Hallo,

ähm.. ich rede ja nicht so gerne darüber, aber der Leidensdruck ist gerade mal wieder sehr sehr stark..
Also, ich kriege den Anfang einfach nicht hin. Ich schaffe es einfach nicht. Ich erbreche udn fresse und meiner Familie fällt es auch schon auf, dass in letzter Zeit die Lebensmittel so schnell verschwinden.. Und das obwohl ich mir riesen Mengen noch nachkaufe..
Ich schaffe es einfach nicht normale Mengen zu essen. Das Problem ist auch, dass ich durch die RiesenFAs wirklichen meinen Magen sooo ausgedehnt habe, dass ich von normalen Mengen nicht mehr lange satt bleibe. Ich habe dann schon nach kurzer Zeit ein Hungergefühl, was dann schon wieder zu FAs führt.
Ich kriege es nicht hin und ich weiß nciht, wie ich es schaffen kann da wieder rauszukommen...

Ich geh kaputt hier und mein Körpergefühl ist auch einfach der Horror!!

Kann mir jemand helfen, vorrausgesetzt er konnte meinen Gedanken überhaupt folgen...

liebe nali! ich kenne dein gefuehl sehr gut... einerseits moechte ich nach Hungergefuehl essen andererseits bin ich entsetzt darueber, wie oft ich es tun koennte! Der Anfang muss daher geplant sein. Der Anfang des essens, nicht die losung deiner wahren probleme, ich meine damit das geregelte essen muss geplant sein. zb wuerde ich dir einen Timetable plan erstmal empfehlen. einfach um leerstunden ohne essen aushalten zu koenne. zb drei bis fuenf probiere ein bischen zu bestimmten zeiten und
dazwischen einfach nein sagen, ein starkes nein! mir haben in den Zwischenzeiten imme kaugummis oder wassertrinken geholfen ablenken. schau erstmal nicht auf die mengen wieviel sag dir ein oder 2 teller aber sei dir nicht boese wenn es mehr werden. zb

fruehstueck um 8
zwischenmahlzeit 10.30
Mittag 13.00
zwischenmahlzeit 16.00
Abendessen 19.00
eventuelle spaetmahlzeit zb apfel johgurt 21.00


sei nachsichtig mit dir, wenn es mehr wird, die hauptsache ist, dass du nicht erbrichst und dich selber nicht fertig machst, sei nachsichtig und geduldig mit dir! ichhofe ich konnte dir da ein bischen weiterhelfen

Hallo Alonja,

danke für deinen Ratschlag. Ja das könnte wirklich gut sein und ich glaube, das würde erstmal helfen wenigstens von den wirklich sehr sehr sehr großen FA-Mengen wegzukommen. Wenn ich es mir so durchlese und ganz ehrlich zu mir bin, dann glaube ich, dass ich es mir auch nur schwer vorstellen kann, "so viel" zu essen, bzw drinnen zu behalten-- essen tu ich ja das tausendfache am Tag
Wie hast du dir denn die Zeit zwischen den Mahlzeiten verplant? Bist du da einfach viel unterwegs gewesen? Oder hast du es einfach so geschafft, ohne (Fr)Esssituationen zu meiden?

Ganz lieben Gruß, ich werde mich morgen an die Arbeit machen und hoffentlich erfolgreich sein!!!

Gute Nacht,
Nali

Ja das Wichtigste ist, dass man Feste Mahlzeiten hat und danach sich ablenkt, wie schon gechrieben wurde!

Hmm.. ok... ich versuche es so gut ich kann, feste Mahlzeiten zu mir zu nehmen und mal nicht noch hinterher oder zwischendurch das ein oder andere in den Mund zu stopfen..

Eben habe ich gefrühstückt. Und es ist noch drinnen und es ist ok, dass es drinnen ist.

Ich muss mich auch langsmal fertig machen, weil ich mich gleich mit einer Freundin treffe. Da bin auch schon mal sicher vor einem FA

Alles Liebe,
eure kämpfende Nali

Hallo Nali,

ich bin auch der Meinung, dass geregelte Mahlzeiten für den Anfang sehr wichtig sind. Alleine hätte ich das nie hinbekommen, aber während meiner stationären Therapie wurden wir ja praktisch dazu "gezwungen" regelmäßig zu essen. Am Anfang war es wirklich die Hölle, denn wie du ja selbst gesagt hast ist der Magen auf riesige Nahrungsmengen eingestellt und plötzlich sollte so eine (für mich damals) mickrige Portion alles sein? Aber das bleibt kein Dauerzustand. Dein Magen wird sich mit der Zeit wieder daran gewöhnen normale Mengen zu essen und du wirst danach nicht mehr das Gefühl haben, nochmal 10 solcher Portionen zu essen. Ich habe früher solche unfassbaren Mengen in mich hineingestopft, das würde man mir nicht glauben... Wenn ich heutzutage mal einen Rückfall habe (was selten vorkommt), ist die Menge die ich esse im Vergleich verschwindend klein, weil mein Magen da nicht mehr mitmachen will. Ab und an sind mir sogar normale Portionen in Restaurants zu groß (wenn ich zB davor schon etwas gegessen hatte oder es die Inhaber zu gut mit einem meinen) und ich lasse dann auch den Rest stehen... früher undenkbar.
Was mir zu Beginn auch sehr geholfen hat, waren Chupa Chups ^^..... Das ist nicht jedermanns Sache und sicher kein Patentrezept, aber immer wenn ich das Bedürfnis nach etwas Süßem/einem FA hatte, schnappte ich mir einen und war erstmal für 30 Minuten beschäftigt. Danach war der Druck meist weg

LG

Wow Lupus, da wo du bist möchte ich auch hin!!! Wie du das schreibst, macht es mir echt HOffnung, dass es zu schaffen ist wieder ein noramles Leben zu haben. Essen stehen zu lassen, weil man satt ist.. einfach nur toll!! Dein Beitreag hat mir gerade deswegen auch so viel Hoffnung gemacht, weil du auch scheinbar riesige FAs hattest.. Leider habe ich es heute doch nicht geschafft, aber der FA hat nciht sooo lange gedauert wie sonst und daher war die Menge auch kleiner.. Ein langsamer Erfolg, aber vielleicht wir es morgten noch besser und ich schaffe es ganz ohne FA...
Auf jeden Fall fahre cih gleich zum Gesdchäft und kaufe mir Cuppa Cups und keine FA-Lebensmittel

Danke für den Tipp

Ich habe auch sehr sehr lange gekämpft und hatte immer wieder Rückschläge, aber davon darfst Du Dich nicht unterkriegen lassen. Rückfälle gehören leider dazu, aber es wird besser, irgendwann hörst Du auf damit, dann schaffst einen und noch einen und so weiter.

Hallo liebe Nali,
ich denke so lange brauch der Magen gar nicht unbedingt um sich an kleinere Mengen zu gewöhnen. sehr wichtig ist dass du deine Mahlzeiten langsam ist und sorgfältig kaust, da der Magen ja auch einige Zeit braucht, um zu melden dass er satt ist. Ich habe bei dem sehr wichtigen Frühstück angefangen und ballastoffreich gegessen (Frischkornbrei), die Mengen sehen manchmal überhaupt nicht groß aus, aber sie haben mich bis zum Mittag satt gemacht, ballastoffreiche Kost quellt erst im Magen und wenn man schnell ist, merkt man oft zu spät, das man mehr gegessen hat und weniger gebraucht hätte um satt zu sein. also das ah und oh ist: langsam essen und Dinge die einen wirklich satt machen und nicht 'hohl' schmecken. Das ist aufjedenfall meine Erfahrung und mein Tipp. Zeit nehmen, ballastoffreich und gesund essen, da kann man sich auch trotzdemmal Süßes oder ungesundes gönnen, aber die Lust darauf wird weniger, wenn man in sich geht und danach fragt, was der Körper und der Magen jetzt wirklich brauch. ist er hungrig? brauch er was Süßes oder ist es nur das Gefühl nach was Süßen und Essen? Schwierige Sache, ich weiß... man muss sich oft von einem Sättigungsgefühl ablenken, auch wenn dieses nicht übermäßig ist...irgendwas tun wo man völlig konzentriert ist und gar nicht an Essen oder die Auswirkungen auf den Körper denken muss.
Naja, ich wünsch dir ganz viel Kraft und du schaffst es

liebe Grüßle

Nitchen hat geschrieben:Zeit nehmen, ballastoffreich und gesund essen, da kann man sich auch trotzdemmal Süßes oder ungesundes gönnen, aber die Lust darauf wird weniger, wenn man in sich geht und danach fragt, was der Körper und der Magen jetzt wirklich brauch.

Da hast du recht. Ich esse fast jeden Tag etwas Süßes und das nicht mehr massenweise, sondern wirklich in ganz normalen Mengen. Zudem lernt man auch "Nein" zu Süßem sagen. Beispielsweise liegt bei mir seit ca. 2 Wochen eine Riesenpackung Mozartkugeln herum, von denen ich mir ab und an eine gönne und nicht alle auf einmal verputze. Was für mich ein Riesenschritt ist, denn während meiner schlimmsten bulimischen Phase aß ich wirklich was mir in die Finger kam, immer und überall. Die Fähigkeit zu entwickeln auf meinen Körper zu hören, Hunger oder Sättigung zu spüren und gegebenenfalls Essen abzulehnen, weil man es nicht möchte/braucht, hat mir eine völlig neue Welt eröffnet. Wie auch Schlumpfine schon sagte, Rückfälle sind die Regel, aber mit jedemmal das man diesem Drang widersteht, wird es leichter. Ich bin so froh, dass ich anfangs die Unterstützung in der Klinik hatte. Dorthin zu gehen war die beste Entscheidung meines Lebens, denn ich war wirklich bereit die Essstörung endlich loszulassen

LG

Hi,
das hört sich ja alles super an!
Das Problem bei mir ist, dass sich mein Körper schon so an Zucker gewöhnt hat, dass ich manchmal, wenn ich nein zu was Süßem sagen will schon das Zittern bekomm und merke wie sowas wie eine fremde Kraft meinen Körper beherrscht, die mich zum Laden zieht damit ich was kaufe. Und nur ein paar Stücke Schokolade essen geht einfach nicht. Dazu hab ich nicht die Kraft.

nane hat geschrieben:Und nur ein paar Stücke Schokolade essen geht einfach nicht. Dazu hab ich nicht die Kraft.

Ich weiss, dass das schweinhart ist. Ich war ja selber dort... Aber es ist eine Hürde die jeder nehmen muss .

Ja, es kommt mir richtig wie ein Entzug vor. Ich halte durch und durch und irgendwannmal bricht es doch über mich.. Ich hoffe jeden Tag aufs Neue, denn jeder Tag ist eine neue Chance. Nur manchmal ist es dann doch so deprimierend, wenn der Magen wieder so schmerzt und man hinterher die leeren Verpackungen sieht..
Ich werde am WE bei einer Freundin übernachten. Das werden die ersten Entzugtage sein und vielleicht "kriege ich da den Anfang hin"..

Nein mich verlässt der Mut und die Hoffnung nicht, nein, nein, nein!!
Es sind ja auch gerade Ferien.. Und da ist es noch schwerer..

Ich möchte Dich erst mal mega drücken!
Ich bin so mega stolz auf Dich!

Ich glaube jeder weiß, wie schlimm der Anfang ist, aber Du wirst es schaffen. Ich habe es dann so gemacht, dass ich vorm Essen immer aus Klo gegangen bin, weil dann hatte ich keine Ausrede und keinen Grund, warum ich da hin muss und ich habe auch das Bad gemieden und vorm Essen oder beim Essen wenig getrunken, nur das Notwendigste.

ES ist leider eine Sucht und da gehört leider ein Entzug dazu, aber es wird Dir immer leichter fallen und denke einmal daran, was Du dann alles wieder hast, Du bist frei, hast keinen Druck mehr, kannst Dich wieder normal bewegen, einfach alles, Du wirst ein neuer Mensch.

Stell Dir vor es sei eine Treppe, die Du gehst, immer ganz kleine Stufen und manche Stufen sind etwas morsch und da fällt man wieder etwas ab, aber Du willst unbedingt hinauf und Du wirst es schaffen.

Ich bin überzeugt von Dir! Du bist so stark!
Ich bin für Dich da!

Stell Dir vor es sei eine Treppe, die Du gehst, immer ganz kleine Stufen und manche Stufen sind etwas morsch und da fällt man wieder etwas ab, aber Du willst unbedingt hinauf und Du wirst es schaffen.

Vielem Dank liebe Schumpfine für deine aufbauenden Worte

Morgen und Übermorgen bin ich bei meiner Freundin.. also mit Übernachtung. Da bin ich sicher vor FAs und ich hoffe das wird ein erfolgreicher Anfang werden!!

Hast du jetzt auch noch so manchmal FA Druck? Und wenn ja, wie gehst du damit um?

Ich finds ganz toll, wie weit du gekommen bist!!