Würden sie es für sich behalten...?

#1
Hallo,
ich wollt mal nach eurem Rat fragen.
ich werde bald eine verhaltens therapie anfangen um über die auslöser von problemen und wege um mit ihnen klar zu kommen damit ich lernen kann stress zu vermeiden.
das hab ich mit meiner mutter besprochen, (aber die therapie ist nciht wegen dem k*, davon weiss sie nichts) denn der stress wächst mir zurzeit einfach über denn kopf: schule, eltern, entscheidungen, ängste...etc. gestern zum beispiel bin ich plötlich in tränen ausgebrochen, und konnte erstmal nicht aufhören. ich hab zur zeit einfach sehr viele ängste und kann selber mti ihnen nicht fertig werden.
naja, was ich fragen wollte war, könnte ich dieser verhaltens therapeutin von der bulimie erzählen, damit sie mir dann vielleicht in mancher hinsicht helfen kann, ohne das sie meiner mutter oder so davon erzählen würde. davor hab ich nämlich angst. dürfte sie das? könnte cih mit ihr darüber reden ohne das sie mich zu etwas zwingt oder es jemandem erzählt?

LG
stambly

#2
HI Stambly !!!

Natürlich kannst du deiner Therapeutin von deiner Bulimie erzählen, ohne das sie deiner Mutter etwas davon sagt, sie unterliegt der Schweigepflicht und darf somit niemanden etwas sagen, was du ihr anvertraut hast, noch nicht einmal deinen Eltern. Und sie kann dich zu nichts zwingen was du nicht willst.
Ich finde es schon einmal gut, dass du eine Therapie machen willst, das wird dir sicherlich helfen.

Ich habe es so ähnlich gemacht . Ich habe meiner Mutter damals einen anderen Grund vorgegeben, damit ich zum Psychologen kann, sie hat mir diesen Grund auch abgenommen ( es war ein ähnlicher wie bei dir) und so bin ich dann halt bei meinem Psycho-Doc gelandet. Ich habe ihm dann auch von meiner Bulimie erzählt und er hat mir damals versichert, dass er es meiner Mutter nie erzählen würde, ohne meine Einverständniserklärung. Klar war ich die erste zeit Misstrauisch, aber jetzt vertraue ich ihm und ich kann ziemlich offen mit ihm reden.
Und meine Mutter weiß inzwischen sogar auch von der Bulimie.


Ich wünsche dir viel Glück für die Therapie und lass dich nicht unterkriegen, du schaffst das !!!!

*knuddel*

bunny

PS: Wenn du noch fragen hast, kannst du mir gerne schreiben !!!

#3
Hallo Bunny,
danke für deine antwort.
su sagst deine mutter weiss davon, tut sie jetzt etwas um dir zu helfen oder lässt sie dich einfach sein?
also will diese therapie in erster linie nicht wegen der bulimie machen. bin auch noch nicht so lange dabei. aber halt wirklich um mit all dem stress denn ich habe klar zu kommen. und es interessiert mich sowieso was stress mit der bulimie zu tun hat, und denke ich könnte auch in der hinsicht rat und vielleicht antworten von einer therapeutin erhalten.

#4
Hi Stambly !!!

Leider tut meine Mutter so, als wäre nichts. Ich hätte es ihr gar nicht sagen müssen, sie hat nichts geändert, sie ignoriert es einfach . Das verletzt mich schon sehr oft. Aber daran kann man wohl nichts ändern.

Also bei mir löst der stress den ich öfters durch meine Familie und Schule habe einen gewissen inneren Druck aus, dadurch entstehen dann meine FA und durch das ko**** danach erleichtere ich mich sozusagen bzw. werde diesen Druck los. So hat mir das mein Psychologe erklärt und ich finde es hört sich logisch an.

Es wäre aber trotzdem nicht schlecht, wenn ihr auch über die Bulimie spricht, es ist egal wie lang man dabei ist, BULIMIE IST BULIMIE egal wie lang man sie hat. Jeh eher man sie in Angriff nimmt um so leichter kann man da wahrscheinlich raus kommen.

