Und wieder zurück

#1
Hallo,

Nachdem ich mich nach meinem Klinikaufenthalt einige Monate zurückgezogen hatte bin ich nun wieder da.
Es klappt nicht so richtig und ich hatte die letzten Wochen mehrmals Rückfälle, bin nun bei über 400 Tagen bei 32 rückfälligen Tagen gelandet.
Der Weg raus ist steiniger als ich dachte. Nach der Klinik hoffte ich, dass es nie wieder Rückfälle geben wird. Insgesamt waren es nun seit März aber 7 Rückfälle... Die meisten die löetzten 3 Wochen :(
Okay, nachdem was ich bis März innrhalb von 5 Jahren zusammengek... hab ist das nichts. Und dennoch bin ich ziemlich deprimiert.
Und wieder hier...

Derzeit geht so viel ab. Ich ziehe gerade um, hab noch ein paar Tage, mir wächst das übern Kopf.
Nachts erlebe ich dauernd meine v*rg*wa*ig* wieder und tags psychosomatische Beschwerden.
Mein Dad, der seit 2 Jahren Krebs hat hat nun nicht mehr so lange zu leben. Schwierige Situation für mich. Er vermisst mich, will mich sehen und ich komme immer mehr dahinter, dass er damals der Täter war, der mir das angetan hat und kann mich einfach nicht bei ihm melden.

Einfach alles verdammt viel derzeit :? :(

Und nun bin ich wieder da....
Ob ich jemals da raus komme... Ich bin einfach enttäuscht.

LG Naturelle
Zuletzt geändert von Naturelle am Di Aug 25, 2009 19:45, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Und wieder zurück

#2
Huhu!!

Schön Dich mal wieder zu lesen! Ich freu mich, dass Du wieder da bist, auch wenn die Umstände nicht soooo toll sind. Aber HEY: Was können 32 Tage gegen 400 anstinken??? Also ich glaub der höheren Zahl zollst Du grad eindeutig zu wenig Beachtung!!
Dran bleiben Liebes. Klar ist es steinig und natürlich gehts auch mal ein paar Schritte zurück, aber das heißt doch nicht, dass es nicht wieder vorwärts geht! (Wem erzähl ich das eigentlich...das weißt Du selber ganz genau)

Machst Du denn noch Thera? Grad was die Geschichte mit Deinem Vater angeht, wäre das wohl ratsam!

Halt die Ohren steif!!

Bussi Nadine

Re: Und wieder zurück

#3
ja hey 400 tage und "nur" 32 mal...sorry " nur" ist doof ich weißv aber hey ist doch klasse,mach weiter so,du wirst es schaffen,ganz bestimmt

mach bitte weiter so und gib nicht auf
die angst in der eigenen leere zu versinken ist wie wein stich ins herz.. wer nicht kämpft hat schon verloren.

Re: Und wieder zurück

#4
Hallo Naturelle

Auch ich freu mich, dass du wieder einmal etwas von dir hören lässt. Auch wenn nach deiner Ansicht der Anlass nicht unbedingt ein Erfreulicher ist. Wie aber schon Nads sagte, die über 400 Tage, die du ohne geschafft hast, wiegen viel schwerer als die paar anderen. Hättest du denn vor ein paar Jahren gedacht, dass du - über einen so langen Zeitraum - im Durchschnitt nicht mal jeden 10. Tag einmal der Sucht erliegst? Bestimmt nicht!
Also freu dich dran, sei stolz auf das, was du schon geschafft hast. Die 32 Tage, die dir nun offenbar die Laune zu vermiesen scheinen, sollen dich einfach daran erinnern, dass du noch nicht ganz über dem Berg bist und weiter hart an dir arbeiten musst. Aber du bist nicht nur auf dem rechten Weg, du bist wohl auf dem besten Weg. Herzliche Gratulation und *umarm* dazu.

Was deinen Vater betrifft, tut es mir natürlich leid zu hören, dass er wohl nur noch eine kurze Zeit zu leben hat. Auch ist aus der Ferne nicht abzuschätzen, wie hoch seine Lebensqualität in der ihm verbleibenden Zeit noch ist. Er vermisst dich nun, möchte vielleicht noch möglichst viel Zeit mit dir verbringen, bevor sein endgültiger Abschied kommt. Dass du Mühe damit hast, ist angesichts dessen, was offenbar passiert ist, mehr als verständlich. Könnte es aber sein, dass dein Vater sich für sein Tun noch bei dir entschuldigen möchte? Dass er reinen Tisch machen möchte, solange er noch kann? Ich weiss, dass 1000 Entschuldigungen das nicht gutmachen können, was dir angetan wurde. Trotzdem würde ich an deiner Stelle mich mal überwinden und einmal das Gespräch mit ihm suchen, am besten unter 4 Augen.

Wie Nads schon sagte, ist es wahrscheinlich das Beste für dich, in ambulanter Therapie diesen Punkt ausführlich zu besprechen, da du offenbar einen Grossteil der Tat lange Zeit durch Verdrängung fast vergessen hattest und dies nun immer mehr wieder hochkommt (so jedenfalls habe ich deine Worte interpretiert).

