SuNNi hat den ersten Schritt gewagt...

#1
Vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen von euch, der mich noch kennt wie es mir momentan geht...

Ich denke, dass ich, nach über 10 Jahren gestern einen ganz großen ersten Schritt gemacht hab...
Hatte gestern einen Termin bei einer Therapeutin beim Gesundheitsamt...
Den ersten Schritt hab ich wohl schon getan, als ich hingegangen bin, da ich mich auch ziemlich oft genug bei dem Gedanken ertappt hab, dass ich nicht hingehe...aber finanziell und körperlich bin ich am Ende, an einem Punkt, an dem es so nicht mehr weitergeht, an dem sich was ändern muss in meinem Leben!!!

Die ersten Minuten waren ziemlich seltsam, da ich das erste Mal überhaupt intensiv mit einer Person gesprochen hab abgesehen von meinem Freund und einigen wenigen Kontakten hier im Forum...

Das Ende von der Sitzung war das, was ich auch erwartet hab,aber wohl nie wahrhaben wollte, dass bei mir das einzig effektivste eine stationäre Therapie sein, um mich auch einfach mal aus meinem Mechanismus rauszuholen, aus meinem Alltag, aus meinem Umfeld...

Soll heut in einer Klinik in meiner Stadt anrufen und einen Termin zu einem Vorstellungsgespräch vereinbaren...

Weiss noch nicht so richtig was ich machen soll...auf der einen Seite bin ich selbst ja auch der Ansicht, dass mir wirklich nur ein stationären Aufenthalt helfen würde, auf der anderen Seite ist da vor allem die Angst vorm zunehmen, ausserdem weiss ich nicht, wie ich das mit meinem Job machen soll...die Therapeutin meinte zwar gestern, dass man das auf keinen Fall dem Chef sagen muss, was der Grund ist bzw. wir schon eine Ausrede finden...aber ich glaub, wenn ich ihm sage, dass ich ca. 4 Wochen krank sein werde bringt er mich um oder haut mich raus...und dann weiss ich auch nicht, wie ich das aushalten soll, wenn ich meinen Freund 4 Wochen nicht sehen soll...

Werd mich wohl mal bissl hier im Forum durch die Threads lesen, da ich mich eherlich gesagt noch nie ersthaft mit dem Thema therapie befasst habe...

Naja, zu einem Vorstellungstermin kann ich ja trotzdem erst einmal hingehen...untersuchen die einem da eigentlich auch ärtzlich??? Oder muss ich unabhängig davon zu einem Allgemeinmediziner gehen???

Wie es mir sonst so geht???
Mit den FA´s sieht es bei mir momentan so aus, dass ich den völligen Kontrollverlust etwas im Griff habe, dass heißt, dass ich tagsüber ziemlich viel Obst, Gemüse und mal ein Vollkormbrötchen zu mir nehme und abends, nach Feierabend meine FA´s hab...allerdings sind das dann wirklich heftige FA´s meist über 4- Stunden...und, was ich auch schon einmal in einem Thread angesprochen hab, ich hab seit ungefähr einem ¾ Jahr ganz schlimme Schlafstörungen mit heftigen FA´s...was mich ziemlich kaputt mach, körperlich und nervlich...
Im Internet hab ich mal bissl gegoogelt nennt sich Night Eating, und liegt wohl daran, dass ich die meisten Kalorien bzw. die meisten Nahrungsmengen abends zu mir nehme..auch wenn ich sie wieder erbreche wissen wir ja alle, dass trotzdem viel davon drinnen belibt...

Naja...egal...jedenfalls hab ich wohl gestern den ersten kleinen Schritt von einem sehr langen und harten Weg gemacht und hoffe nur, dass ich die Mut hab und keinen Rückzieher mehr mache...

LG eure SuNNi!
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#2
hallo sunny

und ob es uns interessiert ,wie es dir geht !!

du hast das einzig richtige getan - nämlich die hilfe geholt !!
deine bedenken eine stat. therapie betreffend kann ich natürlich verstehen, aber wenn du jetzt dein leben ansiehst mit der sucht , wie geht es dir damit ? nicht gut - und deswegen wären 4 wochen im vergleich zu dem leben mti der sucht , beinahe nichts !
wichtg ist , dass du gesund wirst und da du jetzt diesen willen hast , du siehst, dass es so nicht weitergehen kann , würde ich an deiner stellte nichts unversucht lassen !!
sunny , das allerwichtigste ist , dass du gesund wirst , alles andere ist nebensächlich !!

