Re: Mist - 6 Jahre Rückblick

#61
Jep. Jujitsu ist ne Kampfkunst, die man auch als Frau mit wenig Kraft ausüben kann. Dadurch auch ziemlich gut als Selbstverteidigung geeignet. Aber der gute Mann macht immer ein irre anstrengndes Aufwärmtraining (beginnt etwa so: "Jetzt mal 100 Sit-ups und danach 50 Liegestütz" -> :shock: *uff* ;) )

Re: Mist - 6 Jahre Rückblick

#62
ACHTUNG, Könnte triggern!!! Für alle, denen's momentan nicht so gut geht: BITTE NICHT WEITERLESEN!!!!!!

So, jetzt bin ich total verrückt geworden. Hab gerade sicher eine Stunde,oder länger, im i-net nach p***/mia-seiten gesucht, etwas, was ich vorher noch nie getan habe. Hab einige "nützliche" Tipps gelesen und mir dann gedacht "Jetzt ziehst du's durch, jetzt wirst du wieder zu hungern beginnen, schau bloß nicht auf bulimie.at, sonst ist deine ganze Motivation beim Teufel" Hab jetzt das total schlechte Gewissen, dabei will ich doch gesund werden! Andererseits: Ich vermisse das Gefühl, wenn der Bauch knurrt und die Schmerzen, wenn ich beim am Bauch liegen die Beckenkonchen spüre, etwas, das schon lange nicht mehr der Fall ist. :roll: Bin schon lange nicht mehr so dünn, würd mal sagen, ich bin eher etwas molig (ganz objektiv betrachtet, nicht nur aus ES-Sicht) und fühle mich durch's Essen so unglaublich schmutzig und unbeherrscht. Ich meine, selbst wenn ich mir jetzt vornehmen würde, das Essen die nächsten Tage runterzufahren, würde ich wahrscheinlich genauso weiterfressen, wie bisher, aber im Moment sehne ich mich einfach danach, Hunger zu haben. :roll: :oops: Ich weiß, dass das total blöd ist, ist aber leider Tatsache... Naja, wollte das nur mal loswerden, ich hoffe ich ziehe damit niemand runter. Irgendwie geht's bei mir ES-mäßig momentan in Riesenschritten bergab. :(

gglg, Hörnchen
Zuletzt geändert von kleines Ich-bin-ich am So Okt 18, 2009 22:25, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Mist - 6 Jahre Rückblick

#63
Liebe Hörnchen,

ich bin jetzt gerade die Letzte, die was dagegen sagen könnte. Abgesehen davon, dass ich Hungern nicht durchhalte und das mittlerweile eingesehen habe.

Du musst tun, was du für richtig hältst, oder was du meinst, dass es dir gut tut. Dass du schlauer bist, wissen wir ja alle. Aber wenn es einem sch** geht, dann sieht man eben manchmal keinen anderen Ausweg. Würde mich trotzdem freuen, wenn du uns nicht den Rücken kehren würdest.

lg

aire

Re: Mist - 6 Jahre Rückblick

#64
Aber ich darf da etwas gegen sagen, oder? Ha ha.

Du meine Liebe, ich kann dich auch zu einem gewissen Punkt verstehen, ich weiß, dass es schwierig ist, ist ja nicht umsonst eine Sucht und hey, klar, ist verdammt hart da raus zu kommen.

Im Ernst, Bulimie wird dich nicht dünner machen, klar, kann ja sein, dass du erst etwas abnimmst, aber du ruinierst damit deinen Stoffwechsel so gewaltig, dass du nach einer Zeit eher zu- als abnehmen wirst, da ja immer etwas drin bleibt. Und damit stehst du wieder am Anfang und hast dieses Symptom nicht bekämpft, sondern nur aufgeschoben und verdreht.

Außerdem, wen interessiert es eigentlich wirklich, wie viel wir wiegen? Wie dünn wir sind? Klar, starkes ÜG und starkes UG sind gesundheitsschädlich, was ich dir ja nicht zu erzählen brauche, aber der Bereich dazwischen ist so groß, und mal im Ernst, ich habe ja das Gefühl, dass die meisten Frauen ja eine sympathische Ausstrahlung haben wollen, gut aussehen und einfach auch einen glücklichen, charmanten EIndruck machen wollen, und das vielleicht wichtigste, sich in ihrem Körper wohl fühlen wollen? Wo hängt das, von Extremen mal abgesehen, vom Gewicht ab?
Gar nicht. Siehst du.

