Afrika trotz Bulimie?

#1
Ich stehe vor der Frage im Rahmen meines Praxissemesters (Soziale Arbeit) nach Afrika zu gehen. Eigentlich träume ich schon Jahrelang davon... doch ich hab seit 2 Jahren Bulimie, und während meines Aufenthalts in Amerika als AuPair habe ich gemerkt das ich in Fremden Kuluren noch weniger mit dem Essen zurecht komme. Meine Eltern sind nicht gerade sehr angetan von dem Gedanken nach Afrika zu gehen, sie befürchten das ich es nicht schaffe. Mittlerweile bin ich auch nicht mehr so sicher ob es die richtige Entscheidung ist, auch wenn ich es super gerne machen würde. Und ich mich eigentlich in meinem Leben nicht noch mehr duch die Bulimie einschränken lassen will. Ich werde nächste Woche eine Therapie anfangen, vorausgesetzt ich komme mit der Therapeutin besser zurecht als mit der letzten. Aber reicht ein halbes Jahr Therapie um nach Afrika zu gehen?

#2
Das kommt ganz auf deine Fortschritte an.

ich kann für meinen Teil nur sagen, dass ich sämtliche Möglichkeiten für eine Zeit ins Ausland zu gehen, immer wieder ausgeschlagen habe. Und die hatte ich vor allem während meiner Studienzeit.
Die Bulimie hat mich sehr eingeschränkt und wenn ich heute ein bisschen zurückdenke, würde ich den Auslandsaufenthalt als eines der wenigen Dinge, die ich versäumt habe, bezeichnen. Noch ist nicht aller Tage Abend.

Auf meinen Reisen, die ich bisher gemacht habe - insbesondere jene nach Asien, Afrika und Amerika - hab ich stark gemerkt, dass ich mit dem Essen schlechter zurecht komme, als zuhause. Die erste Woche geht es immer ganz gut und ich bin sogar symptomfrei, was mir zuhause seltenst eine Woche lang gelingt.
Aber dann schlägt es ins Gegenteil um, und ich kann nur noch erbrechen.

Mein Tipp wäre, das Praxissemester jedenfalls im Auge zu behalten, jedoch nur, wenn du dich im Wesentlichen sicher und symptomfrei fühlst. Ein Afrikaaufenthalt ist keine leichte Erfahrung über einen so langen Zeitraum. Du solltest deine Energien dort nicht auf die Krankheit verwenden.

Liebe Grüße
Paula
Niemand kann dich befreien, wenn du dich nicht selbst befreist (Manfred Hinrich)

#3
was andererseits die möglichkeit birgt, dass du deine energien dort gar nicht auf die krankheit verwenden KANNST...

bulimie ist doch sehr von gewohnheit geprägt, bestimmte nahrungsmittel die man sich kauft, bestimmte orte wo man weiss, dass man ungestört erbrechen kann usw.
im allgemeinen geht es um angewohnte verhaltensmuster durch die wir uns sicher fühlen und an denen wir festhalten.

ich bin bisher immer der krankheit entkommen, wenn es mir gelungen ist diese zu durchbrechen.
das kann zwar aus eigener kraft gehen, aber ich denke dass auch ein ortswechsel bzw. sich einer neuen umgebung anpassen dafür eine chance sein kann.
~~~yesterday's burden will be tomorrow's gleam of hope~~~

#4
mhm naja das mit dem wohnortwechsel hab ich ja schon hinter mir von Amerika zurück zu meinen Eltern, dann in die eigene Wohnung... die ersten Wochen klappts und dann fängt alles wieder von vorne an. So ist das auch wenn ich dann mal wieder zu meinen Eltern fahre, für 2-3 Tage klappts aber sobald ich längere Zeit dort bin schaffe ich es nicht.
Ich befürchte das ich es eben auf dauer auch in Afrika nicht schaffe, sind halt doch 6 Monate... aber darauf verzichten? kann ich mir auch gar nicht vorstellen. ach man zur Zeit weiss ich einfach gar nicht was ich machen soll. Und dadurch das ich von Familie und Freunden (die bescheid wissen) keinerlei Unterstützung erfahre werde ich nur noch unsicherer

danke für eure Antworten

lg lilly

#5
Vielleicht fällt es dir leichter, die Bulimie hinter dir zu lassen, wenn du Afrika als Vision vor dir hast. Wenn du immer dran denkst, wenn du in einen FA zu geraten drohst, oder kotzen willst, AFRIKA!!!!!!

#7
also ich kann nur für mich sprechen u. ich habe bei sämtlichen unternehmungen, chancen ins ausland zu gehn usw. auf die bulimie nie rücksichtig genommen.
manchmal war diese entscheidung weise u. hat mich nach vorn gebracht, manchmal weniger.
aber ich habe kein einziges mal davon bereut, soviel steht fest.
~~~yesterday's burden will be tomorrow's gleam of hope~~~

#8
War heute mal wieder beim Auslandsamt der Hochschule. Habe erfahren das sie jemand suchen der für die FH nach Kenia geht und dort am eigenen Projekt mitarbeitet. Das werde dann wohl ich sein :-) Ich werde es auf jeden Fall tun. Ich bin gerade einfach nur super glücklich, dafür lohnt es sich auf jeden Fall zu kämpfen =)

#10
Da kann ich nur zustimmen!

Ich wurde jetzt von meiner Therapeutin gefragt ob ich in eine Klinik möchte. Eigentlich würde ich es sofort machen, wenn es nicht meine ganzen Planungen durcheinander werfen würde. Ich könne dann entweder nicht arbeiten gehen in den Semesterferien, hab aber den Vertrag schon unterschrieben, dann fehlt mir natürlich auch das Geld für Afrika und mein Urlaub in America ist ja eigentlich auch schon geplant. Oder mir fehlt ne Zeit vom Studium wenn das überhaupt möglich ist so lange zu fehlen, schlimmsten falls muss ich ein ganzes Jahr aussetzen.
Ich soll mir das bis Mittwoch überlegen und ich hab einfach ueberhaupt keinen Plan was ich machen soll :?

Natürlich ist mir meine Gesundheit wichtig, aber das würde einfach alles was ich jetzt so schön geplant habe durcheinander werfen. Mal abgesehen davon das ich nicht weiss wie meine Eltern reagieren, und ich mich auch nicht wirklich traue mit ihnen zu reden.

#11
<Lilly> hat geschrieben:Da kann ich nur zustimmen!

Ich wurde jetzt von meiner Therapeutin gefragt ob ich in eine Klinik möchte. Eigentlich würde ich es sofort machen, wenn es nicht meine ganzen Planungen durcheinander werfen würde. Ich könne dann entweder nicht arbeiten gehen in den Semesterferien, hab aber den Vertrag schon unterschrieben, dann fehlt mir natürlich auch das Geld für Afrika und mein Urlaub in America ist ja eigentlich auch schon geplant. Oder mir fehlt ne Zeit vom Studium wenn das überhaupt möglich ist so lange zu fehlen, schlimmsten falls muss ich ein ganzes Jahr aussetzen.
Ich soll mir das bis Mittwoch überlegen und ich hab einfach ueberhaupt keinen Plan was ich machen soll :?

Natürlich ist mir meine Gesundheit wichtig, aber das würde einfach alles was ich jetzt so schön geplant habe durcheinander werfen. Mal abgesehen davon das ich nicht weiss wie meine Eltern reagieren, und ich mich auch nicht wirklich traue mit ihnen zu reden.
Na ja. Jedem die seinen Prioritäten. Anscheinend geht's dir ja noch ganz gut mit der B.

lg

aire