Kann man durch die (dauerhafte) Einnahme von Abführmittel (Laxantien) abnehmen?
Nein!
Warum nicht?
[knapper Exkurs Verdauung:
Durch den Speichel beginnt die Verdauung aufgenommener Nahrung bereits im Mund (Verdauung von Kohlenhydraten durch Enzyme); weitere enzymatische Verdauung (von Eiweiß/Proteine) im Magen; anschließend gelangt die Nahrung in den Dünndarm und wird dort zu Ende verdaut (enzymatische Verdauung - Eiweiss, Kohlenhydrate, Fett – im DÜNNDARM); weiter im Dickdarm: restliche Resorption von !Vitaminen und Mineralien!; Eindickung; Ausscheidung.]
Abführmittel wirken ihrerseits im Dickdarm, wo die Nahrung bereits verdaut ist.
Die vermeintliche Gewichtsabnahme beruht lediglich auf einem Wasserverlust, der vom Körper aber wieder ausgeglichen wird/werden muss durch genügend Flüssigkeitszufuhr.
Abführmittel fördern nicht die Verdauungsleistung, d.h. sie haben nichts mit den Verdauungsprozessen selbst zu tun, sondern sie beschleunigen nur die Entleerung des bereits verdauten Darminhalts.
Nach Anwendung von Abführmittel ist der Darm leer und es ist normal, drei bis vier Tage zu warten, ehe man wieder auf die Toilette muss.
Der Gebrauch von Laxantien unterstützt die Darmträgheit und wer über einen langen Zeitraum und ohne ärztliche Überwachung welche einnimmt, riskiert dauerhafte Verstopfung und ernsthafte Schäden (schwere, meist irreparable Schädigung des Darms bis hin zum künstlichen Darmausgang) und weitere Folgeschäden:
- o Nierenfunktionsstörungen
o anatomische Darmveränderungen wie Nervenveränderungen
o Verdünnungen der Darmwand
o gravierende Elektrolytstörungen
o Kaliumverluste, die wiederum Muskelkrämpfe und Herzrhythmusstörungen auslösen können (Herzstillstand -> weitere Info zu Schäden!).
Die meisten Abführmittel, also auch die pflanzlichen, beschleunigen die Entleerung des Darms (Wasserbindung und "Reizung" der Darmschleimhaut). So kommt es zu einem künstlich erhöhten Stuhlvolumen, was wiederum die Aktivität des Darms steigert.
Resultat: Ein vorgezogener und weicher Stuhlgang in Verbindung mit vermehrtem Wasser- und Mineralverlust (gefährlicher Elekrolytverlust!!!).
Was kann man tun, wenn man wieder ohne Abführmittel auskommen möchte?
- o Auf ballaststoffreiche Ernährung achten (Vollkornprodukte: Vollkornbrot, Haferflocken, ungeschälter Reis); mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt
o Viel Wasser trinken - mindestens 2 Liter Flüssigkeit pro Tag (aber nicht Kaffee und Alkohol).
o Kein Unterdrücken des Stuhlgangs über längeren Zeitraum und regelmässig auf die Toilette gehen
o Körperliche Aktivität steigern, da dies die Darmtätigkeit anregt.
Diuretika (Entwässerungsmittel) haben überhaupt keinen Einfluss auf Kalorien und Körperfett, sind aber durch drohende Austrocknung des Körpers lebensgefährlich. Bei m*ssbr**ch bewirken sie einzig Nierenschädigungen (bis hin zum akuten Nierenversagen) und Veränderungen im Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt.
Sie stimulieren die Nierenaktivität und beschleunigen damit die Urinausscheidung. Dabei kommt ein gefährlicher Teufelskreislauf (Circulus vitiosus) in Gang: werden die Diuretika reduziert, abgesetzt oder unregelmäßig eingenommen, treten infolge einer Gegenregulation des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems tatsächlich Ödeme auf, und das Gewicht kann erheblich schwanken. Folge: weitere Diuretikaeinnahme.
Diuretika absetzen?
Bevor man in Panik verfällt, sollte man beachten: es dauert etwa zwei bis drei Wochen, bis sich das Gewicht, nach anfänglicher Gewichtszunahme durch die Diuretika-induzierten Ödeme, wieder normalisiert!
Abführmittel und Entwässerungsmittel können in der Regel einfach abgesetzt werden und die beeinträchtigten Körperfunktionen sollten sich langsam, aber stetig normalisieren.
Ist das nicht der Fall, sollte DRINGEND ein Arzt aufgesucht werden und keinesfalls wieder mit der Einnahme der Mittel begonnen werden!


