Was ist nur los?! Auf und Ab und ich komme nicht raus..

#1
Hey ihr Lieben,

ich muss einfach mal schreiben - eigentlich habe ich schon geschrieben, aber ich benötige irgendwie auch Zuhörer, vielleicht gar Meinungen, daher schreibe ich meine Zeilen die ich seit heute früh auf Papier niederschrieb hier ins Forum. Ich bin derzeit tiefer Trauer, frustrierst, ratlos und ich schäme mich so sehr.

"Ich bin frustriert! Mein Leben ist ein riesen Scherbenhaufen. Ich bin krank - Bulimie! Fresse und anschliessendes erbrechen seit Jahren. Ich kann es einfach nicht abstellen. Es gibt Tage die versuche ich positiv zu denken und versuche Tipps meiner Therapeutin umzusetzen, dass gelingt auch häufig ganz gut. Aber dann kommt der Absturz und ich bin wieder bei null. Mein Leben wird von meinen Gedanken bestimmt. Die Folgen sind schlimm und dafür schäme ich mich. Ich schäme mich so sehr wie ich lebe und wer ich bin. Dabei bietet das Leben so viele Möglichkeiten. Es gibt so viele schöne Dinge, aber auch genauso viele negative! Meine Familie ist völlig zerrüttelt. Ich wuchs bei meiner Mutter auf. Zwei Schwestern - die eine, die wichtigste Person in meinem Leben, die andere eigentlich eine Fremde. Die Beziehung zu meiner Mutter ist kalt, unehrlich und düster. Dennoch kann ich nicht ohne sie. Das ist erschreckend! Für viele Geschehnisse der Vergangenheit schäme ich mich. Wie kann eine Mutter nur so verletztend sein, wieso ist sie nur so? Ich will anders leben, doch ich schaffe es nicht! Ich kann nicht mit ihr, aber irgendwie auch nicht ohne sie. Das ist schrecklich, denn ich muss mein Leben leben. Leichter gesagt als getan...

Zu meinem Vater habe ich jahrelang keinen Kontakt gehabt. Ich baute eine Hassmauer ihm gegenüber auf. Immer und immer fragte ich mich wieso er seine Kinder nicht sehen wollte? Ständige Unterhaltsdiskussionen waren das einzige Thema was meinen Vater anging... traurig... als Sohn ohne Vater, dass war nie schön! Ich lernte damit umzugehen und die Mauer wurde immer höher. Seit einiger Zeit haben Briefkontakt - das ist ein komisches Gefühl. Er will uns wiedersehen, ihm tut vieles Leid und ich kann ihm scheinbar verzeihen. Ist es eine Chance? Ich habe Angst. ich will nicht wieder enttäuscht werden. Das Kapitel war geschlossen und nun tritt er in mein Leben ein. Er tritt in ein völlig verkorstes Leben.

Soll ich ihm schildern, wieviele Probleme ich im Leben wirklich habe? Ich wünsche mir einen normalen Alltag, eine klare Linie, einen Rythmus - doch das schaffe ich nicht. Ein, zwei Tage und dann rutschte ich wieder in dieses Loch der Leere. Dann ist mir alles egal, mein Leben, mein Studium, Finanzen, alles... das ist soo traurig und ich schäme mich für dieses Verhalten. Ich weiss nicht was ich will! Ich lebe in einer tollen Wohnung, die von innen total schlimm aussieht - ich könnte was machen, aber es gelingt mir nicht. Meine Schulden werden immer höher und ich weiss nicht wie ich diesen Berg kleiner kriege. Nach dem ABi dachte ich, nun gehts aufwärts und nun sitze ich hier, sollte eigentlich in der Uni sein, und denke über den Sinn von allem nach. Tun und machen, dass sagen mir sooo viele Menschen, aber das ist leichter gesagt als getan! Theorie und Praxis halt - mein Leben ist kaputt, ich hasse mich, habe Schulden, keine richtige Familie, keine Freundin die mich mal drückt, etc..... ich bin alleine in der neuen Stadt... der Druck ist riesig! Ich habe so viele Ideen, Ziele, Motivationen... setzte aber nichts in die Tat um! Ich will das doch alles nicht mehr. Es kommt mir vor als hätte jemand Karten aus dem Kartenhaus gezogen und dieses ist vor jahren zusammengebrochen. Ich suche verzweifelt die richtigen Karten für dieses Haus! Oder gab es nie ein Haus?Waren all diese Situationen, die Geschehnisse, die Enttäuschungen, die Freuden... waren das alles nur Karten, gabs es nie ein Haus? Ich weiss es nicht, dennoch weiss ich, ich will ein Kartenhaus aufbauen! Nur wie? Ich schäme mich und andere würden sich auch schämen! Ich bin müde und schlafe nun."


Danke fürs zuhören...

#2
hi s,

das hört sich mal mehr als nur schlecht an und du zählst nur die ganzen negativen Sachen auf, doch was mich interessieren würde, gibt es irgendwas in deinem, wie du sagst verkorksten Leben was dich glücklich macht und dir ein lächeln auf die Lippen zaubert?

bussi
Zuletzt geändert von blueberry am Mo Jul 05, 2010 22:09, insgesamt 1-mal geändert.

#3
huhu destiny,

im moment fallen mir auch keine glücklichen dinge ein. vor kurzer zeit hatte ich eine liebenswerte frau kennengelernt, in der zeit habe ich mich mal wieder einigermassen wohl gefühlt und mal wieder gelacht, aber auch sie hat so ihre probleme und auf raten meiner thera habe ich mich wieder von ihr abgewandt. mir fällt derzeit nichts ein was mich glücklich machen könnte und ich wünsche mir so sehr mal wieder zu lächeln, denn früher habe ich sehr sehr viel gelacht und einfach gelebt :/

sven

#4
Hi s!


Wieos sollst du dich von ihr abwenden, wenn du dich mit ihr verstehst?
Verstehe ich nicht ganz...
Was hat sie denn?

Lg,
escape
Zuletzt geändert von blueberry am Mo Jul 05, 2010 22:09, insgesamt 1-mal geändert.

#5
Die Sache ist ein wenig komplizierter als es klang. Ich empfand ein Mischgefühl, wenn ich mit ihr zusammen war. Wir sind uns recht ähnlich und haben auch ähnliche Geschichten. Sie vertraute mir ihre an und ich konnte in der Summe nicht mit dem umgehen, so kam es das ich mich von jetzt auf gleich total unwohl fühlte und am liebsten weggelaufen wäre, so kam es auch mal und seither ist funkstille. Ich fand es schön in dem Moment wieder jemanden da zuhaben, dem ich näher sein konnte, denn diesen Wunsch habe ich nach wie vor und hatte ihn auch sehr lange, denn ich lasse nur sehr vorsichtig Frauen an mich ran... nunja ich kann es auch nicht genau erklären, als das es ein ständiges auf und ab war, wenn wir zusammen waren und ich fühle mich entsprechend gut oder auch mal weniger gut dann. Ich denke so ist es besser, denn wir sind uns zu ähnlich und sind auch von unseren Problemen geprägt. Sie hat schon verschiedene Krankheitsphasen durchgelebt und befindet sich auch in Thera und ich muss auch meinen Weg finden. Ich wünsche mir zwar oft Nähe derzeit, denn ich bin zur Zeit in einer neuen Stadt sehr alleine, aber das kommt hoffentlich irgendwann mit der Zeit.
Meine Therapeutin riet mir dazu, denn sie meinte mich überfordert das ganze und meiner Meinung nach hat sie auch recht. Hinzu kam diese Wechselhaftigkeit und ihre Probleme...