#5
hallo stambly!

du weißt ja gar nicht, wie froh ich bin das hier zu lesen, nachdem ich erst die 2 anderen postings von dir gelesen hab. :wink:

die therapeutin wird dich zu nichts zwingen und auch zu nichts überreden und du kannst mit ihr über die bulimie reden. das sollst du sogar!

du machst eine verhaltenstherapie. dazu musst du wissen, dass die bulimie - das essen und erbrechen - oder ein eventueller abführmittelmissbrauch auch zu deinem verhalten gehören. das sind ebenfalls ausdrücke dafür, wie du (unbewusst) mit stress, druck und situationen, die dir über den kopf zu wachsen scheinen umgehst.

deine therapeutin muss wissen, wie du mit verschiedenen situationen umgehst, wie du dich in ihnen verhältst - na ja und manchmal kotzt du alles aus. das ist wichtig!
in einer solchen therapie wird auch ergründet, warum dir manche dinge über den kopf wachsen, warum dir manche dinge mehr zu schaffen machen, als anderen usw.
in dieser therapie wirst (sollst) du auch lernen, deine grenzen kennenzulernen. damit du deinem leben gewachsen bist und nicht von ihm erdrückt wirst.

ich denke mir, dass deine mutter sicher wissen möchte was in der therapie so vor sich geht und wie alles ist...
sie möchte ja sicherlich wissen, wie es dir geht und was dir fehlt.
nun, die therapeutin wird deiner mutter nichts sagen, was du nicht möchtest. sie wird deine mutter bloß über den verlauf der therapie informieren... aber nicht zwingend über inhalte. es sei denn, die sind für deine gesundung entscheidend.

die therapeutin wird dich aber fragen (wahrscheinlich), warum du nicht möchtest, dass deine mutter von der bulimie weiß. was fällt dir daran schwer, es zu erzählen usw. und sie wird kucken und mit dir reden, wie man am besten aus dem ganzen rauskommt.
liegts an deiner mutter, dass du es ihr nicht sagen möchtest oder an dir selbst? usw.

oft liegen die probleme, die die essstörung verursachen auch in der familie und in diesem fall wird es nicht ausbleiben, dass deine mutter/deine eltern miteinbezogen werden... werden müssen. verstehst du?

aber mach dir darüber erst mal keine gedanken :wink: .
die therapeutin macht nichts, was du nicht willst. das kann sie auch gar nicht. sie erarbeitet mit dir gemeinsam wege, wie es dir besser geht und wie du mit deinem leben besser klar kommst.
auf dich kommt es an - ob du das willst oder nicht. zwingen wird und kann man dich zu nichts.

liebe grüße und viel erfolg für die therapie!
mari
Zuletzt geändert von blueberry am Mi Nov 24, 2004 11:09, insgesamt 1-mal geändert.

#6
Hallo Stambly!

Ich wollte Dir sagen, daß ich es meiner Mami auch erzählt habe.
Zum Glück hat sie es nicht ignoriert. Ich habe ihr auch (damit sie nicht glaubt, ich spinn oder so) alle möglichen Artikel und Bücher über Bulimie vorgelegt, damit sie gelich von Anfang an sieht, daß Bulimie etwas ernstes und wissenschaftlich Existentes ist.

Wir dürfen nämlich nicht vergessen, daß wir als Betroffene uns gut damit auskennen, daß Außenstehende aber oft gar keine Ahnung, ja noch nicht mal davon gehört haben.
Und wenn man vielleicht sogar zum ersten Mal von so etwas hört, und genau erklärt bekommt, was da mit uns passiert, dann kann ich mir schon vorstellen, daß so mancher es nicht begreifen kann und folgedessen vielleicht auch nicht ernst nimmt.
Und bei einigen anderen Menschen ist die Ignoranz sicher eine Art Verdrängung, weil sie nicht wahrhaben wollen, daß es einem nahestehenden Menschen schlecht gehen könnte.

Jedenfalls war meine Mami super - sie war bei unserem Gesprächt natürlich erstmal total schockiert und verzweifelt. Fassungslos, daß "Ihr Mädchen" so etwas hat. Sie hat auch anfangs so naive Sachen gesagt, wie "Kannst Du nicht einfach damit aufhören?"

Da hab ich ihr erklärt, daß ein Bulimie-Kranker eben nicht einfach aufhören kann, sonst würden wirs ja alle machen....wenn wir wüßten wie.

Ich hab ihr ein Buch über Bulimie zum Lesen gegeben, damit sie die Krankheit besser verstehen lernt und es nicht nur von mir erzählt bekommt.

Heute versteht sie die Problematik total und unterstützt mich wo sie nur kann - es also schließlich und endlich zu beichten, war das beste, was ich machen konnte!

Ich hoffe, daß wenigstens ein paar von Euch da draußen auch so einen Schritt machen können, und daß ihr dabei auf verständnisvolle Ohren stoßt! Es ist gleich viel angenehmer nicht mehr allein zu sein mit so einer Last...

