Hallo, hier ist Yaris, ich gehe dieses Jahr wirklich zum ersten Mal ohne
Angst in den Herbst und Winter. Meist lag ich zu diesem Zeitpunkt schon
längst in der Psychiatrie oder im Kreiskrankenhaus. Bei mir treffen leider
3 Krankheiten aufeinander, die jedoch alle eine gemeinsame Ursache
haben. Es fing mit Depressionen an, ab dem 12.LJ hatte ich Schlafstörungen. Sie resultierten aus den Anforderungen meiner Eltern,die
die ich garnicht in der Lage war zu erfüllen : Klavierspielen, nur gute
Noten und vor allem in Betragen eine 1 .Ich war ein hyperaktives Kind
und war garnicht in der Lage, mich zu benehmen, wie ich es wollte. Als ich so klein war, konnten meine Eltern noch nichts von diesen Begriffen wissen, es waren die 50ger un 60ger Jahre. Ich habe später Lehrerin
studiert. Ich habe den Beruf auch sehr gern gehabt, aber dann bin ich an
der Bulimie und dem Alkohol gescheitert. Ich habe aber immer gekämpft
Mit 15 war ich essgestört, mit FA, die sich keiner vorstellen kann. Mit 20J.
war ich alkoholkrank. Ich hatte aber zwischendurch Pausen, in denen ich
normal war. Das waren meine vier Schwangerschaften.Ich wußte, dass
ich da sowieso dicker werde.Meine Kinder haben alle meine Berg- und Talfahrten miterlebt und sind gesund, auch unser Jüngster, der auch hyperaktiv ist. Soll ich Euch sagen, warum es gerade mich getroffen hat
( nicht jetzt, ich habe einen wunderbaren Mann ) Eltern dürfen in der Erziehung tausend Fehler machen, das schadet nichts.Aber wenn ein Kind
merkt, es soll nur Leistung bringen um etwas Ansehen zu erhaschen,
dann macht es krank. Wenn aber ein Kind wahnsinnige Angst vor den
eigenen Eltern hat. Dann würde ich heute sagen, es liegt eine Straftat
vor. Ich habe mir als Kind immer gewünscht, in ein Kinderheim zu kommen..Ich werde.dieses Jahr 50. Niemand hätte gedacht, so runter,wie
ich manchmal war, dass ich dieses Alter erreiche.Und ich werde weiter-
kämpfen. Denn eines bin ich wirklich los- diese furchtbaren Suizidgedanken.Was ich alles versucht habe. Und jetzt bin ich froh, dass ich leben darf. Ihr glaubt nicht,was es mir tagtäglich bedeutet, mit Euch
in Kontakt treten zu dürfen. Tschüss Yaris
#2
liebe Yaris,
ich kann dir nur zustimmen, ich bin auch durch und seit meiner kindheit krank. ich habe eine wunderbare 7 jährige tochter, die ich (wir) über alles lieben. habe aber oft schlechtes gewissen ihr gegenüber weil ich eine ES habe (die ich ihr ganz gut verheimliche, habe keine essanfälle, sondern erbreche leider automatisch).
schön wenn ich wieder was von dir höre
ich kann dir nur zustimmen, ich bin auch durch und seit meiner kindheit krank. ich habe eine wunderbare 7 jährige tochter, die ich (wir) über alles lieben. habe aber oft schlechtes gewissen ihr gegenüber weil ich eine ES habe (die ich ihr ganz gut verheimliche, habe keine essanfälle, sondern erbreche leider automatisch).
schön wenn ich wieder was von dir höre
#3
Hallo Yaris,
wir kennen uns ja schon ein bisschen... Wenn du von deiner Kindheit erzählst, dann erinnert mich das an mich. Ich habe in ungezählten Therapiestunden alles aufgearbeitet und den Schmerz durchlebt, sodass ich heute in der Lage bin, damit zu leben und mich nicht mehr zerstören will.
Aber: Verletzte Seelen heilen schlecht, und es bleiben Narben, die Bruchstellen sind. Wenn es mich an so einer Stelle erwischt, habe ich es heute noch schwer, damit fertigzuwerden. Zu groß ist das Misstrauen und manchmal auch die Angst.
Alkohol und Bulimie - genau wie du wundere ich mich manchmal, dass ich noch am Leben bin. Aber: Ich hatte eben auch verdammt viel Glück und viele Schutzengel, wofür ich aus tiefstem Herzen dankbar bin. Im Gegensatz zu dir hatte ich nie die Gelegenheit und auch nie den Wunsch, selbst Kinder zu haben. Die Erinnerungen an die eigene Kindheit war zu schlimm, das Unvermögen, dem Leben zu vertrauen viel zu groß.
Und doch: Ich bin heute sehr froh, am Leben zu sein. Ein bisschen eingeschränkt zwar aber doch irgendwie mittendrin. Das ist ein Geschenk.
