aaahhh hat geschrieben:Liebe Paula, darf ich das mal so stehn lassen?

Ja, das darfst du.

Heiraten wir mal? Eine Bulimiker-Ehe ist sicher selten!

jajajaja, übergeht nur meine fragen an euch!!!!

Sonja.... was sagt dir der Satz: Dünn sein über alles!

Ich weiß, dass du in Wahrheit verstehst was ich meine.

Dass es der falsche Denkansatz ist, wissen wir alle.

was assozierst du mit dem "dünn sein"???

Selbstzufriedenheit und Glück.

Aber ich kotze nicht, weil ich dünner werden will. Das geht ja wie gesagt nicht mehr. Ich werd nur noch dicker.

Aber lass uns ein anderen Mal darüber diskutieren. Ich bin ganz aufrichtig und ehrlich wieder auf dem Weg in die totale Abhängigkeit. Ich kotze bereits wieder morgens und mittags in der Arbeit... was ich über ein halbes Jahr niemals getan habe.

du weißt es und tust nichts dagegen?
kein fünkchen des widerstandes???

das macht mich gerade so traurig
fühl dich gaaanz fest zurückgedrückt, meine liebe freundin, DU BIST NICHT ALLEIN!
alles, alles liebe,
deine virginia

Paula, wo ist dein Kampfwille? Mich mach das auch total traurig! Bitte kämpfe doch, so kannst dein Traumberuf nimmer lang ausüben!!Bist doch so ne Liebe! Auf in den Kampf!!
Drück dich liebe Paula!

Wir sind alle lieb und wir machen uns alle gegenseitig traurig. Immer und immer wieder.

für mich gesprochen, macht es mich sehr traurig wegen dir!!!!!!!
und du weißt warum!!!!!!

Ja ich weiß es.

Und ich werde es mein Leben lang bereuen.

Ich hatte 2 Jahre lang nur einen Wunsch: endlich zu sterben. Es wäre die Erlösung, ich könnte einfach aufhören zu kämpfen... ich habe nur an mich gedacht. Der Selbstmord einer Bekannten hat mir gezeigt, wie groß der Schmerz für die Hinterbliebenen ist.
Ich habe mit meiner Familie über meinen Wunsch gesprochen und das erste Mal gemerkt, dass ich auch ihnen gegenüber Verantwortung trage. Man darf sich im Leben nicht alles so leicht machen.
Wir kämpfen alle seit Jahren für ein Ziel, doch im Grunde genommen sind wir feige. Wir rauben uns nämlich alle Kraft, um wirklich leben und uns beweisen zu können.
Mir hat einmal jemand gesagt: Durch Kotzen dünn bleiben, ist keine Kunst. Das könnte jeder machen.
Und ja, das stimmt. Das ist keine besondere Leistung.
Die Leistung liegt darin, den Mund zu öffnen, sich selbst zu lieben, fest im Leben zu stehen und seine Träume im Leben zu erfüllen!!!

Bulimie ist eine Sucht, wie jede andere. Wir werden ein Leben lang uns daran erinnern. An die Situationen in den Krankenhäusern, das Geschrei mit den Eltern, die unendliche Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit, die uns allen gemein ist. Der Kampf gegen *kg, gegen unseren Körper und somit gegen uns selbst.
Ich habe mir vor einer Zeit selbst die Frage gestellt, welche Richtung ich jetzt gehen möchte: jene in den Tod oder ins Leben. Wenn ich wirklich die Absicht habe, mich umzubringen, dann gleich und radikal. Aber nicht so erbärmlich durch jahrelanges Dahinsiechen und sich zu Grunde Richten. Die anderen schauen nur zu, versuchen vielleicht zu helfen, aber rausholen können wir uns nur alleine. Oder aber ich gehe jenen Weg ins Leben. Und ich habe mich für diesen entschieden. Ich möchte mir die Chance geben, mich zu beweisen, etwas zu erleben, zu leben.
Wenn man den Tod so vor Augen hat, geht man bewusster durchs Leben. Ich genieße die Tage, weil ich einfach glücklich bin, dass ich lebe. Und das ist etwas, was wir alle gemein haben: wir wissen, was es bedeutet, wirklich zu LEBEN. Es wäre um jeden von euch wunderbaren Seelen schade, wenn ihr euch nicht auch erlaubt, das Leben auszukosten.

Es rührt mich so etwas zu lesen

wenn du
und wir die wir uns hier versammeln und uns die bäuche pinseln
dies neben dem (neben deinem bemerkenserten) denken auch zu leben beginnen, dann ist ES geschafft.
Danke dir, für diese deine worte

Liebe Paula,
ich kann deine Ängste und Sorgen, deine Hoffnungslosigkeit so gut nachempfinden.
Du hast von deinen Geldproblemen gesprochen, ich kenne das. Jahrelang schauen, dass man nicht ins Minus rutscht, sich nichts leisten, dafür die Geldscheine haufenweise in Form von Lebensmitteln ins Klo werfen.
Ich habe mich beinahe zerstört aufgrund der ewigen Selbstvorwürfe, die ich mir deswegen gemacht habe. So viele Leute hungern, haben nichts und ich lebe eine Sucht aus, die unter anderem aus übermässigem Wohlstand entsteht.
Aber liebe Paula, darf ich dich etwas fragen? Bist du eines Tages aufgewacht und hast dir ganz bewusst vorgenommen, ab nun Unmengen an Geld für Lebensmittel auszugeben, diese hinterzuschlingen, um sie im Anschluss wieder zu erbrechen? Hast du dich bewusst dazu entschlossen, dein Leben einem aussichtslosen Kampf zu opfern, dich zu zerstören und auszuklinken aus dem, was man deine Entwicklung nennen kann? ich glaube nicht liebe Paula. Jede von uns hat ihre eigene Geschichte, warum sie versucht, ihre Probleme mit der ES zu unterdrücken, sie zu bekämpfen, aber sich deswegen Vorwürfe machen? Wir leiden schon genug, haben genug mit den Vorwürfen anderer zu tun, versuchen wir doch wenigstens, zu uns gut zu sein.
Denn erst wenn wir uns vergeben, können auch andere uns vergeben. Wir können beginnen, uns zu lieben, anderen unsere Liebe zuteil werden zu lassen und eines Tages wirst du bemerken, dass es so viel Wunderschönes gibt, dass es eigentlich schade ist, sich tagein tagaus nur mit etwas zu beschäftigen, dass wir jetzt schon jahrelang verfolgt haben: wann wir was wo und vor allem wie viel davon essen und wie es sich auf unseren Körper auswirkt.....