Hoffentlich habe ich jetzt nichts Falsches gesagt. Schreibe bitte weiter, liebe Jani. Gerade wenn es so viele Jahre her ist, macht es das ja auch nicht besser. Und ich empfinde es auch nicht als "Jammern", ws Du geschrieben hast.

das Mädchen brauchte unvorstellbar viel Kraft,um nicht aufzufallen.
Einmal(nur einmal) ging es zum Arzt,weil es nicht weiter wusste und dachte der kann vieleicht irgendwie helfen.
Aber er redete nur mit der Mutter,nicht mit ihr:
"na,die Kleine will sich wohl vor der Schule drücken "

Danach verschloss sie ihren Mund für immer.
Der Arzt musste ja recht haben,sie wollte sich nur drücken und bildete sich alles nur ein.
Ab da wurde sie extrem hart zu sich selber und Gefühle und Menschen waren ihre Feinde.

Da es nicht zu ertragen war fing sie an sich selbst zu verletzten.
An Stellen,die Niemand sah.

Sie machte mit sich selbst einen Vertrag,um überleben zu können:
"wenn ich bis nächste Woche nicht wieder normal bin,dann darf ich mich umbringen"
Nichts änderte sich und so verlängerte sie den Vertrag immer und immer wieder.....


Jani und das Kind

einmal viel es dem Klassenlehrer auf(das Mädchen hatte einen Fehler gemacht,sie hatte sich eine Minute nicht zusammengerissen und war dann aufgefallen)
Er bestellte dann die Mutter zu sich.
Das Gespräch dann danach mit dem Lehrer und dem kleinen Mädchen:
" sag mal,Du solltest Deinen Eltern keine Sorgen machen,schäm dich dafür".

ab da wurde sie so hart zu sich das es nur noch einen Gedanken gab,in ihr:
"ich bin schlecht und muss andere Menschen vor mir schützen.
Nie,niemals,darf ich es erlauben,das mich jemand mag.
Denn dann zerstöre ich ihn".

das Kind

Oh je. Was hast Du da für Lehrer und Ärzte gehabt.

ab dem tag viel sie nicht mehr auf

Man kann's verstehe4n.

alles,was sie ab da tat,war zu versuchen,wenigstens halb so gut zu sein,wie die Anderen,mit größter Anstrengung
Dann ging es aber mit Jungs und Mädchen,also mit der Liebe los.
Wo sollte sie hin?
Wenn sie zu den Jungs ging um als "Kumpel" zu gelten(was anderes war nicht im Geringsten vorstellbar )
war sie nur geduldet und nicht wirklich viel wert.

ging sie zu den Mädchen,dann war da nur noch harte Konkurenz(welcher Junge mach mich,mag dich?)

Da sie auf beiden seiten nur verlieren konnte,entschied sie mit ihren inzwischen 12 jahren,das Liebe und Partnerschaft nicht für sie ist.
Nicht für sie.....
Sie war und wird es nie wert sein,geliebt,geküsst zu werden.
Blumen zu bekomme,was besonderes zu sein.
Vergeben zu sein.
von einem Jungen(mann) beschützt zu werden
das jeman sie abholt,oder auf sie wartet...

da fing es an,das sie die einzige war von den Mädchen,die keinen Freund hatte,immer,die,die

keinen Freund hat

das Kind möchte nicht weiter erzählen,was alles danach geschah,als es langsam kein Kind mehr war.
Es möchte in dem schlimmsten und traurigsten Augenblick bleiben,den es erlebt/gestorben ist.
Der Augenblick,als es feststellen musste,das es ncht nur die Umwelt und sich selbst als Realität verloren hat,sondern

auch die Eltern,den Bruder....

die Mutter

An dem morgen,als es die augen aufmachte und die Welt nicht

NICHT

wieder normal war

als erstes sah es sein Zimmer,das seltsam etrückt schien,so als wär es eine Welt aus einem ihrer Träume.
Dann sah es sich die eigene hand an,die aber nicht mehr die Eigene war.
Es kniff sich in die Hand und biss drauf,aber alles blieb taub,tot,fremd,nicht real.
Es warf die Decke zurück und schaute,ob die Beine noch da waren.
Es bewegte die beine,aber als es beine sah,die sich bewegten,war es erschrocken,da es fremde beine wahren.


das Kind

jani, du schreibst von dir selbst in der dritten person, von dem kind/ dem maedchen.
das maedchen ist noch in dir und es ist gebrochen.
du bist nun aber auch erwachsen und kannst dem kind schutz geben, kannst dich um das kleine traurige maechen kuemmern. damals war niemand da, der das gemacht hat oder das maedchen wurde sogar noch getadelt, jetzt kannst du dich aber dem maechen annehmen und es troesten! dem kind das gefuehl geben, dass es nicht seine schuld war. mach das in gedanken. stell dir vor du triffst dieses maechen von frueher....

ich hab aber große Angst,dem Kind zu begegnen und seine Wut,Trauer,Verzweiflung,Todessehnsucht,Hass und was sonst noch,auszuhalten.
Es hat inzwsichen so einen mörderischen Zorn aufgestaut,das es noch immer dort ist,das ich dem nicht ewachsen wär.

Jani

als das Kind dann aufgestanden ist,hat es den kopf wie wild geschüttelt,weil es dachte dann käm der ganze Irrsinn raus.
dann schlug es mit dem Kopf gegen die Wand,immer und immer wieder.
Es dachte,wenn Schlafen und Aufwachen nicht reichen,dann vieleicht Bewusstlosigkeit.

das Kind

die schwarze Erlösung kam aber nicht,es erreichte nur,das es schreckliche Kopfschmerzen bekam.
nun wuuste es,das es irgendwann aus dem Zimmer raus musste(es würde ja auffallen,wenn nicht)
und auffallen durfte es nicht,da es dann Fragen gab,die es nicht beantworten konnte.
Es öffnete seine Kinderzimmertür und hörte Stimmen,Stimmen,die es kannte.
Es ging durch die Wohnung,die nicht mehr da war,die nur noch aus fremden Wänden und Gegenständen bestand.
Es erreichte die Küche in der Die Mutter stand.
Aber es war nicht mehr ihre Mutter,da stand nur noch eine Figur,eine art Puppe,die nicht mehr in der gleichen Welt existierte,wie es selbst.

das Kind

als sich die Mutter umdrehte und es anschaute und zu ihm sprach,da klangen Worte in sein Ohr,die aber keinerlei Zusammenhang hatten mit den Mundbwegungen,die es sah bei der Gestalt vor sich.
Als es dann antwortete,hörte es eine Stimme,die aber von irgendwoher zu kommen schien,zufällig bewegte es gleichzeitig die Lippen.
Dann kamen weitere Stimmen und zwei weitere Puppen kamen in die Küche.
Die eine sollte wohl der Bruder sein und die Andere der Vater.
Alles,auf was sich das kind mi aller Kraft konzentrierte,war...

nicht auffallen,Niemand darf das je erfahren

das Kind

niemand darf das je erfahren....
das Kind sah die Eltern,die Wohnung,als Gegner,als Feinde an nun,die sie nicht mehr wahrnehmen durften.
Blos nicht auffallen,das war absolut oberstes Gebot!!!
Aber das konnte eh Niemand mehr,da es davon überzeugt war unsichtbar zu sein,da es kein Spiegelbild mehr gab.
Spiegel zeigten nur noch eine seelenlose Gestalt,die ihr wohl mal ähnlich war.
Früher,so lange her,als es noch lebte.
das Kind gab es ausschließleich in den Erinnerungen des Kindes.

das Kind