Daran hätte ich früher nie zu glauben gewagt.
Ich bin auch ein Kämpfer. Sonst wäre ich jetzt nicht hier.
Herzliche Grüße,
Susanne
wir kennen uns ja schon ein bisschen... Wenn du von deiner Kindheit erzählst, dann erinnert mich das an mich. Ich habe in ungezählten Therapiestunden alles aufgearbeitet und den Schmerz durchlebt, sodass ich heute in der Lage bin, damit zu leben und mich nicht mehr zerstören will.
Aber: Verletzte Seelen heilen schlecht, und es bleiben Narben, die Bruchstellen sind. Wenn es mich an so einer Stelle erwischt, habe ich es heute noch schwer, damit fertigzuwerden. Zu groß ist das Misstrauen und manchmal auch die Angst.
Alkohol und Bulimie - genau wie du wundere ich mich manchmal, dass ich noch am Leben bin. Aber: Ich hatte eben auch verdammt viel Glück und viele Schutzengel, wofür ich aus tiefstem Herzen dankbar bin. Im Gegensatz zu dir hatte ich nie die Gelegenheit und auch nie den Wunsch, selbst Kinder zu haben. Die Erinnerungen an die eigene Kindheit war zu schlimm, das Unvermögen, dem Leben zu vertrauen viel zu groß.
Und doch: Ich bin heute sehr froh, am Leben zu sein. Ein bisschen eingeschränkt zwar aber doch irgendwie mittendrin. Das ist ein Geschenk.
Daran hätte ich früher nie zu glauben gewagt.
Ich bin auch ein Kämpfer. Sonst wäre ich jetzt nicht hier.
Herzliche Grüße,
Susanne
#4
[quote="Susanne Prendel"]Hallo Yaris,
wir kennen uns ja schon ein bisschen... Wenn du von deiner Kindheit erzählst, dann erinnert mich das an mich. Ich habe in ungezählten Therapiestunden alles aufgearbeitet und den Schmerz durchlebt, sodass ich heute in der Lage bin, damit zu leben und mich nicht mehr zerstören will.
Aber: Verletzte Seelen heilen schlecht, und es bleiben Narben, die Bruchstellen sind. Wenn es mich an so einer Stelle erwischt, habe ich es heute noch schwer, damit fertigzuwerden. Zu groß ist das Misstrauen und manchmal auch die Angst.
Alkohol und Bulimie - genau wie du wundere ich mich manchmal, dass ich noch am Leben bin. Aber: Ich hatte eben auch verdammt viel Glück und viele Schutzengel, wofür ich aus tiefstem Herzen dankbar bin. Im Gegensatz zu dir hatte ich nie die Gelegenheit und auch nie den Wunsch, selbst Kinder zu haben. Die Erinnerungen an die eigene Kindheit war zu schlimm, das Unvermögen, dem Leben zu vertrauen viel zu groß.
Und doch: Ich bin heute sehr froh, am Leben zu sein. Ein bisschen eingeschränkt zwar aber doch irgendwie mittendrin. Das ist ein Geschenk.
Daran hätte ich früher nie zu glauben gewagt.
Ich bin auch ein Kämpfer. Sonst wäre ich jetzt nicht hier.
Herzliche Grüße,
Susanne[/quote]Gerade hatte ich Dir einen langen Brief geschrieben, da war das Internet weg. Es hängt be uns mit dem Telefon zusammen, da war
mein ganzes Schreiben weg. Da werde ich richtig agressiv. Ja, ich halte mich nun völlig an den Rat unserer Neurologin und mein Mann und ich
haben jeglichen Kontakt zu meiner Mutter ( mein Vater war 89 gestorben)
abgebrochen. Die Kinder sollen es halten, wie sie wollen.
wir kennen uns ja schon ein bisschen... Wenn du von deiner Kindheit erzählst, dann erinnert mich das an mich. Ich habe in ungezählten Therapiestunden alles aufgearbeitet und den Schmerz durchlebt, sodass ich heute in der Lage bin, damit zu leben und mich nicht mehr zerstören will.
Aber: Verletzte Seelen heilen schlecht, und es bleiben Narben, die Bruchstellen sind. Wenn es mich an so einer Stelle erwischt, habe ich es heute noch schwer, damit fertigzuwerden. Zu groß ist das Misstrauen und manchmal auch die Angst.
Alkohol und Bulimie - genau wie du wundere ich mich manchmal, dass ich noch am Leben bin. Aber: Ich hatte eben auch verdammt viel Glück und viele Schutzengel, wofür ich aus tiefstem Herzen dankbar bin. Im Gegensatz zu dir hatte ich nie die Gelegenheit und auch nie den Wunsch, selbst Kinder zu haben. Die Erinnerungen an die eigene Kindheit war zu schlimm, das Unvermögen, dem Leben zu vertrauen viel zu groß.