ich schicke dir ganz viel kraft und freue m ich wieder von dir zu lesen !!
nicoli

#3
Hey du...
erstmal find ichs echt toll, dass du diesen Schritt gegangen bist!!!
Der KANN nur richtig sein.
Also, untersucht wirst du am Aufnahmetag, jedenfalls kenn ich das so.
Da wollte ich noch fragen: 4 Wochen? Warum so kurz?
Falls du irgendwelche Fragen zur stationären Therapie hast...
frag ruhig, habs auch schon hinter mir ;-)

#4
Danke nicoli...so betrachtet hast du sicherlich recht, das 4 Wochen ein Klacks sind gegen die ganzen Jahre in meinem Leben, die nur aus Kotzen bestanden...

Aber es ist eben wirklich einer der größten und schwierigsten Schritte auf den Weg der Besserung diesen Weg zu gehen...und ich will ja auch endlich ein normales, gesundes und glückliches Leben führen können, mal wieder einen Tag ohne Kotzen schaffen, mich an den wirklich schönen Dingen des Lebens erfreuen können und auch mal wieder geld für nützliche und schöne Dinge nutzen können!

Auf der anderen Seite ist da aber und das muss ich euch wohl nicht erklären diese scheiss Sucht, der scheiss Zwang und die scheiss Bulimie...die Angst vorm zunehmen, mein bester Freund, meine tägliche Entspannung....wenn ich wenigstens mal einen Tag schaffen würde nicht zu kotzen um vielleicht danach zu sehen, dass es mir ohne Kotzerei besser geht.

Ja, der Wille ist auf jeden Fall da, was ich auch für mich als großen schritt sehe, denn in den ersten Jahren war ich mir der Sache nie wirklich so bewusst, dann kamen die Jahre an denen ich schon morgens meinen großen Einkaufszettel geschrieben hab, was ich alles so einkaufen und essen könnte und seit einigen Monaten merk ich einfach, wie der Wille da ist, damit aufzuhören und ich wirklich an dem Punkt bin, dass ich die ganze scheisse nicht mehr will...

Wie gesagt, meine Ängste vor einer stationären Therapie sind einfach das zunehmen, das gezwungen werden zum essen, zu „kalorienhaltigen Mahlzeiten“, die Angst wie ich das meinem Chef beibringen soll und meinen Freund nicht sehen zu können, der einfach mein größter halt in meinem Leben ist!

@ manorexic naja, die 4 Wochen waren wahrscheinlich so ne Einschätzung der Therapeutin im Gesundheitsamt nach einem ersten kurzen Gespräch was ja vorn und hinten nicht reicht...irgendwie hatte ich danach das Gefühl nicht mal 1/10 davon losgewurden zu sein von dem was mich innerlich belastet...

Gut möglich, dass die Leute in der Klinik auch anderen Meinung sind und sogar für einen längeren Aufenthalt wären...
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#5
liebe sunni

dein freund wird sich sher darüber freuen, dass du dir helfen lässt und das wird in späterer folge eurer beziehung gut tun, wenn du dich von der sucht lösen kannst !
deine gedanken das zunehmen betreffend , nun meine liebe, dazu begibst du dich ja in die hand von fachleuten und da wird auch das thema sein !
hab keine angst davor - geh es an !!!
es ist kein leichter schritt , ich bin mir dessen durchaus bewusst sunni, aber es ist der richtige , zumal du auch selbst den willen dazu hast !!
schau es dir mal an , geh zu dem erstgespräch hin und dann kannst du immer noch entscheiden !
jedenfalls ist es wichtig, dass du dir helfen lässt , ob ambulant oder stationär ! wobei stationär wahrscheinlich mehr erreihct werden kann in kürzerer zeit !

alles liebe für dich sunni
nicoli

#6
Hallo Sunni,

ich freue mich hier wieder von Dir zu lesen und wünsche Dir viel viel Kraft für das was jetzt vor Dir liegt.

Alles liebe
Tristesse

#7
Danke tristesse,

war gestern unterwegs und hab mir die Klinik mal angeschaut...sie ist nicht weit weg von mir...aber ich schaff es einfach nicht, anzurufen und ein Termin für ein Vorgespräch zu vereinbaren....

Hab heut schon zig Mal die Nummer gewählt, mittlerweile kann ich sie ausm Kopf!

