Re: Alles nur eine Frage der Gewohnheit

#46
ich glaube auch nicht, dass man die bulimie nur am zucker aufziehen darf.
ja, bei mir ist das so wie bei kunststoff.
ich habe GAR KEINE FA´s mit Süßzeugs etc. Klar hab ich Heißhunger drauf, dann esse ich es auch, aber die richtig Hammer-FAs sind noch immer die mit "normalem" Essen...

Ich würd sagen: Wenn man sich süßzeugs verbietet, hat man auch Bock darauf im FA
Wenn man sich normales Zeugs verbietet, dann hat man darauf Lust.

oder??? :roll:
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: Alles nur eine Frage der Gewohnheit

#48
Das mit dem käse liegt an dem anderen stoff, cortisol, der die Sucht nach fetten auslöst.
Es klingt vielleicht etwas zu einfach, Bulimie nur an zucker oder Fetten aufzuziehen und es ist korrekt, dass auch normale Menschen Probleme mit Schkolade etc haben. Aber es hilft, und es ist einfach erwiesen und man kann es nicht abstreiten, dass die Psyche Botenstoffe im Körper beeinflusst und die mobilisieren den Mneschen dazu, gewisse dinge zu tun. Die sucht nach zucker ist bei dem bulimiker sozusagen perfektioniert...
"Normale" Frauen beschreiben schließlich auch das Glücksgefühl nach einer tafel schokolade...

In der therapie geht es meiner meinung darum, so voiel stärke zu sammeln, dass man diese normale genießen irgendwann wider spüren kann... und sich vor lauter sucht nicht in einer fressattacke verliert...

Re: Alles nur eine Frage der Gewohnheit

#49
Para hat geschrieben:Isst hier jemand Erbsensuppe mit Vollkornbrot zum FA?
JA, hallo ich. Bei mir ist es WIRKLICH völlig egal was ich esse. Können auch Schüsseln an Müsli sein, oder REis mit GEmüse. Es geht darum, dass ich den Druck nicht mehr aushalte, weil ich nicht erkenne, dass er nichts mit Essen zu tun hat.
Und in meiner Therapie geht es darum Gefühl nicht zu verdrängen. Ich habe nicht Druck weil ich fressen will sondern fresse weil ich Druck verspüre.

Klar iist für mich aber, dass man in erster Linie auf eine vernünftige Ernährung umstellen muss, damit FAs, die aus Hungern, Diät etc entstehen nicht auch noch dazu kommen, denn dann wird es extrem schwer da raus zu kommen.
Naja, da ich mich eh relativ sinnvoll ernähre mag das auch der Grund sein, warum meine FAs vielleicht vollkornlastiger (Erbsensuppe und Vollkornbrot) sind als die anderer ?
Zuletzt geändert von bumble-bee am Sa Jan 24, 2009 18:14, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Alles nur eine Frage der Gewohnheit

#51
ich muss bumble bee zustimmen...

also erstmal in meiner schlimmsten zeit habe ich nicht mal bei FAs kohlenhydrate oder fett zu mir genommen. da hatte ich dann FAs mit unmengen grünen salat oder essiggurken oder brokkoli oder alles mögliche... (und ich weiß dass auch grüner salat kohlenhydrate enthält, aber biiiittteeee)

damals war ich aber noch sehr auf magersucht... später war es dann völlig egal was ich aß... hauptsache ich hatte wieder was zum kotzen in mir. da ging es dann gar nicht mehr ums gut schmecken sondern nur um die menge. wenn wir nichts mehr essbares außer hartem brot hatten, dann hab ich eben hartes brot gegessen...

und bevor 2009, als ich versuchte aufzuhören hatte ich besonders viele FAs mit Müsli und Vollkornbrot, so wie es bumble bee sagte. Auch nudeln und gemüsesuppe waren ein dauerburner. Aber mittlerweile komme ich mit dem essen zu recht. und seit 4 jänner habe ich KEINEN EINZIGEN FA.

muss aber auch sagen, dass ich mich von zucker fernhalte. ich esse gar keinen zucker. das zuckrigste was mir ins haus kommt ist früchtemüsli und obst. und gelegentlich mal vollkornbrot.

vielleicht klappt es auch deshalb so gut im moment?!? von da her müsste ich euch wieder rechtgeben mit dem zucker
Zuletzt geändert von kunststoff am Sa Jan 24, 2009 19:02, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Alles nur eine Frage der Gewohnheit