Mir ist am Wochenende dazu auch etwas Lustiges passiert, war mit einem Freund unterwegs, und er fing dann auf bestimmte Typen von Frauen zu deuten, die so dünne Beine hätten, die er nicht mal mehr schön finden würde und er meinte, dass ihm normale Frauen, mit normalen, gesunden Maßen, viel besser gefallen würden. Damit möchte ich nur noch einmal herausstellen, dass es eben NICHT so ist, dass man nur gefällt (ja, furchtbar unemanzipiert heute), wenn man total dünn ist.

So, aber jetzt mal zu den wichtigen Dingen! Das vermeintliche Schönheitsideal als Bild gibt ja nicht so viel her. Was musst du eigentlich kompensieren? Was läuft nicht gut? Wo liegt das eigentliche Problem? Kannst du es benennen, und, genauso wichtig, was kannst du dagegen machen?

Selbstwert? Keinen Sinn? Sind alles nur Beispiele…

Das ist wohl eher das, was du bearbeiten kannst.

Alles Liebe, deine Colour

P.S. Deine PN, ich antworte noch. *rotwerd.*
If defeat is for quitters, then the victory remains in the try.

Re: Mist - 6 Jahre Rückblick

#65
Colourful hat geschrieben:Aber ich darf da etwas gegen sagen, oder? Ha ha.

Hallo Colour,

ich habe, wie ich meinen Beitrag geschrieben habe, nicht mal ansatzweise an dich gedacht. Oder irgendwensonst. Außer Hörnchen. Weiß also nicht, warum du dich auf den Fuß getreten fühlst. Ich habe lediglich mir gedacht, dass nach meinem Blogeintrag von weiß der Kuckuck wann es sehr unauthentisch wäre, wenn ich jetzt ein "Anti-Bulimie Statement" abgebe.

Und nebenbei habe ich den Eindruck, du hast Hörnchen falsch verstanden. So wie ich das sehe, geht es ihr nicht darum, dünnn zu sein für irgendeinen Mann. Oder das Aussehen an sich. Sondern das Gefühl, was damit verbunden ist wenn man abnimmt oder dünn ist. Hat sie ja auch so beschrieben. Und dem zugrunde liegt, wie du geschrieben hast, ein Problem in der Realität, das entweder nicht lösbar ist, oder zumindest nicht lösbar erscheint und deswegen flüchtet sie in die ES. Und wenn man eh schon eine hat, dann zur Abwechslung mal bitte eine, bei der man nicht immer breiter wird. Denn Schönheitsideal hin oder her - keiner von uns ist gerne fett.

lg

aire
Zuletzt geändert von aire am Mo Okt 19, 2009 9:42, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Mist - 6 Jahre Rückblick

#66
Und wie kommst du darauf, dass ich dich gemeint habe? War auf etwas komplett anderes bezogen, nämlich darauf, dass ich auch nicht weiß, wie ich dazu komme gesund zu sein, darauf war das haha bezogen. Und klar, kann sein, dass ich sie falsch verstanden habe. Ist möglich, ich hatte aber die Intention noch mal ganz klar darzustellen, wie schwachsinnig das ist, und ja, ich denke, dass ich auch klar gemacht habe, dass es um etwas anderes geht. Die Funktion des Hungers ist ja eine andere.

So long.

Und wirklich, ich habe nicht dich gemeint, dann hätte ich es auch so geschrieben. ;)
Mir fällt übrigens auf, dass du dich oft angegriffen fühlst, auch, wenn du überhaupt nicht gemeint bist und das dann persönlich nimmst. Oder irre ich mich?
Zuletzt geändert von Colourful am Mo Okt 19, 2009 10:15, insgesamt 1-mal geändert.
If defeat is for quitters, then the victory remains in the try.

Re: Mist - 6 Jahre Rückblick

#67
Colourful hat geschrieben:Und wie kommst du darauf, dass ich dich gemeint habe? War auf etwas komplett anderes bezogen, nämlich darauf, dass ich auch nicht weiß, wie ich dazu komme gesund zu sein, darauf war das haha bezogen.
Hallo Colour,

weil du meinen Formulierung übernommen hast, dass ich die Letzte bin, die da was sagen darf, deswegen komme ich da drauf. Tja, die Missverständnisse.
Mir fällt übrigens auf, dass du dich oft angegriffen fühlst, auch, wenn du überhaupt nicht gemeint bist und das dann persönlich nimmst. Oder irre ich mich?
Kann sein. Weiß nicht. "Oft" ist relativ....

