Hallo ihr Lieben....so ganz weg ist es doch nicht.....

#1
So..Hallo...

Ich bin auch einer derjenigen, die lange Zeit mal angemeldet war..und nun schon seit sicher 1-2 Jahren nicht mehr hier war..jedoch still mitgelesen hat.

Der Grund, warum ich nun wieder schreibe ist, dass ich, nachdem ich meine Bulimie zwar für längere Zeit besiegt hatte...auch mit Klinik und so... , wieder zu kommen scheint.

Ich habe ziemlich zugenommen...hauptsächlich weil ich im letzten halben Jahr extrem viel Stress hatte und immer noch habe.
Das Gefühl " Ich kann nicht mehr" habe ich sehr oft.

Ich habe zwar nicht mehr in der Art und Weise Bulimie wie früher...aber mich beschäftigt mein Gewicht enorm...und der Wunsch wieder abzunehmen ist wirklich da...obwohl ich mich noch im Normalgewicht befinde.
Ich hatte auch schon einige Rückfälle...zwar in großen Abständen...aber ich habe durchaus Angst, wieder hineinzurutschen.
Aber ich kann meinen Stress zur Zeit fast nur mehr durch Essen kompensieren...mein Gefühl des Alleinseins...meine Angst vor dem was kommt....und ... natürlich die Unfähigkeit mir was gutes zu tun..wenn ich alleine bin.

Ich esse und esse...ohne Hunger zu haben..einfach nur weil ich es mir gönnen möchte..einfach nur weil ich nicht weiß was ich in manchen Situationen sonst tun könnte...außer saufen gehen...etc.. was oft nicht geht..und ja auch gott sei Dank..weil ich eine kleine Tochter habe.

Ich fühle mich derzeit einfach nur sehr oft überfordert....
und mir fehlen Ventile...bzw. die Aussicht auf ein leichteres Leben.
Es wird demnächst bei mir nämlich noch anstrengender werden...ich muss jetzt nicht nur Mama sein und gleichzeitig Studentin...sondern auch noch arbeiten...weil es für meine Konten fatal war, ein halbes Jahr nicht zu arbeiten...
Und mir fallen Beihilfen weg..weil ich mein Studium wieder wechseln musste...da es mit Kind und Arbeit nicht möglich ist.
Sprich, die Beihilfen haben meinen Lebensunterhalt nicht genügend gedeckt..deswegen bin ich jetzt auch im Minus...

Mich würde es auch freuen wenn sich jemand hier an mich erinnert..wobei ich nicht böse bin wenn dem nicht so ist...wie gesagt, ich war schon lange nicht mehr hier....

Dennoch hoffe ich, dass ich, wenn ich mich hier wieder öfter blicken lasse...daran gehindert werde, wieder in die alten Muster zu verfallen, die mich ja letztendlich zu einem psychischen Frack gemacht haben.
...wobei ich momentan auch nicht weit davon entfert bin..aufgrund der ständigen Überlastung...und der jetzt noch stressigeren zukünftigen Zeiten...

naja..also...ich werde versuchen hier wieder regelmäßig zu schreiben...und zu berichten wie es mir geht.

Bitte nehmt mich wieder in euren Kreis auf...auf dass wir uns alle dabei unterstützen, aus dieser Krankheit rauszukommen.

Viele liebe Grüße,

Emily
Der Mensch kann wohl tun was er will, aber er kann nicht wollen was er will !

Re: Hallo ihr Lieben....so ganz weg ist es doch nicht.....

#3
Das kann gut sein...

Aber deinen Namen habe ich auch noch in Erinnerung.
Ich wollte mich in letzter Zeit immer wieder mal einloggen...aber ich wusste weder meinen Benutzernamen noch...noch konnte ich einen neuen machen, da meine Email Adresse hier ja schon benutzt war...

Naja...
als ich dann irgendwann einen Beitrag gelesen hatte, von einer Emilia...klingelte es...und ich konnte mir ein neues Passwort schicken lassen :D

Freu mich jedenfalls, dass du noch da bist.

Wie geht es dir...bist du inzwischen etwas von der ES weggekommen?

lg,
emily
Der Mensch kann wohl tun was er will, aber er kann nicht wollen was er will !

Re: Hallo ihr Lieben....so ganz weg ist es doch nicht.....

#4
Hört sich ja echt übel an - studieren, arbeiten und Kind erziehen... Hast du denn jemanden, der dir hilft??

Ja, Emily, ich bin ziemlich lange schon kotzclean. :D Die RF im letzten halben Jahr kannst du an einer Hand zählen. Bloß die Verfressenheit ist verbesserungswürdig.... :roll:

An Emilia musste ich auch denken, als ich den Thread von dir gelesen habe. :wink:

lg

aire

Re: Hallo ihr Lieben....so ganz weg ist es doch nicht.....

#5
achja, ich dachte auch vor langer zeit mal, dass das ein dunkler teil meiner vergangenheit ist. nur damals ist es wirklich so ziemlich einfach verschwunden. zum einen, weil es sich nicht mehr in mein leben integrieren lies, zum anderen ... ja ich weiss auch nicht so genau (faellt mir jetzt erst, waehrend ich schreibe, auf!! das schreiben hilft doch!!!). ich glaub ich war verliebt! :roll:
wie auch immer. das verschwindet nicht einfach so! das ist wie die theorie 'die krankheit durch willensstaerke' wegzukriegen. das geht eben nicht. man muss sich mit den ursachen beschaeftigen.
ich sehe du hast das gemacht. schade, dass du nun doch wieder probleme hast!
du musst unbedingt versuchen das ganze anders zu regeln! ich glaube, dass IST einfach zu viel. lass dir helfen. freunde? irgendwelche organisationen??? das kann doch keiner durchhalten!!! :shock:
Enemies
They stick to my head
They run with my feet
I'm doomed to be bad

Re: Hallo ihr Lieben....so ganz weg ist es doch nicht.....

#6
Hallo liebe Aire, und liebe mary jane!

Ich finde es super, Aire, dass du schon fast wieder ganz clean bist.
Überhaupt, weil ich weiß, wie beschissen es ist in der akuten Phase zu stecken, in der ich gott sei Dank noch nicht wieder bin.

Ja...ich habe mir ziemlich viel angetan...und ich verlange schon mein ganzes Leben sehr viel von mir..scheitere immer wieder an der Überforderung...mache mich fertig weil ich mich immer mit Leuten messe, die ganz andere Vorraussetzungen haben als ich...und fühle mich minderwertig wenn ich nicht genauso gut bin wie diese.

Zur Erklärung:
Mein derzeitiger Freund z.B. ist 21 Jahre alt, wohnt bei seiner Mama in einem schönen großen Haus, fährt ein tolles Auto und muss sich nur um sein Studium kümmern...sonst um nichts...und hat trotzdem genug Kohle um Essen zu gehen, Aus zu gehen.. etc...

Und das paradoxe...fast mein gesamter Freundeskreis besteht aus Menschen, die einfach andere Vorraussetzungen wie ich haben.
Meine Eltern unterstützen mich soweit sie können. Sie passen mir an den Wochenenden auf meine Tochter auf...obwohl sie in Österreich wohnen, und ich in München studiere.
Finanziell jedoch können sie mir überhaupt nicht helfen, da sie selber in sehr hohen Schulden stecken...und ich habe ja auch noch 2 jüngere Geschwister, die noch zuhause wohnen.

Und..ich habe es jetzt endlich geschafft, mich nicht mehr nur daran zu orientieren, was andere von mir denken..auch bzgl. dessen was ich studiere...
und habe festgestellt, das Elektrotechnik zwar ein prestigeträchtiges Studium für mich sein würde...aber einfach zuviel Zeit erfordert, welche ich einfach nicht habe..ohne daran kaputt zu gehen.
Ich war letztes Semester ständig kurz vorm Burn Out.
Nun lasse ich es...obwohl ich die Prüfung geschafft habe....weil ich weiß, dass es jetzt mit zusätzlich noch Arbeiten unmöglich wird.

Jedoch ganz aufs Studieren verzichten, kann ich mir einfach nicht vorstellen.
Ich weiß nicht genau, warum ich mir einrede sonst nicht glücklich werden zu können. Aber ich habe so viel dafür gekämpft studieren zu können...wollte es schon von klein auf....

Ich bin in Heimen groß geworden...das hat verschiedene Gründe...
meine Eltern streiten ständig..und das war früher sehr sehr heftig...
Naja..und dort wurde ich oft dazu gedrängt, das Gymnasium aufzugeben...aber ich WOLLTe unbedingt Matura machen.
Letztendlich habe ich sie dann in der Abendschule abgeschlossen...schon schwanger und als Mutter.
Auch in der Volkschule hatte ich Lehrer, die meinten, ich würde es nie aufs Gymnasium schaffen..aber ich habe es geschafft...und ich möchte nicht alles um sonst gemacht habe-

Heute war ich mich einschreiben...ich studiere ab jetzt Neuere deutsche Literatur, mit den Nebenfächern Soziologie und Phonetik.
Ich freue mich richtig darauf, weil mich diesmal für Studien entschieden habe, welche mich voll und ganz interessieren..ohne Rücksicht darauf ob man da viel verdienen wird oder nicht.

Ich brauche nun nur noch dringend einen Job.
Ich hatte das Glück, nach einem halben Jahr Wartezeit und übergangsmäßigem wohnen in einem einzigen dunklen Zimmer zusammen mit meiner Tochter zu wohnen...mit Gemeinschaftsküche die zu 10 verwendet wurde..im Studentenwohnheim...
nun in einem Studentenwohnheim mitten in der Stadt, ganz in der Nähe des Kindergartens und der Uni eine Wohnung bekommen zu haben...mit einem großen Zimmer, Küche und eigenem Bad...sogar mit Badewanne...
Ich habe nun, seit einem halben Jahr endlich wieder Lebensqualität....aber halt die irrsinnige Angst davor, sie nicht halten zu können...
Das mit den Hilfen sieht sehr schlecht aus...aber ich werde mich die nächsten Tage noch mehr informieren...vielleicht geht irgendwas...

und ich meine..ich kellner ja nicht so ungern...und hätte nichts dagegen, an den wochenenden, an denen meine Kleine bei ihrem Vater oder bei meinen Eltern ist, auch immer nachts zu arbeiten..wo es meiner Erfahrung nach am meisten Trinkgeld gibt.
Und es hat ja vorher, neben einem anderen Studium außer Elektrotechnik, auch schon geklappt....aber ich weiß, dass es nicht einfach wird...und es auch sehr viel mit Glück zusammen hängt, eine Stelle zu finden, bei der ich mit 2 mal arbeiten genügend verdiene...

danke für eure Anteilnahme...

lg,
Emily
Der Mensch kann wohl tun was er will, aber er kann nicht wollen was er will !

Re: Hallo ihr Lieben....so ganz weg ist es doch nicht.....

#7
Ach ja..was ich noch an sagen wollte...bzgl. warum ich aus der ES rauskam...

Ich war schlagartig gesund, als der Vater meiner Tochter den Schritt machte und sich von mir trennte....
auf einmal hatte ich so viele andere Probleme und Dinge zu lösen..dass es einfach nicht mehr wichtig war...denke ich...
Und...ich war frei..frei von ihm..von meinem Schizophrenen Freund, bei dem man immer aufpassen muss, wie man was sagt und was man sagt, weil er sehr schnell böse sein kann, ohne dass man weiß warum,...und er unheimlich nachtragend ist..und oft wegen einer Kleinigkeit den ganzen Tag grantig sein kann...

Mir ging es ohne ihn auf einmal viel viel besser...deshalb würde ihn auch nie wieder zurücknehmen...
Ich habe die ES auch erst wieder so extrem bekommen, als ich mit ihm zusammen war...und irgendwie bin ich mir fast sicher, dass es auch was mit ihm zu tun hatte...ich fühlte mich eingesperrt...kontrolliert....und war auch unglücklich gegen Ende unserer Beziehung...
aber hatte Angst davor, wie es werden würde wenn ich mich von ihm trenne..deshalb war ich im Nachhinein froh, dass er sich getrennt hat.
Allerdings ist es jetzt sehr schwierig mit ihm...weil er mir immer wieder mal gesteht, dass er mich noch liebt, deshalb nicht mit mir befreundet sein könnte...mich im ersten Jahr 2 mal zurück wollte etc.... und ich einen neuen freund habe..was für ihn halt auch irgendwie schwer ist...
KURZ: er verhält sich meistens leider wie ein Arschloch

Also..zur Bewältigung der Essstörung brauchte es bei mir 12 Wochen Tagesklinik, danach noch ein halbes Jahr Therapie...kämpfen kämpfen kämpfen...und neue Aufgaben wegen der Trennung.... dann war es einfach weg...und das fast von einem Tag auf den anderen...

lg,
Emily
Der Mensch kann wohl tun was er will, aber er kann nicht wollen was er will !