Wollt mich nur mal vorstellen...

#1
Erstmal Hallo an alle,
dachte mir, da ich neu bin, erzähl ich n bisschen etwas von meiner Motivation in das Forum zu kommen angefangen bei meiner Geschichte, (zumindest die kurze Version davon :) )

Also, bin jetzt 21 Jahre, angefangen hat alles ungefähr als ich 13 war. Doch krankhaft bulimisch bin ich ungefähr seit 6 Jahren. Ich war zweimal ambulant und vor etwas über einem Jahr stationär in ner Heiligenfeldklinik.
Danach denke ich, wusste ich mit meiner Krankheit umzugehen und zu leben. Aber den Absprung, quasi komplett frei zu sein, hab ich nie geschafft. Es gab wohl gute Zeiten nach der Klinik, in denen ich wieder wusste was es heißt zu leben. Hab auch mehrere Rückfälle "gemeistert" ohne komplett in mein altes Schema zu fallen.
Doch gerade in den letzten Wochen befand ich mich wohl in einem gewissen abwärst Strudel, ich wusste zwar dass ich Gefahr laufe, dass die Krankheit mich wieder für sich einnimmt, aber irgendwie hab ich es geschafft - oder wohl eher der kleine Teufel in mir - das geflissentlich ignoriert und jede Warung von mir selbst in den Hintergrund geschoben.
Jetzt ... bin ich wieder an einem Punkt, von dem ich mir nach der Klinik geschoren habe nie wieder hin zu kommen, nämlich der Punkt ganz weit unten, an dem alles egal ist, egal wie man abnimmt, egal was für Mittel man einsetzten muss, egal was mein Körper durchmachen muss.
Das Problem ist nur, dass ich es mittlerweile so satt habe, ich hasse es richtig mich an meine Krankheit zu verlieren. Ich hab in den letzten Wochen einen Hass auf Essen entwickelt, wie er noch nie da war. Warum brauch ich essen? Warum muss ich lernen damit umzugehen? warum kann ich nicht einfach ganz normal essen? warum muss ich mich immer wieder aufrappeln und kämpfen? Ich will leben.
Doch etwas in mir hält mich davon ab, lässt mich leiden. Ich hab es einfach so satt ständig aufpassen zu müssen was ich esse (also, ich meine dass im Sinne von an die "Essstruktur halten", wie ich es in der Klinik gelernt habe).
Ich habe einfach keine Kraft mehr zu kämpfen. Ich fühle mich leer und ausgeliefert.

Ich hoffe, oder ich dachte, dass ich hier vielleicht Menschen finde, die dieses Gefühl oder ich würde schon fast sagen Deppresion kennen. Ich brauch einfach einen Hoffnungsschimmer, dass es vielleicht irgendwann besser wird. Ich brauche jemanden der versteht, dass man nicht ständig kämpfen kann (so wie es zum Beispiel mein langjähriger Freund, der mir auch in der Klinik beigestanden hat, sieht). Ich hoff einfach, dass ihr mich versteht.
Und vielleicht kann ich es dann irgendwann wieder schaffen, die Kraft aufzubringen, die ich brauche, um zurück zu einem Leben ohne ES zu finden.

So, ich glaub des ist mein Beweggrund hier her zu kommen. Ich weiß nicht genau ob ich hier richtig bin. und wie das alles in so einem Forum abläuft, weils für mich eigentlich das erste Mal ist, dass ich mich hilfesuchend an fremde Mensche wende. Aber ich hoffs zumindest...

:)
Tue was in deiner Macht steht,
akkzeptiere was nicht in deiner Macht steht,
und lerne den Unterschied zwischen beiden zu kennen.

Re: Wollt mich nur mal vorstellen...

#2
Hi Be.Sop,

Danke erstmal für die herzliche Begrüßen. Ich hab schon einiges hier im Forum gelesen und bin froh, dass ich mich angemeldet hab. Das gibt mir auch irgendwie ein Gefühl der Zugehörigkeit, dass ich im Alltag oft nicht spüre.

Meine Therapie ist vor ungefähr 2 Monaten ausgelaufen. Bin gerade auf der Suche nach einer neue Therapeutin weil ich mit meinem alten einfach was die ES betrifft nicht zurecht kam und auch nicht wirklich vertrauen in ihn hatte. Denoch war ich froh, dass ich jemanden hatte mit dem ich darüber sprechen konnte und der mir Tipps gibt.
Leider ist die Therapeutin, die mir von meinem Nerologen und auch schon von anderen empholen wurde so voll, dass ich nicht mal auf die Warteliste kann. Dh ich muss erst wieder meinen nächsten Neuro termin abwarten und ihn noch einmal fragen, wen er mir empfehlen kann, denn eine Thera will und muss ich auf jeden Fall weiter machen.

lg
tini
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