danke, meine lieben für eure mutmachenden antworten
ich umarm euch ganz fest!
ich bin immer noch die meiste zeit am chiemsee, und bis auf zwei spaziergänge mit dem hund heißt es arbeit, arbeit, arbeit
vor zwei tagen habe ich meiner thera eine verzweifelte email geschickt. ich glaube, ich habe mich zu sehr auf das buch versteift. ich weiß noch nicht mal, ob ich ein arousal- oder ein satiation-typ bin. von beidem habe ich viele anteile, manche verleuge ich irgendwie auch
heute hab ich das buch von gundis zambo gekauft, weil es nach dem, was ich hier so überflogen habe, gar nicht schlecht sein soll. auch wenn mein vater meint "ich bezweifle, dass die eine zeile davon selbst geschrieben hat"
was meine arbeit angeht, habe ich nochmal in mich reingehört. es macht mir zwar spaß, wenn alle sagen, wie gut ich bin und wie froh sie sind, dass sie mich haben. aber eigentlich sagen sie das nur, weil ich jeden mist annehme, auch das schlecht bezahlte (im moment fast nur schlecht bezahltes) und das dann auch noch in rekordzeit erledige.
die sachen selbst sind eintönig und unterfordern mich total. ich denke, dass ich irgendwie auch den frust darüber wegkotze. also beim wühlen kam zumindest bei mir doch noch was raus. erschreckend, wie man sich immer belügt... vielleicht bei dir auch, sonnenblume?
jedenfalls kann ich daran gerade nicht viel ändern. die nachfolgerin meiner besseren auftraggeberin ist übrigens sehr nett, bildhübsch, jung, dünn und hatte fettige cracker auf dem scheibtisch liegen, als ich bei ihr war. und cola. nicht light. aufträge hat sie leider nur "sehr vielleicht" mal für mich, da sie ihren eigenen stamm an freien mitarbeitern mitgebracht hat. toll. ich liebe dieses leben.
bin echt froh, dass ich wenigstens euch habe. ich werde jetzt keine zwischenmahlzeit machen, weil ich eigentlich gar keinen hunger habe, aber wenn ich anfange zu essen, kann ich nicht mehr aufhören.
wie geht es euch? hoffentlich besser als mir.
ja, dieses denken "jetzt ist es sowieso zu spät" ist natürlich scheiße. was bei mir im moment noch gefährlicher ist, ist dieser satz "ich gönn es mir, ich hab ja sonst keine große freude, und außer mir schadet es keinem."
der satz kriegt mich jedes mal rum. so blöd es klingt.
wie tut man sich was gutes? ich weiß, dass mir solche sachen wie badewanne, nagellack, musik hören, telefonieren nicht so viel geben wie ein fa. leider ist es so im moment. ich könnte mich eher zusammenreißen, wenn ich an größere ziele denke. bolivien. freiheit. aber das ist alles so weit weg. jetzt ist erst mal der kundendienst vom auto dran, die einkommensteuer und dann brauche ich winterreifen. und das essen ist auch nicht gerade günstig zur zeit. warum scheitert immer alles am geld?
der therapeut von meiner freundin hat mal gemeint, dass manche patienten es nicht schaffen, gesund zu werden, weil die äußeren umstände zu schlecht sind. man hat zu wenig zeit für sich. weing hoffnung. da könnte was dran sein, was meint ihr? oder geht es auch "against all odds" mit dem gesundwerden, nur dank der eigenen einstellung?