Re: Meine Therapie

#151
Ich habe im Affenzahn studiert, aber das hat alles nichts gebracht, weil mein Dozent mich - wie ich denke - trotzdem nicht respektiert.

Vielleicht ist es auch so, dass man Dinge, die man besonders braucht und mag, nicht bekommt. Generell nicht.

Irgendwo habe ich noch immer die 'Energie des Mädchens' in mir. Aber ich bin 'müde' geworden. Zu viele Fehlversuche usw.
-> Geht das eigentlich jedem so?
Ich rapple mich immer wieder auf, aber trotzdem gibt es immer Dinge, die fehlen.
-> Bei Euch auch?

Vielleicht erwarte und verlange ich zu viel von anderen.
Frage mich, warum Liebe, Zuneigung etc. bei mir fast immer einseitig ist. (also von mir ausgehend; ander lieben etc. mich nicht)
-> Bin ich zu blöd, um entsprechende Zeichen zu verstehen? (zeichen wie: Lass mich in Ruhe. z. B.)

Was soll's. Ich werde malen.

Ona

Re: Meine Therapie

#152
Ich nerve euch ganz schön, oder.
Oh nein - ganz und gar nicht.
Ich lese schön regelmäßig mit und da nervt gar nix.

Darf ich von Deinem Bild wieder ein Foto haben ? Ich bin ein großer Verehrer Deiner Kunst ...

lieber Gruß an Dich
Caruso
Die Weisheit lief mir nach, doch ich war schneller .....

Re: Meine Therapie

#154
Man darf/ sollte kein Psycho werden.

Ich war heute nervös wie crazy, weil ich in einem Vortrag - danach gibt es immer so Diskussionsrunden - was gesagt habe. Ich habe etwas zur Diskussion beigetragen, und Dozent fand es ganz super.
Und ich habe gedacht ich spinne, weil ich das innerlich so nervös machend fand. Ich hatte das Gefühl hochrot anzulaufen usw.
Da saßen "tausend" DoktorandInnen, aber ich habe was gesagt. (die eher nicht bzw. zwei an der Zahl)
Crazy.

Gefreut hatte ich mich, rießig. Dass der mir zuhört, dass er es gut findet, dass eine andere sich dazu oder das (weiß ich nicht) sogar notiert hat.
Und gleichzeitig war ich megazerbrechlich. Als hätte man das (also mein) Innerstes berührt, und als würde da auf einmal nicht mehr diese Zementwand außenherum stehen, und als könnten just in dem Moment alle im Raum versammelten dirket in mich hinein und mein ganzes - sonst so gut 'verstecktes' - Leid sehen. Und - das kommt noch dazu - als wäre ich in dem Moment schön gewesen.

Normalerweise bin ich ein Draufgänger. Ich lasse mir nie was anmerken. Ich bin immer die Coole. Ich frage andere nach IHREM (nicht in etwa meinem) Empfinden. Gespräche sind an sich immer so, dass die anderen im Mittelpunkt stehen. (also ich 'mache' die Gespräche so)

Heute, als ich diesen Beitrag machte, da war das anders. Ich wollte diesen Beitrag einfach ganz unbedingt aus meinem Inneren heraus machen.


ich weiß nicht, ob ich es schonmal erwähnt habe: ich leide - so meine These - unter einem (chronischen) Aufmerksamkeitsdefizit. Aufmerksamkeit für mein ganz Innerstes. (nicht das Oberflächliche)

Laona

Re: Meine Therapie

#155
Als ich noch Medizinstudentin war, da war dieses Gefühl ganz extrem.
Dieses Gefühl, dass ich für andere da bin, aber die mich im Grunde gar nicht sehen.
Andere merken teils noch nichtmal, dass ich für sie da bin. Ich höre ihnen zu bei Gesprächen, ich stelle ihnen die Fragen, von denen ich denke, dass sie sie hören wollen ich gehe auf ihre (zuweilen auch schonmal absurden) Gedanken ein - Ich gebe mich ein stückweit auf für andere.

Andererseits ist dieses Aufgeben aber auch das, was ich bin.

Medizin habe ich u.a. bzw. v.a. deshalb aufgegeben.
Und dadurch bin ich jetzt nicht mehr permanent für andere. Ich bin nun wieder mehr auch einfach nur für mich, aus teils echt egoistischen Gründen.

Re: Meine Therapie

#156
Hallo Laona,
Laona hat geschrieben:Und dadurch bin ich jetzt nicht mehr permanent für andere. Ich bin nun wieder mehr auch einfach nur für mich, aus teils echt egoistischen Gründen.
das ist gut und wichtig!
Erst wenn du gut auf deine Bedürfnisse und Wünsche eingehst, kannst du auch wirklich für andere da sein.
Egoismus ist ein zum Teil so negativ besetztes Wort in unserer Gesellschaft, und dabei ist es eigentlich die Grundvoraussetzung für ein gesundes Leben. Nicht über Leichen gehen - aber gut auf sich schauen.

Lieben Gruß,
Lebensfreude

Re: Meine Therapie

#157
Lebensfreude hat geschrieben:Hallo Laona,
Laona hat geschrieben:Und dadurch bin ich jetzt nicht mehr permanent für andere. Ich bin nun wieder mehr auch einfach nur für mich, aus teils echt egoistischen Gründen.
das ist gut und wichtig!
Erst wenn du gut auf deine Bedürfnisse und Wünsche eingehst, kannst du auch wirklich für andere da sein.
Egoismus ist ein zum Teil so negativ besetztes Wort in unserer Gesellschaft, und dabei ist es eigentlich die Grundvoraussetzung für ein gesundes Leben. Nicht über Leichen gehen - aber gut auf sich schauen.

Lieben Gruß,
Lebensfreude
Lieben Dank dafür, liebe Lebensfreude ! :-) Tut gut, ab und an mal so etwas zu hören. :-)

Re: Meine Therapie

#158
Ich fühle mich einfach so dumm und so dämlich teilweise.
Ich stehe da, und ich grinze wie ein liebes, nettes Mädchen, und dann ist mir, als würden mich alle aus eben diesem Grund verarschen (und ich nehme es für bare Münze).

Ich fühle mich beschissen.
Ich komme aus einer dieser Uni-Runden, und angefangen hat es schon damit: Ich grüße Doktoranden, der ignoriert mich. Ignoriert mich fett, so nach dem Motto: mit sowas (wie mir) redet er doch nicht.

Alle sind sie hundertausend Mal besser im Fach als ich, und sie lassen es auch permanent raushängen.
Ich hocke nur da, und denke: ich weiß das nicht. (irgendwelches historisches Zeugs)
Und dabei war ich eben gerade erst stolz auf mich gewesen. Ich hatte gedacht, dass ich irgendwie mit meinem Dozenten einen gemeinsamen Nenner habe, das denke ich immer mal wieder. Aber ebenso denke ich immer mal wieder: no, kein Gemeinsamer Nenner.

ich war stolz auf meine Abschlussarbeit, ich fand sie sogar gut, aber jetzt ist es alles nur noch scheiße, und um mich herum Leute, die mich zum Kotzen oder sowas finden.
Und nächste Woche muß ich den Krams vor denen vorstellen. Da können sie mich dann mal so richtig 'ausschlachten', ihre Scherze machen und über mich bzw. meine Unbeholfenheit und Unsicherheit usw. dämlich grinzen.

Heute hat eine referiert, da habe ich mal wieder gedacht: Oh Mann. Oh Mann, wie selbstbewußt und selbstverliebt auf eine Art und Weise.
Die wirkt, als hätte sie in ihrem ganzen Leben nie was anderes getan, und würde auch niemals etwas anderes machen.

Ich habe mich bei einem Wortbeiratg verhaddert und verhaspelt usw.

Re: Meine Therapie

#159
Beschissene Scheiße.

Es ist schon schlimm genug, dass ich meinen Dozenten mag. Ich mag den einfach nur so, er ist lustig. Ich könnte mir vorstellen mit dem - als Mensch - über Gott und die Welt zu reden.
Schwer zu erklären.
Ich hatte mal ne'n Vater-Komplex. Und ich finde den halt einen netten Menschen. Er scheint (scheint! sicher bin ich mir da nicht) ruhiger als diese ganzen Studenten, Doktoranden usw.

Ihr denkt jetzt gleich, ich sei in den verliebt. So ist das nicht. Aber ich könnte mir vorstellen ihn sozusagen als Privatperson zu besuchen, wenn ich verheiraten bin und/ oder Kinder habe, um ihm diese Kinder zu zeigen.