#7
Hallo Mari.

erstmal danke für deine antwort, ich glaube das ich jetzt so ziemlich überzeugt bin.
von welchen 2 anderen postings die ich geschriebn habe redest du denn?

also ich habe zwar eine freundin die von meiner bulimie weiss. aber ich glaube nicht das sie mir wirklich helfen könnte. deshalb wäre es super wenn ich dieser therapeutin davon erzählen kann und wenn ich dann mal so ne phase habe wo ich aufhören will (die nicht so oft kommt) hätte ich jemanden der mir helfen könnte.
da wiederum frag ich mich, hat eine Verhaltens Therapeutin denn überhaupt Ahnung von der bulimie? Sie wäre doch gar nicht in der lage mir Rat zu geben und mir helfen da raus zu kommen.

es stimmt schon das meine mutter von der therapie ein bisschen wissen wird, aber da wird sie,glaube ich, mich fragen.

naja, ich werde mal sehen. hab meinen ersten termin dienstag. ich denke ich werde ihr aber von der bulimie nicht sofort erzählen, sondern erstmal ne weile warten.

*knuddel*

stambly

#8
Hallo kleiner schmetterling,

Schön dass das mit deiner mutter so super geklappt hat.
scheint mir aber ziemlch selten das es so super funktioniert.
ich hab ja hier schon einiges darüber gelesen. das eltern es ingnorieren, wütend werden, die schuld auf sich ziehen...etc.
da hab ich halt wahnsinnige Angst vor. denn ich weiss nicht wie sie reagieren würde. ich fänd es das schlimmste eigentlich wenn sie die schuld auf sich ziehen würde. denn sie ist seit ich 5 jahre alt bin Bipolar (manisch-depressiv) und zur zeit geht es ihr ziemlich gut und ich kann es nciht riskieren das sie wieder krank würde. es kann natürlich auch sein das sie besorgt würde und mir einfach nur helfen würde um da wieder raus zu kommen. ich kann aber leider nicht in die zukunft schauen.
und wenn ich es ihr doch jemals erzählen würde, würd ich es machen wie du. ich würd sie vor den computer hinsetzten, dann soll sie sich einen artikel über bulimie durchlesen und dann würd ich es ihr beichten.

und hast du denn jetzt eigentlich aufgehört?


ganz liebe grüße
stambly

hallo!

#9
ich bin selbst mutter einer betroffenen.ich find es sehr rücksichtsvoll von dir, daß du deine mama verschonen willst, da sie ja selbst krank ist.

aber glaubst du nicht, daß eine gewisse offenheit trotzdem die bessere basis für eine gesunde mutter-tochter beziehung ist?

also ich bin sehr froh darüber, daß mich meine tochter "eingeweiht" hat.
ich kann jetzt ihre reaktionen viel besser verstehen und mir is auch viel klarer geworden, warum sie manchmal so schlecht drauf ist.

seit ihrem outing im juli hat sie schon fortschirtte gemacht - abgesehen davon, daß wir zueinander ein viel besserers,ehrlicheres und auch herzlicheres verhältnis haben.

liebe grüße - dein schmetterling

#10
Hey Stambly!

Du meinst, ob ich aufgehört habe zu k***?
Nein, habe ich nicht.
Ich hab mithilfe meiner Mami und meiner Freunde eine Therapie angefangen, die mir extrem guttut. Der Grundsatz meiner Therapeutin ist, mir die Bulimie quasi "zu erlauben".
Ich darf FAs haben und ich darf auch erbrechen soviel ich will (klingt jetzt vielleicht doof).

Der Sinn, den das haben soll, ist folgender :
jedglicher Druck fällt von mir ab - würde sie mir erzählen, daß ich es einschränken (oder gar aufhören) soll, würde ich mich jedesmal schrecklich fühlen, wenn ich mich mal nicht beherrschen konnte, und es würde sich nur schlecht auf mein Eßverhalten auswirken.
Stattdessen erlaubt sie es mir und arbeitet mit mir in kleinen Schritten daran, mein Leben wieder in die richtige Bahn zu bringen. Wir erarbeiten Plände für meine Freizeitgestaltung, damit ich nicht immer daheim sein und futtern kann.
Seitdem gehe ich vielmehr fort und tue Dinge, für die ich sonst immer viel zu faul war.
Und das tut mir voll gut. Damit tritt das K** wenigstens ein bißchen in den Hintergrund. Ziel ist es, daß es irgendwann dann gar nicht mehr nötig sein wird. So ist mal die Kurzfassung (ich könnt ja noch eeewig weiterschreiben) ;-)

Jedenfalls wird das Ganze noch einige Zeit brauchen, aber ich bemühe mich.
Untertags, wenn ich im Büro bin, kann ich sogar schon ein bißchen Obst essen, ohne es zu erbrechen. Das war bis vor kurzem noch nicht möglich.
Und auf das bin ich schon stolz.

Das hat mir meine Therapeutin auch gesagt - Ich soll immer auf jeden noch so kleinen Fortschritt unheimlich stolz sein...aber ich soll über keinen Rückfall auch nur einen Gedanken verlieren...nicht selber fertig machen - nur die Sinnenstunden zählen!
cron