So ein Gespräch ist aber trotz alle dem unverbindlich,oder?????
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#9
So...
nachdem ich gestern wieder einen 3-stelligen Betrag im Supermarkt gelassen hab und mich nach heftigen Fressattacken hundeelend fühle hab ich einen Termin gemacht...

in 14 Tagen isses so weit...

aber nochmal,trotzdem ist so ein Gespräch unverbindlich,oder????
hab angst, dass sie mich direkt mit ner weißen Jacke einsperren... :roll:

ausserdem muss ich, wenn ich wirklich stationär behandelt werde das ganze noch irgendwie meinem Chef verklickern...Oh, Gott...weiss gar nicht, wie ich das alles hinbekommen soll... :cry:
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#10
Guten Morgen SuNNi,

ich freue mich, wieder von dir zu lesen.
Und noch mehr freue ich mich, dass du dich endlich entschlossen hast, eine Therapie zu machen.
Bitte habe keine Angst vor dem Erstgespräch in der Klinik. Natürlich behalten die dich nicht gleich da.
Da geht es darum, dich mal kennen zu lernen. Dir die Gepflogenheiten der Klinik zu zeigen und zu erklären.
Dich über das Programm aufzuklären und dann erst zu sehen, wann der nächste Termin für dich in Frage kommt.
Das war’s.
Und dann kommt auf dich eine Wartezeit zu, die bestimmt nicht einfach für dich ist. Und dafür wünsche ich dir ganz viel Kraft. Bitte geh den Schritt nicht mehr zurück. Nur mehr nach Vorne.

Ach ja ich kann mich noch gut an unsere Diskussion erinnern :wink: .
Grund oder Ursache :P

*drüüüüüüüüück*
Hedi

#11
Hi SuNNi !

So schnell geht das nicht. :wink:
Nach Deinem Vorstellungsgespräch sind im nächsten Schritt die Antragsformalitäten abzuwickeln. Weil Du erst in die Klinik kannst, wenn die Krankenkasse und die BfA Deinem Antrag zugestimmt haben.
Das dauert so etwa 4 Wochen, bis Du eine Antwort bekommst. Für die Anträge braucht Du eine Erkärung und eine Stellungnahme Deines Hausarztes und der Therapeutin, wo Du ja schon warst.

Dein Arbeitgeber braucht grundsätzlich nicht zu erfahren, warum Du in eine Klinik gehst. Es ist eine ReHa-Maßnahme und natürlich besteht weiterhin Dein Arbeitsverhältnis. Das kann deswegen nicht gekündigt werden. 4 Wochen erscheinen mir allerdings auch sehr kurz, wobei es diese Therapieform gibt.

Wo stellst Du Dich denn vor in welcher Klinik ?

uppsss ....
das obige gilt für Deutschland, ich habe das jetzt einfach unterstellt, dass Du aus D kommst. :oops:

lieber Gruss
Caruso
Die Weisheit lief mir nach, doch ich war schneller .....

#12
@caruso das tut sie auch ;)


@SuNNie auch mich interessiert es was du machst und wie es Dir geht.

Und ich kenne diesen Gedanken und ich habe mich länger als Nötig mit diesem Gedanken beschäftigt insgesamt ein Halbes Jahr und ich bin so Froh das ich diesen Schritt in die Stationäre Reha gegangen bin. Es ist soviel mehr Lebensqulität und viel Schöner als ständig über der Kloschüssel zu hängen. Ich bin nun seit vier Wochen Kotzfrei und ich fühle mich gut dabei, wirklich gut.
Ich habe meine Erfahrungen hier in diesem Theard ein bisschen zusammen geschrieben. meine Zeit in Lübstorf

#13
Erst einmal vielen Dank für eure lieben Worte und Antworten...

Caruso, das mit den 4 Wochen meinte wie gesagt die Therapeutin beim Gesundheitsamt nach einem verhältnismäßig kurzem und ersten Gespräch...gut möglich, dass das die Leute in der Klinik das auch für zu kurz halten...

Die Klinik nennt sich Klinik Carolabad und ist in Chemnitz, Sachsen, Deutschland! :P ja...lebe in Deutschland! :wink:

nudel...hab deinen Thread gelesen und war sehr gerührt, beeindruckt und überwältigt...schöne Idee, alles so aufzuschreiben...damit hilfst du nicht nur dir, sondern auch anderen betroffenen wie mir, die einen ähnlichen Weg gehen werden...

noch 1 1/1 Wochen bis zum Vorsgepräch...bin total aufgeregt, werde wohl noch mal zu meiner Therapeutin im Gesundheitsamt gehen...um mit ihr noch mal zu sprechen und einen Rückzieher zu vermeiden!

LG eure SuNNi!
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