Ist aber eh OT - also zurück zum Thema....

lg

aire

Re: Mist - 6 Jahre Rückblick

#68
Andererseits: Ich vermisse das Gefühl, wenn der Bauch knurrt und die Schmerzen, wenn ich beim am Bauch liegen die Beckenkonchen spüre, etwas, das schon lange nicht mehr der Fall ist. :roll:
das vermisse ich auch
unglaublich dumm... :roll:

wie bekommt man diese scheiss gedanken nur aus dem kopf???


aber weißt du
was bringt es schon dünn zu sein
du wirst älter und kackst irgendwann ab

wen interessiert es schon ob man dünn ist oder nicht?
gibt es ne inschrift "ihre knochen waren sichtbar was der hose eine ungleubliche passform gab"
oder "sie war immer unglaublich dünn bis zum letzten atemzug"

ich kannte ne frau- die war dünn
immer
nicht dünn sondern dürr-knochig
je älter sie wurde um so schlimmer sah es aus
und die einzigen kommentare die sie im alter erntete waren verletzend
spott und hohn..

und irgendwann hab ich sie nicht mehr gesehn
wie alt war sie? 50?
sie sah aus wie 80

auf nachfrage gab´s- ach die
ja die is gestorben
lag tot in ihrer wohnung
alleine und mit kleidergröße 32

erstrebenswert?
"Sie hatte kein eigenes Leben. Sie existierte bloß. Sie hatte keine Hoffnung, keinen "Antrieb", keine Bedeutung für sich selbst. Sie fühlte, wie sie sagte, daß "sie" unlängst "geradewegs untergegangen" war...

Re: Mist - 6 Jahre Rückblick

#69
Mittlerweile tun mir richtig dünne Leute tatsächlich Leid. Das sieht auch beim Tanzen wirklich nichts aus, diese Bein, bei denen weder die Knie, noch die Oberschenkel aneinander kommen.... Da würd ich nicht mit tauschen wollen. Aber dann denke ich mir immer, ei Mädels können ja nichts dafür, dass sie so dünn sind.

Re: Mist - 6 Jahre Rückblick

#70
Hörnchen hat geschrieben:Ich vermisse das Gefühl, wenn der Bauch knurrt und die Schmerzen, wenn ich beim am Bauch liegen die Beckenkonchen spüre, etwas, das schon lange nicht mehr der Fall ist.
Da kann ich mich auch nur anschließen..aber es bringt wirklich nichts.

Ich weiß noch so genau, dass es mir in meiner MS-Zeit auch nicht besser ging. Ich war zwar dünn, ja, aber gefühlt habe ich mich noch immer ziemlich fett, hässlich und vor allem- nutzlos.

Und dieses Nutzlosigkeitsgefühl ist unabhängig vom Gewicht. Man kann fett nutzlos sein und man kann dünn nutzlos sein. Also hat es mir persönlich NICHTS gebracht..

Weißt du, Hörnchen, du erinnerst mich richtig an mich selbst. Vor allem deine Sätze:
Hörnchen hat geschrieben:Sorry für's rumraunzen.
Es ist wirklich so, wie Aire und Colour sagen- du machst dich selbst schlecht.
Das kenne ich nur zu gut, wie häufig habe ich mich in letzter Zeit schon für meine Dummheit entschuldigt, habe gesagt, dass ich dumm bin und nerve.
Aber das ist wirklich nicht so!

Weißt du, was unser Problem ist? (weißt du wahrscheinlich eh schon selber)
Unser Selbstwertgefühl!

Wenn wir das aufgepusht bekommen, dann ist es auch egal, wieviel wir wiegen, denn dann lieben wir uns selbst! Dann wirkt auch jede Aufgabe mit einem Mal "bewältigbar"!
Ok, ich bin selber noch nicht soweit, aber ich habe mitlerweile begriffen, dass mein Selbstwertgefühl nicht von meinem Gewicht abhängig ist.
Und dennoch hatte auch ich erst kürzlich das Gefühl, hungern zu müssen...besch** ES!!
Naja, aber der langfristig richtige Weg ist das Aufbauen des Selbstwertgefühls.
Und für den Start ist es dafür wichtig, sich an ein Gewicht zu gewöhnen und sich damit wohlzufühlen. Hast du kein festes Gewicht, bei dem du bleiben kannst, so wird es immer auf und ab gehen mit dem Hungern und Fressen.

Ich drücke dich mal ganz dolle!! Wir müssen nur versuchen, die Theorie in die Tat umzusetzen. :wink:
"Ein positiv denkender Mensch weigert sich nicht, das Negative zur Kenntnis zu nehmen.
Er weigert sich lediglich, sich ihm zu unterwerfen."

Re: Mist - 6 Jahre Rückblick

#71
Oha, danke ihr Lieben, für die viiiielen Antworten!

ACHTUNG: Auch diesmal: Könnte triggern, bitte nur lesen, wenn ihr’s euch zutraut!!!

@ Aire & Colour:
Danke euch 2, dass ihr immer soooo lieb für mich da seid, wenn ich mal wieder meine Probs im Forum breittrete! Ich weiß das echt sehr zu schätzen, das ist NICHT selbstverständlich!!! Umso mehr tut's mir weh zu sehen, dass ihr euch, wegen mir in die Haare bekommt. :( ich hoffe es ist alles wieder im grünen Bereich?

@ Aire:
aire hat geschrieben:Würde mich trotzdem freuen, wenn du uns nicht den Rücken kehren würdest.
Nein, nein, das tue ich nicht. In ein Pro-Forum zu gehen, so weit ist es Gott sei Dank noch nicht gekommen. :oops: Ich hab "nur" darin herumgestöbert und "Tipps" gelesen...
aire hat geschrieben:So wie ich das sehe, geht es ihr nicht darum, dünn zu sein für irgendeinen Mann. Oder das Aussehen an sich. Sondern das Gefühl, was damit verbunden ist wenn man abnimmt oder dünn ist.
Ja, da hast du Recht... Das wonach ich mich sehne (oder besser gesehnt habe, heute hab ich's mir geholt. :oops: :roll: ), ist nicht schlank zu sein, sondern dieses Gefühl, die totale Kontrolle über den Körper zu haben, stärker zu sein, als der Körper. Sich selbst zu besiegen. Ich weiß auch, dass das eigentlich nicht gut ist. Nicht gut für den Körper und eigentlich auch nicht gut für mich. Weißt du, wenn das, was ich hier schreibe von jemand anderen kommen würde, würde ich dieser Person mal den Kopf waschen und sie mit negativen Folgeerscheinungen bombardieren. Oder ich würde das zumindes tun wollen. Aber bei mir? Ich bin nicht bereit das alles zu sehen...

Danke!!! auf jeden Fall, dass du dir die Mühe gegeben hast, mir zu antworten!!!!

P.s.: Aire, wie du siehst habe ich meine Signatur geändert und einen Spruch genommen, den du mir mal rausgesucht hast. Ich hoffe du hast nichts dagegen? Ich finde den Spruch einfach sooo gut und er passt irgendwie auch gerade ganz gut zu meiner Stimmung (wobei ich gerade definitiv nicht den "edelsten" Weg einschlage :oops: )

@ Colour:
Colourful hat geschrieben: Was musst du eigentlich kompensieren? Was läuft nicht gut? Wo liegt das eigentliche Problem? Kannst du es benennen, und, genauso wichtig, was kannst du dagegen machen?
Nein, was das Problem dahinter ist, kann ich nicht wirklich benennen. Ich meine, es gab über den Sommer ein paar schwierige Dinge, aber so richtig festmachen kann ich das eigentlich an nix. Es ist nur so, dass mir das Essen momentan so außer Kontrolle geraten ist, dass ich einfach was brauche, an dem ich mich festhalten kann. Es kommt mir so vor, als wäre das Essen, wie ich es bis jetzt betrieben habe, ein reißender Fluss, in dem ich zu ertrinken drohe und das restriktive Hungern wäre ein Stück Treibholz, das vorbeischwimmt und mittels dem ich mich über Wasser halten kann. Dass dieses Treibholz auch von dem Fluss mitgerissen wird, ist mir klar. Dass es nicht das Ufer – das Ziel – sein kann, ist mir auch klar, aber es ist eine Möglichkeit, sich vom ständigen strampeln auszuruhen. Kannst du nachvollziehen, was ich meine?

