quälgeister!

#1
ich bin ja eigentl v der ES her ( ich hoff, das kann man so formulieren)
einige zeit lang "entfernt".
aber durch sämtliche trigger (wie zb megadünne mädls) tu ich mich sehr schwer, meine viell nun gesündere einstellung beizubehalten.
meine waage habe ich schon längst entsorgt. weg damit!!!
gut. gegen konfektionsgrößen, schnitte und dergleichen kann ich mich kaum wehren, muss ja was anziehen... :lol:
kann aber (zumindest in einigen läden) sehr schädigend sein.
aber: zu guter letzt kamen mir da noch einige andere indikatoren in den weg. zb "abwägen müssen" bei ärztl kontrollen. kann da nicht wegschauen. und ABMESSEN! BÄÄÄH! :evil:
dies alles hegte in mir plötzlich einen schrecklichen wahn hervor, auszusehen, wie ein kleiner fetter zwerg. Ich meine, ich bin echt nicht klein. aber plötzl fühle ich mich so! und so massig!
ich ertappe mich bei rückfallsartigen aktionen, um gewicht zu reduzieren.
ich habe mit soooo viel mühe zugenommen!
lt med wäre ich ja eig noch heute im UG-bereich. aber was hilft mir das? ich sehe mich total gegenteilig.
wie kann ich das stoppen? ich will nicht wieder dorthin zurück, wo ich in meinen skelett-zeiten war!!! es war grausam. :cry: :cry: :cry:
warum quälen wir uns immer so arg? gäbe es überhaupt einen punkt, wo wir zufrieden sein könnten? und warum hängt das in manchen vorstellugen mit gewicht od irgendwelchen zahlen zusammen?

#2
Liebe Marissa, das muss ich mir über Nacht durch den Kopf gehen lassen - sei mir nicht böse dass Du auf eine Antwort noch warten musst, vielleicht kann jemand anderes bis dahin shon etwas aus dem Ärmel schütteln.. ich brauch manchmal lange.. Wenn es morgen nicht wird [da habe ich Dipolmabschlussfeier und lauter so Mist] dann bitte ih ernstlich um ein klein Stück Geduld, aber Dein Post war so - so - nah an was wichtigem dran, dass es bisschen braucht.

Katja mit schnellen Grüßen
"Gott ist tot." Nietzsche
Nietzsche ist tot. Gott.

#3
Hallo.

Ich kann dich gut verstehen...ich bin auch erst wieder "hereingekommen", da ich von aussen kaum verstanden werde.

Auch ich fühle mich zu dick und bin laut anderer und dem bmi sehr untergewichtig.
Aber ich sehe meinen Bauch! :cry:

Das mit der "Entsorgung" der Waage find ich top!

Was könnte dir helfen, damit nicht wieder ein Auslöser deinem Willen entgegenwirken könnte?

Alles Liebe einstweilen,
Dragonfairy

#4
oh mann, der bauch :shock:

ja, ich habe mal v einer methode gehört, wo man einen großen papierbogen hernimmt und jem anderen bittet, dass dieser die konturen d betr nachzieht. angebl sieht man dann anh dieses "lebensgroßen" bildes, wie schlank man wirklich ist...

#5
Ja diese Quälgeister kennen wir wohl alle. Respekt, dass du die Waage entsorgt hast.
Diese Papierbogenmethode habe ich auch schon mal im Fernsehen gesehen. Da soll man erst selber drauf malen wie man denkt wie die eigene Silhouette ist und dann soll jemand anderes mit einer anderen Farbe die eigentliche Silhouette malen. Dann sieht man mal wie man wirklich aussieht. Ob das ohne einen Therapeuten aber so ratsam ist sei dahingestellt, so wie alle Selbstversuche mit therapeutischen Maßnahmen.
Glaub nicht alles was du fühlst.

#6
Wie soll man denn aufmalen wie man denkt man sähe aus? :? Ich würde das garnicht hinkriegen...