Ich wünsche dir viel Kraft
Peter
Auch mit in den Weg gelegten Steinen kann man ein gutes Bauwerk errichten

Re: Und wieder zurück

#6
Hallo ihr Lieben!!!!!!!

Lasst euch mal ganz dolle umärmeln!!!!! Ich freu mich auch wieder von euch zu lesen :D
Nads hat geschrieben:Aber HEY: Was können 32 Tage gegen 400 anstinken??? Also ich glaub der höheren Zahl zollst Du grad eindeutig zu wenig Beachtung!!
Dran bleiben Liebes. Klar ist es steinig und natürlich gehts auch mal ein paar Schritte zurück, aber das heißt doch nicht, dass es nicht wieder vorwärts geht! (Wem erzähl ich das eigentlich...das weißt Du selber ganz genau)
Da hast du recht... Wahrhaftig, du hast recht... Mir ging gerade durch den Kopf wieviel sich verändert hat, was ich alles erreicht hab die letzten 2-3 Jahre, wo ich damals stand und wo heute. Das ist einfach kein Vergleich mehr.
peter_B hat geschrieben:Wie aber schon Nads sagte, die über 400 Tage, die du ohne geschafft hast, wiegen viel schwerer als die paar anderen. Hättest du denn vor ein paar Jahren gedacht, dass du - über einen so langen Zeitraum - im Durchschnitt nicht mal jeden 10. Tag einmal der Sucht erliegst? Bestimmt nicht!
Nein echt nicht. Vor 3 Jahren hätte mich eh der Schlag getroffen, wenn ich gewusst hätte, wie ich heute sein werde :mrgreen: Aus dem kleinen braven mittelblonden, verklemmenten Mädchen, das total gehemmt und verängstigt war ist eine junge, selbstbewusste Frau geworden. Kein Vergleich mehr.
Den Weg geh ich weiter. Und ich schaff das da raus, du hast Recht mimi aufgeben wäre jetzt bescheuert - und geht auch nicht mehr.

Was die Posttraumatische Belastungsstörung durch den m*ssbr**ch angeht: Ja, ich mache seit 5 Stunden Therapie bei einer sehr lieben Therapeutin, die einiges drauf hat auf dem Gebiet. Bei der fühle ich mich superwohl. Wir nähern uns langsam an das Thema an... Sie weiß davon und auch von den ganzen Köpererinnerungen und Flashbacks, die mich quälen.
Peter_B hat geschrieben:Was deinen Vater betrifft, tut es mir natürlich leid zu hören, dass er wohl nur noch eine kurze Zeit zu leben hat. Auch ist aus der Ferne nicht abzuschätzen, wie hoch seine Lebensqualität in der ihm verbleibenden Zeit noch ist. Er vermisst dich nun, möchte vielleicht noch möglichst viel Zeit mit dir verbringen, bevor sein endgültiger Abschied kommt. Dass du Mühe damit hast, ist angesichts dessen, was offenbar passiert ist, mehr als verständlich. Könnte es aber sein, dass dein Vater sich für sein Tun noch bei dir entschuldigen möchte? Dass er reinen Tisch machen möchte, solange er noch kann? Ich weiss, dass 1000 Entschuldigungen das nicht gutmachen können, was dir angetan wurde. Trotzdem würde ich an deiner Stelle mich mal überwinden und einmal das Gespräch mit ihm suchen, am besten unter 4 Augen.
Das hab ich auch schon überlegt zusamen mit meiner Wildwasser-Beraterin. Ich weiß es nicht. und irgendwie fände ich es gut, wenn er es zugeben würde, sich kurz vor seinem tod entschuldigen würde.
Ich wär so doof und würd das auch noch annehmen.... Ich weiß nicht, aber ich kann ihm trotz allem nicht die Pest an den Hals wünschen. Ich liebe ihn trotz allem und wünsche ihm, dass ers nach dem Tod besser haben wird.
Ich verstehe nur nicht WARUM er das tun konnte....

Na ja,... Vielleicht erfahr ichs nie.

LG Naturelle

Re: Und wieder zurück

#7
Ich bin gerade so fertig.

Ich hab mit meinem Dad telefoniert. Er sagte mir, er müsse bald wieder zur nächsten Chemo und er würde hoffen, dass alles endlich bald vorbei ist.
Dann hat er angefangen zu weinen.
Ich hab meinen Dad noch nie weinend erlebt.
Scheiße und ich kann nichts für ihn tun, ich sitz hier 300km weit weg.
Ich sagte nur "Kopf hoch" und dass ich Dienstag komme, ihn morgen wieder anrufe.
Er meinte er möchte noch so viel sagen und kann nicht. Und ich solle ins Bett gehn und schlafen (hab heut Nachtschicht).

Jetzt bin ich hier auch voll aufgewühlt und am weinen, weil ich ncihts von hier aus tun kann, ich mich mit der Situation überfordert fühle und mir vorwürfe mache, weil wir trotzdem aufgelegt haben.
Ich hab ihm ne SMS geschrieben, dass ich 2 Tage komme, wie er es gerne hätte, Umzug hin oder her, er ist mir wichtiger und dass ich ihn lieb hab.

Scheiße, ich sitze hier und fühl mich so hilflos, weil ich gerade nichts für ihn tun kann :cry: