Re: Endlos?

#16
Unique hat geschrieben:Wie du dir denken kannst, bin ich anderer Meinung. Denn ich habe auch schon solche Sachen wie Zuckerverzicht bei meinen Diäten durchgezogen und es hat mir nichts gebracht, außer dass ich am Ende noch mehr gefressen hab und mir noch mehr von dem ungesunden Zeug was ich eigentlich nicht darf reingezogen habe.
Ja, das kann ich sehr gut verstehen, denn mir geht es eigentlich ähnlich. Das ist eben das Problem: Wie soll ich so einen Weg einschlagen, also mich gänzlich von zuckerfreien (aber nur undustriell hergestelltem Zucker, also sind natürliche Zucker okay) Lebensmittel "verabschieden", wenn ich ne ES habe?

Erstmal muss ich es sowieso schaffen, dieses Kapitel abzuschließen, bevor ich solch eine "radikale" Richtung lebe- vielleicht tue ich es auch gar nicht, sondern achte nur ein wenig darauf, dass ich halbwegs ökologisch esse.

Denn mein Ziel ist eigentlich gar nicht meine eigene Gesundheit, sondern eine Welt, in der man Leben kann- die nicht voller Abgase ist und Tieren ihren Lebensraum nimmt.

Boah, gerade merke ich, wie dumm sich das alles mal wieder anhört. Ich hör glaub ich auf, davon zu schreiben, sonst werde ich noch ganz wuschig im Kopf :wink:

Was ich ansonsten sagen kann ist, dass sich mein Essverhalten ins Positive entwickelt- ebenso wie mein Selbstwertgefühl.
Ich sage den Leuten mitlerweile meine Meinung, auch wenn ich weiß, dass sie wütend sein könnten (deshalb verkracke ich mich so häufig mit meiner Mutter), aber ich bin jetzt ich!! :D
"Ein positiv denkender Mensch weigert sich nicht, das Negative zur Kenntnis zu nehmen.
Er weigert sich lediglich, sich ihm zu unterwerfen."

Re: Endlos?

#17
Hi Kätzchen,

ich weiß nur wenig von dir, aber wenn ich das so lese mit deiner Mutter, dann erinnert mich das total an meine.
Die isst zwar nicht extrem öko, aber gerne bio und lebt dafür hochspirituell.
Also, so, wie deine Mutter u.a. den Zucker "verteufelt", hat meine auch so einige radikale Weltansichten und "verteufelt" z.B. die westliche Medizin. :roll:

Das Problem des Ganzen ist nur: Menschen, die eine radikale, exreme Lebensweise verfolgen, haben unendlich viele Begründungen, Erkläungen und Rechtfertigungen dafür!
(Naja, wir mit unserer ES eben auch...) Dass man so eigentlich gar keine Chance hat, eine andere Meinung zu haben, mit dem Gefühl, dabei RICHTIG zu sein!

Ich bin erst seit einigen Jahren an der Abnabelung dran und merke, wie sehr die Einstellung meiner Mutter mein eigenes Leben "blockiert".
Z.B. war ich auch sehr gläubig, nun aber brauche ich großen Abstand von Gott (obwohl ich noch immer überzeugt bin, dass es ihn gibt, kann aber einfach nicht beten oder so) und zum normalen Arzt zu gehen und ihm zu VERTRAUEN, fällt mir auch noch sehr schwer, obwohl ich ja weiß, dass es richtig ist....

Ich weiß nicht, wie alt du bist?
Aber ich denke, sobald du in deine eigene Wohnung/WG ziehen kannst, hast du eine Chance, deinen eigenen Weg zu gehen.
Es wird vermutlich viele Jahre brauchen, dich selbst zu finden.
Und wenn es ein ähnlicher wie der deiner Mutter ist, hauptsache, es ist DEINE Überzeugung und Wille!

Ich merke es an mir selbst. Mit dem elterlichen Abstand und dem Erwachsenwerden entwickle ich langsam eine andere Sichtweise, MEINE Sichtweise.
Und ich merke, dass mir das gut tut. Weil das eben ICH bin. Auch wenn ich mich noch laaange nicht gefunden habe.

Ich wünsche dir, dass du zeitig den Schritt der Abnabelung von deiner Mutter gehen kannst und so deinen eigenen Weg findest, ganz gleich, wie er aussehen mag.

Und dass du schon mit ihr streitest, ist ein erster Schritt!
Das hab ich nämlich nie gekonnt.
Halt bitte daran fest! Es ist so wichtig, anderen die Meinung sagen zu können und sich Konflikten stellen zu können.
Und den Mut zu haben, anderer Meinung (anders) zu sein!
Liebe Grüße, kugel

Zu lernen, es als einen Teil von sich zu akzeptieren ohne es auszuleben...
Zu vergeben, wenn man schwach geworden ist...
Zu jubeln, wenn man stark geblieben ist...