#52
Ja ich esse auch (vorsichtshalber) kaum Zucker, Weißmehlprodukte, weil ich einfachweiß, dass die Warscheinlichkeit größer ist, dass es in einem FA endet (ob das nun am Zucker liegt, oder an meinen inneren Regeln von wegen "gesunde" und "ungesunde" LM sei mal dahin gestellt, ist im Grunde aber auch egal, hauptsache ich hab weniger FAs wenn ich mich gesund ernähre)
Para hat geschrieben:Und bei FAs brauche ich Junkfood. Süßes, fettiges, Dinge die extrem intensiv schmecken und mich in ne Art Rausch katapultieren.
.
Glaubst du, dass du die FAs/Bulimie hast, weil du dir diesen Rausch immer wieder holen möchtest? Das macht auch Sinn, da es ja eine stoffgebundene Sucht ist und dann verstehe ich auch deinen vehementen Einsatz bei der Entzugs- und Endorphinediskussion. Ich kenne das so aber nicht. Mich versetzt es in gar keinen Rausch - geht dass den überhaupt so schnell, wenn man hinterher wieder alles rauskotzt? Mir ging es immer um das GEfühl der Ausgeglichenheit, Entspanntheit und dem inneren Gleichgewicht nach dem kotzen.

Naja, das hab ich jetzt eh auhc nicht mehr so verlässlich. Jetzt fühl ich mich oft nur noch schuldig und schlecht. Ist halt die Frage warum ichs dann trotzdem noch tue :roll:.

Re: Alles nur eine Frage der Gewohnheit

#53
Ja, ich brauche diesen "Rausch". Ganz süßes ist (für meinen Geschmack) ultra lecker und löst in mir tolle Glücksgefühle aus. Vielleicht ist das bei anderen anders, aber bei mir ist das so.

Nachdem ich z.b. Massen an ultra süßen Kornflakes gegessen hab, fühle ich mich richtig entspannt, gesättigt, zufrieden und glücklich (also bis ich dann eben kotzen geh)... Süßes ist mir bei geplanten FAs extrem wichtig. Ohne ist es nicht das was ich brauche.

Und ich glaube tatsächlich, dass da bei mir auch eine milde Form der körperlichen Abhängigkeit besteht. Ich brauche nur wenig süßes auf die Zunge zu bekommen und es könnte ich schlimmen Fressgelagen ausarten. Wenn ich nur einen Tropfen süßes geschmeckt hab, werde ich richtig depressiv und verzweifelt bei dem Versuch einen FA zu verhindern. Wie bei Alkoholikern die dann nicht ihr Gesöff kriegen.

Mir macht das richtig Angst und ich bin mir nicht sicher, ob ich jemals normal damit umgehen könnte...

Re: Alles nur eine Frage der Gewohnheit

#56
Ähm. Para, das wusste ich schon. ;) Gibt ja auch ein Zuckerhigh, du müsstest mal meine Mitstudierenden fragen, was mit mir passiert, wenn ich Apfelschorle trinke... Dann bin ich erstmal hin und weg.
Aber das ist von Person zu Person wirklich sehr unterschiedlich.

Ich kenne beide Arten von FAs, auch die mit dem vielen Zucker, aber auch mit Suppe und Vollkornbrot und Müsli und Milch, auch total gesunde Dinge. Sogar mit Dinkelflocken und Sojamilch... (Gut, dass das vorbei ist.)
Wie gesagt, ich kann damit jetzt umgehen. Achte aber darauf und esse auch nicht viel Zucker. Aber Obst, und Müsli und mein Zucker im Kaffee, damit kann ich umgehen. Und Süßigkeiten gibt es auch mal. Aber alles in Maßen...

Alles Liebe, Colourful
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Re: Alles nur eine Frage der Gewohnheit

#58
aire hat geschrieben:Ach COlour, das geht doch nicht, Para hat doch die ultimative Wahrheit gepachtet. Solange wir alle Schnittlauch essen, passiert auch nix. Milch ist ja bööööse (MilchZUCKER - SOS!!!). Und in der Suppe war bestimmt Mononatriumglutamat :shock:
Stimmt. Schnittlauch und Petersilie. Oder wie war das? Ist auch sehr nährstoffreich... *lache mich gerade scheckig*
(Und Suppe kochen kann ich auch...)

Übrigens, ich habe gerade einen Milchkaffee mit Zucker getrunken, laut Zucker und Bulimie absolut verboten. (Nebennierenrinde, Cortisolausschüttung)
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich heute einen FA habe?

;)

Alles Liebe, eure Colour
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Re: Alles nur eine Frage der Gewohnheit

#60
Ich bezweifle ja rein wissenschaftlich, dass das wirklich mehr als 40% mit dem Zucker ist.
Und ich kann dir das sehr gern biochemisch erklären, Para... ;) Das ist für meine Begriffe eher eine psychische Abhängigkeit als eine stoffgebundene Sucht. Wirklich.
Und übrigens, ich fresse nicht, nur weil ich mir einen Teelöffel Zucker in den Tee tue.
:D
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cron