katjusza hat geschrieben:ich versuche beide antworten kombinatorisch korrekt zu einer zu verseien damit ich den nach der lektüre eigens gesponnen faden nicht innerhalb der schreibe verliere. man möge mir dies nachsehen, bitte.
verziehen

schließlich hat die schlüssige, nachvollziehbare argumentation darunter nicht gelitten. respekt!
als ich aufhörte zu kämpfen gewann ich.
das leuchtet mir ein. kämpfen kostet kraft, stärke, widerstand, jede sekunde aufs neue. mit kämpfen assoziiere ich "hart", "bis aufs blut" und "schmerz"
"so ist es jetzt" und gut
ein schöner satz. er sagt sich so einfach, setzt aber eine menge selbstakzeptanz, innere sicherheit und vertrauen in die eigene gefühlswelt voraus. und das gerade auch in den momenten, wo man rückfallgefährdet ist, also meist meilenweit von seinen gefühlen weg.
wenn ich den gedanken weiterspinne, würde ich mich in so einem moment dann fragen "was würde ich jetzt tun, wenn ich einfach keine bulimie kennen würde?"
meine persönliche antwort ist: ich müsste verdammt aufpassen, stattdessen nicht eine andere sucht zu bemühen, weil ich einfach dazu neige, mir immer ersatz für das zu suchen, was da eigentlich ist.
mein glück ist, dass ich in der beziehung schon ziemlich viel durchhabe und weiß, dass es auch nicht das wahre ist. also den erfahrungswerten nach könnte ich mit dieser denkweise vielleicht schon etwas anfangen.
das ganze erinnert mich an meine therapeutin, die mir regelmäßig gesagt hat, am meisten würde mich behindern, dass ich immer alles sofort in frage stelle, wenn es jemand anders tut. ich bleibe nicht bei meinen entscheidungen, habe kein vertrauen in das, was ich tue, sondern brauche permanente bestätigung, dass es so richtig ist.
auf diese weise kann man überhaupt nichts durchziehen, niemals man selbst werden.
einfach ("") die akzeptanz es umstandes, dass ich keine bulimie mehr habe.
ich will auch keine bulimie mehr haben. also fehlt mir genau noch ein schritt, vom "will" zum "habe nicht mehr".
ich versuche es jetzt einfach. ich mache es einfach nicht mehr. aus. schluss.
als hätten körper und geist plötzlich zeit, an etwas anderes zu denken - etwas anderes auszuleben, weine ich viel, schlafe schlecht und bin ständig krank - alles nicht schön - aber alles endlich echt und wahr - endlich natur, meine.
dafür haben sie ja dann auch zeit, das schöne endlich auszuleben, mit allen sinnen wahrzunehmen, in das leben einzutauchen. weinen kann auch mal schön sein.
as sind wenig hilfreiche zeilen, wenig bis gar nicht , aber es war für mich der weg und ich denke es kann einer sein für andere - akzeptieren dass es anders sein kann und den gedanken nicht ausschließen, dass ein leben keinen airbag namens essstörung braucht.
ich finde sie sehr hilfreich. mein auto hat 12 (!) airbags und zählt trotzdem zu den unsichersten überhaupt, weil der schwerpunkt zu hoch ist für hohe geschwindigkeiten.
also: eine bulimie ist nichts, was einen irgendwie weiterbringt, heilt, vor schlimmem bewahrt. man deckt nur alles zu, mit einer alten, kratzigen decke, die man sobald einem wieder etwas wärmer ist, nur allzu gerne von sich wirft.
hoffentlich werde ich mich immer an diese zeilen erinnern - sie sind das wahrste was ich sagen konnte.
ich werde mich jedenfalls immer an sie erinnern, die bekommen einen ehrenplatz in meinem organizer, dass ich sie immer dabeihabe

danke!
wenn ich jetzt meine situtation so annehme wie sie ist, dann würde ich mich jetzt aufs clo begeben !
ich würde sagen, der denkfehler ist, dass du die bulimie als teil der situation betrachtest und deshalb mit-annimmst. wenn du sie davon trennst und als außenstehende kraft siehst, die in der situation nichts verloren hat, dann merkst du, wofür sie steht.
wobei das beim nachtessen natürlich ungemein schwer ist. im halbschlaf lassen sich so viele dummheiten anstellen
