Hallo,
ich wäge gerade ab, was dafür spricht zu leben und was dafür zu sterben und der Tod gewinnt gerade haushoch... Deshalb Frage an euch: Was bringt euch dazu zu sagen: Ja, ich will leben?

Hey meine Liebe,

Mein Freund, den ich über alles liebe und die vielen Dinge, die ich noch erleben möchte. Ich möchte irgendwann Kinder, im Sommer wieder die warme Sonne auf meiner Haut spüren, Irland sehen, mein Diplom schaffen...
Auch ich kenne es sterben zu wollen. War schon mehrfach suizidgefährdet.

Aber meine Frage an dich:

Was bringt dich dazu NICHT MEHR leben zu wollen?

LG Naturelle

Weil ich mich so den positiven und negativen Herausforderungen im Leben stellen kann, es reift weiter.

Warum eigentlich dieser Thread? Ich meine, für einige hier im Forum könnte dies unpassend sein, egal in welcher Form!

Picasso

Hallo Kemba,

ich finde diese Antwort sehr einfach. Da es, nach meinem Dafürhalten, keinen Tod im absoluten Sinn gibt, bleibt uns nichts anderes übrig, als zu leben.
Nur der physische Körper kann vergehen, der Geist existiert immer. Er kann aber auf verschiedene Art in Erscheinung treten, unter anderem eben in körperlicher Form.

Der Geist braucht, um sich weiter zu entwickeln, Erfahrungen. Physische, mentale und emotionale. Wenn er keinen Körper hat, kann er sich nicht entwickeln. Dann leidet er unter Angst, Verwirrung, Dumpfheit, Desorientierung usw. , aber er hört nicht auf, zu existieren. Der Geist folgt den geistigen Gesetzen, so wie unsere Natur den Naturgesetzen folgt. Deswegen strebt der Geist nach Entwicklung, so wie die Natur danach strebt, sich fortzupflanzen.

Wenn man das einmal begriffen hat, dann wird man dem Gedanken, das Leben durch den Tod besiegen zu können, keine Bedeutung mehr schenken. Es wäre, wie wenn unserer einziger Besitz, (das Leben), ein Geldschein über ein paar Euro wäre, und aus Verärgerung darüber, daß es nur so wenig ist, würden wir ihn wegwerfen.

Du hast einen Geist, kannst denken, fühlen, erkennen. Damit kannst Du jede geistige Verfassung ändern, zum glücklichen, jederzeit. Wenn der Körper aber tot ist, und nur der Geist existiert, dann existiert er eben genau in der Verfassung, die zum Zeitpunkt des Todes vorgeherrscht hat.

Nehmen wir uns selbst das Leben oder sterben wir plötzlich, wie z.B. durch einen Unfall, konservieren wir das Schreckensbewußtsein, den Schock, in unserem Geist. Dann werden wir sehr leiden, und ohne eine Orientierung umher irren, wer weiß für wie lange.

Eine neue körperliche Existenz kann dem Abhilfe verschaffen, wenn wir bereit sind, zu fühlen und die angesammelten Traumas aufzuarbeiten, was sehr unangenehm sein kann, wie es in der Natur der Sache liegt . Deswegen kommt es uns oft so vor, als ob das Leben daran schuld wäre, daß es uns so schlecht geht. Wirklich aber ist es, daß unser Geist leidet, und nur durch das ertragen des Lebens können wir Befreiung von diesem Leid erlangen.

Ich würde sagen, machen wir uns an die Arbeit... .
(Wer zuerst fertig ist hat verloren.)

Liebe Grüße

Mary Mary

@ Picasso

Love Love Love Love Love Love

Du meinst dass "Liebe" eine ES beeinflussen kann, und dich davor schützen kann dir das Leben zu nehmen?
Sorry, aber das ist mir gerade zu spirituell! Vielleicht habe ich da auch irgendetwas missverstanden?

@Naturelle: Warum ich nicht mehr leben will? Ich sehe keinen Sinn darin, ich will nicht alt werden, mir dauert mein jetziges Leben ohnehin schon zu lange und wenn ich daran denke, dass ein Mensch locker 80-90 Jahre alt werden kann... Außerdem habe ich keine Hoffnung, meine Probleme je wieder ganz loszuwerden und ich will mich nicht durch mein leben quälen.

