kurze Vorstellung

#1
Ich schaue mir diese Seite seit einigen Tagen mit großem Interesse an, und finde die Idee mit einem Bulimie-Forum so gut, dass ich auch gleich meinen Senf dazu beitragen muss.

Kurz zu meiner Geschichte:
Ich bin 23 Jahre alt, seit ziemlich genau 10 Jahren Bulimikerin, habe eine Therapie hinter mir, die nichts gebracht hat - was die Symptomatik betrifft - und bin seit ca 3 Monaten "clean", was aber auf absoluter Eigeninitiative beruht.
Ich habe durch die Krankheit einige Folgeschäden erwirkt; z.B. ist mein Gebiß extrem vergilbt, ich habe an jedem Zahn Karies und traue mich nicht zum Zahnarzt wegen der Schmerzen und dem Unverständnis.
Ich bin durch die Bulimie in eine mehr oder weniger schlimme Alkoholabhängigkeit gerutscht, die meine Gesundheit zusätzlich zerstört.
Meine Sozialkontakte sind sehr dürftig - ich habe keine einzige Freundin, "nur" einen Freund, mit dem ich eine ziemlich enge aber auch problematisch Beziehung habe. Ich würde mein Verhalten mit "Sozialphobie" umschreiben.

So, was ich mit diesem Post sagen will ist einfach nur:
Ich werde trotz meiner momentanen Symptomfreiheit mit Sicherheit öfter bei Euch auftauchen. Es ist so toll, hier von sich erzählen zu können mit dem Wissen, dass es eigentlich "fast" jeder versteht....


Viele Grüße aus Norddeutschland an alle, die genauso wie ich die Hölle durchleiden...

*Katzenauge*

#2
hallo katzenauge!

***HERZLICH WILKOMMEN*** :)

als ich begonnen habe im forum zu lesen und zu schreiben, sind mir auch einige sachen klarer und bewußter geworden.
auf alle fälle denkt man viel über sich selbst nach...

symptomfrei hört sich riesig an!!!

liebe grüße
mari

#3
Liebe Mari,
vielen Dank für das Willkommen!
Wie gesagt, leider schaue ich erst jetzt ins Forum, und nun sind meine Symptome (vorerst?) vorbei.
Früher hatte meine Krankheit sich so in meinen Alltag eingeschlichen, dass ich niemals gedacht hätte, dass ich je wieder halbwegs normal essen/leben könnte. Aus dem Grunde hatte ich auch jahrelang resigniert (im Grunde seitdem meine letzte Therapie so erfolglos geendet hatte), und mich auch nicht mehr um eine Problembekämpfung bemüht.
Seit ich symptomfrei lebe, hat mich das Interesse an den Hintergründen meiner Krankheit wieder geweckt.
Zu meinen schlimmsten und hoffnungslosesten Zeiten habe ich die Krankheit einfach komplett verdrängt.
Ich konnte keinen Bericht im Fernsehen, kein Buch, was sich damit beschäftigt usw. aufnehmen. Ich habe versucht MIT der Krankheit normal zu leben. Aber das geht nicht.
Wenn jemand das Wort "Essen" erwähnte, hatte ich automatisch schlechte Gefühle. Ich hatte mich auf jedes "Essen gehen" gefreut, aber nur, weil ich dann unermeßlich viele tolle Sachen essen konnte. Nicht etwa, weil ich mich auf den Kontakt mit den Leuten freute.

Es ist einfach nicht möglich, mit dieser Krankheit glücklich und zufrieden zu leben. Aber wem sage ich das??


Ich wünsche Euch allen alles erdenklich Gute. Aber Ihr schafft das, wenn die Zeit gekommen ist. (Klingt blöd, aber "Bulimie" bedeutet nicht das Urteil "lebenslang").

Liebe Grüße

*Katzenauge*