Und davon mal abgesehen hab ich auch keine Ahung was sone olle Zeichnung mir nützen soll. Das ist doch das selbe Prinzip wie: "ich mess deinen Körperumfang/Gewicht und sag dir du bist untergewichtig". :roll:
Ich fände mich trotzdem noch hässlich und fett...

Das selbe soll mal einer mit angeblich gesunder Wahrnehmung machen! Mal gucken was da so bei rauskäme...

Sone Spielchen kann man im Kindergarten machen wo alle Kinder dann lachen weil sie ja viiiel dünner oder viiiel fetter sind als sie es zufällig geschafft haben aufzumalen... :roll:


total albern

#7
Para hat geschrieben:Wie soll man denn aufmalen wie man denkt man sähe aus? :? Ich würde das garnicht hinkriegen...

Und davon mal abgesehen hab ich auch keine Ahung was sone olle Zeichnung mir nützen soll. Das ist doch das selbe Prinzip wie: "ich mess deinen Körperumfang/Gewicht und sag dir du bist untergewichtig". :roll:
Ich fände mich trotzdem noch hässlich und fett...

Das selbe soll mal einer mit angeblich gesunder Wahrnehmung machen! Mal gucken was da so bei rauskäme...

Sone Spielchen kann man im Kindergarten machen wo alle Kinder dann lachen weil sie ja viiiel dünner oder viiiel fetter sind als sie es zufällig geschafft haben aufzumalen... :roll:


total albern
Du hast es ja nicht mal probiert Para. Also spar die voreilige, vervorurteilte abwertende Kommentare!!!

#8
Hat irgendeiner schonmal gehört, dass sich da jemand jemals "richtig" aufgemalt hat? Mit ziemlich korrektem Körperumfang?
Soll man mir erstmal beweisen, dass es überhaupt möglich ist, dass man sich nicht verschätzt!

#9
Marissa hat aber niht davon geredet, dass sie selbst sich malen will wie sie sich sieht. Sie wollte von einem anderen Menschen ihre Konturen abgemalt bekommen - so wie du einen Gegenstand auf Papier legen kanst, und dann mit einem Stift drm herum fährst. Auf diese Art kann die essgestörte Person ihre eigene Figur etrachten - so wie sie andere betrachten würde. Denn die gestörte Wahrnehmung bezieht sich ja nur auf das eigene Spiegelbild. Und dann, so die Theorie, gehen dir die Augen auf und du siehst, dass die breite Hüfte und der fette Bauch und das Doppelkinn, was du immer gesehen hast, gar nicht existieren!!

#10
Naja, ich weiß... aber gehört(e) nicht auch dazu, dass man sich davor selbst malt damit dieser "Schock"-Effekt umso härter wirkt?? (fände ich jedenfalls lachhaft).


Aber wieso das Rumgemale wenn man auch ein Foto machen kann? :lol:



In der Stadt denke ich immer, dass jedes Mädchen dünner ist als ich und schiele manchen neidisch hinterher. Wenn ich mich aber auf ähnlicher Entfernung irgendwo selbst spiegele erschreckt es mich manchmal wie zierlich ich eigentlich wirke im Vergleich...

Einmal, vor nem Jahr ca. ist es mir sogar schonmal passiert, dass ich völlig ahnungslos aus einigen Metern Entfernung in einen Spiegel geguckt habe, den ich aber erst nicht als Spiegel erkannt habe. Ich bin mir unbewusst ins Auge gefallen, habe mir blitzschnell eine Meinung gebildet, einen Eindruck gehabt und erst einen Bruchteil einer Sekunde später erkannt, dass ich dort eben mein eigenes Spiegelbild bewertet habe. Mein Eindruck damals war: "hm, n bisschen zierlich die Kleine, aber fällt nich weiter auf... "


hm :roll:

