Hallo zusammen,
meine letzten Tage haben mir Einiges gebracht und es fällt mir schwer, dass so positiv zu schreiben oder gar zu sehen, denn die FAs sind immer noch da...
Donnerstag habe ich es tatsächlich geschafft, zum Sport zu gehen mit einem Fremden, sozusagen und es hat mir soooooooooooooooo viel Spass gemacht

Das Gefühl von damals in meinem alten Fitnessstudio kam wieder auf: Gemeinschaft, alle dort, um das Gleiche zu tun....beobachten und beobachtet werden. Mit dem Bekannten hat es mir auch sehr viel Spass gemacht und wir gehen gleich nochmal an diesem Donnerstag!!!!

(passt schon fast besser!)
Aber ich kann euch sagen: Es war ein Kampf, mich zu überwinden und ich habe fast einen FA geschoben...war die ganze Zeit davor schon so nervös, einfach aufgrund der Ungewissheit: Was könnte auf mich zukommen? Besser: Was könnte auf mich zukommen, was ich nicht schaffen könnte?

Ich hatte vorher noch etwas essen wollen, eine Zwi-Ma. Allerdings wurd nur geschlungen und habe auch mehr als ich wollte gegessen (von der kcal-Zahl für mich aber noch ok

). Doch es war immer noch eine kleine Stimme in mir,die mich kämpfen ließ. Dass ich irgendwann noch einmal schreiben würde, dass mein Damenbart mir mein 'Leben' retten würde...

Eine Ablenkungsstrategie ist nämlich, mir die Augenbrauen und sämtliche kleine Härchen aus meinem Gesicht mittels einer Pinzette zu entfernen...naja, beruhigt mich erst einmal und hat es auch da...auch der Gedanke, dass ich das aufgrund genügend Zeit das auch erst einmal ausprobieren kann...
Zwar den FA gemeistert, aber danach nicht...

ich habe einfach weitergegessen und vielleicht sogar aus Hunger. Was mir aufgefallen ist, ist, dass ich mir eine bestimmte Ration setze und wenn ich drüber hinaus bin, ist es egal, dann wird gefres****. Ich könnte nie aufhören und das akzeptieren.

So kcal kommen ja schließlich ziemlich schnell zusammen...
Vielleicht ein falscher Gedanke, oder ein hinderlicher...Ich bewundere solche, auch dich Bumble-Bee, egal wie es Samstag aussah, die das aushalten und sich einen kleinen FA gönnen bzw. erlauben! Ich weiß zwar nicht, wie hoch der bei euch ist, trotzdem tu ich es.
Ich hatte auch ein sehr schönes Gespräch mit meiner Mutter. Sie ist ja momentan in einer psychosomatischen Klinik und man merkt, dass sie sich besser verstehen lernt, was vielleicht auch unserer Beziehung zu Gute kommt, denn ich wünsche mir eigentlich sehr, dass sie mir auch ihre Problem erzählt und ich ihr meine und dass wir in dieser Richtung wie Freundinnen umgehen und nicht, dass sie sich nur Sorgen macht und dadurch sich selbst vergisst. Sie scheint aber auf einem guten Weg zu sein...Wer weiß...viel liegt auch an mir, wie ich mich öffnen kann...in 2, 5 Wochen kommt sie wieder.
Tja und dann habe ich wohl die wichtigste Erkenntnis erlangt und sie auch noch mal hier nachgelesen. Weil du, Bumble-Bee das auch geschrieben hast. Ich habe es aber erst später gelesen. Komisch, dass wir da voneinander getrennt zum sleben Zeitpunkt auf das Gleiche kamen

Für Außenstehende ist es wohl auch einfacher zu sehen
Ich brauche die Aufmerksamkeit, Akzeptanz, das Verständnis, die Bewunderung, die Bestätigung, die Liebe (und vieles mehr) von außen, von anderen, weil ich diese nicht in mir trage

So banal.

Und deshalb bau ich immer wieder kleine Fassaden auf, damit ich auch nach auß0en hin ja 'gut' erscheine und die Bestätigung bekomme. Deshalb hatte ich in der Klinik auch keine FAs und fiel zu Hause wieder zurück ins alte Muster, denn ich hatte es nicht geschafft, in der Klinik mein Inneres aufzubauen. Aber ich bekam das oben genannte in der Zeit von außenstehenden Personen. Als ich nach Hause kamen, waren sie und ihre positive Wirkung auf mich weg und ich stand da: hilflos, fragend...ich hatte es nicht verstanden...ich hatte immer wieder gesagt, was ich brauche und dass ich es hier nicht habe. Dass ich aber eigentlich selbst dafür sorgen muss, ist mir erst am Wochenende wie Schuppen von meinen Augen gefallen. Und auch dass ich nicht gerne abends bei meinem Freund bleibe und so argen HH bekomme, hängt damit zusammen (wie genau weiß ich noch nicht). Denn ich erwarte quasi, dass er dieses alles erfüllt und ich mich dadurch gut fühlen kann, doch dazu ist er nciht in der Lage. Nur ich selber kann dafür Sorge tragen, dass ich mich wohlfühle, in mir sicher werde, nicht er. Das ist zu viel und auch nicht richtig. So ganz hab ich es zwar noch nicht raus, warum dann HH ist, aber ich denke, ich bin nahe dran und wenn ich es habe, kann ich dort auch ohne HH, mit Freude und ohne schlechtes Gewissen hingehen.
Es ist soooo wichtig für mich, dass ich mir verzeihe. Für alles, was ich getan habe und tu und noch tun werde, doch ich kann es (noch) nicht.

Ich sehe mich immer noch als totalen Schwächling an...wie soll ich mir denn bitte meine Essanfälle, udn dass ich es jeden Tag wieder nciht schaffe, verzeihen???? ich denke auch die ganze Zeit negativ von mir...oder bei meinen Selbstgesprächen geht es fast ausschließlich um mich im negativen Sinne. Das darf nicht sein!
Gut, musste ich mal loswerden.
Ich bin froh, darauf gekommen zu sein und ohne die Kommunikation, vor allem mit dir, Bumble-Bee, hätte ich es nicht geschafft!
Alles Liebe
Schlafquala
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.