neu hier und völlig ahnungslos was ich machen soll

#1
Hallo an alle denen es so gut wie mir,

ich habe mich heute registriert und mir ist erst seit dieser Woche bewußt dass ich an einer Essstörung leide. Vorher habe ich immer gedacht, dass es für mich kein Problem ist und ich jederzeit aufhören kann mit dem Essen. Aber in dieser Woche ist es mir ganz bewußt geworden und nach vielem Suchen und Lesen im Internet fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Nur weiß ich jetzt nicht was ich tun soll oder kann. Ich fühl mich ganz schrecklich allein und habe auch niemanden mit dem ich darüber reden kann. Ich fühle mich heute so mies, dass ich sogar meinem Freud absagen will, der immer am Wochenende zu mir kommt. Wir wohnen ungefähr 2 Stunden voneinander entfernt und ich bin nicht sicher ob ich ihn morgen sehen kann. Es ist mir so peinlich. Besonders weil ich diese Woche so schlimm aussehe. Ich weiß sehr wohl was mein Problem ist. Ich weiß aber nicht wie ich dagegen ankämpfen kann oder besser wie ich es bewältigen kann. Ich würde sehr gern mehr über mich erzählen aber das trau ich mich noch nicht.

Es wäre so schön, wenn ich hier Hilfe finde.

Viele liebe Grüße an euch alle und bitte helft mir

Lenasophie

#2
dann erstmal herzlich willkommen :)
bin auch neu hier und es ist schon mal ein erster schritt, anzufangen über sein problem zu reden..

du musst dir jetzt bestimmt erstmal selber darüber klar werden, was diese situation für dich bedeutet und irgendwann wirst du dich dann auch trauen, mehr zu erzählen..

lg

#3
Hallo lenasophie!

Seit einer Woche bist du dir dieses Problems bewusst?! Hmmm...
Tut mir leid. Es tut mir immer leid, so etwas zu hören von anderen.

Du solltest erstmal schauen, wie tief du drin steckst...
Ich dachte auch, dass ich damit jederzeit aufhören könnte, aber es ist schon mächtig naiv, das zu glauben.

Schreib ruhig. Schreib dir einfach mal was immer dich bedrückt von der Seele - das hilft ungemein. Sieh mal, wir alle hier haben das selbe Problem. Trau dich einfach...
Hilfe findest du hier nicht konkret - eher Schutz. Das Gefühl, mit deinem Empfinden nicht allein zu sein. Und Denkanstöße. Motivation. Liebe Worte.

Pass auf dich auf!
Liebe Grüße,
BuntLicht
Life is brilliant!

#4
Hallo buntlicht,

vielen dank für deine netten worte und ich nehme jetzt mal allen meinen mut zusammen und schreibe einfach alles heraus. ich weiß nicht wie lang es wird. aber ich schreibe einfach drauf los.
ich bin in einer familie mit 5 geschwistern groß geworden. 4 sind älter als ich und ich habe eine kleine schwester die 14 jahre jünger ist als ich. somit war ich immer die kleinste. ich galt als hyperaktiv und war bei meinen geschwistern nicht besonders beliebt. sie haben sich oft geschämt für mich, weil ich war wie ich war und auch meine eltern schämtem sich oft für mich. es hätte bald einmal nach einem streit mit meinen geschwistern damit geendet, das ich als 6 jährige aus dem fenster springen wollte und auch schon auf dem fenstersims draußen stand, immerhin aus dem 5. stock. irgendwie haben sie mich dann wieder reingezogen und eingesperrt bis meine mutter nach hause kam.
ich habe meine kindheit nicht unbedingt genossen. dazu kam noch. dass einer meiner brüder mich s*x**ll* belästigte. er kam oft nachts in mein zimmer. ich hatte immer solche angst davor und verkroch mich manchmal nachts bei meinen schwestern im zimmer unterm tisch.
ich hatte das für viele jahre verdrängt aber dann kam es wieder zum vorschein und holte mich wieder ein.
als ich 16 war lernte ich meinen ersten freund kennen. er fuhr zur see und kam nur alle paar monate nach hause. mit 18 wurde ich schwanger, mein freund war nicht begeistert davon. aber ich wollte das kind nicht wegmachen lassen. wir heirateten und bekamen einen sohn der heute 18 ist und den ich über alles liebe. als mein sohn eineinhalb jahre war, wurde ich wieder schwanger. ich war in der 11. woche als mein mann mir sagte, er habe eine andere und von heute auf morgen auszog. so war ich mit 20 jahren mutter und erneut schwanger mit der aussicht allein zu sein. aus lauter verzweiflung bin ich sofort zum arzt und dann ins krankenhaus zur abtreibung. es war eine ganz furchtbare zeit für mich. viele jahre kam ich nicht darüber hinweg. dann lernte ich meinen 2. mann kennen und wurde wieder schwanger. unsere tochter ist heute 15 jahre alt und wir haben noch eine zweite tochter zusammen, sie ist heute 8 jahre alt. in unserer beziehung gab es sehr viele probleme. obwohl mein mann, naja inzwischen fast exmann ein sehr lieber kerl ist, trennte ich mich vor fast 2 jahren von ihm. wir hatten sehr viele probleme und er belog mich sehr oft. innerhalb unserer beziehung wurde ich angstkrank. ich hatte generalisierte angst. das heißt angst vor allem und ich konnte kaum noch alleine auf die straße gehen. nicht mal mehr leute anrufen konnte ich. ich machte dann eine lange therapie mit einem aufenthalt in einer klinik. danach ging es mir viel viel besser und das zeigte sich auch in meinem aussehen. und zum ersten mal hatte ich sowas wie selbstbewußtsein in meinem leben und fühlte mich gut. ich unternahm nun auch alleine was und es kam wie es kommen mußte ich entfernte mich immer mehr von meinem partner. bis hin zur trennung. unsere kinder leben jetzt bei ihm und ich bin ins ausland gegangen, weil ich noch mal ganz von vorne anfangen wollte und es schon immer mein traum wahr ins ausland zu gehen. meine kinder wollten nicht mit mir kommen. sie wollten in deutschland bleiben. so ging ich schweren herzens allein und lebe jetzt allein im ausland. ich bin gegangen ohne die sprache zu beherrschen, arbeite von zu hause übers internet und bin meistens allein. mein freund kommt jedes wochenende zu mir und wir lieben uns sehr. aber trotzdem ist da jetzt diese leere in mir und im moment habe ich das gefühl mein ganzes leben geht wieder den bach runter. ich vermisse meine kinder so sehr auch wenn wir fast täglich kontakt haben. im moment ist es so dass ich diese leere die ich jeden tag spüre mit essen kompensiere. in den momenten wo ich esse fühle ich mich besser und nicht so leer. ich denke dass ist mein jetziges problem diese furchtbare leere in mir aber auch wieder ein teil angst. ich arbeite immernoch mit meinem fast exmann zusammen, nur wird es für mich immer unerträglicher das zu tun und ich würde am liebsten einen neuen job finden. nur dafür fehlt mir noch die sprache.
so ich denke jetzt hab ich erst mal ne ganze menge geschrieben und es tat sehr gut. in meiner familie brauche ich niemanden etwas zu sagen, weil ich da sowieso nur vorwürfe bekomme, weil ich gegangen bin. dort heißt es nur es ist ja sowieso alles meine eigene schuld und ich wollte es ja so.
ich hoffe du und auch alle anderen die das lesen, denken nicht so schlecht von mir.

ich liebe meine kinder von ganzem herzen und ich würde sie so gerne bei mir haben.

lg lenasophie