Ist auch im Moment so, dass ich von den negativen Folgen, die das ganze langfristig haben könnte, wenn ich es extrem betreiben würde, keine in meinem Kopf erlaube. Ich kämpfe gegen jeden Gedanken an, der mich daran zweifeln lassen könnte, dass das, was ich tue, das richtige ist. Und es ist ja nicht so, als würde ich gar nix mehr essen. Nur halt weniger…

Was die pn betrifft: Jaja, lass dir Zeit, will dich ja nicht stressen!!

Auch dir ein gaaaanz dickes Dankeschön, ich nehme mal an, du wirst auch genug zu tun haben, auf der Uni und so, da bedeutet es mir besonders viel, das du mir antwortest!

@ Zornröschen:

Zuerst mal auch dir DANKE! Für’s antworten!!!

Ja, schon seltsam, das wir uns alle nach etwas sehnen, das andere als unangenehm empfinden *Kopf schüttel* Wie man diese Gedanken loswird? Tja, wenn ich das nur wüsste…

Aber naja, ich hab’s schon oben, bei Aire geschrieben: Es geht mir eigentlich gar nicht darum, schlank zu sein. Ich finde untergewichtige Menschen sogar weniger hübsch, als normalgewichtige. Ich war mal knapp am UG und find mich auf den Fotos von damals richtig hässlich, weil ich so mager war. Da möchte ich gar nimmer hin. Es geht mehr darum, mich zu beherrschen, Kontrolle über mich zu haben. Das Abnehmen ist „angenehmer Nebeneffekt“ Klingt dumm, ich weiß, ist aber so… :roll: :oops:

@ Kätzchen:

Ja, auch ich kann mich erinnern, dass ich, als ich knapp am UG war, mich unheimlich fett gefühlt habe. Das weiß ich alles noch. Aber ich weiß auch noch, wie stark ich mich gefühlt habe, wenn mein Bauch lautstark geknurrt hat und ich trotzdem nix gegessen habe. Ich weigere mich momentan, die Nachteile des Hungerns anzuschauen. Ist nicht so, als ob ich sie nicht alle kennen würde, ich kenne die Probleme alle beim Namen, könnte aus dem Stehgreif ganze Vorträge damit füllen, aber ich brauche das irgendwie gerade einfach viel zu viel, als es mir erlauben zu können, diese Nachteile anzuschauen. Also kneife ich die Augen gaaanz fest zu und tue so als wären diese Probleme alle nicht da.

Ich weiß, dass früher oder später ein FA kommen wird, ich bin mir dessen bewusst, dass ich nicht ewig so weiter machen kann, ich bin mir des Jojoeffekts bewusst, der folgen würde, wenn ich wieder normal esse. Aber all das erlaube ich nicht in meinem Hirn. Noch nicht.
Kätzchen hat geschrieben:Es ist wirklich so, wie Aire und Colour sagen- du machst dich selbst schlecht.
Das kenne ich nur zu gut, wie häufig habe ich mich in letzter Zeit schon für meine Dummheit entschuldigt, habe gesagt, dass ich dumm bin und nerve.
Naja, vielleicht bilde ich mir wirklich zu oft ein, dass ich nerve, das ist halt eine große Angst von mir, das jmd. Nett zu mir ist und sich nicht anmerken lässt, dass ich nerve und sich umdreht und diesen hier: :roll: macht…

Andererseits: Dieser Thread tut mir z.B. wieder irrsinnig leid! Ich hoffe ich ziehe damit niemanden runter! Ich schreibe hier, wie sehr ich mich nach etwas Krankem sehne, während sich andere hier damit rumplagen, gesund zu werden. :oops: Ziemlich egoistisch… :?
Kätzchen hat geschrieben:Weißt du, was unser Problem ist? (weißt du wahrscheinlich eh schon selber)
Unser Selbstwertgefühl!
Wie Recht du doch hast!!! Aber wie wird man selbstbewusst???

Danke auf jeden Fall, für’s Antworten, ich hoffe, dass du’s besser schaffst den Kreislauf aus Essen und Fasten zu durchbrechen und dein persönliches Glück finden kannst!! Ich kann mich sooo gut in dich einfühlen! Wirklich! Kann mich noch sehr plastisch an meine Bulimia-non-purging-Phase erinnern… Drück dich ganz fest, wenn du möchtest.

DANKE!!!

Gglg, Hörnchen
Zuletzt geändert von kleines Ich-bin-ich am Di Okt 20, 2009 0:15, insgesamt 3-mal geändert.