Re: Endlos?

#18
kugel hat geschrieben:Ich weiß nicht, wie alt du bist?
Aber ich denke, sobald du in deine eigene Wohnung/WG ziehen kannst, hast du eine Chance, deinen eigenen Weg zu gehen.
Ich bin 17 und ich habe in einem Jahr ohnehin vor, auszuziehen, weil ich Veterinärmedizin studieren will und das bei mir in der Nähe nicht möglich ist.
Ich könnte zwar auch bereits jetzt schon in eine WG ziehen, aber, da ich weiß, dass ich in einem Jahr weg bin, will ich mir den Stress nicht machen, jetzt wegzuziehen und dann nochmal in einem Jahr. Jetzt gehe ich momentan nämlich noch zur Schule.
kugel hat geschrieben:Ich merke es an mir selbst. Mit dem elterlichen Abstand und dem Erwachsenwerden entwickle ich langsam eine andere Sichtweise, MEINE Sichtweise.
Und ich merke, dass mir das gut tut. Weil das eben ICH bin. Auch wenn ich mich noch laaange nicht gefunden habe.
Das tut gut, deine Worte zu lesen, denn ich weiß selber nicht, WAS genau meine Sichtweise ist...ich weiß nicht, ob ich einfach nur das Sprechrohr meiner Mutter bin oder ob ich diese Sichtweise aus meinem Herzen heraus teile. Eigentlich schon, aber irgendwie auch nicht (???)

Ich hoffe darauf, dass ich meine Überzeigung finden werde und ich arbeite daran!
kugel hat geschrieben:Halt bitte daran fest! Es ist so wichtig, anderen die Meinung sagen zu können und sich Konflikten stellen zu können.
Und den Mut zu haben, anderer Meinung (anders) zu sein!
Ich merke auch, dass mir das gut tut, wenn ich meiner Mutter wiedersprechen kann. Denn zuvor habe ich mich immer mit einem unbeschreibbaren Druck rausgehalten und alles gesagt, was sie auch hören wollte.
Mit der Zeit und Dank der Therapie kam eine Zeit der Leere, dann eine der Trauer und jetzt- will ich daran arbeiten, was mich traurig macht!
Es ist zwar noch ein weiter Weg und das weiß ich selber, aber, wenn ich stolpere, dann ist es nicht mehr so schlimm für mich.
Ich schaffe das, das weiß ich. Auch, wenn es noch Jahre dauern sollte.

Dankeschön, dass du mir Mut zugesprochen hast, Kugel!
Ich wünsche auch dir alles Gute! :D
"Ein positiv denkender Mensch weigert sich nicht, das Negative zur Kenntnis zu nehmen.
Er weigert sich lediglich, sich ihm zu unterwerfen."

Re: Endlos?

#19
Gern geschehen, wirklich!

Ui, 17... Ich bin auch ausgezogen, da war ich grad 18 geworden, allerdings bin ich da dann "erst" von einer Esssucht in die B* gerutscht. Du bist da ja "schon". (Boah, wie das klingt, sorry.:oops:)

Ja, jetzt und in einem Jahr noch mal umziehen ist hart. Besser so, wie du geplant hast!
Bloß nicht zu viel Veränderung auf einmal.
...Sprechrohr meiner Mutter...
Ach, wie kenne ich das nur zu gut... War ich auch seeehr lange.
Sei beruhigt, es wird sich ändern!
Wirklich, wenn du auf eigenen Beinen stehst, und das auch noch in einer anderen Stadt...

Anfang wirst du dich vielleicht etwas verloren fühlen, aber das wird sich geben.
Wichtig ist nur, dass du auch in der neuen Stadt deine Therapie fortsetzt.
Damit du dir dann nicht unbewusst eine neue "Leitfigur" suchst. Sondern wirklich langsam zu dir selbst findest.

Ich traue mich nun langsam, meiner Mutter Widerworte zu geben, aber das auch noch sehr diplomatisch.
Aber ich weiß, dass das noch mein Problem ist. Streiten. Widerborstig sein. "Böse" sein. Unartig sein...
Naja, ich lerne noch, ein richtig böses Mädchen zu sein... :wink:

Ja, wir schaffen es.
Wir schaffen es, eine EIGENE wunderbare Persönlichkeit aufzubauen. Und das Ziel: Uns selbst zu lieben!...
Liebe Grüße, kugel

Zu lernen, es als einen Teil von sich zu akzeptieren ohne es auszuleben...
Zu vergeben, wenn man schwach geworden ist...
Zu jubeln, wenn man stark geblieben ist...