Re: Meine Therapie

#108
Ich bin echt keine Leuchte wie all diese Damen und Herren, die da immer wieder um mich herumsitzen. Mich beschäftigen einfach auch andere Dinge. (also diese Fachinformationen usw.)

Ich weiß zwar nicht, was mich beschäftigt, aber eben einfach anderes.
Ich kann mir auch sowas, was die da alles wissen, gar nicht merken. Ich habe aber mehr noch, auch kein Interesse daran, es mir zu merken. Ich weiß nicht, warum, aber es ist halt so, so irgendwie.

Ich mag meine Dozenten total, aber irgendwie wegen was anderem, als speziell wegen ihrer Fächer.
Naja, ich empfinde sie einfach als achtsame Menschen, meine Dozenten. Und wenn jemand achtsam ist, das bedeutet viel für mein bescheidenes Leben.
Um so härter finde ich es dann, sie in meinen Leistungen zu enttäuschen. Aber so ist das eben.


Ich hätte große Lust auf F & K, aber ich weiß, dass das keine Lösung ist, und im Endeffekt rein gar nichts, maximal eine Verschlimmerung bringt.

(@ Colourful: ne, glaub mir, das war wirklich kein understatement. Obwohl es nett ist, dass Du mir mehr zutraust.)

Re: Meine Therapie

#109
Ich mag meine Dozenten, weil sie ehrlich sind (das glaube ich zumindest), und ich mag sie, weil sie (auch das glaube ich zumindest) ernsthaft sind. Ich mag das als Haltung und Lebensweise.

Studierende sind da manchmal anders. Bzw. man weiß nie so genau, wie sie sind. (mich selber vermutlich eingeschlossen)

Jedenfalls das gefällt mir an Dozenten. Hat aber mit dem Fach nix zu tun, obwohl das manchmal verwechselt wird. Auch hier kein understatement: ich bin nicht gut in meinen Fächern.

Mich unterscheidet von solchen Dozenten (und manch Studierenden) v.a., aber nicht nur, das viele Wissen, Denken und auch teilweise Verstehen oder Einsehen. Mir fehlt auch die Neugier von Nachrichten aus aller Welt (oder auch nur dem Innland) zu wissen.

Mich interessieren mehr Seelen von Menschen. Was Leute vielleicht antreibt oder bewegt. Dinge, die sie nicht (ausdrücklich oder überhaupt) sagen. Menschen hinter mehr oder weniger großen Fassaden. Sowas interessiert mich.

Vielleicht kenne ich einfach durch mein eigenes Leben so etwas wie 'große' Menschheitsthemen. Aber ich würde die nicht irgendwie pauschalisieren wollen oder so. Weil man sich mit den Jahren verändert. Mit den Jahren sieht man Dinge anders.


Es hilft ja alles nichts. Morgen werde ich wieder über dem winzigen und kaum weitreichenden Gehickehacke meine Arbeit sitzen.


Ich frage mich halt manchmal, warum ich mich diesen Dozierenden teils nahe und verbunden fühle, obgleich ich selber doch so schwach bin in all den Dingen, von denen die berichten.
Vielleicht ist es ja genau deswegen. Vielleicht ist es eine Art Ergänung zu irgendetwas ähnlichem und/ oder analogen. Vielleicht haben die da Geist, wo bei mir die Emotionen sitzen oder so.

Re: Meine Therapie

#110
Man darf sich einfach nicht abhängig machen. Von nichts und niemandem.
Immer erhobenen Hauptes und stolz "an der Front" stehen.

Heute war kein besonders guter Tag für mich. Ich bin mit dem Arbeiten sozusagen nicht ganz ideal vorangekommen.
Dafür habe ich mal ein paar Zeilen von meinem eigenen Text gelesen und - zu meinem Erstaunen - gedacht: Okay, es ist nicht ideal, aber es ist auch nicht vollkommen schlecht.

Ich habe einfach nicht mehr viel Kraft, aber prinzipiell kann ich das schon, was ich da in dem Fach mache.


Müsste ich morgen abgeben, würde ich jetzt einfach noch ein paar Zeilen über meine eigene Ideen schreiben, und es wäre eine komplett unvollständige Arbeit, aber ich würde sie - und das erstaunt micht - abgeben. Und zwar ohne mich zu schämen.


Ich bin so ein kleiner Mensch, wirklich, voll von allen möglichen und unmöglichen Alltagsproblemen, von der Sache mit der Essstörung einmal ganz abgesehen, aber: Ich habe bislang einen halbwegs vernünftigen Text hinbekommen.
Und!: Ich habe nicht gefressen, und ich habe keine Depression geschoben.

Lieber einen ganzen Tag nichts arbeiten, als kompett in Essstörungen und anderes abzutriften.

http://www.youtube.com/watch?v=DfZqXLnB ... re=related

Re: Meine Therapie

#111
Wow. Herzlichen Glückwunsch zu dieser Einstellung! Ich habe den Eindruck, dass dir das sehr helfen könnte. Einfach immer nur Schritt für Schritt und so gut, wie du kannst. :!:
Freut mich sehr und ich denke, dass das Wichtigste ist, dass du damit zufrieden bist, dass du weißt, dass das jetzt das ist, was du leisten kannst und, dass es gut so ist. :D

Und ja, ich habe mit der Einstellung Physikum gemacht. War mir doch egal, dass die anderen 12 Stunden und mehr gelernt haben, die Nächte durchgemacht und so weiter. Ich habe brav das gemacht, was ich machen konnte und bin damit auch für mich gut gefahren. :D

Alles Liebe, deine Colour
If defeat is for quitters, then the victory remains in the try.

Re: Meine Therapie

#113
Zurzeit denke ich fast jeden Morgen, dass ich mich verändern sollte.

Ich bin konservativer und biderer als ich es eigentlich tatsächlich bin.
Und ich habe dieses Gefühl, dass für mich nach dem Studium etwas wirklich neues und vielleicht gar gutes beginnt.
Aber bis dahin muß ich diese, tatsächlich für mich recht harte Zeit noch durchhalten. Vielleicht aber fühlt es sich danach so an: http://www.youtube.com/watch?v=of8TRBdCsKA

Re: Meine Therapie

#114
Tach.

Ich habe in den letzten Wochen 'gewonnen'.

'Gewonnen' habe ich, weil ich inzwischen das Maß der Abschlussarbeit erfüllt habe. Oder anders: Ich habe nicht gejammert, ich habe geschrieben; also Abschlussarbeit geschrieben.
Und ich war mir - offen gestanden - nie ganz sicher, ob ich das wirklich schaffen könnte.

Naja, ich habe da auch einem ausgezeichneten Dozenten zu danken, aber der ist jetzt nicht hier, kann/ wird das hier darüber hinaus natürlich ohnehin nicht lesen, und ich würde ihm das jetzt auch nicht sagen, weil man dann evtl. meinen könnte, ich wollte mich einschleimen.
Dabei: mir ist die Note total egal. (hätte also noch nichtmal einen Grund zum Schleimen) Einfach nur bestehen, für mich schon megasuper.

Ich hätte meinem Dozenten gerne was 'neues' beigebracht. Also halt etwas, was von mir kommt, und nur von mir, originär sozusagen. So halt. Alles andere kennt der ja schon.
Naja, ob ich das mal noch hinbekomme weiß ich nicht, aber nachdem ich nun ein haufen konventionelles Zeug geschrieben habe, kann ich recht bald ein paar Experimente in der Abschlussarbeit wagen.
Muß mich da dann nicht mehr so sehr an die Tatsachen von anderen klammern usw. Das ist für mich dann der spaßigste Teil von allem.

Und als eine Art Dankeschön für meinen Dozenten bzw. um zu sagen, wie ich die Herzlichkeit, Offenheit usw. empfunden habe und wohl auch bis auf weiteres im Gedächtnis (wenn nicht im Herzen) behalten werde; für einen tollen Akt der Menschlichkeit durch einstweiliges, kurzes, aber manchmal um so bedeutenderes Zuhören - was weiß ich, wie man's sagt; jedenfalls (und irgendwie hat's auch einfach mit dem Fach, Studienfach usw. zu tun):
http://www.youtube.com/watch?v=q7hDnKtc ... re=related

Laona

Re: Meine Therapie

#115
Ätzend, wenn man das nicht sagen kann, deshalb will ich es hier mal machen:

Ich danke Ihnen (mein Dozent) wirklich sehr.
Ich bin sehr froh und wohl echt ins Glück geraten, Sie getroffen zu haben.
Und ich finde es toll, dass Sie mir oft so viel zutrauen, und nicht vermuten, dass ich manche Dinge eh nicht können würde. Weil das hat mir sehr viel Vertrauen in mich selbst, und darüber hinaus meinen 'alten', meinen eigentlich so üblichen Mut, für den ich quasi 'bekannt' bin, sozusagen 'zurück'gegeben. Ja, ich würde sogar sagen Lebensglück und -hoffnung hat es mir zurückgegeben.