Und automatisch - vielleicht ganz gut, dass ich mal drüber rede, also wenn man das hier Reden nennt - versucht man aber (ich glaube das machen auch andere Studierende und Doktoranden) herauszufinden, wen er (der Dozent) wohl mehr oder am Meisten mag. Wie eine Art Wettbewerb. Ich mache das auch, und merke, wie ich sozusagen 'neidisch' werde, wenn ich das Gefühl habe, jemand anders ist nun gerade besser als ich, und den oder die mag er (Dozent) dann auch mehr.
Dozent hat also im Grunde ne wirklich gute Lage (er wird immer gemocht; kann es sich darüber hinaus auch noch - quasi je nach Laune - aussuchen; kann er, ob er es macht ist wieder was anderes).

Ich werde von Familie schon aufgezogen, weil ich meinen Dozenten wohl so gern habe. Und das kann ich schlecht verbergen. Bzw. ich verbiege mich teils schon, um es zu 'verbergen'. Damit die anderen da (Uni) nicht denken, ich würde mich einschleimen oder so.

Re: Meine Therapie

#160
Und das - so strange es jetzt klingt - ist echt hart, weil ich bin öfter mal versucht zu sagen: Ich finde Sie wirklich toll, Sie sind super.
Kann ich nicht, 'darf' ich nicht, und insgesamt bringt es das auch einfach nicht.

Ich weiß, dass andere Studierende das auch so haben oder machen. (Ich merke es an ihrem Verhalten. Selbst so ein 30-jähriger Doktorand macht das noch zuweilen.)

Und vielleicht - denke ich mir gerade - ist es einfach das Beste davon Abstand zu nehmen.
Ich brauche den Dozenten ja nicht. Klar, er muß mich prüfen usw., aber das ist sein Job. (mein "Job" ist es, für die Prüfung zu lernen)

Re: Meine Therapie

#161
Ich habe nichts davon nett und offen zu sein, aber andere amüssieren sich (darüber).

Wie soll ich das sagen?
Ich würde gerne jemanden mögen, lieben (in weitestem Sinne).

Vielleicht ist es gut davon (Dozent) als sowas wie ne Vater-Freund-Figur abstand zu nehmen, um mal wirklich und ganz und gar ohne all sowas dazustehen.
Ja, ich glaube so ist es.
Nicht süß sein, nicht nett sein, nicht lieblich usw. (also ich) Nicht jemanden brauchen. Nicht jemanden haben müssen, um sich gut, erwachsen usw. zu fühlen.

Re: Meine Therapie

#162
Für mich. Ich sollte Dinge einfach viel, viel mehr (nur) für mich tun und machen. Nicht um oder auch nicht (anderen) zu gefallen.

Ich will ja nicht Historikerin werden. Ich bin einfach nur megastolz drauf, das Studium hingekriegt zu haben.
Und manche Typen dort, und so, wie sie sich geben, die halte ich trotzdem nach wie vor für die größten Vollidioten. Geilen sich dran auf, dass sie irgendwelche historischen Kenntnisse besitzen. Und vor nicht Historikern posen die bestimmt genauso sehr, wenn nicht gar noch mehr; ich glaube das wollte ich gar nicht wissen.
Richtige Kotzbrocken (die es überall gibt, aber eben auch da, ohne dass ich das so vermute, weil ich mir denke: wie kann den ein Historiker eingebildet sein? Was der tut interessiert in aller Regel der größte Teil aller einen abartigen Scheiß. Und zwar zurecht, weil wir dieses ganze Zeug auch nicht wirklich brauchen bzw.: ohne könnte man auch bestens leben. Der soll einmal ne'n Patienten operieren oder weiß ich was, dann weiß er, was 'krass' ist.)

Und dann werfen die auch noch mit irgendwelchen dummen Sätzen herum, die außer ihnen keiner versteht. Witze, über die sie v.a. selber lachen (weil sie sonst keiner versteht), tolle Aussprüche und Zitate, und schon fühlen sie sich wie die Könige.
Ich halte das - um es ganz platt zu sagen - für gequirlte Scheiße.

Und wenn ich wegen diesen Arschlöchern (tschuldigung) schon fresse, dann will ich mich auch aufregen.
Vollidioten.

Re: Meine Therapie

#163
Ich bin Normalo under all diesen Cracks. Das heißt so viel wie: ich bin Vollidiot.

Vielleicht muß ich mich aber auch einfach nur irgendwie umorientieren.
Andererseits: es kann ja nicht sein, dass 20 falsch und ich richtig liege.

Ich bin nett, ehrlich und offen. Ich sollte mich da nicht selber zu was anderem 'v*rg*wa*ig*'.
Ich muß lediglich lernen weg- und einzustecken.
Ich muß das alles ertragen. Und kann nicht darauf hoffen, dass es irgendwer 'erkennen' würde.


