Hallo zusammen Teil 1

#1
Hallo.
Ich möchte mich erstmal vorstellen. Ich bin 27 jahre alt,arbeite als Krankenschwester und studiere Psychologie(wie passend :D ). Was mir aber beides sehr gut gefällt. Ich lebe alleine und fühle mich in letzter Zeit recht einsam,was glaub ich damit zutun hat, dass meine Bulimie schwächer geworden ist und ich meine Gefühle wieder mehr spüre. Allerdings v.a. die negativen, soviel ohne Anlass geweint wie in den letzten 2,3 wochen habe ich noch nie. Ich merke richtig wie ich mich hinter meiner Bulimie vor der Welt versteckt habe und wie anstrengend es ist, nicht zu kotzen. So alle 4 tage wird der Druck allerdings zu gross und ich Hab einen FA (allerdings viel kleiner als in der Vergangenheit). Ich habe gemerkt, dass ich ihn v.a. zur entspannung brauche
Ja, die bulimie, an der leide ich seit 6 Jahren an Bulimie,davor 2Jahre an Magersucht. Aber eigentlich könnte man sagen, dass ich schon seit der Kindheit ein gestörtes Essverhalten. Ich war immer etwas pummelig und später dann richtig dick. Bis ich dann in 1,5 jahren über etwa die hälfte meines Körpergewichts verlor und eben in die Magersucht fiel. Mein Essverhalten hat sicher was mit meiner Kindheit zutun(sehr attraktive Mutter, die sehr auf mein essen schaute,oft negative Bemerkungen über Meinen Körper/ mein Gewicht,Scheidungen, ein stiefvater der mich nicht ausstehen konnte,Mobbing in der Schule aufgrund meines Gewichtes ....).

Re: Hallo zusammen Teil 1

#2
So, dann setze ich teil 2 doch direkt darunter.
Ich möchte allerdings nicht meiner Umgebung die (Haupt)schuld an meiner Krankheit geben, denn schliesslich bin ich nun Erwachsen und selber für mein Leben verantwortlich. ich habe vor 4Jahren,eine Therapie gemacht(ambulant),die allerdings nicht viel gebracht hat.
Was mich am meisten beschäftigt ist, dass ich keine tiefe Nähe zu anderen Menschen aufbauen kann. Ich hab Freundinnen und seit kurzem einen Freund, aber so richtig Nahe fühle ich mich keinem. Ich habe auch noch niemandem von Meiner Bulimie erzählt. zudem habe ich bei meiner Familie oft das Gefühl ausgeschlossen zu sein. So sind z.B. alle bei meiner Mutter zum Essen verabredet, nur ich werde nicht informiert.
Was mich freut ist, dass ich langsam merke, wieso der fressdruck steigt und so meist darauf reagieren kann. Allerdings überlege ich mir trotzdem nochmals eine therapie zu machen,weil ich merke, dass mir irgendetwas fehlt im Leben und ich nicht erkenne was. Und nachdem ich jetzt soviele Jahre mit meiner Krankheit verschwendet habe(oder immer noch verschwende), möchte ich einfach mal Leben, mit all den positiven und negativen Gefühlen und Momenten.
Es kommt mir so vor als ob ich einen riesigen Lebenshunger in mir habe und einfach nicht weiss wie ich ihn rauslassen kann So,vielen dank allen,die den ganzen Text lesen. Tat gut alles aufzuschreiben

Re: Hallo zusammen Teil 1

#3
Hallo BertaSophie

Danke das du den ganzen Beitrag gelesen hast.

Wahrscheinlich hast du recht damit, dass ich nochmal eine Therapie machen soll. Zum einen scheue ich einfach den finanziellen und zeitlichen Aufwand( bin mit Arbeiten und studieren ziemlich aus gelastet, bin finanziell nicht gerade auf Rosen gebettet). Allerdings weiss ich, dass dies keine Ausrede sein darf, unsere Gesundheit ist ja etwas vom wichtigsten was wir haben.
Der ander Punkt ist, dass die letzte Therapie nichts gebracht hat, ich wusste zwar zum Teil die Ursachen für mein essverhalten, aber nicht wie ich damit umgehen sollte. In diesem punkt fühlte ich mich von der Therapeutin alleine gelassen (was mir aber erst am aEnde der Therapie klar wurde).
Ich hab mir jetzt aber vorgenommen,mal bei der psychologischen Beratungsstelle vorbeizugehen, die es bei uns an der Uni gibt, das ist ja ganz unverbindlich, kostet mich aber trotzdem überwindung.
liebe grüsse