#11
Liebe Marissa,
liebe andere Mitleserinnen im Fred,

die Frage nach der währenden Abhängigkeit vom eigenen Außenbild - denn das das Innenbild verschoben ist, setzte ich in den meisten Fällen zumindest an dieser Stelle voraus - ist ja nicht zu lösen mit logischen Ansätzen. Logisch geht nicht, weil von unlogischen Parametern ausgegangen wird: unlogisch ist zum Beispiel, dass man WEIß, dass man keineswegs über einer gesunden Gewichtsgrenze ist und es auch hundert Leute betonen können - allein es nützt nichts denn der Kopf, der eigene, [und nur er, einer, nicht hundert] sagt: "ich bin nicht richtig.
ICH BIN SO WIE ICH BIN NICHT RICHTIG."
Vielleicht bin ich überflüssig, wertlos, unzulänglich, bedeutungslos, nicht charmant, gebildet, geistreich oder ehrgeizig genug, habe zu wenig Selbstvertrauen, Eigenliebe und Wertschätzung meiner Person, weiß zu wenig, kann nicht alles und bin auch überhaupt nicht die Krone der Schöpfung, in allem und jedem Belang.

Es ist die Grundhaltung, die sich zum Selbst hinwendet und es nicht anlächelt sondern zu verbessern trachtet - es ist das [bisher primär weibliche, mittlerweile zunehmend geschlechtsneutrale] Problem, dass Leistungsfähigkeit mit Liebenswertsein in Verbindung gebracht wird, dass eine Optimierung der eigenen Person zu dem Leben führen wird, das dem Traum entspricht, an den gerade Mädchen schon mit dem Besitz der ersten Barbie herangeführt werden - eine Frauenrolle, die weder liebevollen Umgang noch wirkliche Emanzipation, realistische Vorstellungen und natürliche Körpermomente kennt - na mal im ernst, meine Lieben - ist es nicht ein Wunder, dass es überhaupt noch gesunde, also erstmal "nur" nicht essgestörte Frauen in unseren Breiten gibt?

Ich glaube, es ist nicht damit getan, die Eigen- und die Fremdwahrnehmung mit Hilfe von Malübungen und Figurschablonen auf einen Nenner zu bringen - ich WEIß dass ich eine ausgezeichnete Figur habe, sportlich und trainiert bin und kein Gramm Fett zuvie an mir dran ist - aber das ist so weil ich Sport mache - und den nicht aus gesundheitlichen Gründen wie ich mir gern einzureden veruche, sondern weil ich sexy rumlaufen möchte. Für wen? Gute Frage, nicht?
Für wen eigentlich? Für Anerkennung? Für das Gefühl dazuzugehören? Für den emotionelan Profit den ich aus meiner so generierten Anerkennung ziehe? Bestimmt eine [un-!]gesunde Mischung aus all diesem Quatsch, diesem billigen Tünnef auf der Liste der erstrebenswerten Dinge...
Ich kann nur sagen, es ist ein langer Weg, der für mich jetzt nach etwa einem halben Jahr Cleansein das eigentilche Problem darstellt - mit Mustern brechen, sich in der eigenen Definition entfunktionalisieren und zulassen was der Verstand sagt. Manchmal ist der besser als der Bauch.

Damit möchte ich sagen: ich habs auch noch weit, bin aber schon mal da angekommen wos anfängt ans Eingemachte zu gehen und ergo richtig weh zu tun - und das ist ja immer ein gutes Zeichen.

lgK
"Gott ist tot." Nietzsche
Nietzsche ist tot. Gott.

#12
liebe katjusza!

erstmal muss ich sagen, mir gefällt deine ausdrucksweise 8)

weiters möchte ich noch einige gedanken hinzufügen:
wollen wir durch destruktivität gefallen? bzw wem? oder wollen wir eher jem verschrecken/tadeln/ermahnen?
Lehnen wir uns gegen etw auf, indem wir uns zerstören? sehen wir das viell sogar als "strafe" für andere?
sind wir unfähig, um uns gegen etwas zu wehren, und müssen so enden?
müssen wir uns durch die krankheit definieren?
manchmal fühle ich so.
dass ich einfach selbst "niemand" bin, ich habe keine persönlichkeit.
aber als "hungerkünstlerin" mit sämtlichen verletzungen am körper wird "man gesehen" und "man ist jemand". nämlich ein krankes stück elend. aber besser als "niemand"....

