankheit nicht ernst genommen und ins Lächerliche gezogen wird, auch wenn es vllt nicht so sein soll.

Ja genauso fühlt es sich ja auch an!
Meine mom hat damals gemeint, dass ich mir ja nur etwas ausdenke um aufmerksamkeit zu bekommen und weil ich es ihr nicht gönne, ihr leben zu leben...
Das tat am meisten weh

So..da bring ich meinen Mut auf und hab ernsthaft vorgehabt nach unten zu gehen und es zu beichten, da bin ich in der Küche und rede mit meinem Dad.. und dann meinte er irgendwann so

,,gut das wir mit dir nicht zum Psychater rennen müssen"

Ich hab echt nur gedacht..du hast doch keine ahnung..

danach habe ich meine Pläne über den Haufen geworfen ..

Hast du das Thema angesprochen, oder war dies im Bezug auf was anderem gemeint?

,,gut das wir mit dir nicht zum Psychater rennen müssen"

Passende Antwort: "Nee, aber zum Psychologen..., auch da gibts Unterschiede!"

Alisa, meinst du er ahnt etwas?

Nein er hat keine Ahnung..so etwas erwarten meine Eltern kein bisschen von mir..

nein das war im Bezug auf eine Freundin die auch eine ES hat und meine Eltern sind mit ihren Eltern sehr gut befreundet und haben ziemlich viel von der schweren Zeit die meine Freundin hatte mitbekommen und dann meinte er eben, dass es gut ist das mit mir alles ,,in Ordnung" ist...da kam dann mein schreckliches schlechtes GEwissen und ich konnte es einfach nicht sagen.

Hey,


ich hab zwar jetzt nur einen Teil deiner beiträge gelesen, aber das macht ja nichts
Was meinst du, warum eine Eltern so "dumme Sprüche" ablassen wie der mit dem Psychiater? Pure Sorge, Abwehr ?
Das Schlimmste für Eltern ist doch,wenn das eigene Kind krank ist und dann auch noch lebenskrank. Jeder weiss doch, dass man wegen B und MS sterben kann. Meine Eltern wissen von der Bulimie. Okay, das ist gelogen. Sie denken, es ist alles gut. Vor 3 Jahren war ich kurz stationär, danach gings aber wieder bergab. Immer mal wieder hatte ich hoch und tiefs, meine Mutetr hat mich sogar vor 2 tagen noch gefragt :"Sag mal, hast du gebrochen, da sind spuren im Klo". was sage ich? Natürlich "Nein, wieso sollte ich ?" Damit hat sich die Sache. Eltern verschließen die Augen davor.
Meienr Meinung nach ist es immer am Besten, wenn die Eltern von der Krankheit wissen,aber das muss jeder mit sich selber ausmachen. Natürlich reagieren die meisten Eltern erstmal "sauer" etc. aber warum ? IHR EIGENES KIND HAT BULIMIE. Eine Krankheit, die doch "nur die anderen haben". Ich meine gelesen zu haben, dass du deinen ELtern es sagen wolltest. Überwinde dich. Man stellt sich das meist schwieriger vor, als es ist und alleine aus der B rauszukommen ist sehr schwer..

Liebe Grüße.

Jump_ hat geschrieben: Was meinst du, warum eine Eltern so "dumme Sprüche" ablassen wie der mit dem Psychiater? Pure Sorge, Abwehr ?

Ich glaube nicht dass er das aus SOrge o.ä. gesagt hat es war einfach eher wie Erleichterung, sowas wie :,, Ich bin so froh dass wir solche Probleme nicht mit dir haben "

Jump_ hat geschrieben:Eine Krankheit, die doch "nur die anderen haben".

Das trifft es genau!

Aber du hast ja Recht..ich brauche die Unterestützung meiner Eltern, weil ich alleine einfach nicht mehr weiterkomme und alles nur immer schlimmer wird

ICh habs getan!

Ich habe mich endlich dazu überwinden können und es meiner Mutter gebeichtet..
es ihr persönlich zu sagen dazu fehlte mir irgendwie immer wieder der Mut, deswegen habe ich sie heute bei der Arbeit angerufen und es ihr gesagt.

Ich bin so verdammt froh, dass ich es ihr anvertraut habe!
Sie versteht die Krankheit zwar nicht ganz, aber sie hat gesagt, dass wir zu einem Arzt fahren und dann mal sehen was wir dagegen tun können,
und dass sie froh darüber ist, dass ich es ihr gesagt habe.

ich bin erleichtert..

Hey klasse

Wie hat sie denn so reagiert am Telefon?

Die Idee mit dem Arzt ist super

glg & alles Liebe

hey CoCoRiCo,

sie war eingentlich ganz ruhig und verständnisvoll, auch wenn sie die Krankheit noch nicht richtig versteht..
hat mich sehr gewundert, weil sie nämlich öfter mal sauer wird und voll ausrastet, aber da war ich wirklich erleichtert, dass sie die Nachricht so gut aufgenommen hat.
SIe meinte, dass wir das wieder hinkriegen und das wir eine Lösung finden und sie hat oft gesagt, dass es gut ist, dass ich mich ihr anvertraut habe.
sie und meine beste Freundin sind bis jetzt die einzigen die davon wissen

Ich gratuliere dir, das war sicher ein großer Schritt

Den habe ich bis jetzt noch nicht geschafft.

Freut mich, dass sie so gut reagiert hat.