War beim Arzt!!!

#1
HI Ihr Lieben!
Ich habe mich lange nicht mehr gemeldet, aber war halt ganz schön stressig in letzter Zeit mit Schule und so. Aber wollte euch was erzählen: Habe mich nach 7 Monaten mit dieser Krankheit und 5 Monaten ohne Periode und seit einiger Zeit ziemlichem Haarausfall (extrem!!!) endlich entschlossen zum Frauenarzt zu gehen. Bin stolz auf mich! :) Als ich bei ihr war habe ich ihr erstmal erzählt, dass ich halt meine Periode nicht mehr habe und solangsam habe ich dann damit rausgerückt „Ich ess ziemlich unregelmäßig…“ „na ja, ich glaube ich habe so was wie ne Essstörung…“ Und den Rest hat sie dann selber erraten. Das war mir auch wesentlich lieber. Ich glaube ich hätte nie „Ich habe Bulimie“ über meine Lippen bringen können. Das kommt mir auch nach der Zeit immer noch so irreal vor. Sei hat mich aber voll ernst genommen und mir Mut gemacht. Auch die Nummer einer Beratungsstelle hat sie mir gegeben und mir erklärt was die da so machen und was mir angeboten wird. Hab mich, trotz meiner Verlegenheit und Scham (denn es war das erste Mal, dass ich es überhaupt jemandem gesagt habe, außer in diesem Forum), wohl gefühlt und vor allem ernst genommen! Sie hat mir dann noch Blut abgenommen, um zu sehen, ob meine Schilddrüsenwerte okay sind. Hat zwar ein bisschen gepiekst, war aber gar nicht schlimm! :wink:
Es war schon irgendwie schwer, aber jetzt bin ich doch ganz froh, es mal losgeworden zu sein. Wie es weitergeht wird sich rausstellen. Hab es mir aber viel schlimmer vorgestellt, als es war. Mich hat niemand schief angeschaut, oder ins Verhör genommen ganz im Gegenteil, sie hat mich die ganze Zeit angelächelt, das hat mich irgendwie voll ermutigt!
In letzter Zeit ist meine Es ohnehin ein bisschen besser geworden, aber trotz allem finde ich meinen Entschluss gar nicht mal so schlecht, obwohl ich immer noch nicht weis, ob ich wirklich ohne die ES leben kann/will….
Wollt aber aufgrund meiner guten Erfahrung allen gaaanz viel Mut :P machen, die auch darüber nachdenken, sich einem Arzt anzuvertrauen!!!

Bis dann!!!
Bussies

Dialog mit xy

#2
Außergewöhnlich, daß Du schon nach doch - ohne das in irgendeinster Form zu werten!!!!- recht kurzer Zeit mit Deiner Esstörung den ersten, wichtigsten Schritt getan hast und Dich Deinem Arzt/Ärtzin anvertraut hast. Für gewöhnlich passiert das oft erst nach vielen vielen Jahren nach langen schweren Kämpfen.
Das ist doch ein sehr deutlicher Beweis, daß Du Dich mit Deiner Krankheit doch sehr viel intensiver auseinandersetzt, als Du es - glaube ich - selbst vermutest.
Und Deine Esstörung jemanden anzuvertrauen und ernstgenommen zu werden - wie Du auch schreibst - nimmt ihr viel von ihrem Schrecken und ist ein nicht zu unterschätzender Schritt aus dem Teufelskreis heraus.
Wenn jemand anderes Deine Esstörung ernstnimmt und nicht - wie befürchtet - abwertend auffasst, gelingt es vielleicht auch Dir Stück für Stück dieses Stück Deiner selbst abzuwerten und zu verachten. Das nimmt der Esstörung ihren wichtigsten Zündstoff!!!
Aber lass Dir Zeit Dich anzunähern, vertraut zu machen und zu verändern.
Red mit ihr! Das klingt ziemlich dumm und merkwürdig und so nach Therapeuten-Spielchen (die ich für meinen Teil nur schwer ernstnehmen und mich drauf einlassen konnte) aber es kann ganz wundervoll funktionieren. Versuch es doch mal, gebe Deiner Esstörung einen Namen, vielleicht ein Synonym, trete mit ihr in Dialog, schriftlich oder gedanklich.
Frage doch mal, was sie sich wünscht von Dir, warum sie nach Dir schreit, warum sie Deine Hilfe braucht. Wenn sie antworten sollte, tue das ruhig öfter, halte den Dialog aufrecht, vernachlässige sie nicht wieder. Sie ist Dir sehr ähnlich und ist sehr liebenswürdig. Sie hat es nicht verdienst vernachlässigt zu werden.

Ich glaube, gerade wo ich Dir so begeistert davon erzähle, sollte ich auch mal wieder mit Laurel reden. Ich hätte sie fast vergessen.
Eigentlich ist sie ja ganz rührend :D

Immer weiter bis zum Horizont, dann kannst Du weiter sehen!
Lieben Gruß
Lupus