Re: Mist - 6 Jahre Rückblick

#72
Hallo Hörnchen,

Also, Nerven tust du definitiv nicht, sonst hätte ich dir das schon gesagt. Und selbst wenn es so wäre, wäre es mien Problem, dass ich mich genervt fühle, nicht deins.... und wenn ich Colour dumm anmache wegen irgendwas, ist das auch nicht deine schuld. Zieh dir den Schuh nicht an, da passt du gar nicht rein. :P

Ich kann dich gut verstehen, wie gesagt. Wer gibt schon gerne sein Treibhölzchen auf, wenn gerade nix anderes greifbar zu sein scheint. Ich denke, dass du schon von ganz alleine wieder auf den richtigen Weg kommst, wenn die schäden dem Nutzen überwiegen oder wenn irgendeine positive Wende in dein Leben kommt.

lg

aire
Zuletzt geändert von aire am Di Okt 20, 2009 13:53, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Mist - 6 Jahre Rückblick

#73
Das Treibholz ist weg. Habe ich es losgelassen? Hat es mir die Strömung weggerissen? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich jetzt wieder im Wasser trete. Und dass das wahnsinnig anstrengend ist. Vor allem weil der Fluss an dieser Stelle einige Stromstellen und Strudeln hat, ich hoffe, das bald mal wieder ein ruhigeres Flussstück kommt.

gglg, Hörnchen

Re: Mist - 6 Jahre Rückblick

#74
Also ich kenne das Gefühl nur zu gut, dass ich mir denke, dass die Bulimie immer noch besser ist als BED. Am Anfang habe ich mich so erlöst gefühlt, ich war richtig froh dass ich es endlich gelernt hatte zu kotzen. Ich war so froh, dass ich das kann, nach keiner Ahnung wie vielen Jahren extremen Übergewichts war die Bulimie für mich wie die Heilung für eine Krankheit. Für mich war klar, dass beides nur andere Symptone vom gleichen psychischen Problem sind, aber ich war mir so sicher, das wenn ich schon eine ES habe, dass ich dann mit der Bulimie noch immer besser dran bin. Bei mir war es schon oft so, dass ich es geschafft habe mit dem Kotzen aufzuhören und mich eine Weile gesund zu ernähren. Dann jedoch, wenn mich etwas zurückgeworfen hatte emotional, dann habe ich wieder mit dem Fressen angefangen und wenn ich wieder zu sehr zugenommen hatte gabs immer einen bestimmten Punkt wo ich mir dachte "nein, so dick wie damals möchte ich nie wieder werden" und wieder zum Kotzen angefangen habe. Ich kann mich auch daran erinnern, dass ich ganz verzweifelt war, wenn es dann nicht wie früher so gut wie von alleine ging, oder noch schlimmer wenn es fast gar nicht ging und wenn ich es wieder konnte war ich ganz erleichtert und dachte mir "besser bei der Bulimie bleiben als wieder zu etwas anderen zu wechseln, das ist halt mein Leben". Wie verdreht diese Gedanken sind weiß hier ja wohl eh jeder.

Also Hörnchen, wenn Du das durchziehst, kannst Du mal ordentlich stolz auf Dich sein. Ich weiß nicht, ob ichs jetzt aushalten würde zuzunehmen, auch wenn ich weiß dass das immer noch gesünder ist als das Kotzen...

Re: Mist - 6 Jahre Rückblick

#75
Hörnchen hat geschrieben:Das Treibholz ist weg. Habe ich es losgelassen? Hat es mir die Strömung weggerissen? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich jetzt wieder im Wasser trete. Und dass das wahnsinnig anstrengend ist. Vor allem weil der Fluss an dieser Stelle einige Stromstellen und Strudeln hat, ich hoffe, das bald mal wieder ein ruhigeres Flussstück kommt.

gglg, Hörnchen
Hallo Hörnchen,

ich bin mir jetzt nicht sicher, was du mit dem poetischen Beitrag meinst. Könnte ja sein, wie Nocturn es interpretiert hat, dass du immer noch kotzt, aber es dir seelisch keinen Nutzen mehr bringt. Könnte aber auch sein, dass du nicht mehr kotzt oder kotzen kannst oder was anderes. Willst du's noch mal erklären?

Hallo Myfriend,

BED = Binge Eating Disorder = Fressanafällt oder Dauerfressen ohne kotzen oder Medikamentenmissbrauch oder exzessiven Sport. So kurz erklärt...

lg
aire