Und doch: Ich bin heute sehr froh, am Leben zu sein. Ein bisschen eingeschränkt zwar aber doch irgendwie mittendrin. Das ist ein Geschenk.
Daran hätte ich früher nie zu glauben gewagt.
Ich bin auch ein Kämpfer. Sonst wäre ich jetzt nicht hier.
Herzliche Grüße,
Susanne[/quote]Gerade hatte ich Dir einen langen Brief geschrieben, da war das Internet weg. Es hängt be uns mit dem Telefon zusammen, da war
mein ganzes Schreiben weg. Da werde ich richtig agressiv. Ja, ich halte mich nun völlig an den Rat unserer Neurologin und mein Mann und ich
haben jeglichen Kontakt zu meiner Mutter ( mein Vater war 89 gestorben)
abgebrochen. Die Kinder sollen es halten, wie sie wollen.
Re: hi
#5[quote="MiniMe"]hallo
ich gibt dir vollkommen recht was die kindererziehung angeht
bin auch durch meine kindheit krank geworden
hatte auch einmal in meinem leben keinen willen mehr zu leben
und hätt ich damals nicht diese tolle thera gehabt ne besser diese gute pschychologin und ärztin
hätte das noch etliche jahre so weiter gehen können
gott sei dank nicht
und ich hatte wieder kraft und wille zum leben
ich bin froh
das es dich gibt und du weiter kämpfst
alles liebe und gute[/quote] Ich danke Dir für Deine Zuschrift. Ja, ich kämpfe weiter. Aber seit ich Euch kenne, wird alles leichter.Wir wollen
doch nicht erörtern, wie wir Schwierigkeiten meistern. Nein, wir fragen uns, wie wir ganz einfach entspannen. Wir Bulimikerinnen wissen nicht,
wie unser Gehirn entspannen soll.. und dann fangen wir an zu fs.Wer weiß
mehr als wir, wer hat Ratschläge. Tschüss Yaris
ich gibt dir vollkommen recht was die kindererziehung angeht
bin auch durch meine kindheit krank geworden
hatte auch einmal in meinem leben keinen willen mehr zu leben
und hätt ich damals nicht diese tolle thera gehabt ne besser diese gute pschychologin und ärztin
hätte das noch etliche jahre so weiter gehen können
gott sei dank nicht
und ich hatte wieder kraft und wille zum leben
ich bin froh
das es dich gibt und du weiter kämpfst
alles liebe und gute[/quote] Ich danke Dir für Deine Zuschrift. Ja, ich kämpfe weiter. Aber seit ich Euch kenne, wird alles leichter.Wir wollen
doch nicht erörtern, wie wir Schwierigkeiten meistern. Nein, wir fragen uns, wie wir ganz einfach entspannen. Wir Bulimikerinnen wissen nicht,
wie unser Gehirn entspannen soll.. und dann fangen wir an zu fs.Wer weiß
mehr als wir, wer hat Ratschläge. Tschüss Yaris
#6
Hallo Yaris,
wie auch immer man es richtig macht - ich hatte zwischenzeitlich auch mal den Kontakt zu meiner Mutter abgebrochen, aber ich war während dieser Zeit immer nur wütend auf sie. Als ich anfangen konnte, meinen Schmerz zu fühlen, konnte ich mich auch wieder mit ihr 'versöhnen'. Nun ja, sie ist inzwischen alt und vieles hat sich verändert. Ich auch.
Meinen Vater sehe ich nie. Er ist seit 33 Jahren in 2. Ehe verheiratet und ich kann nie vergessen, was er mir angetan hat. Nicht, dass er damals gegangen ist - nein, dass er von mir nichts mehr wissen wollte und mir auch noch die Schuld daran gegeben hat, so nach dem Motto: Du hast es ja nicht besser verdient, weil du nicht richtig bist.
Alle anderen waren immer besser als ich, und sie haben es mich spüren lassen - ich musste immer nur funktionieren, und soviel ich auch tat, es hat nie genügt. Das perfekte, angepasste Kind. Still und ohne Bedürfnisse, rate mal, wo ich mit meinen Gefühlen geblieben bin...?!
Ich denke, wir alle hier haben so ein Päckchen zu tragen. Aber: Unser Leben ist dennoch eine einmalige Chance. Ich war so oft am Rande des Suizids, aber ich habe dann irgendwann einen Pakt mit mir und meinem Gott geschlossen. Okay, sterben muss ich sowieso irgendwann, vorher will ich es mit dem Leben versuchen.
Ich will nicht behaupten, dass es leicht es. Aber es ist möglich! Vor allem habe ich aufgehört, mich zu vergleichen, ich bin, wie ich eben bin. Ich bin nicht perfekt und will es auch nicht mehr sein!