Danke.

Re: Meine Therapie

#118
Noch ist meine Arbeit alles andere als fertig.

Und ich denke immer, dass sie furchtbar schlecht ist.
Wenn ich mich dann aber - wie heute - zum Schreiben überwinden muß, denke ich, dass - selbst wenn sie schlecht ist - diese ganze Arbeit einfach ein Haufen Arbeit ist. Und ich denke, dass man das honorieren kann.

Ich wünsche mir auch wirklich sehr, dass das honoriert wird.
Ich brauche das; um es so zu sagen.

Wenn ich diese Abschlusarbeit schaffe, dann habe ich echt was geleistet.

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Ich glaube ich bin manchmal ein echter Klotz.
Ich wirke sehr derb zuweilen, fast schon kalt. Ich kann sehr zynisch sein, sarkastisch usw. Und so, als würde ich über alle möglichen Emotionen geradeso drüberwalzen.

Ich habe mir überlegt, warum das so ist. Und ich glaube einfach, dass ich meine Portion Sensibilität bereits abbekommen und durchlitten habe. Ich habe jetzt quasi keine große Lust mehr auf Sensibilitäten.
Aber ich BIN natürlich trotzdem sensibel. Ich bin kein Steinklotz, keinesfalls.

Aber ich hocke halt da und habe einen reichlich emotionslosen Text zu schreiben.

Naja, wie dem auch sei, ich muß nun ohnehin arbeiten.

LG,
Laona

Re: Meine Therapie

#119
Wenn ich diese Abschlusarbeit schaffe, dann habe ich echt was geleistet.
oj ja, das hast Du ! Und völlig unabhängig von der Bewertung.

... und Dir fällt danach ein Stein vom Herzen, glaube ich. Was ich sehr bewundere an Dir, ist diese Zielstrebigkeit trotz Halbherzigkeit. Ich habe immer so das Gefühl, eigentlich willst Du das alles gar nicht, aber Du hast es angefangen, also bringst Du es auch fertig. Andere hätten die Arbeit vielleicht schon lange hingeworfen und resigniert, mit der Folge unendlich von sich enttäuscht zu sein. Du ziehst das aber durch (und laß mal den Blick auf das "es wird gut oder schlecht), es ist eine Aufgabe, die Du Dir gestellt hast und Du wirst, mit Recht, stolz auf Dich sein, daß Du es getan hast.

*Dir mal ein bischen Mut und Ausdauer rüberschicke*

gglG
Caruso
Die Weisheit lief mir nach, doch ich war schneller .....

Re: Meine Therapie

#120
Danke Caruso ! ! :-)
Ja, so ein bißchen ist es so, wie Du das schreibst. Ist meine selbstgestellte Aufgabe, und nun werde ich sie eben tatsächlich auch machen.

Habe vorhin überlegt:

Oh, ich bin müde, will aber gelobt werden.
Und weil ich gelobt werden will, arbeite ich, damit es etwas gibt, um mich zu loben.

Ich glaube ich habe den 'Krieg' gesehen. Den Krieg im Innern.
Und ich glaube wenn mich etwas stark macht, dann ist es diese Tatsache.

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Und so ist es halt glaub wirklich dieser Krieg, den ich überstehe. (Mit jeder Menge Musik im Übrigen... :-) z. B. http://www.youtube.com/watch?v=lPT_3PEjnsE )

Ich will mein Herz gewinnen. Ich glaube das ist, was ich eigentlich will.

Un ich träume davon - denn das muß ich nochmal: - da einen erneuten 'Vortrag' zu halten, der 'knallt'.
Ich will nicht so langweilig sein, wie ich die da manchmal empfinde. Ich will nicht geradezu über meinen eigenen Worten einschlafen usw.

Auch sehr gut: Dieser Clip: http://www.youtube.com/watch?v=HsyMtYoSkC0 (man muß ihn ganz ansehen. nicht die Musik, der Typ... ^^ :-) ) Passt sehr gut. :-), zu mir. ^^ :-)