Hallo Juliama!
Das Thema Angaben ist erledigt.
Und mir musst du nichts versprechen! Mir nicht. Aber dir!
Es ist immer eine heikle Sache zu sagen: Besser wenig/sicher essen, als kotzen.
Denn als Esssgestörter hat man es schwer zu unterscheiden, ob man nun auf dem Weg der Besserung ist... dass man sich wirklich steigern kann mit dem Essen und das auch will und tut, oder ob man langsam in die MS rutscht und dann gar keinen Weg rausfinden will, weil es einem psychisch irgendwann damit gut geht und meint DAS wäre die Besserung.
Und tatsächlich ist es so, dass eher ganz wenige es schaffen "wenig zu essen und sich dann zu steigern".
Die ES ist ein sehr komplexes System. Und die MS steckt in jedem Essgestörten. Egal wie die Symptome momentan sind.
Und diese in uns schlummernde MS wird durch eben dieses Hunger-/wenig essen-Verhalten genährt.
In der Zeit, in der man schwer essgestört ist, dient dann das Hungern/Wenigessen vielleicht vordergründig als Maßnahme/Plan, sich zu steigern und als Schritt die ES hinter sich zu lassen. Hintergründig jedoch gibt sie einem bei Durchhalten ein Erfolgserlebnis (und auch durch veränderte Hirnchemie selbst, bedingt durch Hungern per se), das wie ein positiver Verstärker für meine kommende Handlungsmotivation wirkt.
Also kurz: durch das Hungern/Wenigessen fühle ich mich gut. Daran erinnert sich die Psyche, wenn es mir schlecht geht. Und darum versuche ich zu hungern/wenig zu essen, dass es mir wieder und wieder besser geht.
Mit dem vermeintlich guten Plan, wenig und sicher zu essen, öffnet man Tür und Tor zur Hölle.
Da tut ein Sprung ins kalte Wasser anfangs vielleicht mehr weh, aber längerfristig ist es besser und effektiver.
Wie gesagt, mir brauchst du nichts zu versprechen. Du tust das für dich und dabei solltest du ehrlich sein. Nicht im Hinterkopf die MS wachsen lassen.
Du darfst ihr so wenig Raum wie möglich lassen... denn das Monster wächst und verschlingt dich noch bevor du A sagen kannst.
Liebe Grüße!