@Picasso: Ich habe überlegt, ob ich diesen Thread eröffnen sollte, weil ich schon darüber nachgedacht habe, ob es unpassend ist. Aber ich dachte, dass es wohl nicht so schlimm ist, gute Gründe für das Leben zu sammeln, oder?

@mary mary: Hm, als Christin habe ich andere Vorstellungen vom Tod. Ich glaube, dass es dort besser ist, ein "Leben?" ohne Leid und dass das eigentliche Ziel des Lebens ist, zu sterben...

@Picasso: Ich habe überlegt, ob ich diesen Thread eröffnen sollte, weil ich schon darüber nachgedacht habe, ob es unpassend ist. Aber ich dachte, dass es wohl nicht so schlimm ist, gute Gründe für das Leben zu sammeln, oder?

Ja klar, aber es ist auch nicht sinnvoll hier in diesem Forum den "Tod" anzusprechen! Und mit deiner Negativeinstellung zum Leben. Was soll das?
Laut deiner Worte hier unten!

@mary mary: Hm, als Christin habe ich andere Vorstellungen vom Tod. Ich glaube, dass es dort besser ist, ein "Leben?" ohne Leid und dass das eigentliche Ziel des Lebens ist, zu sterben...

ich hkönnte Dir grad eine Million Gründe nennen,warum der Tod ein besseres Leben ist....
aber ich,versuch gard nicht an sowas zu denken.


Jani

Was sind das konkret für Probleme, wenn ich fragen darf?

glg

Liebe Kemba,


ich konnte einfach nicht umhin dir auf deinen Beitrag zu antworten, da mich deine Zeilen sehr berührt haben...

Mädchen, du bist doch erst 15 Jahre jung!! du hast dein ganzes Leben noch vor dir, du kannst noch so viele Dinge erleben, es kann sich noch so wahnsinnig viel ändern.. in diesem Alter fängt man doch gerade erst an zu "leben"; man wird selbstständig, trifft die ersten eigenen (wichtigen) Entscheidung, sammelt seine ersten Erfahrungen in Sachen Liebe... man entwickelt sich zum erwachsenen Menschen, bekommt immer mehr Freiheiten (und damit auch mehr Verantwortung)... hm, mir kommt gerade die Frage in den Sinn, ob du Angst hast erwachsen zu werden? auf eigenen Beinen stehen zu müssen, irgendwann? kann das sein?
wenn ich mir irre, bitte verzeih, aber ich hatte in deinem Alter Angst davor und habe es jetzt noch manchmal, obwohl ich es nun auch genieße und mich immer mehr danach sehne mein eigenes Leben leben zu können, unabhängig von meinen Eltern...
wenn du magst, vielleicht willst du mal von deinem Elternhaus erzählen? Wie ist deine Beziehung zu deiner Familie?

ich hatte mit 15 Jahren auch extreme Selbstmordgedanken und an Silvester 2004 war ich mir sicher, dass es mein letztes Silvester sein würde... auch die letzten Jahre war ich auch immer mal wieder suizidgefährdet, aber im nachhinein kann ich behaupten, dass ich immer richtig entschieden habe, wenn ich zwischen Tod und Leben gewählt habe...
so sinnlos mir mein Dasein auch oft vorkommt, es kommen immer wieder Momente, für die es sich absolut gelohnt hat nicht aufzugeben und aus dem Leben geflohen zu sein... immer wenn ich dachte, dass es nicht besser werden könnte, hat sich schlagartig wieder alles geändert und es gab wieder lichtblicke... Menschen die ich getroffen habe, die mir neue Blickwinkel aufgezeigt haben und mein Leben bereichert haben...
was hätte ich nicht alles verpasst wenn ich mich schon so früh gegen (mein) das Leben entschieden hätte... viele Freundschaften, Erfolgserlebnisse, die erste Liebe, der erste Sex, die erste Arbeitsstelle und somit mein erstes eigenes verdientes Geld...meinen Hund...das tolle Gefühl mit dem Auto fahren zu können...
Natürlich habe ich auch viele Niederlagen erleben müssen, aber sie haben mich auch stärker gemacht und zu dem Menschen, der ich jetzt bin... ich habe so viele Menschen inzwischen kennengelernt, aller Altersklassen, die mir aus ihrem Leben erzählt haben, die noch viel Schlimmeres durchmachten, schwere Schicksalsschläge hinter sich haben und trotzdem ihr Leben super meistern, versuchen das Beste daraus zu machen und gar nicht wissen, wie gut sie anderen Menschen mit ihrem Wesen und Handeln tun...
Hast du Menschen in deinem Leben, Kemba, die dir gut tun, mit denen du über deine Gedanken reden kannst?
das hat mir schon so oft das Leben gerettet!!!

ußerdem habe ich keine Hoffnung, meine Probleme je wieder ganz loszuwerden und ich will mich nicht durch mein leben quälen.

wenn du willst, kannst du ja hier im Forum von deinen Problemen schreiben, sie mal "aussprechen", abladen...
was quält dich so? was bringt ein junges Mädchen dazu sterben zu wollen... keinen Ausweg mehr zu sehen?