#13
Ja, das ist eine der zahlreichen Extremformen: das übermäßige Dünnsein als Ausdrucksmöglichkeit - sogar als Waffe.
Das war so in einer Zeit, an die ich mich kaum mehr erinnern kann - dünn dünner am dünnsten, bringt AUfmerksamkeit, macht denen Sorgen die sich zu wenig um mich gekümmert haben - aber es bringt negative AUfmerksamkeit. WIe ein Kind das die ganze Zeit schreit und sich prügelt und später Drogen nimmt - natürlich kümmern sich durchschnittlich begabte Eltern mehr um dieses Kind als um das schulisch begabte GEschwisterchen aber mit was für einer Form von Aufmerksamkeit?
Wut ist Aufmerksalkeit, Anschreien, sogar Schläge und Missachtung sind eine Form von Aufmerksamkeit - fehlgerichtete.
EIne AUfgabe im Genesungsprozess ist es ganz einfach, sich bewusst zu machen wöfur man beachtet - im Endeffekt geliebt - werden möchte.
UNd genau an dieser Stelle setzt die eigentliche Schwierigkeit ein: nicht in das Gegenteil abrutschen und schuften wie ein Tier der Beachtung wegen.
Es geht nicht ohne sich selbst zu schätzen wissen - mit allem was dran ist innen und außen.

Hab einen schönen Tag!
"Gott ist tot." Nietzsche
Nietzsche ist tot. Gott.

#14
Hallo allerseits,

Katjusza, der Satz blieb mir hängen:
ich WEIß dass ich eine ausgezeichnete Figur habe, sportlich und trainiert bin und kein Gramm Fett zuvie an mir dran ist - aber das ist so weil ich Sport mache - und den nicht aus gesundheitlichen Gründen wie ich mir gern einzureden veruche, sondern weil ich sexy rumlaufen möchte. Für wen? Gute Frage, nicht?
Für wen eigentlich? Für Anerkennung? Für das Gefühl dazuzugehören? Für den emotionelan Profit den ich aus meiner so generierten Anerkennung ziehe?
Das stimmt wohl. Insgeheim veranstaltet man vielerlei Anstrengung (Sport, "gesundes" Essen, Bewegung) um letztendlich doch "nur" zu gefallen. Selbst wenn das heißt, sich selbst zu gefallen. Der emotionale Profit ist auch, wie du schreibst, sicher das Bedürfnis nach Anerkennung. Aber auch der Profit: Selbstbewußtsein. Wer eine gute Figur macht, ist nicht angreifbar. Sportele ich und weiß um meine "gute" Figur, kann mir "keiner was". Dann verunsichert mich auch kein negativer/unqualifizierter Kommentar zu meiner Figur.
Das ist dann so ein "konstruiertes" Selbstbewußtsein. Konstruiert über das Aussehen und gezogen aus dem Aussehen.

Daneben gibt es noch Selbstbewußtsein aus dem Inneren. Das ist mächtiger und überstrahlt vieles. Es gibt uns die Kraft, z.B. negative Kommentare anderer auszublenden, nicht ernst zu nehmen.

Ist deshalb Selbstbewußtsein konstruiert über Aussehen weniger wert, ist es schwächer?
Liegt die Kunst in der Kombination? Oder in der Einbildung?

Ich muß noch ein wenig drüber nachdenken, fürchte ich...etwas unklarer Gedankenwust. Jednfalls eine zentrale Frage, ein zentraler gedanke, Katjusza...

Grüße
Frau Wankelmut.
Jeder Mensch ist ein Abgrund. Es schwindelt einem, wenn man hinabsieht.

Georg Büchner
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