Liebe Grüße,
Susanne
wie auch immer man es richtig macht - ich hatte zwischenzeitlich auch mal den Kontakt zu meiner Mutter abgebrochen, aber ich war während dieser Zeit immer nur wütend auf sie. Als ich anfangen konnte, meinen Schmerz zu fühlen, konnte ich mich auch wieder mit ihr 'versöhnen'. Nun ja, sie ist inzwischen alt und vieles hat sich verändert. Ich auch.
Meinen Vater sehe ich nie. Er ist seit 33 Jahren in 2. Ehe verheiratet und ich kann nie vergessen, was er mir angetan hat. Nicht, dass er damals gegangen ist - nein, dass er von mir nichts mehr wissen wollte und mir auch noch die Schuld daran gegeben hat, so nach dem Motto: Du hast es ja nicht besser verdient, weil du nicht richtig bist.
Alle anderen waren immer besser als ich, und sie haben es mich spüren lassen - ich musste immer nur funktionieren, und soviel ich auch tat, es hat nie genügt. Das perfekte, angepasste Kind. Still und ohne Bedürfnisse, rate mal, wo ich mit meinen Gefühlen geblieben bin...?!
Ich denke, wir alle hier haben so ein Päckchen zu tragen. Aber: Unser Leben ist dennoch eine einmalige Chance. Ich war so oft am Rande des Suizids, aber ich habe dann irgendwann einen Pakt mit mir und meinem Gott geschlossen. Okay, sterben muss ich sowieso irgendwann, vorher will ich es mit dem Leben versuchen.
Ich will nicht behaupten, dass es leicht es. Aber es ist möglich! Vor allem habe ich aufgehört, mich zu vergleichen, ich bin, wie ich eben bin. Ich bin nicht perfekt und will es auch nicht mehr sein!
Liebe Grüße,
Susanne
#7
wie traurig es auch klingen mag...
ich bekomme aus eignen erfahrungen nun mal mit wie schwer man es als kind hat und wie schwer eine erziehung ist
diese verantwortung trau ich mir selbst nicht zu. klar kann es sich in zehn jahren ändern aber ich will definitiv keine kinder
ich will das meinen kindern nicht antun.
ich bekomme aus eignen erfahrungen nun mal mit wie schwer man es als kind hat und wie schwer eine erziehung ist
diese verantwortung trau ich mir selbst nicht zu. klar kann es sich in zehn jahren ändern aber ich will definitiv keine kinder
ich will das meinen kindern nicht antun.
#8
Was Ihr hier über Eure Kindheit erzählt habt, hat mich tief berührt, denn ich habe auch ähnliche Gefühle, wenn ich an meine Kindheit zurückdenke. Zwar gab es bei uns zuhause ganz normal "bürgerlich geordnete" Verhältnisse, aber ich kann mich überhaupt nicht daran erinnern, einmal von meinen Eltern in den Arm genommen worden zu sein, einmal nur wegen meiner selbst Willen. Aus heutiger Sicht kann ich meine Eltern jetzt besser verstehen. Sie waren auch nur Kinder ihrer Zeit. Damals haben sich Väter in der Regel wenig um die Kinder gekümmert. Meine Mutter selbst hatte Probleme mit Depressionen, ihre eigenen Eltern haben beide Selbstmord verübt. Aber es wurde bei uns nie darüber gesprochen. Auch die psychischen Probleme meiner Mutter wurden immer unter den Teppich gekehrt. Als Kind sucht man dann nach den Ursachen für das Verhalten der Mutter und findet die Schuld in der Regel bei sich selbst. Tiefe Trauer kommt jedesmal in mir hoch, wenn ich darüber nachdenke. Als ich dann älter wurde, konnte ich mit meinen Eltern auch nicht darüberreden, um sie nicht zu verletzen. Heute habe ich garkeine Chance mehr, weil es meiner Mutter inzwischen psychisch zu schlecht geht. Es kostet unglaublich viel Kraft, den Schein aufrecht zuerhalten und meine Eltern soweit zu unterstützen wie es mir möglich ist. Besonders die Emotionen, die hochkommen nach Besuchen, kann ich oft nur durch FAs kompensieren. Aber ich habe auch viel gelernt und versuche jetzt viel bei meinen Kindern anders zu machen. Ich hoffe, alles tun zu können, dass meine Kinder nicht eine so schlechte Erinnerung an ihre Kindheit ins Leben mitnehmen. Mein wichtigstes Ziel ist, dass ich meine Kinder als Person sehe, die ich in ihrer Eigenart bestärke, statt sie in eine Form hineinzudrängen, in die sie nicht hineinpassen.
Viele liebe Grüße Kendra
Viele liebe Grüße Kendra
Carpe Diem