Einseitige Liebe. So nenne ich das.

Mein Dozent - auch wenn ich immer meine, dass er mir geholfen hat - der weiß im Grunde gar nichts von mir. (Wird er auch niemals; davon mal ganz abgesehen.) Ich lebe in einer anderen Welt (als der). Und ich weiß - so wie man das halt weiß - dass der die weder kennt, noch versteht.
ich glaube, dass er ein guter Mensch ist (kann mich aber auch irren; wäre nicht das erste Mal), aber ich bin auch ein guter Mensch, und zwar alleine, auf meine Art (die man nicht verstehen muß).


Wie dem auch sei: ich hatte eine Fressatacke, und ich werde jetzt ins Bett gehen.
Und wenn ich morgen aufstehe, will ich stark sein, und noch viel egoistischer und pragmatisch.


Ich glaube, dass ich insgesamt irgendwie besser bin, als mein Dozent das weiß. Weil ich glaube, dass er so manchen Horror aus meinem Leben gar nicht begreift.


Beschissene Scheiße.

Wenn ich etwas begreife, dann begreife ich es aus Herz und Verstand, und nicht weil ich es irgendwo gelesen habe. Aber das verstehen die Leute nicht, glaube das können sie nicht.
Und mit dem Herz und so zu verstehen, das ist viel beschissener, als täte man es im Lesen.

Ich frage mich z.B. manchmal: reden die von Ländern (z.B.) von realen, wirklich existierenden Ländern, oder reden die von ihrem Lesen. Und es interessiert mich einen Scheiß, wenn die von ihrem Lesen reden.

Aber ich bin nur wütend, weil ich so versagt habe.
CU

Re: Meine Therapie

#164
Okay.

Ich muß von meinem Dozent Abstand kriegen, ich bin zu nett und zu offen.

Gestern hat eine Vortrag gehalten, die hat m.E. nur herumgelabert. Sie wußte zwar trotzdem mehr als ich, aber sie hat gelabert.
Zudem arbeiten die da alle für meinen Dozenten, ich nicht, weshalb ich auch nicht wirklich dazugehöre. Die sind ein eingeschworener Kreis, eine Clique, und ich bin nur so ne Art (unbedeutender) Anhangsel.

Die wissen allerdings auch nicht unbedingt, dass ich innerhalb von drei Jahren das alles gemacht (studiert) habe, was die in fünf bis sechs Jahren machen.


Zu alledem kommt:
Mein Dozent brauch mich als Freundin (ich meine dies in diesem tatsächlichen Freundschaftssinne) sicherlich nicht. Der hat tausend Freunde/innen, kann es sich also quasi aussuchen.
Ich hingegen kann meine an einer Hand abzählen, weshalb es auch bei mir mehr Gewicht hat usw. Und das ist auf gut Deutsch dann eben schlichtweg unverhältnismäßig.

Re: Meine Therapie

#165
Wow. Ich kann dir gar nicht richtig antworten, lese dich zwar, aber mir fehlen oftmals einfach die angemessenen Worte.

Ich nehme dir das mit deinem Dozenten ab, klar, es gibt doch viele Leute, mit denen man einfach nur befreundet sein will, da muss doch romantisches nichts hinterstehen, oder?
Persönlich würde ich das deswegen auch nicht überbewerten.

Ich finde, dass das eine große Leistung ist so schnell zu studieren und ich denke auch nicht, dass die anderen alle schlauer sind, sondern eher, dass die sich vielleicht nur etwas besser *verkaufen* können, ihr Wissen einfach besser darstellen und die vorhandenen Lücken besser überspielen können.
Das ist zwar auch eine Fähigkeit, die man braucht, die aber meiner Meinung nach nur sehr wenig mit Intelligenz zu tun hat.
Wie siehst du das?

Persönlich kann ich mich auch gut verkaufen, weil ich einfach eine Labertasche bin, die viel weiß und sich auch traut das darzustellen, ich auch oft gute Ideen habe, die ich dann vorbringe. Deswegen bin ich aber nicht intelligenter als die anderen, würde mir das auch nicht einbilden.
Jeder hat seine Fähigkeiten und Schwächen, das ist doch ganz normal.

Finde es gut, dass du malst und das jetzt erstmal machen willst. Das braucht auch Mut und Vertrauen, dass das, was du machst auch für dich "gut genug" ist. :D
Klasse!

Alles Liebe, deine Colour
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