Könnt ihr mir Berichte geben, wie ihr´s in der Klinik fandet

#1
Hallöchen!!

ICh würd emich mal brennend für Berichte aus eurem Klinikaufenthalt interessieren...

Eigentlich bin ich total abgeneigt in eine Klinik zu gehen--aber was ich jetzt gelesen hab fand ich gar nicht so schlöimm...

Ich hab einfach angst, dass ich von heut auf morgen dazu gezwungen werd, nicht mehr zu kotzen--ständig kontroliert werde--und wenn ich wirklich ma nen schlimmen FA höätte ni kotzen zu können...wird man wirklich so "beobachtet"???

Könnt ihr mir ma so bissel erzählen, wie die Tage dort so abgelaufen sind--UMFELD, ORT, KLiniken im Umfeld Chemnitz/Dresden--bzw. in Sachsen (Deutuschland)??????????????

Wie war es????

BITTE!!!BITZTE!BITTE!

#2
Hallöchen!

Wie gesagt, ich habe schon in einem anderen Thread geschrieben, dass ich damals in der Klinik am Korso in Bad Oeynhausen / Westfahlen war.

Ich denke, es ist sehr stark davon abhängig in welche Klinik Du zu gehen gedenkst und wie das dortige Konzept ausschaut - sprich für wie wirksam Kontrolle gehalten wird.

Am Korso wurde von Kontrolle nicht so wahnsinnig viel gehalten. Ich würde auch behaupten, Du kannst von keinem massiven Bulimiker erwarten, dass er in eine Klinik geht und plöztlich keine Rückfälle mehr hat. Das kann passieren und ist auch nicht so fürchterlich schlimm.
Sieh es mal so, Erbrechen ist nicht unbedingt ein Rückfall sondern vielmehr ein Vorfall in zweierlei Hinsicht:
A) es ist etwas vorgefallen, dass ist Fakt und darüber sollte man sprechen, was vorgefallen ist und warum es einen "Rückfall" ausgelöst hat - das ist eine wertvolle Grundlage um an sich zu arbeiten!!
B) ein Vor-fall ist es der Hinsicht, dass jeder gut bearbeitete Rückfall Dich weiterbringt - dabei werden Dir die Therapeuten helfen.

Das Essverhalten wurde nicht kontrolliert, jedenfalls nicht in den "Erwachsenengruppen". In der "Jugendgruppe" haben die Therapeuten an den Mahlzeiten teilgenommen.
In den Erwachsenengruppen gab es nur in schweren Fällen von Anorexie Einzelessbetreuungen. Auf Wunsch kann man sich aber sehr vielfältige Hilfestellungen holen. Z.B. indem man sich seine Mahlzeit portionieren läßt, um wieder ein Gefühl für normale Mengen zu erhalten, oder wenn Du einen FA befürchtest oder Erbrechen möchtest, dann sprichst Du mit Vertrauten aus Deiner Gruppe darüber und bittest Sie, nach dem Essen ein wenig Zeit mit Dir zu verbringen, um Dich abzulenken.

In "meiner" Klinik war es auch so, dass die Patienten, die kurz vor der Entlassung stehen, die Möglichkeit haben für zwei-drei Wochen ein Einzelzimmer zu belegen. Zu diesem Zeitpunkt ging es mir nicht gut und ich hatte ein Reihe von FA´s, die ich dann im Einzelgespräch mit meiner Therapeutin besprochen habe. Wir haben dann eine festgelegte Anzahl von "Freifahrtscheinen" gebastelt. Die habe ich mir an die Pinnwand gehangen und durfte sie benutzen, d.h. ich durfte mir eine bestimmte Anzahl von Rückfällen leisten. Erstaunlicherweise habe ich nicht alle Freifahrtscheine benutzt!

Hab keine Angst. Es wird nichts Unmögliches von Dir verlangt. Wenn Du keine Probleme mehr hättest, dann würdest Du die Klinik nicht benötigen.
Lieben Gruß
Lupus

P.S.: Schau Dich einfach mal z.B. auch im Internet um nach verschiedenen Kliniken und lasse Dir das Infomaterial zusenden. Dann kannst Du Dir die Konzepte anschauen und in Ruhe überlegen, welche Einrichtung Dir am besten zusagt.