Ich bin zwar nicht tiefgläubig, aber ich gehe hin und wieder in die Kirche und das gibt mir unheimlich viel Kraft und Geborgenheit!
vielleicht wäre das auch eine Möglichkeit für dich?
Gott ist nicht nur bei uns und für uns da wenn wir schon im Himmerl sind, wo auch immer nach unserem Tod, sondern auch wenn wir leben, uns durch das Leben kämpfen......

ich schicke dir Kraft und hoffe, dass du ein bisschen über dich schreiben willst...
ganz liebe Grüße

summer

Ich find das gar nicht mal so schlecht. Leider kann ich nur sagen das ich ein süßes kleines Meeri habe, der so toll ist, das ich den nie hergeben würde...und er morgen noch seine Partnerin bekommt. für den lebe ich im Moment...naja..doofes Beispiel.

Zumal wir nicht wissen was auf der anderen Seite lauert, wissen wir doch gar nicht, ob es nicht besser wäre...
Manchmal frage ich mich, wie ist es "Nichts" zu sein? Sind wir dann wirklich ein "Nichts."? Oder sind wir doch noch Energie, wie eine Sage vermitteln will.
Wir zerfallen zu Staub..lebt Staub?

Ich mache mir sehr viele Gedanken darüber. Ein alter kumpel von mir meinte einmal, das er wenn er stirbt, als Tisch in meinem wohnzimmer wiederkommt daraufhin sagte ich: wehe, sonst ruf ich schnell sperrgut an....naja scherz beiseite.

Ich finde es gut, darüber nachzudenken, schließlich ist das Leben nicht ewig. Und warum sollte es nicht in diesem Forum sein?
Es kann für jemanden eine Bredouille werden, wenn er sich gerade in Suizidgedanken aufhält, aber sonst finde ich es eine gute Alternative mal drüber nachzudenken.

Ich will leben, weil...

...ich noch viel Spaß mit meinen Freunden haben will

...noch so viele Länder sehen mag

...so viele Dinge noch nicht getan habe

...ich es mir wert bin für mein Leben zu kämpfen, auch wenn es nicht einfach ist

...ich es als Herausforderung aber auch als Chance sehe

...ich in meinem Leben noch viel vorhabe und dazu lebendig sein muss

...weil ich noch so viele Sachen lernen möchte

...ich die schönen Dinge genieße, die Umarmungen, die netten Worte, die Lachanfälle, die Nähe von gewissen Personen

...weil für mich das Leben vielleicht einige Prüfungen vorbereitet habe, die ich aber bewältigen kann und WILL

...weil ich mein Leben nicht herschenken will, auch wenn es noch so schwer ist, es gibt Leute die kämpfen, geben alles um ihr Leben zu erhalten (Krebs,...) und haben irgenwann keine Chance mehr - mir persönlich wäre es zu tiefst peinlich denen das dann im Himmel (falls vorhanden) erklären zu müssen warum ich mein Leben einfach so beende nur weils grad nicht einfach ist

...weil ich einfach viel zu gerne lebe und schauen möchte was ich noch erreichen kann



Also einfach so geb ich mein Leben nicht her xD

@ Picasso

Nee, ich glaube, Du hast nichts mißverstanden. Es ist halt ein komplexes Thema. Darf man darüber wirklich so offen diskutieren?
Na ja, ich könnte ja ganz platt sagen "Der Tod ist Teil des Lebens". Sag ich aber nicht. Weil zu platt.

Und "spirituell" bedeutet für jeden was anderes, das stimmt. Aber ich würde immer für das Leben stimmen, das habe ich einfach so im Gefühl. Und ich glaube auch, daß das so instinktiv veranlagt ist.

Ich sage nur: Meine Religion macht es mir leicht. Vielleicht einfach den Glauben wechseln?!

Liebe Grüße

Mary Mary